Baukredit und Sparplan für die Altersvorsorge vereinbar?

  • Hallo liebe Community,


    ihr werdet beim Lesen des Textes merken, dass ich einige Fragen reingepackt habe. Ich hoffe die Übersichtlichkeit kommt nicht zu sehr abhanden.


    Nach langem Studium und dem ersten (höheren) Einkommen (Haushaltsnetto aktuell 3. 900 €, in einem Jahr ca. 4.800 €) habe ich begonnen, mir über meine Altersvorsorge Gedanken zu machen. Schon immer sicher für mich war aber auch: ich werde mit meiner Partnerin ein eigenes Haus bauen. Ich habe begonnen zu kalkulieren und einen Sparplan über 300 € p.m. (A1JX52) eingerichtet. Von diesem möchte ich in den nächsten 30-40 Jahren auch ungern abweichen, um im Alter möglichst stark vom Zinseffekt zu profitieren. Die Sparrate selbst muss je nach Lebenssituation natürlich angepasst werden (erwartet wird wie beschrieben ein höherer Gehaltssprung im nächsten Jahr). Ich denke damit bin ich vor dem Hintergrund meiner aktuellen Situation, zumindest was die Altersvorsorge angeht, zunächst solide aufgestellt.


    Gleichzeitig ist es mein Lebenstraum ein Haus auf einem bereits vorhandenen Grundstück zu bauen. Das Grundstück gehört meinen Eltern (abbezahlt) und dient diesen als Altersvorsorge. Das Grundstück hat einen Wert von ca. 150.000 € und sie würden es mir für rund 100.000 € zur Verfügung stellen. Ich selbst verfüge aktuell über Eigenkapital i.H.v. 60.000 € + 20.000 € die günstig durch einen Bausparvertrag abgerufen werden können. Das EK wird sich im Laufe des nächsten Jahres durch eine hohe Sparrate auf 75.000 € erhöhen. Trotz des aktuellen Bauwahnsinns strebe ich an innerhalb der nächsten 2-3 Jahre zu bauen, um möglichst noch von den niedrigen Zinsen zu profitieren und eine vergleichsweise lange Kreditlaufzeit in Kauf nehmen zu können und mir meinen Lebenstraum zu erfüllen. Geplant ist auch das Haus mit einer Einliegerwohnung auszustatten, um den Eltern im Alter einen Rückzugsort zur Verfügung stellen zu können und die Wohnung bis dahin zu vermieten.


    Wie vereinbaren sich meine Vorstellungen von Altersvorsorge und Bauvorhaben? Aktuell ist der Sparplan in den ETF sicherlich kein Problem. Wie sieht es aus wenn das Bauvorhaben konkreter wird und die ersten Kreditraten fällig werden. Wie ich zuletzt gelesen habe, ist es stets ratsamer zunächst so schnell wie möglich sämtliche Schulden zu tilgen (der Baukredit). In diesem Fall fällt die Altersvorsorge wohl flach und es entgehen mehrere 100.000 € im Rentenalter?


    Ist es ratsam das bereits vorhandene EK ebenso in einen ETF zu investieren? Ich denke ich kenne die Antwort bereits (nein), da das Bauvorhaben bereits in naher Zukunft starten soll..


    Dient das vorhandene Baugrundstück der Eltern ebenso als Eigenkapital? Was wäre die geschickteste Lösung meine Eltern auszubezahlen? Sie sind schon etwas älter und wollen von dem Geld verständlicherweise noch etwas haben. Mir ist es aber nicht möglich 100.000 € innerhalb von 10 Jahren abzubezahlen wenn nebenbei auch ein Kredit für das Bauvorhaben läuft. Ich habe mir überlegt die 100.000 € für das Grundstück mit der Einliegerwohnung zu verrechnen. Meine Eltern hätten dadurch Mieteinnahmen (+ je nach Höhe der Miete eine Aufstockung durch mich) und später eine barrierefreie Unterkunft und Pflege.


    Ich hoffe ihr könnt mir etwas weiterhelfen und der Text erschlägt nicht zu sehr.


    Viele Grüße