ETF- Anfänger: Größere Einmalanlage und Sparraten als Altersvorsorge -DKB Depot

  • Hallo zusammen,

    ich bin neu im Forum, seit kurzem großer Fan von Saidis Podcast. Ich habe folgenden Plan gefasst:

    Ich möchte ca. 50.000 Euro und außerdem monatlich 200 Euro in den MSCI World anlegen. Gerade läuft die Depoteröffnung bei der DKB, ich habe allerdings noch keine Freischaltung. Jetzt frage ich mich, wie schaffe ich es, dass Sparplan und Einmalanlage dort zusammen geführt werden, so dass auch der Sparplan vom Zinseszins der Einmalanlage profitiert.

    Ich hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen, es geht um meine Altersvorsorge und ich möchte da keine blöden Fehler machen.

    Danke und Grüße

    Piripiri

  • Hallo piripiri , willkommen im Finanztip-Forum.

    Jetzt frage ich mich, wie schaffe ich es, dass Sparplan und Einmalanlage dort zusammen geführt werden, so dass auch der Sparplan vom Zinseszins der Einmalanlage profitiert.

    Kurze Antwort: das geht automatisch und kann von Dir nicht verhindert werden ;)


    Langtext: Egal ob mit Sparplan oder über Einmalanlage werden immer ETF-Anteile bzw. -Bruchteile gekauft. Die Anteile liegen in Deinem Depot und bleiben dort auch wenn Du z.B. den Sparplan beendest. Diese Anteile steigen (hoffentlich) im Wert. Sofern es thesaurierende Anteile sind steigen sie stärker, da der Wert der Ausschüttung im Anteil bleibt. Sofern Du Dich für einen Ausschütter entscheidest musst Du im Wert der Ausschüttung neue Anteile kaufen und hierfür den "Zinseszinseffekt" zu erhalten.


    Falls nicht klar geworden gerne weiter fragen.

  • Hallo Kater.Ka,


    danke, das hört sich gut an! :)Bin absolute Anfängerin in Vermögensanlage und finde das Thema ziemlich aufregend. Weil nicht mehr allzu viel Zeit bleibt, bis zur Rente, will ich jetzt möglichst keine Fehler machen.

    Danke für die schnelle Antwort!

  • Weil nicht mehr allzu viel Zeit bleibt, bis zur Rente,

    Du denkst aber an die Finanztip Empfehlung, die ETFs mindestens 15 Jahre zu halten?

  • Hallo Kater.Ka, @chris2702 und monstermania,


    danke für eure besorgten Nachfragen, es sind noch 13 Jahre. Ich würde gerne mit 63 statt 67 in Rente gehen, und muss die Abschläge in der gesetzlichen Rente kompensieren, deswegen hoffe ich, dass das eine gute Strategie ist und mir eine gute Rendite bringt. Das ist der Herzenswunsch, den ich mir durch eine Erbschaft jetzt wohl erfüllen kann. Die Alternative zum ETF wäre eine freiwillige Einzahlung in die Rentenkasse, aber dafür bräuchte ich das komplette Vermögen X( Ich bin froh, dass ich den Saidi-Podcast entdeckt habe. In meiner Planung kommen 25% aufs Tagesgeld und der Rest soll in ETFs gehen - der Anlagehorizont ist ja eigentlich darüber hinaus auch länger als bis 63. Ich werde wohl den thesaurierenden "hellgrünen" MSCI World -ETF nehmen, den Finanztip empfiehlt, und hoffe, dass ich damit breit genug aufgestellt bin. Danke für eure Reaktion, das ist ein tolles Forum hier <3

  • piripiri,


    Es wäre noch wichtig, gaaaanz langsam über ein Entnahmeszenario nachzudenken. Wie du schreibst, ist der Anlagehorizont länger als bis zum Renteneintritt mit 63.

