Immobilienfinanzierung: Endfälligkeitsdarlehen + Bausparvertrag

  • Hallo liebe Finanztip Community,


    ich habe mir in 2016 leider eine schlechte Immobilienfinanzierung von meiner Bank aufquatschen lassen und wollte mal fragen ob ihr eine Idee habt, ob man da noch was retten kann.


    Situation:

    Die Finanzierung bsteht aus einem Endfälligkeitsdarlehen i.H.v. 140.000€, welches 2030 zurückzuzahlen ist. Dafür zahle ich knapp 200€ pro Monat an Zinsen, die mangels Tilgung nicht weniger werden. Daneben läuft ein Bausparvertrag (325€ mtl.) der dann in 2030 das Darlehen mit dem Bauspardarlehen ablösen soll.


    Mir ist nun bewusst geworden wie schlecht diese Finanzierung eigentlich ist. Ich zahle jeden Monat gleichbleibende Zinsen und bespare einen Bausparvertrag, der keine Zinsen abwirft. Annuitätendarlehen wäre wohl besser gewesen, aber damals kannte ich mich damit überhaupt nicht aus.


    Jetzt ist es so, dass ich jeden Monat ca. 1.000,-€ übrig habe und bin am überlegen was ich damit mache.

    Wäre es sinnvoller die Rate für den Bausparvertrag zu erhöhen, damit dieser eher zuteilungsreif ist?

    Oder lieber Sondertilgung des Kredits (14.000€ jährlich möglich)?

    Oder die 1.000€ ganz anders anlegen?


    Ich habe auch schon überlegt nach den 10 Jahren in 2026 umzuschulden in ein Annuitätendarlehen, aber was ist dann mit dem Bausparvertrag?


    Ich bitte um Ideen wie ich das beste aus der Situation machen kann.


    Vielen Dank schonmal für die Antworten!


    LG Flo

  • Hallo Flo,

    ob die Finanzierung über die Bausparkasse seinerzeit sinnvoll war, lässt sich am besten über den Gesamteffektivzins klären. Es kann sein, dass es eine schlechte Entscheidung war, muss aber nicht unbedingt, wenn der Gesamteffektivzins seinerzeit niedriger war, als für ein Annuitätendarlehen. Wie du die Situation aktuell schilderst, scheint es am besten zu sein, die Sondertilgung in das Annuitätendarlehen zu leisten und das Bausparkassen-Modell nach zehn Jahren seit Vertragsabschluss zu kündigen.

    Das Bausparguthaben würde dann als Sondertilgung in das Tilgungsaussetzungsdarlehen fließen.

    Noch schöne Pfingsttage.

  • Wenn Du mit 14.000 Euro jährlich sondertilgen kannst, würde ich dies tun. In disem Fall wäre der Unterschied zum Annuitätendarlehen nicht mehr so groß.

    In zehn Jahren wäre das Darlehen getilgt. Durch die Sondertilgungen müssten auch die Zinszahlungen sinken.

    Zun Bausparvertrag kann ich nichts sagen, da die Konditionen nicht bekannt sind. Auch konmt es auf das weitere Vermögen und die Einkommenssituation an. Ggf. kann der BSV für größere Renovierungsarbeiten genutzt werden. Die 325 Euro könnten dann eine sinnvolke und sichere Rücklage darstellen.

  • Moin, der Gedanke nach 10 Jahren nach § 489 BGB ist wahrscheinlich der einzig mögliche?

    Wie hoch ist der Zinssatz des Endfälligkeits darlehen?

    Darlehensgeber?


    Welche BSK?
    Besteht beim Bausparvertrag in der Einzahlungsphase ein Sondereinzahlungsrecht?

    Die kommt bei Alte Leipziger und Schwäbisch Hall % begrenzt vor, bei anderen BSK gar nicht.

  • Hallo.


    Ab wann wäre denn der Bausparvertrag zuteilungsreif? Und wie sieht da der Zinssatz aus?


    Das Vorfinanzierungsdarlehen hat grob 1,7% an Zinsen?


    Wenn der Bausparvertrag günstiger ist (abgesehen davon, dass er tatsächlich getilgt wird), dann macht es wahrscheinlich Sinn, die Ablösung des Vorfinanzierungsdarlehens vorzuziehen.

  • Danke für eure Antworten.:):thumbup:


    Sollzinssatz für das Endfälligkeitsdarlehen beträgt 1,69%

    Sollzinssatz des Bauspardarlehens beträgt 2,15%


    Normal sollte das Bauspardarlehen den Kredit 2030 ablösen. Wenn ich die Bausparrate auf knapp 600€ erhöhe, ist der Bausparvertrag passend zur möglichen Kündigung des Kredits 2026 zuteilungsreif. Aber das lohnt sich nicht, oder? Dann zahle ich 600€ bis 2026 in einen Bausparvertrag der keine Zinsen abwirft:/


    LG Flo

  • Hm, wie würde die Anschlussfinanzierung denn komplett ohne Bausparvertrag aussehen?

    Angenommen es würde jetzt sondergetilgt, dass es nur so kracht, dann wäre doch 2030 nicht mehr viel anschlusszufinanzieren, oder?

  • Hallo florikran,


    wenn Ihr Darlehensvertrag es zulässt, dass Sie bis zu 14.000 Euro / Jahr sondertilgen dürfen, schließe ich mich sapere_aude an (Sondertilgungsmöglichkeit soweit wie möglich nutzen!).


    Damit reduzieren Sie die Zinsen und erreichen die schnellstmögliche vollständige Tilgung. Den Bausparvertrag (kann man bei Bedarf normalerweise zu gegebener Zeit teilen) benötigen Sie dann nur noch, um das "Restdarlehen" zu gegebener Zeit (ggf. Sondertilgungsrecht gem. § 489 BGB nach zehneinhalb Jahren nutzen!) zu finanzieren. Da dann noch ein Teil der Bausparsumme übrig bleiben dürfte, können Sie diesen Teil-Bausparvertrag als Rücklagenkonto für größere Modernisierungsmaßnahmen verwenden.


    Wenn das so geht (Stichwort: Sondertilgungsmöglichkeit bei einem endfälligen Darlehen - erscheint mir etwas ungewöhnlich) ist Ihre Vertragskonstruktion gar nicht so schlecht ...


    Herzliche Grüße


    BSHKunde

  • Referat Janders


    Gerade wenn nicht mehr viel anschlusszufinanzieren ist kann es bei der Anschlussfinanzierung mit einem regulären Annuitätendarlehen schwierig werden, Stichwort: Mindestdarlehensbetrag, häufig 50 TEuro, bei manchen Banken (z. B. ING) heutzutage schon mehr. Da macht ein Bausparvertrag u. U. mehr Sinn! ;)