Union Riester 1.7.2021Kündigen, da keine Zulagen keine Steuervorteile

  • Hallo zusammen,

    ich studiere gerade den wie immer guten Finanztip.


    Anlage: UniGlobal II A

    Aktienquote 88 Prozent

    Abschluss: 12/2012

    Rentenbeginn: < 15 Jahre


    Zulagen und

    Steuervorteile

    habe ich nicht.


    Was meint Ihr dazu.

    Kündigen rein aus Rendite Gründen, als Sicherheitsbaustein brauch ich ihn nicht.


    Vielen Dank für Ihre Rückmeldung.


    LG

  • Kannst durch einen Wechsel ibis 30. 6. 21 n die Uniprofi Select Riester Rente deine bisherigen Gewinne sichern, siehe Empfehlung Finanztip vom 11.6.21. Ob sich dies aber für dich lohnt musst du gut prüfen.

  • Ohne Zulagen und Steuervorteile ist es ja quasi ein ganz normaler Sparplan. Wenn Dir das Konzept gefällt und Du später riestern möchtest, würde ich dabei bleiben. Ansonsten mir ein konstengünstiges und flexibeles "Produkt" (zB ETF-Sparplan) suchen.

  • Hallo zusammen,

    danke für Ihre Rückmeldung.


    Ja, ein Wechsel ist möglich und sichert die Gewinne.

    Wird dann auch eine (höhere) Aktienquote garantiert, was ich am wichtigsten finde.


    Dafür würde ich auch den Auszahlungszeitpunkt verschieben.

    Aber wenn es dann wiederum auf die Rente zugeht, wird ja wieder die Quote gesenkt.


    Das Konzept gefällt mir ganz und garnicht.

    Jedenfalls in dieser Form nicht.


    Fraglich ist nur, ob sie es nicht zukünftig zu einem überzeugenden Modell machen.


    Was meinst Ihr?


    LG

  • Hallo zusammen, habe den Bericht im Newsletter von Freitag wg uniprofirente wird zum 1. Juli umgestellt auch gelesen. Mein Vertrag läuft noch mit monatl. Zahlungen und Zulagen. Bin 58 und mein Antrag auf Erwerbsminderung läuft. Die Punkte 2 und 3 der Checkliste treffen zu. Punkt 1 muss ich morgen mit Union Investment klären. Muss dann entscheiden ob ich wechsel oder nicht. Nun konkrete: meine Frau hat auch diesen Vertrag. Sie ist seit einem Jahr in vorzeitiger Rente. Sie ist 62 Jahre. Wir haben ihren Vertrag zum Jahreswechsel umgestellt auf Zahlung von total Euro 60 Beitrag im Jahr. Zulage kommt noch dazu. Nun meine Frage: kann meine Frau mit diesem Vertrag, hat in den Jahren auch schon rund Euro 25000 angespart, auch den Wechsel in die uniprofirente select machen? Wäre schön wenn dazu jemand etwas weiß und sagen kann. Vielen Dank. VG ChristophausMuc.

  • Hallo zusammen,

    ein Wechsel

    von

    UniProfiRente Selekt

    zu

    UniProfiRente Selekt


    Das sichert die bisherigen Gewinne.


    Doch welcher Aktienanteil wird garantiert.

    Das ist mir wichtiger.

    Ich meine bei einem Wechsel werden 40 Prozent garantiert.

    Jetzt sind 10 Prozent Garantiert.

    Aktuell über 80 Prozent.


    Kann das einer einordnen?


    LG

  • Hallo @KataKa,

    darf ich fragen, was Sie zum o.g. Riestervertrag meinen, wenn Sie gerade etwas Zeit haben.

    Oder doch besser kündigen und in Aktien investieren.

    Vielen Dank für Ihre Mühe.

    LG

  • Ich muss da leider passen, da ich das Produkt bzw. das aktuelle Angebot nicht verstehe. Ein paar Gedanken:


    Der Fonds an sich läuft etwa wie der MSCI World, seit 2012 fehlen lt. Webseite der Union etwa 1% pro Jahr zum ETF, was dann in etwa die Kostendifferenz ist. https://www.union-investment.d…-fonds-A1JQ13/?portrait=2

    Da der Fonds eine TFS von 30% hat muss er eine Mindest-Aktienquote von 51% haben.