    Nur kann es passieren, dass ein Kurseinbruch passiert, wenn du 62 bist. D.h. Je nach Situation und vermutlich auch abhängig von der dann geltenden Besteuerung müsstest du rechtzeitig einen Teil entnehmen und "sicher" (also ohne Risiko von Kursschwankungen) parken.

  • Hallo piripiri,

    ich verfolge eine ähnliche Strategie. Ich bin mit Ende 40 zum Investor geworden und meine grobe Planung sieht auch einen Renteneintritt mit 63 Jahren vor. ;)


    Ich würde auf jedem Fall die freiwillige Einzahlung in die GRV nicht vollkommen außer Acht lassen. Eine kostenlose Rentenberatung bei der Rentenkasse ist auf jedem Fall zu empfehlen. Die Zahlungen können ja auch noch in einigen Jahren geleistet werden. Man kann ja auch beides machen.;)


    PS: Wir hatten hier kürzlich eine seht lebhafte Diskussion zum Thema Rente mit 63.

    Rente mit 63: Rechtsanspruch darauf nach geleisteten Sonderzahlungen? - Altersvorsorge - Finanztip Forum

  • piripiri,


    Es wäre noch wichtig, gaaaanz langsam über ein Entnahmeszenario nachzudenken. Wie du schreibst, ist der Anlagehorizont länger als bis zum Renteneintritt mit 63.

    Ja, man sollte sich einen groben Rahmen zurecht legen, aber um das konkrete Entnahmeszenario sollte man sich so 5 Jahre vor dem Rentenbeginn kümmern. Gerade weil piripiri nicht mehr ewig Zeit hat wird jedes Jahr für den Kapitalaufbau gebraucht!

    Konkret bedeutet Rente mit 63 wahrscheinlich auch ein Ende des Sparplans, also das Ende des aktiven Kapitalaufbaus. Es sollte konkret geklärt werden, wie hoch die Rentenlücke genau ist. Sprich wie viel Geld brauche ich mit 63 als Rentner zum Leben (Inflation berücksichtigen)!

    Dann kann man planen, wie viel Kapital mind. zusammen kommen muss um z.B. anhand der 4% Regel eine Entnahme zu planen.


    Aber, das sind Alles nur Planungen! Letztlich kommt es darauf an, dass die Märkte mitspielen. Wenn piripiri oder ich Pech habe und eine 'verlorene' Dekade an den Aktienmärkten erwischen, wird es eben nichts mit der Rente mit 63! ;) Dass muss einem klar sein, wenn man nur 10-15 Jahre Anlagehorizont hat!

  • Hallo zusammen,

    vielen Dank für eure wertvollen Hinweise! monstermania : Danke für den Link, die Diskussion um die freiwilligen Einzahlungen in die GRV ist sehr interessant! Und ich werde mich vielleicht nun doch schon dieses Jahr um einen Beratungstermin bei der GRV bemühen. Vielleicht ist es ja schlauer in kleineren Raten in den kommenden Jahren dort einzuzahlen, ich hatte bisher gedacht, dass ich erst einmal ein paar Jahre Renditen erziele und davon dann einen Teil des Geldes nehme, und in vier großen Jahresraten bezahle:). Man bräuchte einfach eine Glaskugel für die Zukunft andiii_98 ich drücke uns allen die Daumen, dass wir keinen Kurseinbruch mit 62 haben werden. Ich habe mir vorgenommen jedes kommende Jahr einmal zu überlegen, ob die bisherige Planung noch passt, oder ob ich den Aktienanteil verringere - jetzt erst mal starten, so die dkb mich lässt, und dann sehen, wie ich mich dabei fühle, und wie sich alles entwickelt...Danke auch für den Hinweis mit dem Auszahlplan lieber Kater.Ka, ich komme gerne wieder auf euer geballtes Fachwissen zurück...

  • Ja,

    in etwa so ist auch mein Plan. Zunächst mal einige Jahre investieren und dann mal schauen...

