100% Finanzierung mit 1% Tilgung - wer bietet das an?

  • Vor dem Hintergrund finde ich in dem Kontext die im März 2016 in deutsches Recht implementierte sprich vom damaligen BMJV (Federführung Heiko Maas) umgesetzte EU-Wohnimmobilienkreditrichtlinie (WIKR) interessant. Speziell die Aspekte einer verschärften Prüfung des Darlehensnehmers (Kreditwürdigkeitsprüfung, Prüfung der Kapitaldienstfähigkeit über die gesamte Darlehenslaufzeit usw.).


    Die Umsetzung war m. E. ziemlich dilettantisch um nicht zu sagen lausig. Das hatte damals (Frühjahr 2106) dann auch für erhebliche Unsicherheit bei Banken aber auch bei Kunden bzw. Verbrauchern gesorgt. Teilweise auch für ziemlichen Stress und Ärger. Betroffen war insbesondere Zielgruppen wie Ältere (ab 45 Jahren aufwärts, wenn das Darlehen in den Ruhestand hineinreichte), Selbständige (schwankende Einkommen), Familien mit nicht abgeschlossener Familienplanung (unsichere Haushaltsrechnung) usw. Es gab daher erheblichen politischen Streit um die WIKR.


    Diese Richtlinie (WIKR) mußte diverse Male nachgebessert werden. Letzter Akt (bis heute jedenfalls) um für mehr Klarheit und Sicherheit bei allen Beteiligten zu sorgen, war im April 2018 die Einführung der "Immobiliar-Kreditwürdigkeitsprüfungsleitlinien-Verordnung" (ImmoKWPLV).


    Interessant ist die Entstehungsgeschichte der WIKR. Gestartet einstmals als Modell zum Verbraucherschutz (und damit Schutz vor dem Verlust des Wohneigentums) mutierte diese Richtlinie über ihre lange Entstehungsgeschichte innerhalb der EU dann - u. a. wegen der langen und ultra-expansiven Geldpolitik der ECB samt den auch dadurch dramatisch gestiegenen Vermögenspreisen (wie Immobilien) - zu einer viel mehr makroprudentiellen Maßnahme mit dem Ziel die Finanzstabilität zu bewahren (Immobilienblasen bzw. deren Platzen sind sehr "unangenehm", um es subtil zu formulieren).


    Ein Paradebeispiel aus meiner Sicht für eine typische Interventionsspirale. Der erste massive Eingriff in die Zinsmärkte (Zinssenkungen der ECB und Anleihekäufe in Billionenhöhe) führt zu unerwünschten "Nebenwirkungen" (Anlagenotstand, Flucht in Betongold, denknotwendig steigende Vermögenspreise etc.). Diese negativen Folgen des ersten Eingriffs versucht man dann mit dem nächsten Eingriff (Beispiel: WIKR) zu bekämpfen.


    Mal sehen, was da noch an Regulatorik und weiteren Eingriffen folgt, sollten die Zinsen in dem Bereich auf vier oder fünf (oder mehr) Prozent steigen ...

  • Sovereign

    er ist der Beste, immer wieder lustig :D X: "ich mag Toastbrot" S: "jaaaa, das liegt an der EZB", als obs nirgendwo sonst in der Vergangenheit, heute und auch zukünftig Immobilienboom gäbe. Die Branche macht genau dann die saftigsten Gewinne, drum setzte sie sich auch für eine Verwässerung der Richtlinie ein. Das Gesetze und Regularien auch oft Nachteile haben und irgendwer davon auch mal ungünstig betroffen sein kann ist ganz normal, dann kann man nachbessern oder akzeptieren, dass alles so seine Vor- und Nachteile hat. 2009 hat in den USA (nixs böse böse EZB) der Markt grandios gezeigt wie gut er versagen kann wenn man ihn einfach unreguliert seine schmuddelgeschäfte machen lässt

  • er ist der Beste, immer wieder lustig :D X: "ich mag Toastbrot" S: "jaaaa, das liegt an der EZB", als obs nirgendwo sonst in der Vergangenheit, heute und auch zukünftig Immobilienboom gäbe.

