Wohnriester sinnvoll?

  • Hallo liebe Gemeinde,


    meine Frau und ich haben jeweils einen Wohnriester Vertrag bei der Wüstenrot.


    Wir haben diese 04.2016 abgeschlossen mit dem Gedanken das wir uns eine Immobilie wohl mal kaufen werden. Der "Finanzberater" hat uns diese mit den Worten schmackhaft gemacht "sowas lohnt sich immer". Wir haben uns nicht ausreichend informiert und diese Verträge mehr oder weniger blind abgeschlossen.


    Wir zahlen jeweils monatlich die vollen Beträge (~160€ und ~60€) mittlerweile stecken schon etwa 10000 € drin.


    Ich frage mich ob sich diese Verträge überhaupt noch für uns lohnen weil es immer unwahrscheinlicher wird das wir Eigentum kaufen werden. Laut dem Finanzberater damals könnte man die Wohnriester Verträge auch in Rentenriester Verträge umwandeln. Allerdings stellt sich da auch die Frage ob der aktuelle monatliche Betrag (etwa 200€) nicht in einem ETF Sparplan besser aufgehoben wäre.


    Wie ist eure Meinung dazu, ist der Riestervertrag für uns sinnvoll?


    Wir haben einen Sohn der 2019 geboren ist und für den wir auch die Kinderzulage bekommen.


    Vielen Dank

  • Hallo.


    Ein Wohnriester ohne Aussicht auf Wohneigentum macht keinen Sinn.


    Ein Riestee-Vertrag kann Sinn machen, wenn er nicht allzu unterirdisch ist bzw. die Zulagenquote stimmt.


    Der genauere Blick wird es zeigen.

  • Es gibt ja die Möglichkeit, zumindest wurde uns das gesagt, den Wohnriester in einen Rentenriester umzuwandeln, nur wie gesagt frage ich mich ob das Sinn macht.

  • Man muss eben schauen (für beide Verträge getrennt), ob eine schädliche Verwendung (Kündigung) unter Rückzahlung der Zulagen und anschließendes Investment (z. B. ETF-Sparplan) mehr Ertrag verspricht als die Weiterführung bzw. Stilllegung des Vertrages. Je nach Alter (Zeit bis zur Auszahlung) und dem Verhältnis von Eigenbeitrag und Zulagen bzw. Steuervergünstigung kann die Prüfung anders ausfallen.

  • Bis jetzt wird es wohl nur ein Riester-Bausparer sein, der mit dem Ziel des Immobilienerwerbs abgeschlossen wurde. Bleibt der Vertrag bis zum Rentenbeginn bestehen wird zwangsweise zu dem Zeitpunkt des Renteneintritts ein Teil des Geldes in eine Rentenversicherung die das Langlebigkeitsrisiko ab 85 Jahren abdecken soll eingezahlt. Wobei die Bedingungen logischerweise heute nicht bekannt sind. Meine Empfehlung nicht kündigen und auch keinen ETF-Sparplan machen. ETF Sparpläne habe mit einer Altersversorgung absolut nichts zu tun.

    Es gibt nach wie vor sehr gute fondsbasierte Riester-Renten, mit sehr guten Bedingungen, z. B. einer Beitragsbefreiung im Falle einer BU, sehr langen Rentengarantiezeiten bis 36 Jahre und einige weitere gute Bedingungen mehr. Im übrigen gibt es nur die Wohnriester Möglichkeit und die Beitragsgarantie die vier alle vier Riester-Varianten gilt.

  • Meine Empfehlung nicht kündigen und auch keinen ETF-Sparplan machen. ETF Sparpläne habe mit einer Altersversorgung absolut nichts zu tun.

    Es gibt nach wie vor sehr gute fondsbasierte Riester-Renten, mit sehr guten Bedingungen, z. B. einer Beitragsbefreiung im Falle einer BU, sehr langen Rentengarantiezeiten bis 36 Jahre und einige weitere gute Bedingungen mehr.

    Holla,

    mit Deiner Meinung , dass ETF Sparpläne nichts mit einer AV zu tun haben, dürftest Du inzwischen ziemlich allein dastehen.:P

    Riester kann ein Baustein der AV sein, wenn die Voraussetzungen stimmen!

    Genau so kann ein ETF-Sparplan ein Baustein für eine AV sein. So wie auch eine Immobilie ein Baustein einer AV sein kann.


    Wie wäre es denn, wenn Du die ach so tollen fondsbasierte Riester-Renten hier beim Namen nennst, damit wir uns selbst mal ein Bild machen können!? ;)

  • Wieso soll ein ETF-Sparplan nichts mit Altersvorsorge zu tun haben?

    Den Depotbestand kann ich zum Zeitpunkt X verkaufen und mir verrenten lassen oder ihn einfach so verleben. Stückweiser Verkauf kann auch helfen im Alter den Lebensunterhalt bestreiten zu können.

  • Ich denke es gibt nichts was einem einen sorgloseren Lebensabend bescheren kann, als ein ordentlicher Geldbetrag, egal ob auf dem Girokonto, in Immobilien, Goldbarren oder Aktien und Fonds.


    Für Kleinsparer (unter 1 Mio Vermögen ;)) sind ETFs aktuell das Mittel der Wahl, um diesen Geldbetrag anzusparen.


    Riester schafft eine trügerische Sicherheit. "Ich riestere, also tue ich genug fürs Alter." Laut diesem Bericht liegt aktuell die durchschnittliche Riesterrente bei 119 Euro und steigt binnen 13 Jahren auf 324 Euro. Brutto versteht sich. Weder der eine noch der andere Betrag wäre in irgendeiner Weise entscheidend, ob ich einen sorglosen Lebensabend verbringe. Es wäre ein unbedeutender Baustein.