    Was mir nicht klar ist ist die übrige Konstruktion des Produkt. Mein Riester wäre dieses Jahr ausgezahlt worden so ich ihn nicht gekündigt hätte. Dort wurde Zug um Zug von einem guten Aktienfonds in negativ rentierende Anleihenfonds umgeschichtet. Oben steht, dass die Aktienquote 88 % ist. Ist das die Aktienquote des Fonds (die liegt lt. Factsheet bei 95%) oder die des Vertrags? Bei letzterem würde ich erwarten, dass wie bei mir Zug um Zug mit fortschreitendem Alter der Anteil des Aktienfonds reduziert wird.


    Analog verstehe ich das so, dass die minimale Aktienquote im neuen Produkt 40% sein wird. Sofern tatsächlich kein Sicherheitsbaustein benötigt wird finde ich das nicht attraktiv.


    Bei Kündigung müsste nach meiner Kenntnis der aufgelaufenen Gewinn versteuert werden. Das wäre zu überschlagen, ob sich das Umschichten zum heutigen Zeitpunkt in einen ETF lohnt, da recht hohe Gewinne aufgelaufen sind, oder ob besser abzuwarten ist bis die Quote des Aktienfonds reduziert wird .

  • Also ohne Zulagen und Steuervorteil müsste ich nicht überlegen und definitiv kündigen. Gerade wenn du am Ende auch keine Rentenzahlung erhalten möchtest.

    Warum schließt man ein einen Riester ab, wenn man noch nie von den "Vorteilen" (, Zulagen, Steuervorteile) profitieren könnte..

  • Warum schließt man ein einen Riester ab, wenn man noch nie von den "Vorteilen" (, Zulagen, Steuervorteile) profitieren könnte..

    Weil der so beworben wurde, dass dies eine steuerfreie Anlagenmöglichkeit ist. Deswegen mein Hinweis, dass man sich wegen der unabwendbaren Steuer der Umstiegszeitpunkt überlegen soll.

  • Hallo zusammen,

    danke für die Rückmeldungen.

    Besonders auch an @KaterKa.

    Sehr interessant.


    Die 88 Prozent ist lediglich die aktuelle Aktienquote.


    Die aufgelaufenen Gewinne müssen versteuert werden, wenn verkauft wird.

    Müssen sie das nicht in jedem Falle ob jetzt oder später?

    Auch wenn die Aktienquote sinken wird bleibt der Kursgewinn.

    Was hilft dann ein späterer Verkauf?

    Oder, was übersehe ich.


    Wenigstens läuft der UniGlobal (zur Zeit).


    Ob die Riesterreform etwas bringen wird?


    Ich habe den Finanztip so verstanden, das bei Umschichtung von alt nach neu UniProfiSelekt die

    bisherigen Gewinne gesichert werden.


    LG

  • Was hilft dann ein späterer Verkauf?

    Die Idee war: Solange weiter der Aktienfondsanteil sehr hoch ist und dieser Aktienfonds wie der MSCI World läuft ist das angelegte Kapital höher als nach Verkauf mit Steuerzahlung. Das ist ein rechnerischer Vorteil.

    Ich habe den Finanztip so verstanden, das bei Umschichtung von alt nach neu UniProfiSelekt die

    bisherigen Gewinne gesichert werden.

    Das ist genau der Punkt warum ich mich nicht umfassend äußern kann. Eine Gewinnsicherung würde aus meiner Sicht bedingen, dass nur wenig weiter in Aktienfonds angelegt wird und viel in sichere / null bzw. negativ rentierende Fonds geht. Das kann man aber erst dann beurteilen wenn man die konkrete Ausgestaltung kennt.

  • Hallo zusammen,

    die Bank schreibt:



    Aktuell ist es so, dass Sie mit einem Wechsel in der Anlagestrategie bei der Union vorhandene Gewinne sichern können. Einhergehend damit ist allerdings der vollständige Ausstieg aus dem Aktienmarkt. Daher würde eine Veränderung in Ihrer Strategie dem Ziel einer möglichst hohen Aktienquote entgegen stehen.

    Der Aufbau einer neuen Aktienquote würde wieder Jahre benötigen.



    Der Wechsel in diese Sicherung würde allerdings nur noch bis 30.06. funktionieren, da ab 01.07. nach einem Wechsel eine Laufzeit von der neuen Tranche von mind. 20 Jahren nötig wäre.



    Daher würde ich es so belassen, wie es ist. Nur so halten Sie die Aktienquote in der von Ihnen gewünschten Größenordnung.“


    LG

  • Hallo zusammen,

    danke für die Rückmeldung.