    Bin in der Finanz-Community und der assoziierten Wissenschaft recht gut vernetzt. Und das seit > 45 Jahren. Mit Themen wie Währungen, Finanzen, Geldpolitik beschäftige ich mich seit rund 50 Jahren.


    Die Kausalität zwischen dem Immobilienboom in Deutschland (möglicherweise/vermutlich auch Immobilienblase) und der extrem langen und ultra-expansiven Geldpolitik der ECB wird von keinem einzigen dort bestritten. Nicht mal von den unerschütterlichen ECB-Fans und bedingungslosen ECB-Verteidigern. Es werden übrigens immer weniger. Strittig allein ist nur der Anteil der ECB, da reichen die Einschätzungen von vollumfänglich (sprich 100%ig) verantwortlich bis hin zu signifikant mitursächlich.


    Es drängt sich mir verstärkt der Eindruck auf, daß Sie (ist mir inzwischen bei Ihnen angezeigter und lieber als das Du) nicht mal über rudimentäre Kenntnisse dieser Zusammenhänge verfügen ? Beispielsweise über die Tatsache, daß Vermögenspreise über zukünftige Erträge berechnet werden, die mit dem aktuellen Zins zu diskontieren sind. Woraus sich sofort ergibt, daß Immobilien (zumal dort in aller Regel - freiwillig oder gezwungenermaßen - gehebelt sprich mit Krediten gearbeitet wird) zu den zinssensibelsten aller Assets gehören.


    Dazu kommen dann noch Stichworte wie Sorge vor einen Eurocrash, Anlagenotstand, Flucht in Sachwerte wie Betongold (Immobilien) usw.


    Oder mal ganz einfach und anders gefragt: Wie ahnungslos kann man sein ?

    Und: haben Sie sich jemals mit den Grundlagen der EWU und den diesbezüglichen EU-Verträgen (AEUV) beschäftigt ?


    Man kann es nämlich kaum glauben ...

  • Lässt die Datenlage zu, Verwandtschaft zu vermuten? :/

    Derartige Zuschreibungen, Unterstellungen, Diskreditierungen usw. bin ich gewohnt seit ich mich 1992 kritisch zum Vertrag von Maastricht geäußert habe und 1998 kritisch zur bevorstehenden Einführung einer Einheitswährung.


    Nur am Rande: Alle damals geäußerten Bedenken haben sich realisiert - meist hat die Wirklichkeit in der Eurozone die Bedenken zeitlich sogar noch überholt.


    Derartige Vorgehensweisen wie die Ihrige (auch da bevorzuge ich nunmehr das Sie) können mich also nicht mehr ansatzweise davon abhalten meine Meinung zu äußern oder mich gar schrecken.


    Eine oder einen "Mac Profit" (wer immer das ein mag) kenne ich nicht. Gerne erteile ich hiermit von meiner Seite die Erlaubnis, Genehmigung, Einwilligung etc. dies zu überprüfen unter Aufhebung aller datenschutzrechtlichen Bestimmungen.


    Mit der Ihnen gebührenden Achtung


    Sovereign

  • 45 Jahren


    seit rund 50 Jahren.

    Die Zeiträume werden immer länger xD schon deine Vorfahren haben vor 1000en von Jahren erste Gedanken zur EZB an die Höhlenwand gemalt :) vielleicht ist es Zeit für ein neues Thema,des isch doch net jesund! Gib das Geld in den Koffern doch einfach aus und jenieß das Leben (der Rat ist tatsächlich ernstgemeint).

  • Meine Zeit ist gerade knapp, dennoch will ich darauf eingehen. Zumal ja hier (vielleicht) noch andere Menschen mitlesen.

    ... schon deine Vorfahren haben vor 1000en von Jahren erste Gedanken zur EZB an die Höhlenwand gemalt :)

    Bitte höflich darum künftig beim Sie zu bleiben - so wie ich das inzwischen (jedenfalls Ihnen gegenüber) auch praktiziere. Vielen Dank ! Auf den polemischen (man könnte auch sagen unverschämten, dümmlichen usw.) Einwurf werde ich nicht eingehen. Nur soviel: Verheben Sie sich mal nicht an Ihren Provokationen und Unverschämtheiten.

    vielleicht ist es Zeit für ein neues Thema,des isch doch net jesund!

