Richtlinien Bewertungen bei Amazon

  • Hallo liebe Community,


    Amazon ist aktuell wieder wegen Produktbewertungen in den Medien. Man kämpfe gegen Fake-Bewertungen. Ich bekomme so langsam den Eindruck, dass die Probleme mit Produktbewertungen bei Amazon aber Haus gemacht sind. Man könnte den Eindruck bekommen Amazon verhindere aktiv "echte" Kundenbewertungen, denn diese Woche habe ich mich maßlos über folgende Richtlinien zur Verfassung von Bewertungen bei Amazon geärgert:


    2019 habe ich ein Elektrogerät von Amazon Basics gekauft für ca. 40€. Es verrichtete ziemlich genau 2 Jahre treu seine Dienste. Nun zeigt das Gerät aber erste Ausfallerscheinungen. Den Geräuschen nach ist es nur eine Frage der Zeit, bis das Gerät endgültig den Geist aufgibt. Ich habe deshalb versucht das Gerät zu reklamieren – aber vergeblich, da die zwei Jahre Gewährleistungsfrist um 10 Tage verstrichen ist. Das von Amazon selbstgesteckte Ziel "Unser Ziel: das kundenfreundlichste Unternehmen der Welt zu sein." verfehlt man hier schon, da es keine Kulanzregelung gibt. Ich möchte mich hier allerdings nicht beschweren. Das ist rechtens, nachvollziehbar und transparent.


    Was mich aber aufregt ist, dass ich nun nicht mal mehr eine Produktbewertung abgeben kann. Vom Kundenservice kommt dazu die Erklärung:


    "Um an der Amazon.de Community teilnehmen zu können, müssen Sie in Ihrem Amazon-Konto Artikel für mindestens 50 EUR in den letzten 12 Monaten eingekauft haben. Aktionsgutscheine werden für den Mindestbestellwert nicht berücksichtigt. Ich habe Ihr Kundenkonto überprüft und kann bestätigen, dass Ihr Kundenkonto diese Bedingungen nicht erfüllt."


    Das hat meiner Meinung nach nichts mit dem ursprünglichen Sinn von Produktbewertungen zu tun. Ich will doch nicht Teil einer Community sein, sondern das Produkt bewerten. Statt objektive und langfristige Produktbewertungen zu bekommen, empfinde ich diese Regelung als offensichtliche Kategorisierung der Kundschaft. Man könnte man den Eindruck bekommen, dass Amazon seine Kunden kategorisiert und nur Bewertungen der "guten" und damit Amazon-wohlgesonnen (biased customers) Kunden anstrebt. Das ärgert mich in der Tat sehr. Das ist sehr kundenunfreundlich und bestärkt mich zukünftig weiterhin vermehrt im stationären Handel zu kaufen und Amazon zu meiden, wo es nur geht. Dabei bezahle ich dann auch gerne den einen oder anderen Euro mehr.


    Ich bezweifle das diese Bewertungsregelung rechtens ist und habe mich deshalb an die Verbraucherzentrale RLP gewandt. Welche offizielle Stelle gibt es noch, die ich kontaktieren könnte? Die Bundesnetzagentur?

  • Aus dem Bau heraus würde ich sagen: Keine Chance.


    Wenn du Hausherr bist, dann machst du die Regeln. Und ein Produkt auf einer Plattform bewerten zu können ist ja nun mal kein gesetzlich verbrieftes Recht als Verbraucher.

  • Ich finde die von Amazon genannten Voraussetzungen sehr sinnvoll - damit kann man vielleicht einen Teil der Fake-Bewertungen eindämmen.


    Ansonsten stimme ich zu: Es gibt's keinen Rechtsanspruch auf das Schreiben und Veröffentlichen von Rezensionen.