Meldung: Handelssperre, Kein Handel über die KVG möglich - Der Fonds befindet sich in Liquidation??

  • Hallo,


    wir ziehen gerade einiges an „schlechten“ Fonds von anderen Banken bei der Consors zusammen, um es da abzustoßen und das Kapital in bessere Anlagen zu stecken. Die vorherige Generation hatte eine Menge verschiedener offline Depots bei vielen Banken. Zur Nutzung von Freibeträgen war das mal sinnvoll seinerzeit.


    Nun ist in Folge einer Depotübertragung von der Santander Consumerbank (früher SEB, davor BfG…) ein sonderbarer alter SEB-Fonds eingebucht worden (SEB OPTIMIX WACHSTUM WKN 974892, ISIN LU0066376988) es sind nur ganz wenige Stücke, wegen der Systematik ist es mir aber trotzdem wichtig, das verstehen:


    Beim Versuch, bei der Consors eine Verkaufsorder (Handelsplatz Fondsgesellschaft) dazu anzulegen, kommt die Meldung


    "Es liegt eine Handelssperre vor. Bitte waehlen Sie einen anderen Boersenplatz. Kein Handel über die KVG möglich - Der Fonds befindet sich in Liquidation"


    Laut der über Consors abrufbaren Details wurde der Fonds in den 90ern aufgelegt, lief anscheinend zuletzt sehr schlecht.


    Eine KAG sollte aber doch immer das Zeug zurücknehmen? Kein Wunder, dass alle anderen Handesplätze die sonst so erscheinen hier inaktiv sind.


    Wie ist das zu deuten?

    Wie könnte man doch Geld dafür bekommen?

    Wie gesagt, es ist sehr wenig und ein Verzicht kein Problem, mir geht es mehr ums Lernen und Verstehen als um den geringen Wert.


    Danke


    Gruß


    Stefan

  • Hallo,


    danke für die Hinweise. Der weitere Link, den sie dort noch drin haben, ist erloschen. Man kommt dann wohl bald in den Bereich der technischen Durchführung des Fondsgeschäfts, mit dem man als privater Anleger sonst nichts zu tun hat (Caceis Bank...).


    Wie kann es kommen, dass in einem Depot noch sowas liegt?

    Wer hat das zu verantworten, hätte die frühere Bank da den Kunden nicht schreiben müssen, was zu tun ist?

    Hat sie das vielleicht getan, es wurde kundenseitig aber übersehen und nichts getan?


    Könnte das Gleiche auch mit "größeren" Fondsbeständen passieren, so dass einem ein richtiger Schaden entsteht?


    Was macht man als Privatperson da nun?


    Danke


    Gruß


    Stefan

  • Wie kann es kommen, dass in einem Depot noch sowas liegt?

    Wer hat das zu verantworten, hätte die frühere Bank da den Kunden nicht schreiben müssen, was zu tun ist?

    Hat sie das vielleicht getan, es wurde kundenseitig aber übersehen und nichts getan?

    Soweit ich weitere Meldungen verstehe gab es immer wieder Zahlungen aus der Liquidation. Quellen hier https://sebgroup.lu/site-assis…ng-the-liquidation-period


    Ich nehme an, dass die Depotbank den Anteilseigner informiert hat, dass eine Liquidation erfolgt,und zwar mit dieser Meldung https://sebgroup.lu/private/in…ance-seb-optimix-wachstum


    Es scheint sich hier um einen nach der Finanzkrise in Schieflage geratenen Immobilienfonds zu handeln. Davon gibt es etliche, ich bin auch Betroffener. Ich habe auf die Liquidation vertraut, die dauert immer noch an und wäre besser mit frühzeitigem Verkauf über die Börse gefahren.

    Könnte das Gleiche auch mit "größeren" Fondsbeständen passieren, so dass einem ein richtiger Schaden entsteht?

    Im Bereich der gemanagten Fonds gab es nach meiner Erinnerung im letzten Jahr mindestens zwei Vorkommnisse, die jeweils mit illiquiden Anlagen in Verbindung stehen, die sich dann nicht als werthaltig herausgestellt haben.

    https://www.fondsprofessionell…horst-investments-204131/

    https://citywire.de/news/gam-w…assets-schlieben/a1474229


    Im ETF-Bereich wird immer mal wieder geunkt, dass es Probleme geben könnte, wenn ETF auf Assets bezogen sind, die selbst illiquide sind, da dann die "Autorisierten Teilnehmer" nicht unbedingt in der Lage sind, die Assets zu beschaffen bzw. zu verwerten, die dem ETF zugrunde liegen. Dazu mal in die Anlagebedingungen schauen, da finden sich dann Regelungen. Diejenigen, die ich so gelesen habe, laufen auf ein zeitweises Aussetzen der Handelbarkeit mit der KVG im Primärmakt hinaus, was den Sekundärmarkt - an dem wir handeln - entweder zum Erliegen bringt oder zumindest nur einen Handel mit deutlichen Ab- bzw. Aufschlägen bedeutet. Bei den großen Aktien-ETF würde ich das nicht dauerhaft erwarten.

