Sicherheit beim Kauf von Genossenschaftsanteilen

  • Hallo,


    diese Tage habe ich von meiner VR-Bank wieder ein Angebot bekommen, Genossenschaftsanteile zu erwerben. Ich bin in diesem Bereich gut investiert und würde gern den Anteil aufstocken. Das Geld wird längerfristig nicht benötigt und ja, auch ich bin bereits in ETF´s investiert usw. Ich sehe diesen Betrag mehr unter dem Aspekt "Festgeldanlage".


    Was mich aber hauptsächlich umtreibt ist die Sicherheitsfrage. Diese Anteile sind ja nicht über die Einlagensicherung geschützt. Eine Nachschusspflicht entfällt ja 2022, bzw. ist diese in der Satzung jetzt schon ausgeschlossen.

    Wie seht ihr so ein Investment? Irgendwie habe ich doch etwas Bammel falls das Geldinstitut einmal in Schieflage gerät. Gut, andererseits stützen sich die genossenschaftlichen Institute gegenseitig, aber trotzdem macht man sich Gedanken.

  • Hallo.


    Der worst case wäre doch der Totalverlust der Anlage. Was würde das effektiv bedeuten? Weltuntergang oder Unannehmlichkeit?

    Wahrscheinlich eher Unannehmlichkeit, tippe ich.


    Dann kann man sich über die Wahrscheinlichkeit des Totalverlustes bzw. eines Teilverlustes streiten.


    Es ist ja auch die Frage, welche Gründe man seitens der Bank vermutet. Ist das Eigenkapital zu dünn? Will man sich für eine anstehende Fusion aufhübschen? Oder man denkt sich, dass jemand mit etwas mehr Dividende höhere Kosten fürs Girokonto besser verkraftet.


    Man kann dort viel vermuten. Solange die Dividende nicht ungewöhnlich hoch ist, würden meine Alarmglocken jedoch nicht schrillen.

  • Dazu gibt's einen interessanten und langen Thread; suche mal nach "in-genossenschaftsanteilen-anlegen"


    Wenn du dich mal über die Eigenkapitalquote deiner VR schlau machst, kannst du selbst entscheiden, ob du ihr überhaupt einen "Kredit" gewähren willst ;)

  • Dividende war die letzten Jahr immer so um die 2%.

    Dafür würde ich kein Geld "riskieren"! Frag mal Tante Google nach den Renditen/Dividenden der Genossenschaftsbanken... Angelblich lagen die Eigenkapitalrenditen der Geno-Banken im vergangenen Jahr bei durchschnittlich 3%, und einige haben gar keine Dividenden ausgeschüttet ;)

  • na ja, wäre dann schon eine große Unannehmlichkeit ;) ... Dividende war die letzten Jahr immer so um die 2%.

    Besser eine große Unannehmlichkeit als ein kleiner Weltuntergang! ;)


    2% klingen nicht direkt nach Ponzi-Schema. Das kann ganz normales Geschäftsgebahren sein.

  • Dafür würde ich kein Geld "riskieren"! Frag mal Tante Google nach den Renditen/Dividenden der Genossenschaftsbanken... Angelblich lagen die Eigenkapitalrenditen der Geno-Banken im vergangenen Jahr bei durchschnittlich 3%, und einige haben gar keine Dividenden ausgeschüttet ;)

    ja schon, aber Festgeld, Tagesgeld, ist ja auch nix auf längere Zeit, dann doch lieber den Spatz in der Hand als die Taube....

  • Wie ist denn bei dir die Frist zwischen Kündigung und Auszahlung? Sie kann über ein Jahr lang sein.

  • ja schon, aber Festgeld, Tagesgeld, ist ja auch nix auf längere Zeit, dann doch lieber den Spatz in der Hand als die Taube....

    MMn kommt es immer auf die Dimensionen und Quoten an.


    Wenn ich 90% in Aktien (ETF) investiert habe und 10% Sach bzw. in Geldwerten angelegt habe, die Aktien 7% Rendite "abwerfen und die "Geldwerte" nur gegen Null, dann ist die Gesamtrendite immer noch etwa bei 6,3%...


    Wozu lege ich denn Geld in Geldwerten an (Giro, Tagesgeld, Festgeld...)? Damit ich den Anteil vom Vermögen, den ich "auf sicher" im überschaubaren Zeitraum x benötigen werde, auch (relativ) sicher zur Verfügung haben werrde. Diese Art der "Sicherheit" kostet Rendite. Punkt.


