Wohnriester sinnvoll?

  • meag

    Garantiezins, Überschussbeteiligung und Anteil an den Bewertungsreserven der Lebensversicherung. ;)

    Die Lebensversicherungskonzerne hatten ja bereits seit Jahrzehnten Rücklagen aus den Beiträgen der Versicherten angelegt. Seit 2008 waren die Versicherungen verpflichtet Ihre Kunden zu 50% an den Bewertungsreserven des Unternehmens zu beteiligen.

    2014 hat die Regierung dann per Gesetz beschlossen, dass die Versicherungen die Ausschüttung der Bewertungsreserven an die Kunden kürzen können, wenn die Konzerne Ihre zukünftigen Verpflichtungen für Neuverträge möglicherweise sonst nicht mehr erfüllen können.

    Quasi über Nacht wurden/werden damit alle alten Versicherungskunden um einen Gutteil Ihrer Rendite gebracht.

    Folgender Fall wurde als Musterklage bis vor das BVG gebracht:

    • In einem Schreiben vom 1. Juli 2014 stellte die Versicherung zum Vertragsablauf am 1. September 2014 eine Versicherungsleistung in Höhe von 50.274,17 Euro in Aussicht.
    • 2.821,35 Euro davon sollten auf die Beteiligung an den Bewertungsreserven entfallen.
    • Die Versicherung wies darauf hin, dass die genaue Höhe der Beteiligung an den Reserven erst zum Fälligkeitstermin feststünde und niedriger ausfallen könne.
    • Am 22. August 2014 teilte die Versicherung dem Versicherungsnehmer die endgültige Versicherungsleistung in Höhe von 47.601,77 Euro mit.

    Die drastische Verringerung erklärte der Versicherer mit dem Sicherungsbedarf gem. § 153 Absatz 3 Satz 3 VVG, dies habe bewirkt, dass sich die Bewertungsreserve ein Betrag von 2.821,35 Euro auf 148,95 Euro vermindert habe.

    Aus den in Aussicht gestellten 2.821,35 Euro wurden quasi über Nacht magere 148,95 Euro, also fünf Prozent der ursprünglich genannten Beteiligungshöhe an den Bewertungsreserven.


    Gleichzeitig schüttet z.B. mein Versicherer jedes Jahr fette Dividenden aus. ;)


    Leider hat das BVG diese Praxis 2018 als 'rechtmäßig' abgesegnet.

    Systemschutz geht vor Verbraucherschutz!

    Von daher geht mein Vertrauen in die Versicherungsbranche inzwischen gegen 0! Im Zweifel zahlt immer der Kunde die Zeche.