Hilfe: Kontokündigung durch ING DiBa - was kann ich tun?

  • Liebe Finanztip Community,


    ich erhielt heute ohne Vorwarnung ein Schreiben der ING DiBa in dem mein Girokonto inkl. Aktiendepot mit einer Frist von 2 Monaten ohne Angabe von Gründen gekündigt wurde. Ich bin 18 Jahre alt, habe gerade mein Abitur gemacht und suche mir gerade einen Studienplatz. Ich verfüge daher nur über geringe monatliche Einnahmen.


    Ich bin jetzt natürlich ziemlich von den Socken und frage mich, was ich falsch gemacht habe. Meine Hypothese ist, dass die Bank schlicht kein Geld mit mir verdient und mich deshalb loswerden will. Meine Fragen sind ...


    - Kann ich etwas gegen die Kündigung unternehmen, denn ich habe - meines Wissens - nichts falsch gemacht?

    - Hat die Kündigung Konsequenzen wie z.B. einen Schufa Eintrag, der ggf. verhindert, dass ich eine neue Bank finde?


    Viele Grüße

    DerAbiturient

  • DerAbiturient

    Hat den Titel des Themas von „Kontokündigung durch ING DiBa“ zu „Hilfe: Kontokündigung durch ING DiBa - was kann ich tun?“ geändert.
  • Du kannst die geforderten Gebühren zahlen oder zur DKB wechseln, die fordern keinen Gehaltseingang. Gegen die Kündigung kannst du ansonsten nichts unternehmen, auch die Bank muss ja wirtschaftlich arbeiten können.

  • Die Schufa dürfte das nicht berühren. Die Frage ist nur, ob deine Schufa nicht sowieso im Eimer ist, denn eine Bank kündigt eigentlich nicht ohne Grund.


    Ich würde mal meinen Schufa-Status anfordern - einmal im Jahr geht das kostenlos.


    Ansonsten:


    Such dir eine neue Bank, es gibt ja zum Glück noch genug andere Anbieter.

  • Hallo Lothar, Danke für deine Antwort. Die Bank fordert aber keine Gebühren, sondern hat ohne Angabe von Gründen gekündigt. Auch Schüler und Studenten benötigen doch heutzutage ein Konto. Da muss eine Bank doch langfristig denken. Wenn ich später Geld verdiene hat die Bank doch noch ausreichend Gelegenheit Geld an mir zu verdienen (life time value).

  • Hallo,


    es wäre ja hochinteressant, ob der Fall ein Einzelfall ist oder System hat. Die ING Österreich gibt ihr Privatkundengeschäft an die Bank99 (Tochter der österreichischen Post) ab. Es gibt Berichte, dass im Vorfeld „unprofitablen“ Kunden gekündigt wurde. „Sie tun es immer wieder“ (H. Mell)?


    DerAbiturient

    ein Schreiben der ING DiBa in dem mein Girokonto inkl. Aktiendepot mit einer Frist von 2 Monaten ohne Angabe von Gründen gekündigt wurde

    Detailnachfrage ein aktives Aktiendepot mit Käufen und Verkäufen, d.h. Gebühren für die ING?


    Gruß Pumphut

  • Also meine erste Aktion wäre erstmal bei der jeweiligen Bank, in diesem Fall Fall die ING, nachzufragen warum ich gekündigt werde.

    Ob man mir die Auskunft bzw. die/ eine Begründung nennt ist ein anderes Thema.


    Allerdings wäre das für mich die erste Aktion die ich machen würde, noch vor dem spekulieren über mögliche Gründe oder dem Wechsel.

    Ob man sich in Zukunft eine Fortsetzung der Geschäftsbeziehung vorstellen kann muss dann auch jeder für sich entscheiden.

  • Die Bank hat das Recht zu kündigen, ohne den Grund nennen zu müssen, genauso wie der Kunde. Manche Banken sperren sogar das Konto sofort, sodaß man nicht mehr agieren kann.

    Deshalb habe ich Konten bei 2 verschiedenen Banken.

    Das einzige was du machen kann, ist ein Konto bei einer anderen Bank einzurichten.

    Ist ein Kunde nicht profitabel genug, oder hat zuviel Geld auf dem Konto, wird die Bank den Kunden loswerden wollen.

    Einen negativen Schufa-Eintrag gibt es mMn. nur bei Eigen-Verschulden.

  • Die Bank hat das Recht zu kündigen, ohne den Grund nennen zu müssen, genauso wie der Kunde.

    Natürlich, aber genauso wie die Bank nachfragen kann warum man kündigt kann ich die Bank ebenso fragen was die Gründe sind. Nennen muss keine Seite einen Grund bei einer fristgemäßen Kündigung.


    Manche Banken sperren sogar das Konto sofort, sodaß man nicht mehr agieren kann.

    Das ist nur Zulässig wenn es dafür einen wichtigen Grund gibt und selbst diese Gründe sind im BGB festgelegt. Die Bank kann und darf dir nicht einfach ohne Grund deine vollständige Geschäftsfähigkeit entziehen wenn es dafür nicht einen triftigen Grund gibt.

    Ist ein Kunde nicht profitabel genug, oder hat zuviel Geld auf dem Konto, wird die Bank den Kunden loswerden wollen.

    Der Girokonten Markt in Deutschland ist hart umkämpft. Im Grunde ist jede Bank froh einen Kunden zu haben, auch in Zeiten von Negativzinsen.


    Was immer Banken dazu bewegt eine Geschäftsbeziehung zu beenden, ich gehe nach wie vor davon aus das über 75 % dieser Kündigungen einen Grund hat. Eine Bank sucht sich ja nicht einfach jeden x-beliebigen Kunden raus und sagt: "Näää, der hat einen schei*** Vornamen, den schmeißen wir mal raus."

