Zuschuss für bAV-Altverträge ab Januar 2022

  • Liebes Finanztip-Forum,


    in unserem mittelständischen Unternehmen haben wir mehrere Verträge zur betrieblichen Altersvorsorge, zu denen jedoch der Arbeitgeber nichts zugibt. Die Gehälter liegen im Bereich von 60.000 bis 90.000 EUR und es werden aktuell 284 EUR steuer- und sozialversicherungsfrei aus dem Bruttogehalt eingezahlt. Aktuell konnte ich von der Personalabteilung und dem Versorgungswerk kein abschließendes Feedback bekommen.

    - Muss bei allen drei Verträgen der Arbeitgeber ab dem 1. Januar 2022 jeweils 15 Prozent Zuschuss zahlen oder gibt es irgendwelche Hintertürchen, z. B. dass alle über der Beitragsbemessungsgrenze der Kranken- und Pflegeversicherung von 58.050 EUR liegen?

    - Spielt die Beitragsbemessungsgrenze zur Renten- und Arbeitslosenversicherung von 85.200 EUR eine Rolle?

    - Macht eine private oder eine gesetzliche Krankenversicherung einen Unterschied?

    MA 1: 60.000 EUR, gesetzlich krankenversichert

    MA 2: 70.000 EUR, privatversichert

    MA 3: 90.000 EUR, gesetzlich krankenversichert


    Allen einen guten Wochenstart

  • Nach meiner Ansicht lohnt eine bAv oberhalb der Beitragsbemessungsgrenzen nicht.


    Wenn man dann noch einer Verzinsung von -0,5% unterstellt und Kosten für den Vertrag anfallen, benötige ich schon heftige Drogen ...


    Das Euro System ist einfach kaputt.

  • Wenn man dann noch einer Verzinsung von -0,5% unterstellt und Kosten für den Vertrag anfallen, benötige ich schon heftige Drogen ...


    Das Euro System ist einfach kaputt.

    Was hat BAV mit dem Euro zu tun`?

    Es ist die Gestaltung das Gesetzgebers mit Garantiepflicht das unrentable Altersvorsorge auf Anleihen setzen müssen, statt auf Aktien.

    Und selbst im derzeitigen BAV System gibt es Nischen, die 100% Aktien ETF ermöglichen.

  • Hallo, soweit ich weiß, werden z.B. viele Angestellte im öffentlichen Dienst diesen Zuschuss ab 2022 nicht zu ihren bAV-Altverträgen erhalten. Hintergrund ist der, so wie ich es verstanden habe, dass von dieser gesetzlichen "Zuschusspflicht" abgewichen werden kann, wenn die geltenden Tarifregelungen zur bAV bereits seit vor Inkrafttreten des sog. Betriebsrentenstärkungsgesetzes bestehen und in diesen (geltenden) Tarifregelungen keine inhaltlichen Aussagen zu einem Arbeitgeberzuschuss gemacht werden (dies ist im öffentlichen Dienst öfters der Fall). Aber auch bei Tarifregelungen die nach Geltung des Betriebsrentenstärkungsgesetzes ausgehandelt werden, kann davon abgewichen werden wenn in diesen der Arbeitergeberzuschuss explizit ausgeschlossen wird.

    Wenn nun keine tarifrechtlichen Regelungen für die bAV existieren, müsste der Zuschuss ab 2022 gezahlt werden vermute ich. Allerdings bin ich kein Jurist.

  • Was hat BAV mit dem Euro zu tun`?


    Ich zahl fast immer in Euro. Du nicht?


    Der EZB Zins wirkt sich auf alle Kapitalanlagen, insbesondere auf das Verhalten der Marktteilnehmer, aus.


    Wer nicht alle Sozialabgaben während der Ansprarphase spart, aber doppelte gesetzliche KV&PV im Alter auf die Rente zahlen muß, für den rechnet sich so eine bAV nicht so wirklich toll, insbesondere wenn das Anlageprodukt (welches bei jeder Anlage im Zentrum steht) recht schwach ist.


    Kann man die Kapitalanlage denn steuern wie bei Riester? Doch nur einmal, beim Abschluß des Vertrages. Danach liegt das Produkt beim Arbeitgeber und dessen Vertragspartner.

  • Hallo, soweit ich weiß, werden z.B. viele Angestellte im öffentlichen Dienst diesen Zuschuss ab 2022 nicht zu ihren bAV-Altverträgen erhalten. Hintergrund ist der, so wie ich es verstanden habe, dass von dieser gesetzlichen "Zuschusspflicht" abgewichen werden kann, wenn die geltenden Tarifregelungen zur bAV bereits seit vor Inkrafttreten des sog. Betriebsrentenstärkungsgesetzes bestehen und in diesen (geltenden) Tarifregelungen keine inhaltlichen Aussagen zu einem Arbeitgeberzuschuss gemacht werden (dies ist im öffentlichen Dienst öfters der Fall).


    Ich hatte so etwas befürchtet: Danke für deinen Beitrag