    Was macht man als Privatperson da nun?

    Finanztip empfiehlt die Ein-ETF-Anlage. Wir haben mehrere Girokonten in unterschiedlichen Sicherungssystemen und Rechenzentren, an denen Tagesgeldkonten in unterschiedlichen Sicherungssystemen und Rechenzentren hängen, mehrere Depotkonten, viele verschiedene Fonds, ETF und Einzelwerte. Das ist wie immer eine Frage der persönlichen Entscheidung. Bei allen Punkten "mehr als eins" würde ich als sinnvoll ansehen, ich hatte allerdings beruflich und im Ehrenamt mit Redundanz und Notfallvorsorge zu tun.

  • Hallo Kater.ka,


    danke schön für deine Informationen, habe alle Links nachgelesen.


    Wie gesagt hab ich das nicht gekauft, es war eben da (eines von mehreren Depots, die auch nicht online waren, war da nicht beteiligt), nun wurde es eingebucht.


    Die Frage bleibt: Was mache ich nun mit einem solchen "Zombie" im Depot, es sind zwar nur 35 € aber das wurmt mich und es stört mich auch jedesmal beim Betrachten des schönen Consors-Depots.


    Kann es sein, dass es vor Jahren eine solche Ablösezahlung von SEB (wie in den Links aufgeführt) durchaus gab, und das nur wegen eines "krummen" Betrages oder degleichen dann noch übrig blieb?


    Wie kann ich das weg bekommen, selbst wenn ich dafür kein Geld mehr erhalten sollte?


    Danke


    Gruß


    Stefan

  • Wie oben ausgeführt läuft die Liquidation noch und soll Ende des Jahres abgeschlossen sein. Deswegen würde ich eher warten. Wenn ich ein Kurschart mit den von der KVG veröffentlichen Preisen anschaue scheinen Zahlungen erfolgt zu sein. Mein Immobilienfonds ist seit 2010 in Abwicklung und da kommen jedes Jahr ein paar Cent. Ist denn die Auszahlung im Februar 2021 (rund ein Drittel des Anteilswerts) angekommen?


    Ausbuchen geht natürlich auch, sehe da aber keinen Sinn solange der Bestand nichts kostet.

  • Hallo,


    danke für die Nachrichten.


    Wenn Menschen älter werden und nicht mehr so fit sind, werden auch mal Dinge vernachlässigt oder ganz übersehen. Nehmen sich dann andere der Dinge an, kann es Fragen geben. Ich müsste den Santander Schriftverkehr dazu finden können, bisher nicht möglich.


    SEB wurde Santander, dann hab ich alles zu Consors.

    Am Anfang (ca. 1996) waren Depotbank und Fondsanbieter identisch, beides SEB, da müsste SEB doch über die Namen/Anschriften der Gläubiger verfügen?


    SEB hat ja heute in Deutschland kein Privatkundengeschäft mehr, haben die Schweden an die Spanier verkauft.


    Wie ist das generell, erhalten denn Fondsgesellschaften überhaupt Daten über ihre Anleger (wie Aktiengesellschaften), das kann ich mir an sich nicht vorstellen, bei dem Handel wäre das ja ein enormer Aufwand.


    Wissen nur die Depotbank und das FA, wer was hat?


    In dem Fall müsste ich ja mit wenig Hoffnung an die Santander schreiben?


    Danke


    Gruß


    Stefan

  • Ich verstehe die Frage nicht.


    Die Anlagen kennt die Depotbank, das FA nur über Kontrollmitteilung bei Erbschaft oder aktives Abfrage.


    Solche Fondsmitteilungen laufen über WM Datenservice, die Depotbank verteilt das dann weiter verteilt. Analog läuft es bei Ausschüttungen, die zahlt die Depotbank aus und erhält sie im Hintergrund von der Fondsgesellschaft bzw. einer anderen Kapitalgesellschaft bei Aktien und Anleihen.


    Wo liegt jetzt genau das Problem? Ich hatte noch nie einen Fall, dass mich Ausschüttungen nicht erreicht haben. Oder waren das effektive Stücke? Dann kennt natürlich niemand den Eigentümer solange diese nicht eingeliefert wurden.