    Die Uniprofirente ist der Riester-Fondssparplan von Union Investment, dem Anlagehaus der Volks- und Raiffeisenbanken. Es handelt sich dabei um einen vom Staat geförderten Fondssparplan für die Altersvorsorge (Riester-Fondssparplan). Es gilt dementsprechend das Grundprinzip der Riester-Förderung: Du zahlst in den Sparplan ein, aus einem Fördertopf vom Bund gibt es Zulagen und Steuervorteile.

    Alle Riester-Verträge haben gemeinsam, dass Anbieter Dein Geld so anlegen müssen, dass am Ende mindestens wieder die eingezahlten Beiträge und auch die staatlichen Zulagen herauskommen (sogenannte Beitragsgarantie). Dies wird in der aktuellen Niedrigzinsphase allerdings immer schwieriger, sowohl für Riester-Rentenversicherungen als auch für Riester-Fondssparpläne.

    Kritik an der Uniprofirente

    Anbieter von Fondssparplänen investieren zum Teil am Aktienmarkt, um ihren Kunden möglichst hohe Renditechancen zu ermöglichen. Zudem müssen sie aber die vollständige Beitragsgarantie berücksichtigen. Sie müssen also gleichzeitig für Sicherheit sorgen und versuchen, in einem riskanten Umfeld wie der Börse möglichst hohe Gewinne zu erwirtschaften. Diese beiden Ziele zu verfolgen, ist dementsprechend ein ständiger Balanceakt. Die Uniprofirente arbeitet daher mit zwei Fonds, auf die Dein Guthaben aufgeteilt wird: ein weltweiter Aktienfonds und ein europäischer Anleihefonds (auch Rentenfonds genannt).

    Investiert Union Investment Dein Geld in Aktien, um Rendite zu erwirtschaften, besteht das Risiko, dass bei einem Abschwung an den Börsen Geld verloren geht. Das kann das Investmenthaus aber nur in Kauf nehmen, solange es sicher weiß, dass es die Verluste bis zum Ende der Laufzeit noch durch sichere Erträge aus dem Anleihefonds ausgleichen kann. Denn es muss Dir gegenüber die Beitragsgarantie einhalten.

    Ein vereinfachtes Beispiel erklärt diesen Mechanismus: Du zahlst 100 Euro in einen Riester-Fondssparplan ein und erwartest zum Ende der Laufzeit des Vertrags mindestens Deine 100 Euro zurück. Die 100 Euro werden im Aktienfonds angelegt, dessen Kurs im Laufe der Zeit sinkt. Dein Guthaben verringert sich dadurch. Bei einem bestimmten Wert (zum Beispiel 70 Euro) wird Union Investment Dein verbliebenes Guthaben in den Anleihefonds umschichten. Die erwartete Wertentwicklung dieses Fonds muss dann genau ausreichen, um die 70 Euro bis zum Vertragsende wieder auf 100 Euro zu bringen.

    Das Problem: Anleihefonds bieten momentan nur sehr niedrige Renditechancen. Zudem droht bei Anleihen aktuell ein Kursverlust, sollten die Zinsen am Markt in den kommenden Jahren steigen. Denn wenn durch einen Zinsanstieg besser verzinste Anleihen auf den Markt kommen, verlieren bereits gekaufte Anleihen an Wert. In der Folge müsste der Riester-Anbieter also Dein Vertragsguthaben bereits in Rentenfonds umschichten, wenn das Guthaben im Vertrag nur minimal unter den eingezahlten Beitrag fällt. Im Beispiel wäre Dein Geld bereits bei einem kleinen Abschwung am Aktienmarkt (beispielsweise von 100 Euro auf 97 Euro) in den Anleihefonds umgeschichtet worden.

    Und während sich der Aktienkurs nun früher oder später wieder nach oben entwickelt, gehst Du leer aus. Denn Dein Geld liegt noch immer im Anleihefonds. Erst wenn der Kapitalmarkt sich längere Zeit gut entwickelt hat, schichtet Union Investment Teile Deines Guthabens wieder in Aktien um. Aber wiederum nur so lange, bis Dein Guthaben die eingezahlte Summe wieder unterschreitet. Dann geht es zurück in den Rentenfonds.

    Im aktuell extremen Niedrigzinsumfeld ist es sehr wahrscheinlich, dass Dein Guthaben in schlecht verzinsten Anleihen investiert ist anstatt in Aktien. Und das, obwohl Du mit dem Produkt Uniprofirente eigentlich von der Entwicklung am Aktienmarkt profitieren möchtest. Wenn Du die Einbrüche dort bis zu einem gewissen Punkt mitnimmst, beim Aufschwung allerdings nur bedingt dabei bist, sind die Möglichkeiten eines Gewinns stark eingeschränkt.