    Leider habe ich auch viel zu spät angefangen mir Gedanken um das Alter/Rentenlücke zu machen. Ich hätte mindestens 10 Jahre früher anfangen müssen (und auch können!). :( Aber zumindest gibt es die Chance, dass es sogar noch mit der Rente mit 63 klappen kann.

    Und im schlimmsten Fall muss ich halt bis 67 durchziehen. Hätte ich ich ja ohne ETF-Depot ohnehin gemußt.;) Davon würde die Welt auch nicht untergehen.

  • Jetzt frage ich mich, wie schaffe ich es, dass Sparplan und Einmalanlage dort zusammen geführt werden, so dass auch der Sparplan vom Zinseszins der Einmalanlage profitiert.

    Dieses Missverständnis ist glaube ich noch nicht aufgeklärt worden. Dem Zinseszinseffekt ist es egal, ob er auf einem großen oder zwei kleinen Haufen aufbaut. Die Summe ist die gleiche. Es gibt keinen magischen Effekt, der durch die Vermehrung eines großen Betrages einen kleineren Betrag gleich mit vermehrt.


    Oder konkret für dich: ob du Einmalanlage und Sparplan auf den gleichen oder verschiedene Fonds laufen lässt, spielt dahingehend keine Rolle.

  • So, zum Thema meine eigenen Erfahrungen.

    Ich bin vor 20 Jahren, nach der DDR, vorzeitig in Rente gegangen. Mein Rentenabschlag beträgt 17,1%. Die Situation auf dem Arbeitsmarkt hat mich damals dazu gezwungen. Zusätzliche Einzahlungen in die GRV habe ich nicht getätigt. Ich habe mir damals gesagt, an der Börse kann dein Geld rentabler arbeiten. Zum Glück ist es auch so gekommen. Aber es hätte auch anders laufen können. Will sagen, zusätzliche Einzahlungen in die GRV sind keine so schlechte Idee. Von einen Auszahlplan halte ich nicht viel. Dabei entnimmt man vom Depot monatlich einen festen Betrag, ob man ihn braucht oder nicht. Das halte ich für keine gute Idee, da einen der Zinseszinseffekt teilweise verloren geht. Im Alter sind dann Gesundheit wichtiger als Urlaubsspass. Bei mir hat sich der Finanzbedarf im Alter reduziert. So kann ich aus heuter Sicht sagen, finanziell bin ich ausreichend aufgestellt.

    Gruß


    Altsachse

  • Von einen Auszahlplan halte ich nicht viel. Dabei entnimmt man vom Depot monatlich einen festen Betrag, ob man ihn braucht oder nicht. Das halte ich für keine gute Idee, da einen der Zinseszinseffekt teilweise verloren geht.

    Na ja... jeder sieht es so wie er/sie will ;) Dein Auszahlplanmit monatlichen Entnahmen unterscheidet sich schon deutlich von dem Plan, den Finanztip vorschlägt. Ich denke, es gibt unzählige und individuelle Varianten, die irgendwo zwischen monatlichen Entnahmen und einer Fetzgeldreserve für 15 Jahre liegen.

    In der Jetztzeit würde ich eher auf ein Modell gehen, bei dem der Cash-Anteil, der ja eh vorhanden ist (oder sein sollte) auf den Wert von ca. 60 "privaten Monats-Zusatzrenten" (also für 5 Jahre) aufgestockt wird (durch Verkäufe von Anteilen)... wobei eine Rentensteigerung um jährlich 2 bis 3% geplant werden darf. In der Folge kann man/frau dann die "verbrauchte" Zusatzrente wieder durch Verkäufe von Anteilen dem Cash-Depot zuführen... oder auch mal nicht, falls die Kurse gerade mal ungünstig niedrig liegen.

  • piripiri und monstermania


    Wegen dem "späten" Beginn mit dem Vermögensaufbau für später würde ich mir mal gar keinen Kopf machen... es lässt sich ja eh nicht ändern ;)

    Gerade eben habe ich mal überschlagen, wie sich die 50k und monatlich 200€ auswirken können...