  • Immobilien, Depots mit oder ohne EFTs, Aktien, Fonds sind Bausteine zur Vermögensbildung und keine Altersversorgung, eine Absicherung des biometrische Risikos der Langlebigkeit geht nur über Rentenversicherungen, weil diese ein lebenslanges Einkommen garantieren.

    Auszahlpläne aus Depots bergen das Risiko das am Ende des Geldes noch Leben übrig ist. Depotbestand verkaufen und verrenten lassen setzt wieder ein RV voraus, zu den Konditionen in 20, 30 Jahren oder noch länger. Diese Konditionen sind aber heute nicht bekannt.

    Riester ist ein Baustein der Altersversorgung. Es sollte auch immer alles betrachtet werden GRV, Rie-Re, Rürup, BAV, priv. RV, plus weiteren Vermögensaufbau über BSV, Depots, Immobilien, Edelmetalle u.ä. Ach ja, zum Thema Rie-Re: Generali Deutschland LV

  • zu den Konditionen in 20, 30 Jahren oder noch länger. Diese Konditionen sind aber heute nicht bekannt.

    Wie wird ein Versicherer diese künftigen unbekannten Konditionen heute kalkulieren, wenn er heute einen Rentenfaktor garantiert?


    Bausparvertrag als Maßnahme für den Vermögensaufbau? :/

    Nach der Logik wäre das Ausreizen des Dispos für den Roulette-Einsatz auch eine Maßnahme zum Vermögensaufbau, zumindest im Erfolgsfall.

  • Immobilien, Depots mit oder ohne EFTs, Aktien, Fonds sind Bausteine zur Vermögensbildung und keine Altersversorgung

    Mit dieser Definition kann man leben...


    eine Absicherung des biometrische Risikos der Langlebigkeit geht nur über Rentenversicherungen, weil diese ein lebenslanges Einkommen garantieren.

    ... wobei diese Garantien nur wenig mehr wert sind, als das Papier, auf dem sie geschreiben sind...


    Auszahlpläne aus Depots bergen das Risiko das am Ende des Geldes noch Leben übrig ist.

    ... bergen das Risiko, dass am Ende...

    Abgesehen davon kann man unabhängig von "Dienstleistern für Auszahlpläne" seinen Auszahlplan selbst gestalten, und zwar so, dass am Ende des Lebens noch ausreichend Geld übrig bleibt.

    Depotbestand verkaufen und verrenten lassen setzt wieder ein RV voraus, zu den Konditionen in 20, 30 Jahren oder noch länger.

    Schwachsinn! Depotbestand muss nicht verkauft werden... (Siehe Auszahlplan)

    Es sollte auch immer alles betrachtet werden GRV, Rie-Re, Rürup, BAV, priv. RV, plus weiteren Vermögensaufbau über BSV, Depots, Immobilien, Edelmetalle u.ä

    Da stimme ich zu! Zunächst muss das Nettovermögen und seine (voraussichtliche) Entwicklung betrachtet werden. Im zweiten Schritt dürfen dann Produkte als Vehikel zum Ziel gecheckt werden, wobei die meisten der genannten Vehikel per se fox alpha sind. Aber ja, da sind immer individuelle Checks nötig!

    Ach ja, zum Thema Rie-Re: Generali Deutschland LV

    Irgendwie werde ich den Verdacht nicht los, dass du einer der vielen Vermittler von "Finanzprodukten" bist, oder du zumindest von solchen "Kaputten" (auch Vermögensverbrater genannt) eine kleine Gehirnwäsche erhalten hast :D

  • @JD Zum letzten Abschnitt, was wäre daran so schlimm?

    Absolut nichts! Hier wird ja auch niemand diskriminiert!

    Nur fehlt erfahrungsgemäß vielen "Vermittlern" der Blick über den Tellerrand hinaus, und dies ist von der "White-Collar-Industry" so gewollt; von daher sind deren "Meinungen" und "Phrasen" oft nicht wirklich weiterführend. Allerdings findet hier auch etwas an Finanzbildung statt und viele Vermittler können dadurch noch ne Menge hinzulernen.

  • meag

    Generali. Ist das nicht die Versicherung, die Ihre gesamten Bestand an KLV an ein Run-off-Unternehmen ausgelagert hat? Weiß nicht, aber irgendwie sieht 'Verlässlichkeit' für mich anders aus.


    Ich habe auf drängen meiner Eltern 1990 selbst eine KLV bei einem großen deutschen Versicherer abgeschlossen.

    Nun, irgendwas scheint da ja mit den 1990 versprochenen langfristigen Renditen nicht so ganz hin gehauen zu haben. ;)

    Allein von 2010 bis 2020 sind meine Beiträge um rund 25% gestiegen, während meine Beteiligung an den Bewertungsreserven immer kleiner wurde. :/ Schön, wenn man so einen 'verlässlichen' Partner an seiner Seite hat! :D

    Mein 'Versicherungsberater' mag inzwischen gar nicht mehr mit mir sprechen. Und das ist auch gut so!

  • Aus der Aachen Münchener Lebensversicherung wurde die Generali Deutschland Lebensversicherung AG. Die gesamten LV-Bestände der Generali selber wurden verkauft, das ist korrekt. Es wird von vielen daher verwechselt.

    @MO Beitragssteigerung gleich Dynamik??

    Bei einer KLV setzt sich das „Ergebnis“ doch zusammen aus Garantiezins plus Überschüsse, jetzt weis ich nur nicht wie hoch in 1990 der Garantiezins war, die Überschüsse sind natürlich deutlich kleiner geworden, aber das betrifft ja ein Girokonto, Sparbuch, Tagesgeld usw. auch.