    Schlechtes Geld ist vor allen Dingen "net jesund" für eine Gesellschaft angefangen von den Bürgern bis hin zu den Unternehmen - und damit für die gesamten Wirtschaft. Das hat die Geldgeschichte immer und immer wieder gezeigt. Das zu realisieren würde aber rudimentäre Kenntnisse der Geld- und Währungsgeschichte voraussetzen ... ob man davon bei Ihnen ausgehen kann ?


    Für meinen Teil habe ich übrigens sehr viele Themen. Das ist aber hier doch ein Finanzforum und da geht es schwerpunktmäßig um Geld und dieses Geld ist (derzeit jedenfalls) doch der Euro ?

    Gib das Geld in den Koffern doch einfach aus und jenieß das Leben

    Die nächste polemische und provozierende Formulierung ("Geld in den Koffern").


    Das Leben kann man übrigens auch sehr gut "jenießen" ohne viel Geld auszugeben und/oder zu konsumieren ("best things in life are free"). Was ich für meinen Teil sehr oft und mit Genuß praktiziere. Das aber nur am Rande. Klingt fast so, als sei bei Ihnen Geldausgeben und Konsum die Voraussetzung für Genuß ...


    Mein kleines Leben sehe ich - jedenfalls aus finanzieller Sicht - nicht als gefährdet oder gar bedroht an (Mikrosicht). Zudem betrachte ich mein Vermögen längst unter einem Langfristaspekt (sozusagen ein Ewigkeitsdepot), da es nach meinem Ableben komplett in eine (schon gegründete) Stiftung eingebracht wird. Erhebliche Gedanken und Sorgen mache ich mir aber aus ganz anderen Gründen - siehe oben Antwort 2 (Makrosicht).

    (der Rat ist tatsächlich ernstgemeint).

    Bin auf keinen Fall beratungsresistent. Zudem habe ich selbst einige Zeit mit Beratung meine Brötchen verdient (Consulting). Wäre ich aber auf Ratschläge von ihnen angewiesen, hätte ich wohl die Kontrolle über mein (auch finanzielles) Leben komplett verloren. Das habe ich aber nach meinem Dafürhalten nicht.


    So viel Zeit nehme ich mir noch: Sie haben offensichtlich nicht einmal verstanden, daß meine eigentliche Kritik beim Thema Einheitswährung der Politik gilt (und nicht der ECB als letztem Notnagel und Feuerwehr des Euro). Wozu ich hier auch schon mal was geschrieben hatte. Einen europäischen Einheitsstaat (Beispiel: Vereinigte Staaten von Europa (VSE)) gibt es nicht. Nicht mal eine gemeinsame Fiskalpolitik. Auch keine einheitliche sprich gemeinsame Sprache in der Eurozone. Schon der Vorläufer zu den VSE (eine Europäische Verfassung) ist im Jahr 2005 der EU um die Ohren geflogen - damals haben Frankreich und die Niederlande (Gründungsmitglieder der EU) eine solche Verfassung in Referenden scheitern lassen. Noch dazu handelt es sich um völlig unterschiedliche teilweise sogar disparate Länder, denen damals diese Einheitswährung verpasst wurde. Der Euro war damit ein rein politische Projekt und es wäre daher originäre Aufgabe der Politik gewesen, diese Währung wetterfest zu gestalten. Spätestens mit Beginn der Eurokrise (ab 2010) wurde das politische Scheitern offensichtlich. Die ECB gibt nur die Feuerwehr und den Notnagel für die zuvor komplett gescheiterte Politik. Mit allen negativen Folgen: Aus einer nach den Verträgen (AEUV) unabhängigen Notenbank, deren Mandat ausdrücklich stabiles Geld ist (Kaufkraftstabilität sprich Preisniveaustabilität) wurde so eine politisierte Notenbank, die inzwischen fast vollständig unter fiskalischer Dominanz steht.

