Sparplan oder Einmalanlage?

  • gilt das selbe auch für Kryptowährungen oder ist es da anders?

    Im Prinzip schon. CCc sind allerdings ein bisserle volatiler und völlig unabhängig von Unternehmen und deren Gewinnen. Bei CCs 'entwickelt' sich ein Kurs dadurch, dass irgendwelche Leute anderen Leuten CCs abkaufen, weil sie glauben, dass die Kurse steigen und ihnen irgendwelche Leute die 'teurer' gewordenen CCs abkaufen, weil jene glauben, dass die Kurse steigen und ihnen irgendwelche Leute die wiederum 'teurer' gewordenen CCs abkaufen, weil auch jene glauben, dass die Kurse steigen...

    Eine gewisse Koppelung von CC-Kursen an irgendwelche 'realen' Werte ist mir bislang nicht so wirklich untergekommen.

    Bei Aktien (und natürlich auch bei Aktienfonds und Aktien-ETF) führen selbstverfreilich auch 'Erwartungen' zu Kursveränderungen. Diese Erwartungen beruhen aber meist auf Geschäftsentwicklungen der Aktiengesellschaften.


    Ob CCs jetzt so - quasi analog zu ETF - für Investitionen infrage kommen, mag ich mal salopp bezweifeln. Dabei stellt sich mMn auch nicht die Frage, ob man All-In geht oder per Sparplan CCs kauft.

  • Wie meine Vorredner bereits gesagt haben, Kryptowährungen steht keine realwirtschaftliche Entsprechung/Wertschöpfung gegenüber, insofern kann man m.E. keineswegs sagen, dass es longterm bergauf geht, was historisch auf dem Aktienmarkt zumindest der Fall war.

  • Kaufst du einen breiten ETF ist es eher unwahrscheinlich, dass du einen Totalverlust hast. Aber es reicht auch schon, wenn du 50% verlierst.

    Wofür 'reicht' das denn!? :/

    Zunächst mal sollte man als auch als ETF-Anleger immer von einem 50%igen Wertverlust seiner Anlage(n) ausgehen! Das ist bereits mehrfach vorgekommen und wird daher mit ziemlicher Sicherheit zukünftig erneut vorkommen.

    Aber, so lange ich nicht verkaufe handelt es sich zunächst mal nur um reine Buchverluste im Depot. Und bisher sind bei einem weltweit gestreuten ETF-Depot nach jedem Kursverlust von 50% die Kurse anschließend auch wieder um weit mehr als 100% gestiegen und haben damit die zwischenzeitlichen Buchverluste locker wieder wettgemacht.

    Außerdem kommt es bei dem Wertverlust ja auch immer auf die Basis der Betrachtung an. Schaue ich nur auf den Depot-Gesamtwert, oder betrachte ich das Ganze nur auf Basis meines investiertes Geldes und den Zeitpunkt, wann das Geld investiert wurde (Betrachtung der einzelnen Käufe im Depot)!?

    Mir ist es ziemlich egal, wie aktuell der Gesamtwert meines Depots aussieht. Ich brauche das Geld im Depot voraussichtlich die nächsten 15-20 Jahre gar nicht.

    Und wenn ich in 15-20 Jahren anfange Teile meines Depots zu verkaufen, werden hoffentlich die ältesten ETF-Anteile in meinem Depot eine durchschnittliche Rendite von 6-7% p.a. erzielt haben. Dann reicht es (voraussichtlich) um meinen Lebensstandard als Rentner zu sichern.

    Wärest du in Japan vor Jahrzehnten damals beim ATH eingestiegen, wärst du heute auch noch im Minus.

    Ja, das Beispiel 'Japan' wird immer wieder gern angeführt.

    Ich investiere aber in rund 50 Länder dieser Welt (auch Japan). Noch dazu per Sparplänen, so dass ich kaum 100% meines Geldes am ATH investieren kann. Und es ist sehr sehr unwahrscheinlich, dass sich der Fall von Japan Ender der 1980'er auf der ganzen Welt wiederholt.

    Außerdem ist der Nikkei225 ein reiner Kursindex ohne Berücksichtigung von Dividenden!

    Und Du magst es kaum glauben, aber wenn die Dividenden berücksichtigt werden, wäre auch ein 100% ATH Japan-Investor seit 1989 inzwischen im Plus! Allerdings hätte die Rendite wohl kaum die Inflation ausgeglichen.

    Aber in den letzten 10 Jahren hat der MSCI Japan auch eine durchschnittliche Rendite von > 6% p.a. erzielt.

  • Kater.Ka

    Das Japan-Beispiel höre ich als Argument eigentlich auch nur von den Vertretern des aktiven Investments. ;)

    Wahrscheinlich, weil Japan 1989 der dickste Fisch im MSCI World war und, weil man nicht täglich von der Kursentwicklung in den Nachrichten informiert wird.

    Wenn man den DAX-Kursindex als 'warnendes' Beispiel angeben würde, würde es wohl jedem potentiellen Anleger auffallen, dass man versucht Ihn aufs Glatteis zu führen. :/

  • Ich sehe da jetzt kein Glatteis, es ist schlicht und einfach ein Fakt, dass der DAX über die letzten gut 20 Jahren nur durch die Dividenden überhaupt im Plus steht. Passiv investieren ist nicht ohne Risiko und es wird immer Teile des Heuhaufens geben die man besser nicht mit gekauft hätte. Risikoprämien kann es nur mit Risiko geben.