    Und die Konten bzw. die Kunden werden oft nicht im Einzelverfahren überprüft, also dann wenn man schon Kunde ist, sondern das läuft i.d.R. über Automatismen.

    Irgendwo hat sich die Software dann dran "gestoßen" und dann wird überprüft. Bei mir war es z.B. mal der Zweite Vorname, der jahrelang keine Rolle gespielt hat und plötzlich von meiner Bank Nachgefragt wurde.


    Allerdings kann sowas auch einfach ein Missverständnis sein.

    Deshalb: Nachfragen

  • Das werde ich tun. Allerdings erwarte ich keine Antwort.

    Halte uns gerne mal auf dem laufenden.


    Aber ich würde gerne nochmal bei dir nachfragen:
    Wie lange läuft das Konto schon? Du schriebst ja das du 18 Jahre alt bist, somit kann das Konto noch nicht lange existieren da man volljährig sein muss.

    Du hast Abi gemacht und suchst einen Studienplatz. Hast du das Studenten-Giro eröffnet ?
    Eventuell den fehlenden Nachweis nicht erbracht? Wobei mir nicht bekannt ist wie die ING das handhabt.

    Beim Eröffnen des Depot eventuell unplausible Angaben gemacht ?


    Das sind nur ein paar Pauschale Dinge dir mir schon als mögliche Fehlerquelle einfallen würden.

  • Die Kündigung könnte auch an gewissen Transaktionen liegen.

    Mit Auslandsbezug, Bareinzahlungen, Krypto, Glücksspiel, etc. - da kündigen Banken gerne.

    Oder als Geschäftskonto benutzt.


    Neue Bank suchen, die Bank kann kündigen und wird die Kündigung auch nicht mehr zurück nehmen.

  • Bei mir war es z.B. mal der Zweite Vorname, der jahrelang keine Rolle gespielt hat und plötzlich von meiner Bank Nachgefragt wurde.

    Ein Konto eröffne ich grundsätzlich mit meinen beiden Vornamen, so wie sie auch in meinem Personalausweis stehen. Bei der Ing-Diba habe ich seit 2002 ein "Extra-Konto", da gab es damals noch gute Zinsen. Erst 2017 habe ich auch ein Depot eröffnet, da sind ein Fonds und ein ETF drin, ich habe aber keinen Sparplan. Für junge Leute bis 27 gibt es aber bei vielen Banken ein kostenloses Girokonto.

  • Bei der Ing-Diba habe ich seit 2002 ein "Extra-Konto", da gab es damals noch gute Zinsen.

    Gute Zinsen? Wie heißt denn der fremde Planet, auf dem es gute Zinsen gab? :D


    Die Zinsen hier auf dem "Blauen Planeten" waren zwar deutlich höher als heute, aaaaaaaber auch in 2002 und danach gab es so etwas, was man Inflationsraten nennen könnte. Die Realverzinsung war deshalb nicht wesentlich besser als heute.

  • Zum Beitrag von JDS als Illustration folgende Seite aufrufen https://index.fmh.de/fmh-index…ntwicklung/detailversion/ und sich das Tagesgeld vs. der Inflation anzeigen lassen. Unter Schritt 3 kann man auch direkt die Differenz auswählen.


    Dann kann man erkennen, dass 2002- 2004 noch 1-2% Realzins (vor Steuern) vorhanden waren, dann eher 0-1% und spätestens ab 2010 fast durchgängig negativ.


    Eine fertige Grafik mit etwas älterem Stand hier https://index.fmh.de/charts/fm…-bbf1-dd501241c29e_fs.png


    In der heutigen Welt (kostenlos unter myreadit.com) gibt es das gleiche mit der zehnjährigen Bundesanleihe. Realzins erste Hälfte 2000er 2-4%, zweite Hälfte 0-2%, ab dann durchgehend und tendenziell zunehmend negativ.

  • Gute Zinsen? Wie heißt denn der fremde Planet, auf dem es gute Zinsen gab? :DDie Zinsen hier auf dem "Blauen Planeten" waren zwar deutlich höher als heute, aaaaaaaber auch in 2002 und danach gab es so etwas, was man Inflationsraten nennen könnte. Die Realverzinsung war deshalb nicht wesentlich besser als heute.

    Mag sein. Aber damals wie heute wollen manche einen Teil ihres Geldes sicher anlegen und verzichten deshalb auf die Rendite, die sie mit mehr Risiko machen könnten. Wenn das nicht so wäre, gäbe es ja keine Festgeldkonten. Viele haben das "Extra-Konto" damals als Festgeld-Konto genutzt. Ich finde in meinen Unterlagen eine Mitteilung der ING: "Ab dem 15.08.2007 wird Ihr Guthaben mit 3,25 % p. a. verzinst!" Von solchen Zinsen für ein Festgeld-Konto kann man heute nur noch träumen.

  • Liebe JuttaBirgit,


    nicht die blanke Zahl (Guthabenverzinsung) ist relevant, sondern die reale "Verzinsung". Mit dieser Brille auf der Nase waren deine 3,25% Guthabenzinsen von früher etwa so viel (oder wenig) wert wie heute Null oder weniger als null Prozent.

    Natürlich legen wir (ich auch) einen Teil unserer Vermögen vermeintlich sicher an, und dabei sind Kopfkissen oder Fetzgeld eigentlich nicht das entscheidende Kriterium. Einen "sicheren Verlust", nämlich einen Kaufkraftverlust, nehmen wir somit bewusst oder unbewusst in Kauf.

    Sicher bei diesen "sicheren" Geldanlagen ist lediglich, dass wir einen Betrag X (fast) jederzeit flüssig haben.


    LG

    John