Berufsunfähigkeit - Teilrisiko selber tragen

  • D.h. eine BU ist eine reine Status/Familienabsicherung. Ohne BU wirst du weder verhungern noch obdachlos.

    Stimmt, wenn man sich im Ernstfall langfristig mit Hartz IV begnügen kann und möchte. Durch den Beitrag für eine BU wird man aber auch weder verhungern noch obdachlos :) .


    Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist ein sehr "demokratisches" Produkt. Wer viel verdient, sichert viel ab und zahlt dafür auch mehr, wer wenig verdient weniger. Bei Akademikern liegt der monatliche Beitrag für eine BU bis 67 inkl. AU Klausel und 3% Leistungsdynamik bei guten Anbietern bei ca. 5,5 % der versicherten Berufsunfähigkeitsrente. Die Summe aller Beiträge bis 67 beträgt ca. 3,6% der Maximalleistung im "worst case" ("morgen BU"). Anders formuliert: Die gesamten Beiträge bis 67 "amortisieren" sich nach ca. 1,5 Jahren Bezug einer BU Rente.


    Oder anders gerechnet: Um von den 5,5% Beitrag mit ETF Sparen o.ä. als Alternative 5 Jahre lang eine monatliche BU Rente von 100 (Prozent) finanzieren zu können (100 x 12 x 5 = 6.000, Zinsen zur Vereinfachung außen vor gelassen, da man dann ja nicht risikoreich anlegen würde / könnte), müsste man bei einer Rendite von 6% vor Steuern bei ausgeschöpftem Freibetrag rund 37 Jahre sparen! (siehe Zinsen berechnen). Viele dürften dann schon in Rente sein :).


    Fazit: Dafür finde ich sollte man sich eine BU leisten können und wollen.

    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
    Von Finanztip empfohlene Spezialisten für Berufsunfähigkeit und private Krankenversicherung | Angaben gem. § 11 VersVermV, § 12 FinVermV: https://schlemann.com/erstinformationen | Beiträge in der Finanztip Community erstelle ich mit größtmöglicher Sorgfalt, jedoch ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität. Deren Nutzung erfolgt auf eigene Gefahr.

  • Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist ein sehr "demokratisches" Produkt. Wer viel verdient, sichert viel ab und zahlt dafür auch mehr, wer wenig verdient weniger. Bei Akademikern liegt der monatliche Beitrag für eine BU bis 67 inkl. AU Klausel und 3% Leistungsdynamik bei guten Anbietern bei ca. 5,5 % der versicherten Berufsunfähigkeitsrente. Die Summe aller Beiträge bis 67 beträgt ca. 3,6% der Maximalleistung im "worst case" ("morgen BU"). Anders formuliert: Die gesamten Beiträge bis 67 "amortisieren" sich nach ca. 1,5 Jahren Bezug einer BU Rente.

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    Fazit: Dafür finde ich sollte man sich eine BU leisten können und wollen.

    Nur rein aus Interesse, wie sieht das aber bei einem Nicht-Akademiker aus!?

    Mich würde mal Interessieren, wie das Verhältnis z.B. bei einem Dachdecker oder bei einem selbstständigen Fußbodenleger aussieht...

  • Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist ein sehr "demokratisches" Produkt. Wer viel verdient, sichert viel ab und zahlt dafür auch mehr, wer wenig verdient weniger.

    Das beschreibt doch eher eine Proportionalität. "Demokratisch" führt vielleicht doch in die falsche Richtung.


    Aber darum soll es gar nicht gehen. Die BUV ist ein extrem wichtiges Thema, mit dem sich im Idealfall Jede/r auseinandersetzt, und zwar frühzeitig. Insbesondere diejenigen, die das höhere Risiko tragen und dies am Beitrag oder der fehlenden Möglichkeit überhaupt eine BUV abschließen zu können, sollten sich mit der Thematik auseinandersetzen. Der individuelle Lebenswandel mag erheblichen Einfluss haben, bei der Frage, ob man berufsunfähig wird, aber man wird nicht alle Risiken ausklammern können.


    Daher kann ich das Fazit voll unterstützen. :thumbup:

  • Nur rein aus Interesse, wie sieht das aber bei einem Nicht-Akademiker aus!?

    Mich würde mal Interessieren, wie das Verhältnis z.B. bei einem Dachdecker oder bei einem selbstständigen Fußbodenleger aussieht...

    "Gefühlt" liegen die Beiträge ca. 4 x so hoch. Ich muss aber gestehen, dass ich nach meiner Erinnerung noch nie Dachdecker oder Fußbodenleger beraten haben, daher fehlen mir hier konkrete Zahlen. Diese Größenordnung ist dann schon wirklich prohibitiv, insofern kann ich Kritik an dieser Stelle verstehen. Andererseits ist der Beitrag nun mal eine Funktion des entsprechend höheren Risikos. Jemand, der bei Wind und Wetter auf Dächern arbeitet, wird (ebenfalls "gefühlt") ca. 4 x häufiger berufsunfähig, als ein Schreibtischtäter. Da kann man es den Gesellschaften nicht verdenken, wenn sie entsprechend mehr für die Absicherung verlangen. Für Berufsgruppen mit höherem körperlichem Risiko gibt's aber auch noch Absicherungsformen wie z.B. eine Grundfähigkeitsversicherung als Alternative.

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  • Meine persönliche Meinung:


    BU Absicherung ist eigentlich ein ziemlich deutsches Phänomen. Ich war viel im Ausland und dort wird sowas fast garnicht angeboten. Gleichzeitig haben wir einen der besten Sozialstaaten der Welt. D.h. hier muss (theoretisch) niemand auf die Straße.

    In anderen Ländern ist das vielleicht anders gelöst.
    Ich kann konkret für die Schweiz sprechen: Da erfolgt die BU-Absicherung (bzw. eher EU-Absicherung) beispielsweise, nebst wie in Deutschland über die Rentenversicherung, auch über die Pensionskassen.
    Nebst Beiträgen für die Altersvorsorge werden auch Beiträge für die Risikovorsorge (Tod, Invalidität) sowohl vom AG, als auch vom AN eingezahlt. Das gibt dann überschaubare Kosten bei guten Leistungen.

  • Eine Erwerbsminderungsrente und Witwenrente gibt es ja auch in Deutschland. Ob sie reicht ist ein anderes Thema.


    Eine BU sorgt dafür vor wenn du noch arbeiten kannst aber nicht mehr in dem was du zur Zeit machst. Wenn man garnicht mehr kann gibt es dann beides.


    Meine Erfahrungen beschränken sich aber tatsächlich auf die USA und deren Einstellung zu Versicherungen ist wahrscheinlich auch nicht das gelbe vom Ei :S