ETF- Anfänger: Größere Einmalanlage und Sparraten als Altersvorsorge -DKB Depot

  • Spricht denn aktuell irgendwas gegen eine große Einmalanlage wie die 50k€ von piripiri? Bei mir geht es gerade um ein Erbteil von ~200k€, den ich in ETFs investieren möchte, und will das nicht über 10 Jahre hinweg in Tranchen einzahlen. Der Grundtenor (in meiner Blase, wohlgemerkt) sieht eher so aus, dass sich die Situation entspannt und sich die Wirtschaft erholt, was dem Kurs ja gut täte und eine Einmalanlage attraktiv erscheinen lässt.

    Tja,

    meine Glaskugel ist leider gerade kaputt! ;)

    Aber mal im Ernst, diese Frage wird die niemand auf der Welt sicher beantworten können. Als Beispiel sei nur der Corona-Crash im März 2020 genannt. Im Februar 2020 gab es noch ATH an den Börsen und dann brachen die Märkte innerhalb weniger Tage um 35% ein. Das sich die Märkte dann innerhalb weniger Monate wieder erholt haben ist dann eine andere Geschichte.


    Rein statistisch gesehen ist eine Einmalanlage renditestärker als eine verteilte Anlage.

    Einstieg in den Aktien­markt: Einmal­anlage oder Phasen­investment? – Gerd Kommer Invest (gerd-kommer-invest.de)

    Aber, man muss es eben auch aushalten können, wenn z.B. in der nächsten Woche aus 200K€ Depotwert mal eben 150K€ oder gar nur 120k€ geworden sind.

    Ich für meinen Teil habe meine Investition verteilt bzw. bin noch dabei und werde erst Ende des Jahres 100% investiert sein. Und ja, ich habe renditetechnisch auch gegenüber der Einmalanlage verloren.

    Dafür habe ich aber auch im Corona-Crash weiterhin gut geschlafen. ;)

  • Spricht denn aktuell irgendwas gegen eine große Einmalanlage wie die 50k€ von piripiri? Bei mir geht es gerade um ein Erbteil von ~200k€, den ich in ETFs investieren möchte, und will das nicht über 10 Jahre hinweg in Tranchen einzahlen.

    Wie von JDS angeteasert: es kommt darauf an. Wenn es ein signifikanter Vermögensanteil ist würde ich in Tranchen vorgehen, allerdings nicht über 10 Jahre.

  • Konkret geht es um 2/3 des Gesamtvermögens (besagte 200k€) auf einen Horizont von ca. 5-10 Jahren (bereits Rentner, das Geld soll entweder für Pflegekosten drauf gehen oder vererbt werden (Erbe würde den ETF weiterführen und/oder ins eigene Haus investieren)). Das ist recht kurz, daher soll es ein normaler World-ETF werden und keine Experimente gemacht werden. Laut Statistik sind noch 11 Lebensjahre zu erwarten, aber aktuell topfit und gesund (und geimpft).

    Die Lebenshaltungskosten sind mehr als gedeckt (ca. 2500€ Nettoeinkommen, max. 1500€ Lebenskosten).

    Die restlichen 100k€ werden für Eventualitäten, neues Auto und sonstiger Spaß auf dem Konto verbleiben.


    monstermania : Der Corona-Crash war aber einigermaßen absehbar (erster Lockdown in der "Weltfabrik" China), und schon nach ein paar Monaten war Buy&Hold wieder im Plus. Eine richtig durchgehende Rezession kann ich mir eigentlich nur vorstellen, wenn der China-Konflikt eskaliert und/oder Kim-Jong mit Atombomben jongliert. Halte ich aber für unwahrscheinlich, weil die Weltwirtschaft mittlerweile so verzahnt ist, dass man sich immer ins eigene Fleisch schneidet (siehe Corona-Krise).


    Kater.Ka : Welche Tranchierung würdest du als Koryphäe bei den o.g. Eckdaten empfehlen?

  • Im Grunde finde ich die Anlage unter den genannten Randbedingungen zu heikel aufgrund der begrenzten rechnerischen Anlagezeit und der Aussage "Pflegekosten".


    Wenn ich das beiseite lasse würde ich < 50% als Einmalanlage durchführen und den Rest auf 1-2 Jahre quartalsweise verteilen. Dann kommt man auf eine Mindestgröße der Tranchen von 12,5 T€, was bei üblichen Transaktionskosten einer Online-Bank mMn vertretbar ist.


    Die 1-2 Jahre kommen daher, dass ich nicht der Meinung bin, dass wir in stabilen Verhältnissen zurück sind sondern dass sich die Situation noch weiter auspendeln wird.