Hallo liebe Leute,
ich bin neu dabei hier im Forum, da ich mich seit einer Weile intensiver mit dem Thema Geldanlage befasse. Verdiene jetzt auch zum ersten Mal genug dafür. Und habe beschlossen meine Geldanlage mehr selbst in die Hand zu nehmen und vor allem mehr zu verstehen!
Ich wende mich gleich mal mit einer Frage bzgl. Rentenversicherung an euch:
Ich habe vor vielen Jahren etwas Geld geerbt und mich damals (ich war ca. 17) durch Beratung der Deutschen Bank für eine Zurich db FondsRente entschieden. Zunächst habe ich regelmäßig eingezahlt, im Studium ging mir dann das Geld aus und ich habe die Einzahlung gestoppt. Eine Wiederbelegung der Einzahlung ist nicht möglich. Ja ich weiß: Schande über mein Haupt. Ich war damals einfach nicht bereit, mich wirklich mit Geldanlagen zu beschäftigen...
Naja, da liegen jetzt auf jeden Fall seit ein paar Jahren ca. 30.000 Euro in einer gemischten Fondsanlage (der größte dabei ist der DWS Concept Kaldemorgen) und ich weiß nicht so recht ob ich die ganze Versicherung kündigen soll oder ob sie doch Vorteile bringt. Und hoffe sehr ihr könnt mir ein paar Ideen und Einschätzungen geben.
Zu den Rahmenbedingungen:
Die RV wurde vor 2005 abgeschlossen. Daher sind m.E. alle Einkünfte, Erträge auch für die Zukunft steuerfrei. (ist das korrekt?)
Eine Kündigung der RV ist kostenlos (steht so in den Briefen Storno = 0 EUR).
Über die jährlichen Kosten weiß ich um ehrlich zu sein nicht genau bescheid.
Es steht im Kleingedruckten des jährlichen Informationsbrief, dass die Kosten per Sepa-Einzug abgebucht werden. Jedoch sind mir keine solchen Abbuchungen aus den letzten Jahren bekannt.
Eine Umschichtung der Fonds ist einmal jährlich kostenfrei möglich (wurde mir so vom DB Berater "versprochen" - stimmt das?).
Die zur Verfügung stehenden Fonds sind hier zu finden: https://www.zurich.de/-/media/…51EC17B11B73D729AD4A87E79
Meine Grundüberlegung ist nun die folgende:
Nach den oben beschriebenen Bedingungen, handelt es sich im Grunde um ein gebührenfreies Depot, dass mir durch den Versicherungsmantel eine Steuerfreiheit auch in der Zukunft garantiert. Klar sind die Fondskosten höher als bei einer Direktanlage oder bei ETFs. Aber wenn man mal folgende Beispielrechnung überlegt:
30.000 angelegt mit einer Rendite von 3,5% sind in 30 Jahren ganz grob 85.000. Davon die eingezahlten Beträge abgezogen (weiß ich aktuell nicht, aber nehme mal an ca. 20.000) ergibt einen Gewinn von 65.000 Euro auf die ich keine Steuern zahlen muss. Bei 25% Abgeltungssteuer sind das immerhin 16.500 Euro die ich nicht verliere. Eine nicht unerheblich Summe!
Als Kontrapunkt könnte man sagen:
Da die Versicherung nicht weiter bespart werden kann, ist der Steuervorteil überschaubar (niedrig). Es würde deutlich mehr ausmachen, wenn ich in den 30 Jahren noch eine monatliche Summe einzahlen würde. - geht ja aber nicht.
Und eine Anlage in günstigere Fonds oder ETFs macht den Steuernachteil durch Performance mehrfach wett.
Erste Frage, technischer Art:
habe ich die "gesparte" Steuer korrekt berechnet?
oder kommen weitere Steuern o.ä. hinzu?
zweite Frage nach der Strategie:
findet ihr, das meine obige Überlegung (Sicherung der Steuerersparnis) aus strategischer Sicht Sinn macht?
Oder sind die Fonds der Versicherung so schlecht, dass man den Steuervorteil getrost ignorieren kann.
Vielleicht noch kurz zu meinem Anlageziel.
Ich lebe aktuell in einer eher ungewissen Situation. An sich würden meine Partnerin und ich irgendwann gerne in ein Eigenheim investieren (dafür bräuchten wir das Geld). Aber realistisch ist es nicht: wir sind in den letzten Jahren mehrfach berufsbedingt umgezogen und werden das auch noch mehrfach tun müssen. Auch leben wir in "mehreren Ländern". Es ist noch nichtmal klar in welchem Land (Deutschland, Schweden) wir uns niederlassen, falls es überhaupt dazu kommt. Ein Kind steht auch irgendwann an.... naja, also ich kann nicht sagen ob, oder wann ich das Geld brauche. Es steht aber kein Bedarf in unmittelbarer Nähe an.
-> nicht ganz einfach!
achja, noch eine Sache:
ich plane gerade meine Geldanlagen zu der DKB umzuziehen und bei zukünftigen Geldanlagen (aktueller Verdienst) mindestens im Bereich ESG/SRI zu investieren, oder noch grüner in Fonds/ETFs die von Ecoreporter getestet wurden. Und will mich vorher von einem unabhängigen Honorarberater beraten lassen. d.h. aber auch für die RV bei Zurich sind vor allem die ESG Fonds relevant.
Ich hoffe ihr könnt mir bei meiner Entscheidung weiterhelfen!
Vielen Dank und viele Grüße, Vilma