unzulässige Bankgebühren zurückfordern

  • Auch mein Nachbar, Herr G. hat – wie Hickebilly – Post von der Postbank bekommen. Die erste Rückmeldung eine Woche nachdem die Bank angeschrieben wurde bekam er drei Entgeltaufstellungen (für die Jahre 2018 bis 2020; wir hatten für die Jahre 2019 bis Juni 2021 aufgelistet, da die Unterlagen für 2018 nicht mehr vorhanden sind). Die Begleitbriefe dazu enden mit der Aufforderung, bei Fragen die Postbank – die gerne für ihn da ist – anzurufen. Einen Tag später kam ein weiterer Brief mit der Formulierung „inwieweit die Entscheidung des BGH Auswirkungen auf das konkrete Vertragsverhältnis mit Ihnen hat“ (also gleich wie Hickebilly beschreibt).


    Einige Tage später bekam Herr G. einen weiteren Brief von der Postbank mit a) einer 103-seiteigen Broschüre (Stand Juli 2021) mit den AGBs der PB, den „Besonderen Bedingungen Postbank für die Zahlungsdienste“ und „Auszug aus dem Preis- und Leistungsverzeichnis Postbank“, b) einer Zustimmung zu aktuellen Preisen und Bedingungen die er ausfüllen/unterschrieben und im c) beigefügten portofreien Rückumschlag schnellstmöglich zurückschicken soll.


    In diesem letzten Brief sind zwei Stellen besonders gekennzeichnet:


    1) durch Einrahmung „Bitte stimmen Sie den aktuellen Preisen und Bedingungen für die von Ihnen privat genutzten Produkte zu. Nur dann können wir unsere Zusammenarbeit auf rechtlich sicherer Grundlage fortführen“ und


    2) mit einem Ausrufezeichen und „Wichtig“ die Information „Die Preise sind gegenüber den Ihnen zuletzt mitgeteilten unverändert“.


    Wie soll Herr G. nun agieren, wenn er die geleisteten Gebühren (mehrere Hundert Euros) zurückhaben möchte?

  • Bis die Gebühren nicht zurückgezahlt sind, würde ich nicht unterschreiben.


    Gibt übrigens kaum einen Grund bei der Postbank zu bleiben. ING und DKB machen das einfach gut.

    Lass keinen zwischen Dich und Dein Geld.

  • Ich habe die gleiche Prozedur mit der Postbank schon durchgemacht. Nur habe ich schon den Ombudsmann in Berlin eingeschaltet. Das war am 13.07.2021. Seit dem habe ich nichts mehr gehört. Jetzt kam nur das Schreiben der Postbank "Bitte stimmen Sie den Preisen und Bedingungen zu". Dies soll zum 1.Okt. dann Bestandteil des Kontos sein.


    Auf eine e-mail von der Redaktion FINANZTIP habe ich noch keine Antwort erhalten.


    Einfach bei der Postbank kündigen ist auch nicht die richtige Lösung. Ich habe schon sehr schlechte Erfahrungen mit der ING gehabt. Die käme für mich nicht in Frage.


    Hat schon jemand Erfahrung mit der Bearbeitung durch den Ombudsmann in Berlin ?


    Wenn ich die Einverständniserklärung der Postbank unterschreibe, wird das rechtlich gesehen keine Auswirkung auf meine Forderung haben, denn die bleibt ja bestehen.


    Oder meint Ihr, 1 Mill. Kunden der Postbank würden jetzt aus Jux und Dollerei ihr Konto kündigen ??

  • Wenn du sicher bei der Postbank bleiben willst, dann musst du die Kröte schlucken und akzeptieren. Jede andere Reaktion könnte gutgehen oder zu einer Kündigung führen.


    Es gibt da keine Garantie und kein Recht auf eine Weiterführung der Geschäftsbeziehung.

  • Dein Herr G hat jahrelang im vollen Wissen die Gebühren bezahlt und fand diese offenbar für das Konto angemessen, denn es stand ihm ja jederzeit frei, zu einer anderen Bank zu wechseln. Ist es wirklich sinnvoll, sich jetzt darüber aufzuregen und die Gebühren zurück zu fordern?

  • "Ist es wirklich sinnvoll, sich jetzt darüber aufzuregen und die Gebühren zurück zu fordern?"


    Ja, denn es geht nicht um das "ob", sondern um das "wie" man die Gebührenerhöhungen gefordert hat.