    Wie auch 2020: Die Börse erholte sich rasch von der Talfahrt der ersten Corona-Welle und Anleger im Aktienfonds Uni Global Vorsorge ohne Riester-Mantelschlossen das Kalenderjahr mit einem Plus von 3,63 Prozent ab. Abzüglich der jährlichen 1,45 Prozent Fondskosten ergibt das immerhin noch eine Entwicklung von 2,18 Prozent. Bei Riester-Sparern sah das hingegen ganz anders aus. Finanztip-Leser Paul berichtete uns, dass in seinem Riester-Vertrag das Vertragsguthaben 2020 durch den Umschichtungsmechanismus um 8 Prozent schrumpfte. Von 35.537 Euro auf 32.624 Euro – und das in einem unter dem Strich positiven Börsenjahr.

  • Nachtrag:


    Dann verstehe ich die Finanztip Empfehlung nicht. Nur die Gewinne zu sichern ist kein hinreichendes Argument, da es die Rendite außer acht lässt.

    Oder ist die Kostenersparniß so groß?


    Um den Problemen der Riester-Produkte entgegenzuwirken, nimmt Union Investment nun umfassende Änderungen an der Uniprofirente vor. Diese treten zum 1. Juli 2021 in Kraft.

    Der Aktienanteil soll wieder steigen. Zukünftig strebt Union Investment an, bei einer Umschichtung 40 Prozent der angesparten Summe im Aktienfonds zu belassen. Bislang waren es 10 Prozent. Auch die laufenden Beiträge sollen zu mindestens 40 Prozent in den Aktienfonds fließen.

    Allerdings gilt diese 40-Prozent-Regel nur für Neuverträge und bestehende Verträge, bei denen die Kunden noch mindestens 25 Jahre vom Renteneintritt entfernt sind. Dieser ist bei Union Investment auf 62 Jahre kalkuliert, auch wenn Du später in den Ruhestand gehen möchtest. Bei kürzeren Laufzeiten bleibt es bei dem bisher angestrebten Mindestanteil für den Aktienfonds von 10 Prozent. Unabhängig davon gibt es keine Garantie für die neue Quote. Es bleibt wie bisher laut Union Investment ein „angestrebtes Ziel“.

    Insgesamt sind das gute Nachrichten für Union-Investment-Kunden: Je höher der Aktienanteil, desto besser sind die Chancen auf Rendite. Wenn Du einen solchen Vertrag hast, der schon seit Jahren zu unseren Riester-Empfehlungen gehört, dann musst Du nichts tun.

    Gewinne sichern durch Vertragswechsel

    Falls Du nicht mehr so lange bis zur Rente hast, kann es sinnvoll sein, Deinen Gewinn zu sichern. Und zwar, indem Du jetzt den Vertrag zu „Uniprofirente Select“ wechselst. Das geht nämlich nur noch bis zum 30. Juni für alle. Denn auch dieses Produkt wird zum 1. Juli geändert. Ab dann verlangt Union Investment, dass ein solcher Vertrag noch 20 Jahre lang läuft. Damit fällt der Wechsel des Vertrags als Sicherungsoption weg.

    Wechselst Du mit Deinem Guthaben in die Uniprofirente Select, dann ist Dein neuer Vertrag quasi ein Banksparplan mit Riester-Förderung. Dein aktueller Guthabenwert wird bei einem Vertragswechsel zu Deinem neuen Garantiewert. Der Wechsel lohnt sich also nur, wenn Dein Vertragsguthaben über dem Garantiewert Deines aktuellen Vertrags liegt. Dein Guthaben hast Du zu Rentenbeginn damit mindestens sicher. Die zukünftige Riester-Förderung und Deine weiteren Einzahlungen kommen hierbei noch obendrauf und sind ebenfalls gesichert.

    Darüber hinaus spielt es keine Rolle, ob Dein neuer Vertrag in den nächsten Jahren bis zu Deinem Ruhestand Minus machen sollte. Das kann durchaus passieren, da Dein Geld ausschließlich in Rentenfonds angelegt wird. Das macht allerdings nichts, denn Union Investment muss die Differenz zum Garantiewert am Ende der Vertragslaufzeit ja ausgleichen. Solche Verträge werden für Kunden jenseits der 50 praktisch nicht mehr angeboten. Und ab dem 1. Juli auch nicht mehr bei Union Investment.