  • Sie haben offensichtlich nicht einmal verstanden, daß meine eigentliche Kritik beim Thema Einheitswährung der Politik gilt (und nicht der ECB als letztem Notnagel und Feuerwehr des Euro).

    doch natürlich habe ich das verstanden. Etwas klarer wird es bei dir immer nur wenn du wütend tippst. Durch zugebenermaßen sehr offensichtliche und plumpe Provokation ist mir das bei einem anderen Thread schonmal gelungen. Diese Kombi aus pseudowissenschaftlichem Touch und Besorgnis um das wohlergehen "Aller" kaufe ich dir einfach nicht ab. Und sobald du wütend wirst kann man sich ganz gut denken welche politischen Ziele hinter dem ganzen ezb ezb ezb ezb stehen. Vielleicht falle aber aucuh ich auf einen Anti-EZB/EU-Chatbot rein, wer weiß das schon :D

  • Offtopic:
    Hat eigentlich noch jemand den Eindruck, dass Sovereign der nörgelnde, sorgenvolle Zwilling von McProfit ist? ^^

    Ich habe die Quelle benannt, es war nicht meine Absicht zu plagiieren. :saint:


    Was McProfit eeigentlich dazu sagt, dass seine Existenz nicht zur Kenntnis genommen wird?



    Zum eigentlichen Thema:

    https://dejure.org/gesetze/BGB/490.html


    Wird der künftig relevanter oder nicht?

  • ... wird es bei dir ...

    Ein letztes Mal die Bitte um nicht zu sagen verbindliche Aufforderung: Für jemand wie Sie - auch mich mit Sie anreden.

    Durch zugebenermaßen sehr offensichtliche und plumpe Provokation ist mir das bei einem anderen Thread schonmal gelungen.

    Da sind Sie dann wenigstens insoweit ehrlich. Ein allerdings trauriges Stilmittel ... Jeder wie er halt kann.

    Diese Kombi aus pseudowissenschaftlichem Touch

    Steile These, da es mir bislang kaum gelungen ist bei Ihnen überhaupt Kenntnisse der Materie auszumachen.


    Meine immer wieder gemachte Erfahrung übrigens: Das Vermögen und etwas vermögen korrelieren in aller Regel miteinander ... (haben Sie schon einmal eine Vermögensbilanz aufgestellt ? Vor dem Hintergrund dieses Zusammenhangs habe ich da eine Vermutung :D)

    und Besorgnis um das wohlergehen "Aller"

    Diese Art der Geldpolitik hat (neben den unvermeidlichen Vermögenspreisblasen und Fehlanreizen wie dem Auseinanderfallen von Handlung und Haftung, Verschuldung lohnt sich etc.) verheerende Auswirkungen auf den typischen deutschen Sparer (und auch Sparer in anderen Euroländern) und nominalwert-orientierten Anleger, ebenso auf das Versicherungswesen, das Stiftungswesen, die PKV (Stichwort: Rückstellungen), auf Versorgungswerke usw. usw. Zudem hat es gesellschaftspolitische und auch internationale Verteilungswirkungen (von Nord- nach Südeuropa), zu denen einer ECB (lediglich eine EU-Behörde) jede demokratische Legitimation fehlt.


    Soll diese Einheitswährung nicht eruptiv scheitern (2012 war es übrigens fast schon so weit), werden die Eingriffe in das System zwangsläufig immer stärker werden müssen (Regulatorik, Interventionen, Dirigismus etc.). Mit all denen dazu gehörenden negativen Fehlanreizen sowie Kollateralschäden. Dadurch entfernt man sich denknotwendig immer weiter von einer markt- und wettbewerblichen Ausrichtung (die ECB schirmt teilweise ganze Länder vom Markt ab; das anämische Produktivitätswachstum der Eurozone sprich hier Bände). Was dies im globalen Wettbewerb mit anderen Regionen (wie USA, Asien usw.) schon jetzt bedeutet und künftig noch mehr bedeuten wird, liegt auf der Hand. Ein einziges US-Unternehmen ist fast doppelt so viel wert, wie der ganze Dax mit 40 Unternehmen zusammen, unter den 100 wertvollsten Unternehmen (Marktkapitalisierung) kann ich mich an kein deutsches mehr erinnern usw. Auch diese Liste ließe sich beliebig verlängern.

    kaufe ich dir einfach nicht ab.

