Vollfinanzierung niedrige Rate und anschließend erhöhen ?

  • Hallo liebe Com.,


    ich 23 Jahre jung und Angestellter im öffentlichen Dienst + verheiratet. In den nächsten 5 Jahren sind keine Kinder geplant.


    Meine Frau 20 und ich möchten nächstes Jahr von unserer „Kleinstadt“ 220k Einwohner nach Hamburg ziehen, da Sie eine Ausbildung mit anschließender Verbeamtung anfängt.


    Derzeit bin ich allein Verdiener. Unbefristet im öffentlichen Dienst.


    Mein Grundgehalt liegt bei 2380Euro Netto. Mit Zulagen komme ich im Jahresdurchschnitt auf 2550 Euro netto. Ohne Weihnachtsgeld und co.


    Meine Frau arbeitet auf 450 Euro. Das Geld ist allerdings nur für die Urlaubskasse.


    Wir kommen ganz locker mit 1500 Euro im Monat aus (alle kosten in dem Betrag drinnen).


    So jetzt habe ich folgende Frage.


    Ich möchte nicht nach Hamburg in eine Mietwohnung ziehen und 4 Jahre später eine Eigentums Wohnung kaufen.


    Da Sie in den nächsten 4 Jahren in einem ausbildungsberhältnis ist verdient sie „kaum“ Geld.


    Ich habe es mir so vorgestellt, dass ich eine Wohnung direkt kaufen möchte. Der Kaufpreis wird wahrscheinlich bei round about 370.000 Euro liegen. Eigenkapital haben wir nicht viel da die Hochzeit nicht lange her ist . Beläuft sich bei ca. 14.000 Euro.


    Ich möchte auch nicht planlos zur Bank rennen.


    Also bräuchte ich quasi eine voll Finanzierung. Dürfte eig. in unserem jungen Alter kein Problem für die Bank darstellen.


    Könnte ich also sagen wir 400k aufnehmen und die ersten 4 Jahre nur mit 1% tilgen und anschließend auf 2,5-3 % aufstocken? Was hält ihr davon? Wie würdet ihr es machen?



    Ich möchte halt nicht für den Umzug Geld aus dem Fenster schmeißen (neue Küche kleinere Arbeiten an der Wohnung, Umzug etc etc.)


    Wie Würdet ihr vorgehen?

  • Hallo.


    Es wäre natürlich möglich zunächst eine eher kurze Zinsbindung bei einer niedrigen Tilgung zu vereinbaren und bei der Anschlussfinanzierung eine deutlich höhere Tilgung zu vereinbaren, wenn das Haushaltseinkommen gestiegen ist.

    Dabei besteht natürlich ein gewisses Zinsänderungsrisiko.


    Andererseits ist das Eigenkapital recht schwach auf der Brust. Wenn sich dieses nicht durch Eltern bzw. Schwiegereltern verbessern ließe, würde ich dennoch eher zu Zwischenmiete und Eigenkapitalaufbau neigen und den Immobilienerwerb noch ein paar Jahre aufschieben.


    Gab es denn schon ein Gespräch mit einem Finanzierungsvermittler?

  • Die Auswahl der Bankpartner ohne bzw. mit weniger Eigenkapital als die Kaufnebenkosten ist begrenzt. Dazu kommt, dass die meisten Banken eine Mindesttilgung von 2% oder sogar 3% ( je nach Beleihungsauslauf) haben wollen. Die ING erlaubt auch 1% aber hier müssen die Kaufnebenkosten zwingend aus Eigenkapital gezahlt werden.


    Ich sehe auch kritisch 400TEUR mit einem Gehalt von 2550€ zu finanzieren. So betrachten die Banken das.


    VG

  • Das Magazin „Der Spiegel“ hatte kürzlich das Thema Eigenheim umfangreich aufgegriffen. Tenor: Ohne entsprechendes Eigenkapital (das alle Nebenkosten plus mindestens 20% Anteil am Kaufpreis abdeckt) wird es ganz schwer mit einem Bankkredit, unabhängig vom Alter oder Einkommen beim Kreditnehmer.