    Ein Beispiel: Paul

    Unser Leser Paul hat seine Uniprofirente seit 2005 und noch elf Jahre Zeit bis zur Rente. Über seine 15 Riester-Jahre hat er 21.074 Euro selbst eingezahlt, dazu bekam er 4.846 Euro an Zulagen vom Staat (die Steuerersparnis ist hier nicht eingerechnet). Zusammen ergeben diese beiden Werte seinen Garantiewert: 25.920 Euro.

    Die Wertentwicklung seit Beginn des Vertrags beläuft sich trotz der Verluste im Jahr 2020 auf ordentliche 8.803 Euro. Pauls Guthaben beträgt also 34.723 Euro. Damit liegt er rund 34 Prozent über seinem Garantiewert.

    Das Vertragsvermögen ist zu 5 Prozent im Aktienfonds (Uni Global) und zu 95 Prozent im Rentenfonds (Unieurorenta) angelegt. In den nächsten elf Jahren ist Paul also quasi ausschließlich von der Entwicklung im Unieurorenta abhängig – bei 0,73 Prozent Fondskosten pro Jahr (siehe oben). Durch die Wertentwicklung der vergangenen Jahre hat Paul aktuell mehr Geld im Vertrag als Union Investment ihm garantiert. Doch allein durch die Fondskosten verliert Paul in den nächsten elf Jahren circa 2.500 Euro von seiner Altersvorsorge. Läuft der Unieurorenta zudem schlecht, ist es noch mehr.

    Wechselt Paul mit seinem aktuellen Guthaben allerdings in die Uniprofirente Select, ist sein neuer Garantiewert deutlich höher: Er beträgt dann 34.723 Euro (sein gesamtes Wechselguthaben). Auch in seinem neuen Vertrag wird Paul die nächsten Jahre in Rentenfonds investiert sein, allerdings nicht im Unieurorenta, sondern in die Rentenfonds UniVorsorge ASP (1-7).

    Entwickeln sich diese Fonds in den nächsten Jahren schlecht, kann Paul dennoch kein Geld mehr verlieren. Denn liegt sein Vertragsguthaben zum Ende der Laufzeit auch nur 1 Euro unter seinem Garantiewert, zahlt Union Investment die Differenz. Daher können nicht einmal die Fondskosten für das Anlegen in den nächsten elf Jahren Pauls jetziges Guthaben verringern. Weder die kommenden Ausgabeaufschläge noch die jährlichen Verwaltungskosten der Fonds. Denn durch den Wechsel hat Paul sein komplettes heutiges Guthaben gesichert. Da seine zukünftigen Einzahlungen und auch die weitere Riester-Förderung zu 100 Prozent garantiert sind, hat Paul nun quasi einen Banksparplan mit Riester-Förderung.

    Für den Wechsel zwischen Verträgen innerhalb von Union Investment fallen 50 Euro Gebühr an, jedoch gibt es keine Ausgabeaufschläge für die Fonds des neuen Vertrags. Der Wechsel zur Uniprofirente Select funktioniert übrigens nicht nur aus der Uniprofirente, sondern auch aus jedem anderen Riester-Fondssparplan am Markt. Solltest Du von einem anderen Anbieter zu Union Investment wechseln, kann es sein, dass Dein jetziger Anbieter eine Wechselgebühr verlangt. Sie beträgt meist zwischen 50 und 150 Euro und sollte Dich nicht von einem Wechsel abhalten.

  • Der Wechsel Deines Riester-Vertrags von der Uniprofirente zur Uniprofirente Select ist in folgenden Fällen sinnvoll:

    1. Dein aktuelles Vertragsguthaben ist höher als Dein Garantiewert.



      Beide Werte erfährst Du über Deinen Online-Zugang oder mit einem Anruf bei Union Investment (069 58998-6600). Halte dazu Deine Vertragsunterlagen bereit und lass Dir per Mail eine Info über Deinen aktuellen Vertragsstand schicken.
    2. Dein Aktienfondsanteil ist kleiner als 25 Prozent.



      Diesen Wert berechnest Du, indem Du den Gesamtwert aller Anteile im Aktienfonds durch Dein Gesamtvertragsguthaben teilst. Bei unserem Leser Paul also beispielsweise 1.835 Euro / 34.723 Euro = 5,3 Prozent.
    3. Du bist älter als 50 Jahre.

    Sind diese Kriterien allesamt bei Dir erfüllt, lohnt sich ein Wechsel in einen neuen Vertrag der Uniprofirente Select noch vor dem 1. Juli.