    Was Sie mir abkaufen oder nicht, ist für mich irrelevant. Glaubwürdigkeit gegenüber jemand wie Ihnen, gehört nicht zu meinen prioritären Lebenszielen (so dezent würde man das wohl versuchen in UK very british zu formulieren).


    In diesem Sinne ..,

  • Ein einziges US-Unternehmen ist fast doppelt so viel wert, wie der ganze Dax mit 40 Unternehmen, unter den 100 wertvollsten Unternehmen (Marktkapitalisierung) kann ich mich an kein deutsches mehr erinnern usw. Auch diese Liste ließe sich beliebig verlängern.

    Spiegelt der Börsenwert eines Unternehmens den tatsächlichen Wert eines Unternehmens wieder? :/

    Es gibt auch eine Liste mit den nach Umsatz größten Unternehmen der Welt. Dort ist Deutschland immerhin mit 2 Unternehmen in den Top 20. Komisch, dass SAP nicht dabei ist, wo das doch das größte deutsche Aktienunternehmen ist (nach Marktkapitalisierung).

    China ist in dieser Liste mit mehr Unternehmen in den TOP 10 vertreten als die USA. Ok, der größte Brocken ist WalMart (USA).

    Also evtl. alles nur eine riesige Aktienblase in den USA befeuert durch die lockere Geldpolitik der US-Fed? Wer weiß das schon.

    Evtl. wissen wir das dann in 20 oder 30 Jahren.

    Klar, das früher Alles besser war. Damals als unsere Politiker noch total verlässlich waren, zu Ihrem Wort gestanden haben und niemals den Wähler belogen haben.


    PS: Und wir natürlich die D-Mark hatten, bevor ich das vergesse.;)

  • Hallo Liebe Börsenfreunde,

    hier ist McProfit aus dem Schwabenland.

    Ganz besonders meine ich damit ITSCHYTOO, SOVEREIGN und REFERAT JANDES

    Obwohl es noch nicht Sonntag ist, habe ich heute mal wieder im endlosen Autobahnstau zwischen Stuttgart und Baden Baden diese Konversation hier gelesen.
    Keine Sorge, ich war nicht nicht am Steuer, sondern Beifahrer.

    Erstaunlicherweise wurde ich hier mehrfach zitiert obwohl ich zu diesem Thema noch gar keinen Kommentar von mir abgegeben hatte.

    Was mir aufgefallen ist, hier haben sie ein paar aus unserer Gruppe erheblich in die Haare gekriegt. Ich habe mir die Mühe gemacht und die teilweise (für mich) komplizierten Erklärungen gelesen.

    Natürlich auch die "Gegendarstellungen" die fast schon beleidigend waren.

    Am Ende habe ich mich einfach an eine alte Analystenweisheit erinnert:

    Prognosen bleiben schwierig, vor allem wenn sie in die Zukunft gerichtet sind.

    Als einer der mit Ü75 wohl ältesten Teilnehmer hier, sehe die scheinbar riesigen Herausforderungen vor der die Welt steht erheblich entspannter.

    Nütürlich können alle Schreckensszenarieren eintreten die hier beschrieben wurden.

    Ich habe Freunde die haben sich allen Ernstes (das ist wirklich so) in Anbetracht eines drohenden Einsatzes von Atomwaffen ein Haus in Kapstadt Südafrika gekauft.

    Wer will denen das ausreden?

    Soll ich sie fragen, wie sie denn im Falle eines Falles dahin kommen wollen?

    Auf der Welt und damit auch an der Börse gilt schließlich:

    Alles ist möglich.

    Aber Auch das Gegenteil von Allem

    Deshalb will ich hier nicht auf die teilseise erstaunlich fundierten Einzelargumente eingehen.

