Kosten bei kurzfristigem Verkauf des ETF Depots

  • Hallo,

    ich möchte gerne einen ETF-Sparplan für den MSCI ACWI starten. Allerdings bin ich mir sehr unsicher, womit ich starte. Ich wohne derzeit zur Miete und liebäugele schon lange mit einer Immobilie. Leider hat sich noch nichts ergeben und die Preise verleiten zu dem Gedanken, dass das in absehbarer Zeit nichts wird.


    Wenn ich jetzt nicht von einem Haus träumen würde, würde ich mit einer Einmalzahlung von 20.000 Euro starten und monatlich weitere 500 Euro über den Sparplan reinbuttern.


    Nehmen wir mal an, 12 Monate später finde ich eine Immobilie und ich benötige Eigenkapital. Die Zinsen mal weggelassen, hätte ich 26.000 Euro im Depot. Wenn ich das alles verkaufe, sind 30 % (7800 Euro) zunächst steuerfrei. Und von den übrigen 70 % (18200 Euro) werden beim Verkauf automatisch 25 % Abgeltungssteuer abgezogen, sodass ich von von meinen 26.000 Euro nur ca. 21.500 Euro rausbekomme? Ist das so korrekt?


    Das wäre ja ziemlich mies, dass ich bei einer kurzfristigen Entnahme so einen großen Teil verbrenne. Gibt es eine andere Strategie in so einem Fall? Ist bei einem eventuellen Immobilienkauf eher davon abzuraten, überhaupt eine Einmalzahlung am Anfang leisten?


    Vielen Dank.

  • Hallo Gelbewand,


    Du hast einen Denkfehler. Auf dein Kapital zahlst du Null Steuern. Nur auf Gewinne zahlst du Steuern. Das heißt, wenn du nach 12 Monaten 26000 hast, zahlst du null. Wenn du 27000 hättest, würdest du auf 70% von 1000 Euro 30% Steuern zahlen.


    Deine Überlegung bzgl Immokauf klingt sehr unkonkret. Daher würde ich mit einem Teil des Vermögens in ETF starten und je nach Immowunschentwicklung den Vermögensanteil steigern oder verringern.

  • Hallo gelbewand, Deine Einzahlungen sind Steuerfrei, nur auf Gewinne fallen Steuern, Soli und bei Mitgliedschaft Kirchensteuer an. Allerdings ist für 1 Jahr ein ETF nicht die richtige Anlage, wenn die Kurve nach unten geht und du ein Haus bekommst kann die Einlage erheblich weniger sein.... dann spielen Steuern keine Rolle mehr.

  • Es ist auch die Frage welchen Anteil einer Immobilie du mit den 20000 finanzieren willst. 50qm Singlewohnung oder Familienheim? Wenn Singlewohnung sind die 20000 vlt kritisch. Wenn du für 400.000 ein Familienheim kaufst, kriegst du es entweder sowieso finanziert oder gar nicht, egal wie sich der Wert der 20k entwickelt hat.

  • Hallo Gelbewand,


    Du hast einen Denkfehler. Auf dein Kapital zahlst du Null Steuern. Nur auf Gewinne zahlst du Steuern. Das heißt, wenn du nach 12 Monaten 26000 hast, zahlst du null. Wenn du 27000 hättest, würdest du auf 70% von 1000 Euro 30% Steuern zahlen.

    Achso! Würde das bedeuten, dass ich meine 20.000 Einzahlung (sofern der Kurswert nicht sinkt) grundsätzlich steuerfrei rausbekomme? Wenn der Kurs bei 25.000 steht, bekomme ich 20.000 "netto" raus und nur die 5000 sind für die Besteuerung relevant?


    Wenn das so ist, ist das einzige Argument, dass gegen eine 20.000 Euro-Startspritze (vs. sicheres verbleiben der 20.000 auf dem Tagesgeldkonto), dass der Kurs zum Zeitpunkt des Verkaufs negativ sein könnte?

  • Genau, der MSCI World hat zwar über 15 Jahre nie Verlust gemacht, ist aber kurzfristig schon über 50% eingebrochen.


    Stell dir vor du legst heute 20.000 an, guckst morgen ins Depot und stellst fest, dass dort noch 9500 Euro aktuell existieren. Wenn das ein Problem für dich ist, solltest du nicht in ETF investieren. Wenn du bereit bist, das über 15 Jahre auszusitzen, sind ETF für dich das Richtige.