    Beachte: Dieser Vertragswechsel ist für Dich von größerem Vorteil als für Union Investment. Rechne also damit, dass Dir in Deiner Bank davon abgeraten wird oder Dir vermeintlich bessere Alternativen vorgeschlagen werden.


    Wann Du Deinen Vertrag abgeschlossen hast, bestimmt, welche Merkmale er hat.

    Erste Generation

    (bis Ende Juli 2015)

    Mindestvertragslaufzeit 10 Jahre; Fondsauswahl: Uni Global

    Änderung mit der zweiten Generation (August 2015)

    Austausch des Aktienfonds bei allen Verträgen: statt in den Uni Global wird nun in den Uni Global Vorsorge investiert (Finanztip empfahl den Widerspruch)

    Änderung mit der dritten Generation (Juli 2017)

    Einführung der angestrebten Restaktienfondsquote von 10 Prozent und mögliche Rückumschichtung (für alle Verträge)

    Änderung mit der vierten Generation (ab Juli 2021)

    Erhöhung der angestrebten Restaktienfondsquote von 10 Prozent auf 40 Prozent (nur für Verträge mit Restlaufzeit > 25 Jahre); Erhöhung der Mindestvertragslaufzeit von 10 auf 20 Jahre (für Neuverträge)

    Quelle: Finanztip (Stand: 10. Juni 2021)

  • Darüber hinaus gibt es noch die Uniprofirente Select, ein etwas anderes Produkt. Bei dieser Variante legst Du selbst fest, in welchen Aktienfonds neben den Rentenfonds investiert wird. Mehrere stehen zur Auswahl, am weitesten verbreitet sind der Uni Global II A sowie der UniNachhaltig.

    Die Steuerung des Depots und die Aufteilung zwischen Aktien und Rentenfonds übernimmt auch hier das Investmenthaus, allerdings mit einem anderen Verfahren. Das sogenannte CPPI-Modell schichtet börsentäglich und automatisch in jedem Vertrag individuell zwischen Aktien und Anleihen hin und her. Die Rentenfonds sind hier sieben verschiedene Varianten des UniVorsorge ASP. Sie unterscheiden sich in den Laufzeiten der Anleihen, in die der Fonds investiert. Der UniVorsorge 1 ASP beinhaltet ausschließlich kurzlaufende Anleihen (Restlaufzeit weniger als ein Jahr), der UniVorsorge 7 ASP langlaufende (Restlaufzeit mehr als 25 Jahre).

    Wie auch das Konzept der Uniprofirente folgt das CPPI-Verfahren der Uniprofirente Select den Trends der Aktienmärkte. Daher kann es bei lang anhaltenden und relativ konstanten Auf- oder Abwärtsbewegungen ein sinnvolles Instrument sein. Bei akuten und heftigen Kursschwankungen, wie corona-bedingt 2020 geschehen, hat es die Uniprofirente Select ebenfalls schwer (siehe oben).

    Wie die Uniprofirente wurde auch die Uniprofirente Select über die Jahre mehrfach verändert. Mit der Neuerung zum 1. Juli ändert sich die Berechnung der Mindestaktienfondsquote. Bei einer Restvertragslaufzeit von fünf Jahren oder weniger wird Dein gesamtes Guthaben in Rentenfonds angelegt. Da Union Investment intern mit einem Endalter von 62 Jahren kalkuliert, trifft das also auf Dich zu, wenn Du 57 Jahre oder älter bist. Bist Du jünger, kommt folgende Formel zur Anwendung:

    57 - Dein Alter = Deine Mindestaktienfondsquote

    Die Mindestaktienfondsquote in Deinem Vertrag ist allerdings nicht immer identisch mit Deiner Mindestaktienquote. Sie hängt davon ab, welchen Aktienfonds Du gewählt hast. Der Uni Nachhaltig Aktien Global hat innerhalb des Fonds beispielsweise eine Mindestaktienquote von 51 Prozent. Daher beträgt Deine individuelle Mindestaktienquote ungefähr die Hälfte Deiner errechneten Mindestaktienfondsquote. Anders ist es beim von uns empfohlenen Uni Global II. Hast Du diesen Fonds als Aktienfonds in Deinem Vertrag ausgewählt, sind Deine Mindestaktienquote und Deine Mindestaktienfondsquote gleich.