    Alles kann so eintreffen - ODER AUCH NICHT.

    Mir wurde zu oft schon der Untergang der (Börsen)-Welt prophezeit.

    Das härtet ab.

    Vor allem hat es dafür gesorgt, dass ich trotz irgendwelcher Crashprognosen meine Aktien behalten habe.

    Mein banalir Rat: Bleibt entspannt, vertragt Euch wieder..

    Kurz vor Tagesanbruch ist die Nacht am dunkelsten.

    Schöne Grüße Euer McProfit.

    Ich freue mich auf weiterhin unterhaltsame Beiträge.

  • Hallo zusammen,

    kann es sein, dass das Thema dieser Rubrik "Finanzierung mit 100% Beleihung und 1% Tilgund" überhaupt noch jemand hier interessiert?

    Dann könnte man diese Rubrik einfach schließen?

    Oder wie wird das hier bei Finanztip gehandhabt?

    Ich habe zu wenig Ahnung von den Formalitäten hier.

    Damit wenigstens Einer mal was zum Thema schreibt.

    Finanzierung zu 100% ging eigentlich von JEHER immer nur bei Immobilien und auch dort nur, wenn neben der Immobilie selbst eine weitere Sicherheit vorhanden war.:

    Gutes Einkommen, sonstiges Vermögen, Aktien, Bonität o.ä.

    1% Tilgung ist eigentlich für Bank das bessere Geschäft weil sie ja endlos lange ihre Zinsen bekommt, da die Schuld ja nur im Schneckentempo über viele Jahrzehnte abnimmt.

    Wegen der hohen Immobilienpreise sind 100%-Finanzierungen selten geworden und wenn, dann höchstens über eine gute Hausbankverbindung plus guter Bonität.

    Außerdem sollte die Immoblien möglichst auch noch MIeteinnahmen besitzen, also kein Selbstbezug sein.

    Ich selbst habe mit 100%-Finanzierungen in den70er und 80er Jahren mein heutiges Vermögen aufgebaut, das konnte damals aber keine ahnen wie sich alles entwickelt.

    Hinterher sind wir Alle schlauer.

    Damals hat selbst mein Banker bedenklich mit den Kopf gewackelt als ich fast jedes Jahr ihm von einen neuen Immobilienkauf berichtet habe, den er finanzieren sollte.

    Am Ende hatten wir alle Erfolg damit.

    Ich habe heute meine bezahlte Immoblien und die Bank hat jahrzehntelang pünktlich Zinsen bekommen, teilweise bis zu 8% p.a.

    Nochmals viele Grüße McProfit.

  • Wegen der hohen Immobilienpreise sind 100%-Finanzierungen selten geworden und wenn, dann höchstens über eine gute Hausbankverbindung plus guter Bonität.

    Eher im Gegenteil, weil nach Makler, Notar und Finanzamt fast das komplette Eigenkapital weg ist, waren 100% Finanzierungen die letzten Jahre gar nicht so selten. Außerdem hat wohl so mancher auch darauf spekuliert, dass er sein Eigenkapital an der Börse besser anlegen kann und entsprechend so wenig wie möglich eingesetzt.

  • kann es sein, dass das Thema dieser Rubrik "Finanzierung mit 100% Beleihung und 1% Tilgund" überhaupt noch jemand hier interessiert?

    Ja, mich zum Beispiel.

    Damit wenigstens Einer mal was zum Thema schreibt.

    Dann wären wir schon zwei ... Spaß beiseite: Immobilien gehören m. E. zu den zinssensibelsten aller Assets, daher ist es fast logisch, daß man in dem Kontext auch auf Themen wie Zinsen, Notenbank, Geldpolitik usw. aber auch auf regulatorische Maßnahmen (bei der Kreditvergabe) zu sprechen kommen kann und/oder wird (s. z. B. meinen Beitrag 61 zur EU-Wohnimmobilienkreditrichtlinie eingeführt als makroprudentielle Maßnahme aus Sorge vor einer Immobilienblase bzw. deren Platzen aufgrund der ultra-expansiven Geldpolitik der ECB).