    Das deckt sich mit den Aussagen mehrerer Finanzierungsberater bzw. Makler, mit denen ich in den letzten 6 Monaten zu tun hatte bezüglich eines Immobilienerwerbs.


    Also: Wenn Leute aus der Familie oder aus dem Freundeskreis euch irgendwie finanziell unter die Arme greifen können, stockt unbedingt euer Eigenkapital auf.

    Mit 14.000 € werdet ihr voraussichtlich nicht weit kommen …


    Drücke euch die Daumen ✌️

  • Das finanzielle kannst du dir selber berechnen, hier mal exemplarisch:

    https://www.zinsen-berechnen.d…er.php?paramid=g61ofaddt3


    Ob die monatlichen Raten locker bei euch reinpassen, müsst ihr selber realistisch einschätzen. Und drank denken, dass die Kreditrate ja nur ein Teil der monatlichen Kosten für das Eigentum ist; Hausgeld/Rücklagen/Nebenkosten kommen noch hinzu.


    Andererseits: Bekommt man für 370.000 Euro denn in Hamburg eine ETW die nach euren Wünschen?
    Was ist, wenn doch Kinder kommen? Haben die noch Platz in der Wohnung?
    Wer bezahlt die ggf. fällige Modernisierung/Renovierung oder ggf. die Küche?


    Ansonsten kannst du schon unverbindlich zu einem Finanzierungsvermittler gehen und den Plan mal durchsprechen - er kann dann auch schon abfragen, welche Banken überhaupt zu welchen Konditionen in Frage kämen - ohne dass du bereits persönliche Daten an eine konkrete Bank übermitteln musst.

  • PS: Bei vielen Banken kann man - zum Teil auch kostenlos - die Tilgungsrate während der Laufzeit ändern. Aber das ist wahrscheinlich keine Option, da der vermutlich anfallende Zinsaufschlag (wegen der anfangs sehr geringen Tilgung) trotzdem bleibt.

  • Vielen Dank für die Antworten und dem link zum Zinsen Rechner.


    Bei einem Finanzvermittler war ich ehrlich gesagt selbst noch nicht. Das müssten wir noch machen.


    Würdet ihr jetzt noch weiter warten und ansparen oder kaufen? Ich versteht sicherlich mein Denkansatz mit der Geldverschwendung durch Umzug.


    Küche etc. ist kein Thema. Da wir wenn wir hier ausziehen für die Wohnung 7000 Euro vom neuen Mieter verlangen werden, da wir hier Geld in die Renovierung investiert haben und das im Mietvertrag so vereinbart worden ist.

    Ja auch der Wohnungsmarkt ist hier bei uns umkämpft daher kein Problem .

  • Also ich kann deinen Denkansatz gut verstehen.
    Ein Umzug verursacht Kosten und Aufwand - wenn man sich den sparen kann, ist das schon ein Argument.

    Und bei einer "Zwischenmiete" hat man natürlich weniger freie Mittel, um weiteres Eigenkapital anzusparen.


    Wie gesagt, mal Kontakt zu einem Vermittler knüpfen kann nicht schaden - teilweise kannst du sogar schon online Rechner verwenden. Der kann dir mit ein paar Klicks ausrechnen, welche Zinsen in Szenario A (wenig/kein Eigenkapital) und Szenario B (mehr Eigenkapital) so aufgerufen werden, wie realistisch die Chancen der Durchführbarkeit sind und was es unter'm Strich kostet.

    Wenn der Zinsaufschlag exorbitant wäre, könnte unter'm Strich eine vorübergehende Miete trotzdem wieder günstiger sein.
    Ein unbekannter Faktor im Ganzen ist natürlich die Entwicklung der Immobilienpreise. Kann sein, dass die gewünschte Immobilie in vier Jahren nochmal deutlich teurer ist - oder günstiger, weil dann die Immoblase platzt, weil die Zinsen plötzlich stark steigen.