    Aufgrund der individuellen Depotsteuerung und des höheren Aktienanteils hat in unseren Empfehlungen die Uniprofirente Select mit dem Uni Global II A gegenüber der Uniprofirente die Nase vorn. Dies gilt auch nach den neuen Änderungen 2021.

    Der Zeitpunkt, zu dem Du Deinen Vertrag abgeschlossen hast, bestimmt, welche Merkmale der Vertrag hat. Altverträge, die bis Juli 2017 unterzeichnet wurden, sind von keiner der späteren Änderungen betroffen.

    Erste Generation

    (bis Januar 2017)

    keine Mindestvertragslaufzeit; Option Gewinnsicherung; Fondsauswahl: Uni Global Vorsorge, Uni Global II A, Uni Rak, Uni Rak Nachhaltig, Uni Dividenden Ass

    Änderung mit der zweiten Generation (Januar 2017) Verringerte Fondsauswahl für Neuverträge: nur noch Uni Global II A und Uni Global Vorsorge wählbar
    Änderung mit der dritten Generation (Juli 2017)

    Abschaltung der Gewinnsicherungsoption für Neuverträge, Einführung der angestrebten Mindestaktienfondsquote von max. 30 Prozent für Neuverträge

    Änderung mit der vierten Generation (Juli 2019)

    Zusätzlicher Fonds wählbar: Uni Nachhaltig Aktien Global (für Neuverträge und für Bestandsverträge ab Juli 2017)
    Änderung mit der fünften Generation (ab Juli 2021) Neues Berechnungsmodell für die angestrebte Mindestaktienfondsquote (für Neuverträge und für Bestandsverträge ab Juli 2017); Einführung einer Mindestvertragslaufzeit von 20 Jahren für Neuverträge

    Quelle: Finanztip (Stand: 10. Juni 2021)



    Um Deine individuelle Aktienquote im Vertrag zu erhöhen, hast du sowohl bei der Uniprofirente als auch bei der Uniprofirente Select die Möglichkeit, das Endalter, mit dem Union Investment bei Deinem Vertrag kalkuliert, zu ändern. Statt der Standardregelung (62 Jahre) kannst Du einen bestimmten Monat bis maximal 67 Jahre auswählen. Dafür gibt es ein Formular bei Union Investment bzw. Deiner Volks- oder Raiffeisenbank. Dort trägst Du einfach Dein gewünschtes Datum ein, bis zu dem die Ansparphase Deiner Riester-Rente laufen soll. Eine Änderung von beispielsweise 62 auf 67 Jahre hat sowohl bei der Uniprofirente als auch der Uniprofirente Select zu Folge, dass Deine individuelle Aktienfondsquote und damit auch Deine Aktienquote steigt.

    Beachte: Nach einer Änderung kannst Du nicht mehr vor Deinem beantragten Datum in die Auszahlungsphase Deines Riester-Vertrags eintreten. Gehst Du dann doch früher als angedacht in den Ruhestand, kannst Du Deine Riester-Rente bis zum gewählten Datum allerdings einfach stilllegen und ab dem gewählten Datum in die Auszahlphase überführen.

    Eine Riester-Rente kannst Du Dir grundsätzlich ab dem Alter von 62 Jahren auszahlen lassen, so auch die Uniprofirente oder Uniprofirente Select. Allerdings gibt es dabei einige Besonderheiten.




    Bis zu 30 Prozent Deines Vertragsguthabens kannst Du zu Beginn der Auszahlungsphase einmalig entnehmen. Das hat keine negativen Auswirkungen auf Deine bisher erhaltenen Zulagen oder Deine Steuererstattungen. Beachte aber, dass Du die Entnahme versteuern musst. Es kann sich daher lohnen, nach Deinem Renteneintritt noch eine gewisse Zeit zu warten, bis Du den Riester-Sparplan in die Auszahlungsphase überführst.




    Nach Deiner Auszahlung entnimmt Union Investment circa 30 Prozent Deines verbliebenen Vertragsguthabens aus Deinem Spartopf. Für die Summe kauft der Anbieter – wie bei jedem Riester-Fondssparplan gesetzlich vorgeschrieben – eine Ren­ten­ver­si­che­rung. Diese soll sicherstellen, dass Dir ab einem Alter von 85 Jahren Geld für eine lebenslange Rente zur Verfügung steht. Bis dahin wird das Geld lediglich in der Versicherung geparkt. In der Regel schließt das Investmenthaus diese sogenannten „aufgeschobenen Ren­ten­ver­si­che­rungen gegen Einmalbeitrag“ bei seinem Partner R+V ab (Stand: 2021). Durch den zusätzlichen Vertrag entstehen bis zu Deinem 85. Geburtstag Kosten in Höhe von circa 8 Prozent der von Union Investment entnommenen Summe. Der Rentenfaktor für die Berechnung Deiner Rentenhöhe ab 85 Jahren wird mit Beginn des Vertrags festgelegt.




