Gold verkaufen

  • Hallo liebe Finanztip-Community,


    ich überlege einen Teil meines langfristigen Sparens durch Goldbarren in einem Bankschließfach zu sichern, da ich ein wenig Angst vor einer großen Inflationskrise habe und dass mein hart erarbeitetes Geld in Euro auf dem Konto fast nichts mehr wert wäre. Zwar ziemlich abwegig, aber als eiserne Reserve hätte ich gern Gold.


    Barren kaufen ist kein Problem. Das geht "günstig" und einfach im Netz, doch wie werde ich diese wieder los, sollte ich mein langfristiges Vermögen einsetzen wollen. Mache ich beim Goldankauf um die Ecke nicht einiges an Verlust, oder gibt es noch eine "seriösere" Verkaufsmethode?


    Schonmal ganz lieben Dank :)

  • Hi Johnny23,


    willkommen im FT-Forum. Sag mal, welche Vollpfosten haben dir den Floh mit dem gelben Metall in den Kopf gesetzt? Gold hatte noch nie stabile "Preise". Man und/oder Frau legt sich unter Umständen einen Teil des Gesamtvermögens als Tafel- und Barrengold in die Tiefkühltruhe (den privaten Tresor) und hofft darauf, damit im Fall einer echten Krise Futter und ggfs. auch Drogen (Alk und Ziggies) kaufen oder eintauschen zu können.

    Gold zu kaufen, um damit die Inflation zu bekämpfen, ist IMHO ein Schwachsinn vor dem Herr'n. Ein Bankschließfach ist mMn auch kein geeigneter Aufbewahrungsort. Wenn's richtig rappelt kommst auch du nicht an dein Schließfach...


    Wenn du tatsächlich an den Kauf von Gold denkst, solltest du es bei ca. 5% deines Vermögens belassen, maximal aber bei etwa 20 kg... mehr kannst du kaum tragen.


    Der Rest vom Vermögen darf gerne zu 20 bis 30% in Geldwerten vorgehalten werden, je nach bekanntem Bedarf für die überschaubare Zukunft... und der Rest gehört in Sachwerte investiert.


    Mit grünen Füßen

    John

  • Ich habe mal bei meiner Sparkasse verkauft. Das kostete damals 5% Gebühren.

    Gold glänzt zwar schön, bringt aber keine Zinsen. Ich hatte 1998 zu einen günstigen Preis gekauft.

    Gruß


    Altsachse

  • Und um beim Bäcker Brot zu kaufen (weil das dann in der Untergangsphantasie 100.000 Euro kostet), raspelst du dann mit der Feile an paar Milligramm vom Barren ab?

    Na ja... Raspeln ist nicht unbedingt nötig... denn du kannst dir ja Tafelgold kaufen, wie zum Bleistift Täfelchen mit 100 Stückchen je 1 Gramm. Sollte dann irgendwann mal 1g zu viel für'n Brot sein, kannst du ja noch ein paar Teilchen mitnehmen ;)

  • In dem Szenario wäre Gold also eine Zweitwährung. :/ Gibt es die Goldtäfelchen auch so konfektioniert, dass die Mehrwertsteuer dann auch direkt in Gold ausgewiesen werden kann? Ansonsten muss der Bäcker ja am Barren hobeln. ;)


    Falls das Szenario noch grimmiger wird, sei gesagt, dass es bei "Mad Max" um Benzin bzw. Wasser ging, nie um Gold.

  • Danke JDS,

    deine ausfühliche und beispielhafte Antwort bringt mich von dem Gedanken ab. Aber ein paar kleine Notplättchen werde ich mir für die Apokalypse zurücklegen ?

  • deine ausfühliche und beispielhafte Antwort bringt mich von dem Gedanken ab. Aber ein paar kleine Notplättchen werde ich mir für die Apokalypse zurücklegen ?

    Johnny23,

    nichts zu danken. Ich selbst habe nichts gegen Gold und habe über die letzten 30 Jahre auch immer mal ein paar Täfelchen gekauft... jedoch nie mit der Absicht damit eine gewisse Rendite zu erzielen.

    Neben (prozentual) wenig Cash (in Euro, USD, Pfund und Fränkli) habe ich meine Öcken in so etwas ähnlichem wie einem Aktienfonds stecken und denke noch immer über Immobilien und einen kleinen Anteil an Mobilien nach.

    Die einzige sinnige "Sicherheit" vor einem total krassen Crash (den du als große Inflationskrise bezeichnest) liegt imho darin, zu wissen wie du wieder bei Null anfängst!!!

    In diesem Sinne wünsche ich uns allen eine gute Zeit!