Hi,
ich habe vor einigen Wochen das Video vom 18.10.2019, "Rentenversicherung durchgerechnet: Warum sie sich (nicht) lohnt", gesehen. Dort erklärt Sahidi, dass ein ETF immer besser abschneidet als eine Police, da diese bereits ab 0,69% laufende Kosten p.a. unterm Strich weniger Geld bringt. Die Aussage hierbei: "Nach Steuern". Die Finanztip-Mathematiker hätten das durchgerechnet.
Jetzt kommt ein Unternehmer aus der Finanzdienstleistung und erklärt mir, dass das nicht möglich sei. Er führt an, dass eine fondgebundene Police durchaus 10.000 Euro ,oder mehr, weniger erwirtschaften könne als ein ETF, dies aber VOR Steuer passiere und durch die Besteuerung mit Abgeltungssteuer + Soli der ETF mehr abführen müsse, als eine fondgebundene Police, die mit z.B. nur 15% bei 50% Anteil des Kapitals (Halbeinkünfteverfahren) zu versteuern ist. In seinem Rechenbeispiel mit einem Vermögen von 150.000 Euro (ETF) und 110.000 Euro (FoPo) schneidet der ETF knapp besser ab. Sobald die Differenz des Vermögens in diesem Beispiel aber weniger als 30.000 Euro betrage, liege die FoPo unterm Strich vorne.
Soweit meine laienhafte Rekapitulation. Was mich jetzt am meisten interessiert ist, dass zwei offenkundig erfahrene Finanzdienstleister zu zwei völlig konträren Aussagen und Berechnungsergebnissen kommen, die beide - zumindest für mich - in Ihren Ausführungen logisch klingen.
Ich frage mich jetzt also welche Rechnung der Aussage von Finanztip zugrunde liegt. Das würde mir helfen zu verstehen, wie Finanztip zu dem Ergebnis kommt, dass ein ETF auch nach Steuer noch rentabler ist, als eine FoPo. Denn soweit ich das sehe, ist die Steuer der einzig wirkliche Grund, warum es sich überhaupt lohnt, über einen ETF-FoPo-Vergleich zu diskutieren.