    Wie wird die Rentenhöhe berechnet?

    Bis zum Alter von 85 Jahren bekommst Du Deine monatliche Rente aus Deinem Vertragsguthaben von Union Investment ausgezahlt. Das Kapital wird während der Auszahlphase weiterhin angelegt. Hierbei ändern sich zwar die Namen der Rentenfonds von Uni Vorsorge ASP (Ansparphase) in Uni Vorsorge AZP (Auszahlphase), sie beinhalten allerdings die gleichen Anleihen. Es fallen weiterhin Verwaltungsgebühren an. Ab Deinem 85. Geburtstag übernimmt dann die Ren­ten­ver­si­che­rung die Auszahlung. Die monatliche lebenslange Rente wird aus dem Geld im Versicherungsvertrag und dem Rentenfaktor des Vertrags berechnet. Auch während dieser Zeit fallen geringe Verwaltungskosten an (pro Jahr 2 Prozent der jährlichen Rentenauszahlung).




    Anders funktioniert die Auszahlung bei sehr geringen Rentenhöhen. Sogenannte Kleinstrenten bis zu einer monatlichen Höhe von 1 Prozent der monatlichen Bezugsgröße kannst Du Dir direkt auszahlen lassen, anstatt sie gestückelt zu bekommen. Im Jahr 2021 liegt die Grenze bei 32,90 Euro (West) beziehungsweise 31,15 Euro (Ost). In Summe kann die Abfindung also durchaus bis zu 10.000 Euro betragen.


    Bis zu einer Reform des Altersvorsorgesystems durch eine neue Bundesregierung wird es wohl noch eine Weile dauern. Zudem ist noch völlig offen, wie das Konzept Riester in ein paar Jahren aussieht und ob es sich dann noch lohnt. Folgende Optionen hast Du

    • Riester weiterführen: Wenn Du von den Vorteilen des Konzepts Riester besonders profitierst, kannst Du den Vertrag weiterlaufen lassen. Sinnvoll ist das vor allem, wenn Du aufgrund eines geringen Einkommens nur wenig einzahlst und hohe Zulagen bekommst (zum Beispiel, weil Du viele Kinder hast).
    • Riester stilllegen: Du kannst die Einzahlungen in Deinen Vertrag stoppen und erst einmal abwarten, was bei der angedachten Reform herauskommt. Bewerte anschließend neu, ob Du auf diese Weise noch weiter investieren möchtest. Allerdings erhältst Du in der Zwischenzeit keine staatlichen Zulagen und Steuervorteile und zahlst weiterhin die Verwaltungskosten des Vertrags.
    • Riester kündigen: Wenn Du Deinen Riester-Vertrag kündigst, erhältst Du das Guthaben aus dem Vertrag. Abgezogen werden alle Zulagen und Steuervorteile, die Du bisher erhalten hast. Das ist nur in den seltensten Fällen ratsam.
    • Riester-Anbieter oder -Vertrag wechseln: Der Wechsel zu einem anderen Anbieter ist grundsätzlich möglich. Aufgrund der unklaren Entwicklung bei Riester-Verträgen empfehlen wir, bestehende Riester-Fondsparpläne auf keinen Fall zu einem Anbieter zu übertragen, bei dem Abschluss- oder Provisionskosten anfallen. Das ist vor allem bei Riester-Rentenversicherungen der Fall.



      Auch Wechsel zu anderen Fondsanbietern können Kosten beinhalten (meist einmalig 50 oder 100 Euro). Allerdings hast Du mit einem neuen Vertrag unter Umständen die Möglichkeit, die Aufteilung Deines Guthabens neu vorzunehmen. Also zum Beispiel weniger in Rentenfonds, sondern mehr in Aktienfonds zu investieren. Hast Du noch weniger als 15 Jahre bis zur Rente und liegt Dein aktuelles Guthaben höher als Dein Garantiewert, kann auch ein Wechsel zu einem neuen Vertrag der Uniprofirente Select sinnvoll sein, um Dir Deinen aktuellen Vertragswert zu sichern. Dieser wird dadurch Dein neuer Garantiewert. Das geht allerdings nur noch bis zum 1. Juli 2021 (siehe oben).