    Geno-Anteile sind a) faktisch nicht so sicher wie Guthaben und b) ist das in Geno-Anteilen angelegte Geld nicht beliebig verfügbar. Ferner sind die künftigen Dividenden der Höhe nach nicht sicher.

  • Die Kündigung beträgt 3 Monate zum Geschäftsjahresabschluss. Gut, Festgeld binde ich mich ja ebenso auf eine bestimmte Frist. Und wie heißt es auch immer: einen gewissen Teil soll man auch sicher anlegen, bin 55 und nicht mehr so risikobereit. Sehe ich auch so mit den ETF-Sparplänen, ab einem gewissen Alter und einem Horizont von 15 Jahren bei ETF´s überlege ich da auch schon (was dazu kommt: meine ETF sind fast nur Lyxor und die werden jetzt vmtl. von Amundi aufgekauft - aber da stelle ich einen Extrathread rein - verunsichert mich auch).

    Ja, die genossenschaftlichen Institute stützen sich i.d.R. gegenseitig.

  • Ja, die genossenschaftlichen Institute stützen sich i.d.R. gegenseitig.

    Aber doch nicht mit Eigenkapital, oder?

    Und wie heißt es auch immer: einen gewissen Teil soll man auch sicher anlegen

    Liegt die Betonung auf sicher, so sind damit Sichteinlagen bis 100k je Institut gemeint. Geno-Anteile sind faktisch nicht sicher!

    bin 55 und nicht mehr so risikobereit

    Ich bin fast 62... und kaum risikobereit; deshalb investiere ich keinen Cent in Banken, Versicherer und Autobauer ;)

  • Ich meine schon s. Einlagensicherung - BVR unterstützt Volksbank Heilbronn

    Hmm... im laufenden Geschäftsbetrieb vielleicht, wie geschildert. Aber zahlt die VR B den Genossen der VR A die Genossenschaftsanteile aus, wenn VR A den Weg des Doo-Doo-Bird geht?

  • Ohne den Genossen nahe treten zu wollen: die Fusionierung ist die Standardlösung wenn es dort Probleme gibt. Solange es noch was zu fusionieren gibt würde ich die Anteile als recht sicher ansehen. Irgendwann wird der Gesetzgeber eingreifen müssen, wenn im gesamten Verbund nicht mehr genug Substanz ist. Nur gilt hier wie an anderer Stelle auch, dass wir dann in D ganz andere Probleme haben werden.

  • Ich bin fast 62... und kaum risikobereit; deshalb investiere ich keinen Cent in Banken, Versicherer und Autobauer ;)

    und nicht in Bitcoin, Tesla, Wasserstoff und andere Blasen.

    Denken ist die schwerste Arbeit, die es gibt. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum sich so wenig Leute damit beschäftigen. Henry Ford

  • ... Ist zwar off topic und hat mit Geno-Anteilen nix am Hut, aber trotzdem...

    und nicht in Bitcoin, Tesla, Wasserstoff und andere Blasen.

    1) Für Blasen (lassen) habe ich noch nie investiert.

    2) Für Wasserstoffaktien wurde viel zu laut getrommelt, damit auch die "letzte Hausfrau" (nicht despektierlich gemeint) noch einsteigt. Echtes Potential habe ich dazu nicht gesehen und der Markt war mir zu "unterentwickelt"; daher kein Cent für H-Aktien.

    3) Tesla... war interessant (als Zockeraktie). Habe meine TSLA am 09.02.21 wieder verkauft.

    4) Mit Bitcoin und anderen CCs zu zocken kostet viel Zeit... und diese Zeit kann ich zum Leben besser investieren. Dennoch habe ich noch 'n paar im Bestand, etwa 1/3 der vor vielen Jahren gekauften coins; die anderen 2/3 hatte ich bereits "immer mal zwischendurch" vertickt.

  • Ohne den Genossen nahe treten zu wollen: die Fusionierung ist die Standardlösung wenn es dort Probleme gibt. Solange es noch was zu fusionieren gibt würde ich die Anteile als recht sicher ansehen. Irgendwann wird der Gesetzgeber eingreifen müssen, wenn im gesamten Verbund nicht mehr genug Substanz ist. Nur gilt hier wie an anderer Stelle auch, dass wir dann in D ganz andere Probleme haben werden.

    Also bis zur Gründung der VoBa Tarp-Konstanz ist alles safe? ;)