Sparkasse SV IndexGarant für meine Mutter sinnvoll?

  • Hi,


    meine Mutter hat schon seit Ewigkeiten eine große Summe auf ihrem Sparbuch liegen (ohne Zinsen) und ich sage ihr schon länger, dass sie wenigstens einen Teil davon anlegen soll. Sie will mit Fonds und Aktien nichts zu tun haben, weil sie Angst hat, dass das Geld dann weg ist. Sie will auch keine ETFs. Ich will sie nicht dazu drängen, da ich selber keine wirkliche Ahnung davon habe.


    Jetzt war sie bei der Sparkasse und dort wurde ihr der SV IndexGarant empfohlen. Der hat angeblich kein Risiko, da die Einzahlungssumme immer garantiert erhalten bleibt. Aber eine Rendite von 4% sei trotzdem nicht unrealistisch. Nach den 12 Jahren hätte sie so um die 12800€, was schonmal deutlich besser als das Sparbuch ist.


    Ich selbst habe von Geldanlagen leider auch praktisch keine Ahnung und ich verstehe nicht, wie das Produkt funktioniert, ob es sinnvoll ist und ob es wirklich kein Risiko mit sich bringt. Sie würde wahrscheinlich 10.000€ dort anlegen und den Rest dann wo anders, um das Risiko weiter zu reduzieren.


    Was haltet ihr davon? Ist das eine gute Wahl für jemanden, der mit Aktien nichts zu tun haben will? Hinter dem IndexGarant verbirgt sich wahrscheinlich trotzdem eine Form von Aktien, aber da die Einzahlungssumme garantiert ist, wäre das für meine Mutter ok.


    Gibt es irgendwelche grundlegenden Nachteile? Gibt es bessere Alternativen?

  • Hallo.


    Da geht es um Fonds im Versicherungsmantel.

    Nicht die effizienteste Möglichkeit der Geldanlage. (Nichts, was hier in der Community als erster Vorschlag kommen würde.) Wenn das Geld auf absehbare Zeit nicht benötigt wird, wäre diese Alternative zumindest besser als das Sparbuch.


    Die gesetzliche Rentenversicherung nimmt in vielen Fällen (nicht in allen) auch Zahlungen an. Je nach Fallgestaltung kann sich dort auch eine Möglichkeit auftun.


    Vielleicht könnte auch eine Beratung durch die Verbraucherzentrale ratsam.

  • Die Garantie der Beiträge geht natürlich zulasten der möglichen Rendite.

    Die wird meistens mit einem CAP geregelt, bspw. Cap 2,5% würde bedeuten, dass wenn der Index (z.B Eurostoxx 50) im April 10% Rendite macht, du nur 2,5% gerechnet bekommst.


    Bitte guck dir auch mal die Abschlusskosten+ laufende Kosten an.

  • Ihre Sparbeiträge fließen in Ihr Vertragsguthaben. Für das Geld, das Sie dort einzahlen, sind die Beiträge in vereinbarter Höhe bis zum Rentenbeginn gesichert, denn Sie erhalten damit eine „Geld-zurück-Garantie“.

    Attraktive Renditechancen.


    Ihre jährliche Überschussbeteiligung fließt in eine Indexbeteiligung Ihrer Wahl.



    Bei dieser Anlage wird mit sehr großer Wahrscheinlichkeit aufgrund der Kosten und o.g. Tatsache eine sehr geringe Rendite dabei rauskommen.

  • Das viel Geld rumliegt ist natürlich schade aber bei diesen Policen auf Rendite zu hoffen ist leider auch vertane Mühe.


    Wer sich tiefer mit der Materie beschäftigen will hier ein Beitrag von Hartmut Walz:


    https://hartmutwalz.de/finger-weg-von-indexpolicen-ein-paradebeispiel-fuer-eine-schiefe-wette/


    Das Problem an den Dingern ist, ist das Aktienmärkte eine starke Volatilität haben und die Gewinne für die Garantie gedeckt sind aber die Verluste komplett einfließen. Besonders bei einem kleinen Index wie dem EuroStoxx 50 hat das zur Folge, dass der über Jahr sich positiv entwickelt in deinem Vertrag aber nichts hängen bleibt.


    Meine Freundin hatte von 2018 - 2019 eine solche BaV angedreht bekommen und in den 2 Jahren genau 0 Euro Indexbeteiligung gehabt obwohl vergleichbare ETF zweistellig performt haben.


    Einfach mal beim Berater die Indexbeteiligungen der vergangenen Jahre im Vergleich mit der tatsächlichen Performance der Indexe zeigen lassen. Dann ist klar was ich meine.


    Ich denke für deine Mutter wäre sowas wie Festgeld interessant auch wenn es nicht die wahnsinns Renditen bringt. Aktien sollen keinem den Schlaf rauben!

  • Zitat

    Ich denke für deine Mutter wäre sowas wie Festgeld interessant auch wenn es nicht die wahnsinns Renditen bringt. Aktien sollen keinem den Schlaf rauben!

    Beim Festgeld habe ich ja garantiert praktisch keine Rendite (mit Glück 0.1%), beim IndexGarant habe ich mit Glück etwas Rendite, aber im schlimmsten Fall wenigstens keinen Verlust. Also könnte man den IndexGarant in etwa so sehen wie ein Festgeld mit Chance auf bessere Rendite. Ist das korrekt? Oder kann es durch Gebühren passieren, dass ich beim IndexGarant abgesehen von der Inflation doch noch Verluste mache?

  • Wenn man den IndexGarant mit dem Sparbuch vergleicht, was ist besser?

    Ob ein Unimog besser ist als ein Smart hängt doch auch davon ab, ob ich ein Surfbrett oder einen Kompaktbrief transportieren will. :/


    Das Sparbuch garantiert (inflationsbedingte) Verluste bei gewisser Flexibilität. Wahrscheinlich würde sich die Mutter damit wohler fühlen als mit der komplexen Konstruktion.

  • Der ETF hinter der Versicherung ist durchaus brauchbar. Warum deine Mutter den Deckmantel braucht, weiß sie vermutlich nur selber. Die "klassische Verzinsung" ist aktuell leider eine Null-prozent-Finanzierung.

    Aus den Werbeangaben geht aber leider nicht hervor, wieviel Kosten von den eingezahlten Beiträgen abgehen, bevor die Anlage in den Fonds oder die 0%-Anlage greift.


    Also bitte mal ein konkretes Angebot machen lassen, mit Wahlmöglichkeit zwischen Kapitalauszahlung oder monatliche Rente.