    Die ganz andere Frage ist dann ob ein aktiver Anleger wirklich besser gefahren wäre. Die massiven Überbewertungen die man manchmal sieht entstehen ja nicht dadurch dass allen klar ist, dass Next Big Thing Ltd. eigentlich nur Geld verbrennt und das eingepreiste Wachstum in wenigen Jahren die komplette Weltbevölkerung als Kunden gewinnen müsste. Aktive Anleger haben ihren eigenen Anteil an den Übertreibungen, entsprechend fahren die meist ebenso schlecht

  • Aktive Anleger haben ihren eigenen Anteil an den Übertreibungen, entsprechend fahren die meist ebenso schlecht

    Wenn ich diversen seriösen Untersuchungen glauben darf, fährt der überwiegende Teil der aktiven Anleger langfristig deutlich schlechter als rein passive Anleger. :/

    Von daher habe ich auch gar nicht erst versucht per 'Stock-Picking' die Nadeln aus den Heuhaufen zu sieben. Mir fehlt mit 50 sowohl der notwendige Anlagehorizont als auch die Lust mich mit Einzelaktien zu beschäftigen.

    Wäre ja auch blöd, wenn ich nach 10 Jahren renditeschädlichem Stock-Picking erkennen muss, dass ich doch kein neuer Warren Buffet bin. :D


    PS: Wer jung genug ist und/oder Spaß daran hat, soll es ruhig mit dem 'Stock-Picking' probieren. Evtl. ist man ja tatsächlich ein neuer Warren Buffet!

    Nur man sollte dann auch ehrlich zu sich selbst sein und parallel einfach einen ACWI/All World als Referenz mitlaufen lassen. Und wenn man es langfristig nicht schafft die Referenz zu schlagen, sollte man die entsprechenden Konsequenzen ziehen.

  • PS: Wer jung genug ist und/oder Spaß daran hat, soll es ruhig mit dem 'Stock-Picking' probieren. Evtl. ist man ja tatsächlich ein neuer Warren Buffet!

    Nur man sollte dann auch ehrlich zu sich selbst sein und parallel einfach einen ACWI/All World als Referenz mitlaufen lassen. Und wenn man es langfristig nicht schafft die Referenz zu schlagen, sollte man die entsprechenden Konsequenzen ziehen.

    Ich bin noch einigermaßen jung, habe aber auch nur einen langweiligen All World. Für den Spieltrieb habe ich ein virtuelles Depot in dem ich mich als Warren Buffet versuche - das Ergebnis sagt aber ganz klar, dass es erstmal beim virtuellen Stock Picking bleiben wird ^^

  • Ich bin noch einigermaßen jung, habe aber auch nur einen langweiligen All World. Für den Spieltrieb habe ich ein virtuelles Depot in dem ich mich als Warren Buffet versuche - das Ergebnis sagt aber ganz klar, dass es erstmal beim virtuellen Stock Picking bleiben wird ^^

    Ich mag mich gar nicht in Deine Situation versetzen, wenn Du jetzt plötzliche einen 'Tenbagger' in Deinem virtuellen Depot hättest. ;)

    Das wäre wohl ungefähr das Gleiche, als wenn man jedes Mal Lottozahlen tippt aber den Schein nie abgibt.:D

  • Wäre ja auch blöd, wenn ich nach 10 Jahren renditeschädlichem Stock-Picking erkennen muss, dass ich doch kein neuer Warren Buffet bin.

    So weit ich das als Laie und Uninformierter sehe, hat Onkel Warren anfangs erst mal mit viel fremden Geld 'gezockt' und damit den Grundstock für seinen eigenen risikoarmen Vermögensaufbau gelegt. Dann schapäter ging's wohl auch mit nem eigenen fetten Depot los... Mit vollen Hosen ist gut stinken... nach diesem Motto kann man dann vermutlich auch richtig was bewegen ;)

  • Ich würde sagen alles richtig gemacht. Mögliche Fehler wurden an die (eher wohlhabende) Kundschaft sozialisiert und mit dem eigenen Geld muss man dann schon etwas konservativer umgehen ;)


    Wobei natürlich Value Investing für sich in Anspruch nimmt eher auf der sicheren Seite zu sein und weniger auf die Hoffnung auf Marktdominanz zu wetten. Insofern ist man dann auch weniger dem Risiko ausgesetzt, dass zukünftige Gewinne stärker abgezinst werden müssen oder sich das eingepreiste Wachstum nicht mehr darstellen lässt.

  • Feuerkalt

    Grob kannst Du sagen, dass es bei Kosten <1% von der Sparsumme keine große Rolle mehr spielt, ob Du einen Einmalkauf machst oder einen Sparplan ausführst.

    Ich habe das im angehängten Bild mal für einen Sparplan mit Kosten von 0€, 1,50€ und 10€ und Summen von 100€, 300€, 600€ und 1200€ mit einem MSCI World ETF 'gebacktestet'.

    Andererseits, warum sollte man sich die Mühe mit einem Einzelkauf machen, wenn es per Sparplan automatisch und billiger geht. :/


    Wenn Dein Depot irgendwann einen Wert von 50.000€ hat, bewegt der Kauf von 500€ das Depot eh nur noch im Nachkommebereich.

  • Ja, aber die überwiegenden Schreiber hier reden nicht von Sparplanraten >= 500 €.


    Selbstverständlich kann man über Limitsetzung tendenziell im Rahmen der Tagesschwankung etwas besser einkaufen. Gilt nicht unbedingt für den Einzelkauf, aber eine Vielzahl von Käufen.