GKV oder PKV - Informationen für Hamburger Beamte auf Widerruf

  • Hallo zusammen,


    durch einen anderen Beitrag hier bin ich motiviert mein Anliegen einmal vorzubringen.


    Kurz zu meiner Person: männlich, 32 Jahre, angehender Lehrer, demächst im Referendariat und damit Beamter auf Widerruf. Meine Frau ist bereits verbeamtet und privat Krankenversichert. Für sie ist der Drops gelutscht. Wir wollen Kind(er), ist aber noch nicht soweit. Ich hatte mal einen Motorradunfall (vor über 15 Jahren mit einigen Knochenbrüchen und bleibenden Metall in der Hand), keine Einschränkungen daraus resultierend.


    Nun habe, das habe ich schon rausgefunden, die Möglichkeit als Beamter mich gesetzlich zu versichern. Das geht in Hamburg seit ich glaube 4 Jahren. Ich bin, bisher, nicht wirklich oft krank und hatte, abgesehen von meinem Motorradunfall damals (ich war über meine Mutter privat versichert) nie im Krankenhaus oder hatte sonst schlimmeres. Gegen Ende meines Studiums war ich zwei drei mal beim Physio wegen eine Bandscheibe. Die ist aber nicht raus oder so, schmerzte nur. Das sind meine einzigen Erfahrungen mit Ärzten.


    Ich vertraue auf das allgemeine Gesundheitssystem, da die meisten Menschen darauf vertrauen müssen. Viele haben ja gar nicht erst die Wahl und so hoffe ich für mich und alle anderen, dass im Falle eines Falles uns ALLEN bestmöglich geholfen wird.

    Irgendwelches ChiChi brauche ich nicht, so glaube ich jetzt. Frühe Termine sind mir nicht wichtig.


    Der Tarifdschungel macht es sehr schwer für mich, einen Überblick über die Leistungen zu bekommen. Es geht mir hier auch nicht darum, möglichst Geld zu sparen. Da denke ich, gibt es bessere Sparmöglichkeiten als die Gesundheit. Aber ich will auch nicht in einigen Jahren dicke Backen machen. Nun habe ich als Pensionär später hoffentlich keine finanziellen Schwierigkeiten und spare zusätzlich im Sparplan ganz klassisch und einfach einen MSCI ETF. Kein Problem habe ich damit, Rechnungen einzureichen, selbst zu bezahlen und so weiter. Aber was übersehe ich noch?


    Wo finde ich gute Informationen für einen anständigen Vergleich zwischen GKV und PKV? Ich weiß, dass das sehr individuell ist, aber ich kann mir aktuell noch gar kein richtiges Bild davon machen. Mit der TK (da bin ich aktuell versichert) habe ich schon gesprochen. Die findet, dass ich durchaus bei der TK bleiben kann :) Oh Wunder! Im Falle von Kindern, so sagte die Dame, wären die über mich dann bspw. kostenlost mitversichert. Aber es geht mir am Ende nicht um ein paar Euro. Allerdings bin ich auch kein Freund davon, sämtliche Fälle abzusichern. Was in einigen Jahren mit meiner Gesundheit ist, kann ich eh nicht voraussehen.


    Wie man merkt, bin ich absolut unentschlossen. Ich scheue auch nicht die Arbeit und die "Verwaltung", ich wüsste nur gerne, wo ich gute Informationen bekommen kann. Und vielleicht habt ihr noch Anregungen für Überlegungen, die ich mir auch noch stellen sollte?


    Ich kann übrigens nach dem Referendariat noch einmal (und dann ein letztes mal) entscheiden, ob ich GKV bleibe oder PKV möchte. Da zwischen Beamter auf Widerruf und Beamter auf Probe der Status neu gesetzt wird, habe ich einmalig eine neue Möglichkeit mich umzuentscheiden. So wurde es mir von der Behörde erklärt (bzw. meiner Sachbearbeiterin). Deswegen tendiere ich aktuell dazu, GKV zu bleiben und die Entscheidung zu vertagen. Dennoch möchte ich mich gerne belesen :)


    Besten Dank und viele Grüße

  • Hallo.


    Im Kreise der Kollegen und Kolleginnen sollte es Erfahrungswerte hinsichtlich der Beihilfe geben, diese würde ich mit ins Kalkül ziehen. Die Krankenversicherung kann man sich aussuchen, die Beihilfestelle nicht. :rolleyes:

  • Einige grundsätzliche Dinge und Überlegungen dazu findest du hier:

    https://www.finanztip.de/krankenversicherung/ und da:

    https://www.finanztip.de/pkv/pkv-beamte/


    Diese Info (die erste) ist recht kurz und einige Klichees tauchen darin auf, die den "Brillen" der Schreiber:innen geschuldet sind. Ist aber halb so wild.