    In 13 Jahren dürften (brutto) um die 170k zusammen kommen, oder ca. 560 bis 570€ (auch brutto) an anfänglicher Zusatz-Monatsrente.

    Mit einem entsprechenden Auszahlungsplan dürfte ab Rentenbeginn immer so viel an Zusatzrente herumkommen, dass selbst im Alter von 100 das Kapital nicht verzehrt sein wird.

    Natürlich ist bei einem solchen Modell immer unterstellt, dass sich solche Fonds mit durchschnittlich 7% rentieren werden... und Entnahmen aus dem ETF-Depot auch mal variiert werden.

  • Für Ideen/Anregungen zum Thema Entsparen des ETF-Depots empfehle ich den Blog von Georg: Entnahmestrategien Archive - Finanzen? Erklärt! (finanzen-erklaert.de)

    Georg hat bereits verschiedenste Entnahmestrategien sehr fundiert/detailliert durchgerechnet.


    Mir persönlich gefällt die folgende Entnahmestrategie sehr gut, auch da Sie schon ziemlich meiner selbst überlegten gefühlten Entnahmestrategie entspricht.

    Entnahmestrategien optimieren – mit dem C(r)ash Puffer ist die 4%-Regel bombensicher! - Finanzen? Erklärt! (finanzen-erklaert.de)

    Aber, wie immer gilt: Erst den Bären erlegen, bevor man sein Fell verteilt! :D

    Wegen dem "späten" Beginn mit dem Vermögensaufbau für später würde ich mir mal gar keinen Kopf machen... es lässt sich ja eh nicht ändern ;)

    ...

    Natürlich ist bei einem solchen Modell immer unterstellt, dass sich solche Fonds mit durchschnittlich 7% rentieren werden...

    Genau, dass wollte ich auch zum Ausdruck bringen.

    Mein 'Plan' mit Rente mit 63 ist mit einer durchschnittlichen Rendite von 6% p.a. kalkuliert (vor Steuern!). Nutzt nur Alles nix, wenn man Pech hat und marktmäßig eine 'verlorene' Dekade erwischt (wie zuletzt 2000-2010).

    Eigentlich bin ich recht zuversichtlich das es klappt. :)

    Mit etwas mehr Glück weiß ich evtl. ja schon mit 60 oder 61 ob der 'Plan' aufgeht. ;)

  • Spricht denn aktuell irgendwas gegen eine große Einmalanlage wie die 50k€ von piripiri? Bei mir geht es gerade um ein Erbteil von ~200k€, den ich in ETFs investieren möchte, und will das nicht über 10 Jahre hinweg in Tranchen einzahlen. Der Grundtenor (in meiner Blase, wohlgemerkt) sieht eher so aus, dass sich die Situation entspannt und sich die Wirtschaft erholt, was dem Kurs ja gut täte und eine Einmalanlage attraktiv erscheinen lässt.

  • Spricht denn aktuell irgendwas gegen eine große Einmalanlage wie die 50k€ von piripiri? Bei mir geht es gerade um ein Erbteil von ~200k€

    Also... grundsätzlich reden wir von einer Spekulation und die Gefühle oder die Erwartungen variieren von Meier über Müller zu Schultz.

    IMHO gehört zu den Überlegungen, wie du finanziell aufgestellt bis und wie lange du z.B. bis zum Rentenalter hast. Will sagen, wie hoch ist dein derzeitiger Cash-Anteil (ohne die 200 Riesen) und wie sieht es bezüglich deiner bereits vorhandenen Investitionen in Sachwerte aus.

    Davon und von deinem Alter würde ich abhängig machen, wieviel Riesen wann und in welche "Sparte" investiert werden sollen.

    Mach uns ein bisschen "schlauer" und du bekommst sinnige Empfehlungen, wenn auch die divrsen Kristallkugeln nicht wirklich zuverlässig funktionieren.