Bisex- versus Unisextarife

  • Das geht hier inhaltlich aber ziemlich durcheinander. "Teurer" ist relativ. Viele Anbieter haben die Umstellung von Bisex in Unisex dazu genutzt, auch die tariflichen Leistungen zu verbessern, u.a. die Debeka. Seitdem bieten z.B. fast alle Gesellschaften einen sog. "offenen Hilfsmittelkatalog".


    Berücksichtigen muss man aber auch, dass bei einem Wechsel in Unisex bei späteren Tarifwechseln gem. § 204 VVG Flexibilität verloren geht. Zurück in die Bisex Welt kann man dann nämlich nicht mehr – das gilt auch für Familienangehörige. Und ggf. verliert man den Anspruch auf den in Notlagen günstigeren Standardtarif, der dann durch den Basistarif ersetzt wird.


    Letztlich sollte man sich dazu fachkundig beraten lassen. Wir bieten diese Dienstleistung nicht an, empfehlen bei Bedarf aber gerne einen kompetenten Versicherungsberater.

    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
    Von Finanztip empfohlene Spezialisten für Berufsunfähigkeit und private Krankenversicherung | Angaben gem. § 11 VersVermV, § 12 FinVermV: https://schlemann.com/erstinformationen | Beiträge in der Finanztip Community erstelle ich mit größtmöglicher Sorgfalt, jedoch ohne Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität. Deren Nutzung erfolgt auf eigene Gefahr.

  • Das geht hier inhaltlich aber ziemlich durcheinander. "Teurer" ist relativ. Viele Anbieter haben die Umstellung von Bisex in Unisex dazu genutzt, auch die tariflichen Leistungen zu verbessern, u.a. die Debeka. Seitdem bieten z.B. fast alle Gesellschaften einen sog. "offenen Hilfsmittelkatalog".

    Ich habe mich laienhaft damit beschäftigt und mitgenommen, dass die alten Tarife (bisex) bei den Beamten/Debeka wohl nicht immer ganz klare Regelungen haben und die Debeka wohl viel auf "Kulanz" erstattet. Der Leistungsumfang bei unisex sei besser. Aber: Hier habe ich schon mitbekommen, dass diese Tarife "günstig" angeboten wurden und sich schnell verteuert hatten - im Gegensatz zu den alten bisex-Tarifen.


    Das böse Wort "Lockvogel-Tarif" möchte ich nicht benutzen, da ich die Debeka eigentlich für einen kompetenten Anbieter im Bereich der PKV-Welt halte. Vielleicht sind sie nicht die besten und günstigsten am Markt, mit Sicherheit aber auch nicht die schlimmsten und teuersten.

  • Die Unisex-Tarife der Debeka können schon einiges mehr, dürfen daher m.E. auch mehr kosten. Hier einige Beispiele der Nachteile der Debeka Bisex-Tarife gegenüber den Unisex-Tarifen:

    • geschlossener Hilfsmittelkatalog
    • keine Logopädie und Ergotherapie (z.B. für Kinder oder nach Schlaganfall)
    • Vorsorge nur wie in der GKV (z.B. Darmspiegelung nur ab 55 und nur 2x)
    • nur 20 Sitzungen Psychotherapie pro Jahr
    • keine Erstattung von Entziehungsmaßnahmen (z.B. nach einer Schmerztherapie)
    • keine Übernahme Kosten Blindenhund (ca. 25.000 EUR)
    • Krankenfahrstuhl („Rollstuhl“) nur bis 620 EUR
    • keine Übernahme der Kosten lebenserhaltender Kontroll- und Behandlungsgeräte
    • kein Verzicht auf Genehmigung bei Behandlung in „gemischten Anstalten“
    • Meldepflicht bei Krankenhausaufenthalt innerhalb von 10 Tagen – sonst keine Kostenerstattung! (im KH hat man meistens andere Sorgen)
    • Krankenfahrten, z.B. zu Dialyse oder Chemotherapie werden nur bei ärztlich bescheinigter Gehunfähigkeit erstattet
    • keine Kostenübernahme für Kur-/Sanatoriumsbehandlung und für Rehabilitationsmaßnahmen (Anschlussheilbehandlung/ Anschlussgesundheitsmaßnahmen)
    • Geringere Kostenübernahme für Zahnbehandlung und Zahnersatz
    • Kein Umwandlungsrecht in eine Zusatzversicherung bei Rückkehr in GKV
    • etc.

    Unter Leistungsgesichtspunkten liegt Debeka Unisex gegenüber Debeka Bisex schon ziemlich klar vorne. Kulanz ist etwas Schönes, in Zeiten steigenden Kostendrucks im Gesundheitswesen würde ich mich jedoch nicht für den Rest meines Lebens auf Kulanz verlassen wollen. Ob einem das den Mehrbeitrag wert ist plus die weiteren oben beschriebenen Folgen, muss dann jeder derzeit in Debeka Bisex-Tarifen Versicherte für sich selbst entscheiden - am besten nach entsprechender Beratung, s.o.


    "Vielleicht sind sie nicht die besten und günstigsten am Markt, mit Sicherheit aber auch nicht die schlimmsten und teuersten." kann ich bestätigen Comandante. Wer frisch vor der Entscheidung steht, sich privat zu versichern, sollte mit fachkundiger Beratung genau definieren, welche Leistungen ihm wichtig sind und dann detailliert vergleichen, was davon die Tarife der Debeka und anderer Anbieter erfüllen.

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    ... Und ggf. verliert man den Anspruch auf den in Notlagen günstigeren Standardtarif, der dann durch den Basistarif ersetzt wird.

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    Danke für diese Info.

    Zwar bin ich nicht bei der Debeka versichert, aber von diesen Aspekten (die es dann ja mit Sicherheit bei anderen PKV-Versicherungen analog geben wird) wußte ich bislang nichts.

    Da muß ich mich mal schlau machen ... Statndardtarif, Basistarif.

    Mit Gruss