    Im zweiten Schritt kannst du die die Leistungen der GKV, die dir relevant erscheinen, auflisten und mit denen einiger ausgesuchter Angebote der PKV vergleichen.


    Zu einem Vericherungsberater ( Erklärungen hier: https://www.finanztip.de/sinnv…gen/versicherungsberater/ ) musst du nicht unbedingt gehen, um mal ein halbwegs pasenden Angebot für deinen Vergleich zu bekommen. Vermutlich springt an eurer Schule eh der eine oder andere Vertreter der typischen Beamtenversicherer und wird sich freuen, dir mit Dollar-Zeichen in den Augen und leicht sabbernd ein Angebot erstellen zu dürfen. Da deine Frau ja schon in der PKV ist, dürfte die eine oder andere Info ja bereits im Hause verfügbar sein.


    Wenn du Tante Google nach "PKV Beihilfetarife" fragst, findest du erst einmal jede Menge Anzeigen, aber auch Vergleichsportale für den ersten Vergleich... wobei diese Vergleiche nie nicht objektiv und dementsprechend unvollständig sind.


    Wenn du mehr Überblick gewonnen hast und/oder auch zwischendurch Fragen hast, dann schreibe einfach hier...

  • um mal ein halbwegs pasenden Angebot für deinen Vergleich zu bekommen. Vermutlich springt an eurer Schule eh der eine oder andere Vertreter der typischen Beamtenversicherer und wird sich freuen, dir mit Dollar-Zeichen in den Augen und leicht sabbernd ein Angebot erstellen zu dürfen. Da deine Frau ja schon in der PKV ist, dürfte die eine oder andere Info ja bereits im Hause verfügbar sein.


    Wenn du Tante Google nach "PKV Beihilfetarife" fragst, findest du erst einmal jede Menge Anzeigen, aber auch Vergleichsportale für den ersten Vergleich... wobei diese Vergleiche nie nicht objektiv und dementsprechend unvollständig sind.


    Wenn du mehr Überblick gewonnen hast und/oder auch zwischendurch Fragen hast, dann schreibe einfach hier...

    Darum geht es ihm doch gar nicht!

    Er will nicht Vergleiche lesen und sich mit PKV-Tarifen beschäftigen, sondern er will eine Grundsatzentscheidung treffen ob GKV oder PKV und welche Aspekte dabei für Ihn persönlich relevant sind!

    Erst danach könnte man - mit zwei drei gezielten Fragen - die PKV-Versicherer benennen, die in Frage kommen!

  • Ich hatte mal einen Motorradunfall (vor über 15 Jahren mit einigen Knochenbrüchen und bleibenden Metall in der Hand), keine Einschränkungen daraus resultierend.


    ........ Ich bin, bisher, nicht wirklich oft krank und hatte, abgesehen von meinem Motorradunfall damals (ich war über meine Mutter privat versichert) nie im Krankenhaus oder hatte sonst schlimmeres. Gegen Ende meines Studiums war ich zwei drei mal beim Physio wegen eine Bandscheibe. Die ist aber nicht raus oder so, schmerzte nur. Das sind meine einzigen Erfahrungen mit Ärzten.

    Das ist alles risikoerheblich und wird die Annahmeentscheidung massiv beeinflussen.

  • Hallo,


    "Im Falle von Kindern, so sagte die Dame, wären die über mich dann bspw. kostenlost mitversichert. Aber es geht mir am Ende nicht um ein paar Euro. "

    Es sind leider nicht nur ein paar Euro ! Meine Tochter ist schwerbehindert zur Welt gekommen. Mehrere 1000 !! Euro hat mich dieser Umstand im Jahr gekostet, zudem gab es immer wieder Probleme mit der Kostenübernahme von Rehas usw. Ich hab mir den "Ar..." aufreissen müssen, damit sie ordentlich medizinisch versorgt wurde. Als ich das finanziell nicht mehr stemmen konnte, hab ich sie beim Kindsvater (DAK ) versichern lassen..es gab und gibt keinerlei Behandlungsunterschiede , Rehas wurden anstands -und stressfrei übernommen, für eine Rücken-OP habe ICH das KH meines Vertrauens gewählt, ebenfalls ohne Probleme. Wer Kinder möchte, muss schon sehr viel Geld verdienen, um die in der PKV belassen zu können

    LM

  • Hallo,


    "Im Falle von Kindern, so sagte die Dame, wären die über mich dann bspw. kostenlost mitversichert. Aber es geht mir am Ende nicht um ein paar Euro. "

    Es sind leider nicht nur ein paar Euro ! Meine Tochter ist schwerbehindert zur Welt gekommen. Mehrere 1000 !! Euro hat mich dieser Umstand im Jahr gekostet, zudem gab es immer wieder Probleme mit der Kostenübernahme von Rehas usw. Ich hab mir den "Ar..." aufreissen müssen, damit sie ordentlich medizinisch versorgt wurde. Als ich das finanziell nicht mehr stemmen konnte, hab ich sie beim Kindsvater (DAK ) versichern lassen..es gab und gibt keinerlei Behandlungsunterschiede , Rehas wurden anstands -und stressfrei übernommen, für eine Rücken-OP habe ICH das KH meines Vertrauens gewählt, ebenfalls ohne Probleme. Wer Kinder möchte, muss schon sehr viel Geld verdienen, um die in der PKV belassen zu können

    LM

    Das ist nach meiner Kenntnis so korrekt.