    Finanzierung zu 100% ging eigentlich von JEHER immer nur bei Immobilien und auch dort nur, wenn neben der Immobilie selbst eine weitere Sicherheit vorhanden war.:

    Gutes Einkommen, sonstiges Vermögen, Aktien, Bonität o.ä.

    Dem würde ich zustimmen.

    1% Tilgung ist eigentlich für Bank das bessere Geschäft weil sie ja endlos lange ihre Zinsen bekommt, da die Schuld ja nur im Schneckentempo über viele Jahrzehnte abnimmt.

    Ein noch besseres Geschäft für die Bank (aber auch den Kunden insbesondere im Falle der Vermietung) war zu damaligen Zeiten die Konstruktion "Tilgung sogar Null (sog. Tilgungsaussetzung) iVm einer abgetretenen Sicherheit (Beispiel: KLV). Charme des Ganzen: Die (bei Vermietung absetzbaren) Schuldzinsen blieben über die gesamte Laufzeit in voller Höhe erhalten und drückten so das zu versteuernde Einkommen - während parallel auf der anderen Seite steuerfrei (Voraussetzung: mindestens 12 Jahre Laufzeit bei der KLV) Zinsen anfielen, sich akkumulierten und schließlich bei der steuerfreien Auszahlung der KLV so das Darlehen (im besten Fall) "auf einen Schlag" abgelöst werden konnte.


    Dabei konnte die Bank (neben der Darlehensvergabe) übrigens noch zusätzlich Geschäft generieren, wenn auch die abzuschließende KLV aus ihrem Bereich (Verbund, Vertriebspartner) stammte. Aus diversen Gründen ist dieses Modell gestorben (das würde hier en detail zu weit führen; ein Grund ist aber die nicht zuletzt durch die ECB veränderte Zinslandschaft, andere Gründe liegen in der veränderten steuerlichen Behandlung von KLVs).

    Wegen der hohen Immobilienpreise sind 100%-Finanzierungen selten geworden und wenn, dann höchstens über eine gute Hausbankverbindung plus guter Bonität.

    Das liegt zum einen an der (verschärften) Regulatorik (Beispiel: EU-WIKR) aber auch an der BaFin, zum anderen sehe ich das ähnlich wie LebenimSueden (siehe 79). Die dort genannten Gründe halte ich für zutreffend (die hohen Transaktionskosten fressen EK und/oder manche "Spekulieren auf Kredit" und setzen mit einem Teil ihre Mittel parallel auf die Börse, statt mehr EK einzubringen und/oder die Annuität mit einer höheren Tilgung einzustellen - bei einem Zinsniveau welches weit im Negativen liegende Realzinsen generiert, eine gewisse Verlockung, es bleibt m. E. aber "Spekulieren auf Kredit", kann hinhauen oder eben auch nicht).

    Außerdem sollte die Immoblien möglichst auch noch MIeteinnahmen besitzen, also kein Selbstbezug sein.

    Das kann ich so pauschal nicht bestätigen. Nach Einführung der EU-WIKR hat sich da einiges signifikant verändert. Manchen Banken scheinen tendenziell Eigennutzer lieber, andere mögen auch sehr gerne Vermieter als Darlehensnehmer (insbesondere, wenn schon diverse Immobilien vorhanden und davon auch schon einige komplett lastenfrei sind). Manche sind da in der Prüfung bei Vermietungen etwas lockerer, andere etwas strenger (z. B. bei Themen wie Mietausfallrisiko, Pauschale für Instandhaltungen, Ansetzung der Mieteinnahmen nur mit Abschlag (teilweise 20% bis 30%) bei der sog. Haushaltsrechnung usw.).

    Ich selbst habe mit 100%-Finanzierungen in den70er und 80er Jahren mein heutiges Vermögen aufgebaut ...

    Meinen aufrichtigen Glückwunsch. Das freut mich sehr für Dich (auch wenn da auf Eigentümer "älterer" Objekte zukünftig erhebliche Kosten (Klimaschutz) zukommen könnten eher wohl dürften.


    Nur meine bescheidene Meinung.