Union Investment über Genossenschaftsbank oder ETF über eine "normale" Bank wie DKB / ComDirect?

  • Hallo,

    vielleicht kann mir jemand helfen bei der Frage, an der ich seit Wochen herumrätsele.


    Kurz zu mir: 45 Jahre alt, Angestellter, guter Verdienst, aber nicht gerade rosige Rentenaussichten, da bis 40 eher nicht so gutes Einkommen.


    Nun möchte ich circa 1.000 Euro monatlich investieren, über 10 oder 20 Jahre. Ein Kollege rät mir zu einem Fonds wie MSCI World, bei einer Direktbank mit wenig Gebühren.


    Da ich gern sozial und ökologisch bewusst investieren möchte und das Genossenschaftsmodell mag, habe ich mich bei einer Genossenschaftsbank informiert, die bei Union Investment investiert und mir folgende Anlagen empfiehlt:

    - UniRak Nachhaltig A

    - Uni Nachhaltig Aktien Global


    Nun finde ich Ausgabeaufschlag von 3 bzw 5 Prozent ziemlich viel, plus Depotkosten und laufende Kosten kommt da ja schon einiges zusammen.


    Da es ja auch bei den regulären Banken "grüne" ETFs gibt, frage ich mich, ob es dennoch gute Gründe für Union Investment gibt, denn es ist ja nicht so, dass die gerade wenig Kunden hätten ... warum nehmen so viele KundInnen die hohen Kosten in Kauf?


    Wie gesagt, eigentlich finde ich Genossenschaften unterstützenswert, aber die Kosten sind ja schon enorm, oder?


    Wer mag mir seine Meinung dazu mitteilen?


    Danke, Christian

  • Hier ein Vergleich mit dem normalen Vanguard FTSE All-World ETF.


    https://www.fondsweb.com/de/ve…IE00B3RBWM25,LU0718558488


    Anfang des Jahres wurde ein nachhaltiger ETF aufgelegt. Da der zeitrum für den Vergleich recht kurz ist (glaube seit März) habe ich den besagten zum Vergleich gewählt.


    Vanguard ESG Global All Cap UCITS ETF (Acc)

    ISIN: IE00BNG8L278

    WKN: A2QL8U

    Ticker: V3AA


    Vanguard ESG Global All Cap UCITS ETF (Dist)

    ISIN: IE00BNG8L385

    WKN: A2QL8V

    Ticker: V3AL


    Vanguard ist in den USA eine Art Genossenschaft.

    Was für mich wichtig ist, bei einem ETF verstehe ich das Produkt bzw. die Kosten

    z.B. Bei Smartbroker fallen für mich für einen Sparplan von 400,00 € *0,2% = 0,80€ Gebühren an. Der ETF hat jährliche Kosten von 0,24% (TER) und bei Verkauf fallen nochmals Gebühren von XXX € (je nach Betrag) an. Dann noch auf 70% Abgageltungsst+Soli (26,375%) und ich weiß was rauskommt.


    Hier kannst du mal beides gegenrechnen

    https://www.finanzfluss.de/rechner/etf-kostenrechner/


    Die beiden oben genannten ETFs erfüllen deinen Wunsch nach Nachhaltigkeit und Vanguard deinen Wunsch nach Genossenschaftsgedanke.

  • Hallo Christian Ilsen ,

    ohne Dich zu etwas überreden zu wollen, möchte ich Dir sagen, wie ich das mache. Ich habe mein Depot bei ebase. Über einen Fondsvermittler kaufe ich meine Fonds. Ich habe überwiegend aktive Fonds, aber auch ETFs. Bei einen Depotbestand von 25 000 € an aktiven Fonds, übernimmt mein Fondvermittler für mich das Depotentgeld. Bei aktiven Fonds kaufe ich nur die, wo ich 100% Rabatt auf den Ausgabeaufschlag bekomme. Bei Union Investment ist das nicht der Fall, deshalb kaufe ich die auch nicht.

    Gruß


    Altsachse

  • frage ich mich, ob es dennoch gute Gründe für Union Investment gibt, denn es ist ja nicht so, dass die gerade wenig Kunden hätten ... warum nehmen so viele KundInnen die hohen Kosten in Kauf?

    1) Bequemlichkeit und "das haben wir immer so gemacht"...

    2) Weil die meisten Leute in Sachen Finanzbildung noch weniger drauf haben, als die Masse der gewöhnlichen Bankmitarbeiter:innen

  • Die Genossen, nämlich


    die R+V Versicherung,

    Union Investment

    sowie die örtliche Genossenschaftsbank


    haben alles andere, als einen guten Ruf.


    Das ist in etwa so, wenn unter dem Deckmäntelchen des Grünen, eine kommunistische Verbots- und Umverteilungspartei steckt.


    Wer's glaubt.

    Lass keinen zwischen Dich und Dein Geld.

  • Diesem kann ich nicht zustimmen. Ich finde die Arbeit einiger örtlichen Genossenschaftsbanken sehr gut - im sozialen Bereich, was ja auch eine Genoaufgabe ist.

  • Unter dem Aspekt der Kosten "musst" du dich für eine Anlage in ETF entscheiden. Hier wirst du mit sehr großer Wahrscheinlichkeit am Ende die höhere Rendite erzielen.


    Es möchte aber einfach nicht jeder Kunde Selbstentscheider sein, sich selbst informieren, eine Entscheidung für einen Broker, den richtigen ETF usw. treffen (auch wenn es nicht wahnsinnig kompliziert ist)


    Bevor diese Person die Entscheidung am Ende gar nicht trifft und deshalb überhaupt nicht an die Börse geht, ist ne Beratung vielleicht nicht die schlechteste Idee.


    Übrigens: Ich finde in wenigen Branchen (wenn es überhaupt welche gibt) werden die Kosten mittlerweile so transparent erläutert wie bei Banken.


    Freu mich auch gerne über andere Meinungen;)


    P.S. Bin Mitarbeiter einer Genossenschaftsbank, also nicht völlig neutral;)

  • Übrigens: Ich finde in wenigen Branchen (wenn es überhaupt welche gibt) werden die Kosten mittlerweile so transparent erläutert wie bei Banken

    So ganz kann ich Dir da nicht zustimmen.

    Es werden die Kosten, die für mich entstehen aufgeschlüsselt. Mich würde eher interessieren, welche Kosten bei der Bank für ein Konto entstehen. Wird bei Deiner Genossenschaftsbank dieses den Kunden mitgeteilt?

  • So ganz kann ich Dir da nicht zustimmen.

    Es werden die Kosten, die für mich entstehen aufgeschlüsselt. Mich würde eher interessieren, welche Kosten bei der Bank für ein Konto entstehen. Wird bei Deiner Genossenschaftsbank dieses den Kunden mitgeteilt?

    Nein, wird nicht mitgeteilt.

    Aber in welcher Branche wird mir den mitgeteilt, welche Marge am Produkt hängen bleibt?