    Sobald es Behinderungen gibt, ist die GKV der PKV bei Kindern weit überlegen!

  • Der vorteil der GKV Mitgliedschaft ist Versorgung und wenn der Arzt etwas tun will, von dem er denkt, dass es gut ist - was aber eben nicht umbedingt eine Bedeutung haben muss - dann muss er mich aufklären und mir 24 Stunden Bedenkzeit geben.

    Ich kann jeder Zeit durch einen Geldschein etwaige Vorteile des Selbstzahlers - die PKV nimmt am Gesundheitswesen nicht teil - wie z. B. einen schnelleren Termin oder ein zusätzliches BILD - z. B. CT oder MRT - hinzukaufen!

    Als Selbstzahler wird m ich der Arzt überzeugen sofort eine Entscheidung zu treffen und ob meine PKV mir dann die Kosten erstattet bleibt offen!

    Die Vorteile des GKV-Mitgliedes, nämlich Teilnehmer an einem Versorgungssystem zu sein, kann ich aber niemals wählen, weil ich SELBSTZAHLER bin!

    Wahlleistungen im Krankenhaus kann ich hinzuversichern.

    Bei zahnärztlichen Leistungen bieten die meisten Zusatzversicherungen heute einen umfassenderen Schutz, als die meisten PKV-Vollversicherungstarife.

    sogar das Kostenerstattungsverfahrren im ambulanten Bereich einschließlich veranlasster Leistungen kann ich hinzuversichern ..... oder auch unversichert in Anspruch nehmen, wenn es mir wichtig ist.


  • Irgendwie hatte ich (weit hinten) im Hinterkopf, dass Kinder, resp. Neugeborene, ab Geburt und ohne Gesundheitsprüfung privat krankenversichert werden können, sofern beide Elternteile oder die/der "Mehrverdiener:in in der PKV sind/ist...


    Tante Google war so nett, mich auf diese Info zu verweisen (Auszug aus den Infos der Hanse Merkur; ich war zu faul nach mehr Infos und/oder den entsprechenden Bedingungen zu suchen):


    "Sie können Ihr Kind ab der Geburt ebenfalls privat versichern. Wenn Sie selbst schon für mindestens 3 Monate bei der HanseMerkur privat versichert sind, entfällt die Gesundheitsprüfung. Dies gilt auch, wenn Ihr Kind mit einer Erkrankung zur Welt kommt. Dann gibt es weder Leistungsausschlüsse noch Risikoaufschläge. Außerdem gelten keine Wartezeiten, bis Leistungen in Anspruch genommen werden können. Ihr Nachwuchs ist vom ersten Tag an umfänglich abgesichert. Wichtig ist dafür, dass Sie den Antrag auf Aufnahme Ihres Kindes in die private Krankenversicherung innerhalb von 2 Monaten nach der Geburt stellen. Der Versicherungsschutz gilt dann rückwirkend seit dem Tag der Geburt."


    Abgesehen davon hat Kuddel doch jede Menge Infor und Links bekommen, um sich selbst ein Bild zu machen, oder?

  • Das nennt sich Kindernachversicherung und ist in § 198 VVG geregelt.

    Die drei Monate Vorversicherungsdauer gelten nur dann, wenn sie im vertrag explizit genannt sind, sonst nicht.

    Die Kindernachversicherung funktioniert zwar immer, aber bei der Beihilfe muss man ggf. sehr genau aufpassen, weil es in einigen Beihilfeverordnungen Subsidaritätsregeln gibt.

    Davon abgesehen sind die Leistungen für behinderte Kinder in der PKV oft nicht vergleichbar mit dem, was die GKV gemäß SGB V als Leistung bietet! Die Beihilfe liegt so in der Mitte dazwischen.

  • Beihilfe Hamburg.

    Was mich irritiert:

    Es wurde bisher gar nicht darauf hingewiesen, dass der Beamte auf Widerruf zweimal das Recht hat die Pauschale Beihilfe zu wählen.

    Einmal als Beamter auf Widerruf und dann bei der Ernennung zum Beamten auf Probe.

    Unabhängig vom ersten Wahlrecht hat man das zweite auf jeden Fall, also unabhängig davon, wie man beim ersten Mal gewählt hat!