Mobbing am Arbeitsplatz

  • Hallo Liebes Finanztip Team,

    Bin seit knapp ein Jahr wieder wieder arbeiten und(insgesamt 8,5Jahre dabei)

    Gehe gerne zur Arbeit, verstehe mich mit allen gut

    Bis vor ein paar Tagen da kam ein Kollege zu mir und meinte so, ich würde über ihn und dem Chef schlimme Sachen verbreiten, was ich dann auch mit dem Schichtleiter und Kollege klären wollte..

    Es hat vor einigen Wochen ein neuer Mitarbeiter angefangen,und dem soll ich die schlimmen Dinge erzählt haben.

    Kenne den neuen Mitarbeiter nicht, und der mich auch nicht.

    Wir haben zwar Pause zusammen gemacht aber nie was über irgend jemanden erzählt, da ich mich gut mit den Kollegen verstehe und nie Probleme hatte, kann ich mir das nicht erklären.

    Hatten schon Gespräche mit dem Chef und dem neuen Mitarbeiter,wusste bis dahin nicht mal um was es genau hing was ich gesagt haben soll, der hat mich nie angeschaut bei dem Gespräch und dich ständig widersprochen.

    Nun der Chef sagt es steht Aussage gegen Aussage.... Er will drüber nachdenken wie es weiter geht,,we nn dann müssen beide gehen.. Ich habe mehrmals gesagt das ich nichts gesagt habe.. Zum Schluss fragte der neue Mitarbeiter noch ob es für ihn konzeqenzen haben würde was jetzt passiert sei da er erst neu dabei ist..

    Meine Fragen

    1.Kann ich oder darf ich gekündigt werden?

    2.Muss ich mir einen Anwalt suchen?

    3.Kann ich den neuen Kollegen anzeigen?

    4.Wie verhalte ich mich wenn ich aus dem Urlaub zurück bin?

    5.Rechtsschutzversicherung nötig?

    Danke im voraus

  • Zunächst wünsche ich Dir, dass die Sache gut ausgeht und Dich nicht zu sehr beschäftigt. Nach meiner Erfahrung kann bei Aussage gegen Aussage ohne Zeugen nichts Konkretes passieren, außer verschärfte Beobachtung. Und vor einer Kündigung muss der Arbeitgeber eine formale Abmahnung aussprechen, danach folgt sozusagen Bewährung. Habt Ihr einen Betriebsrat?

  • Eine Rechtsschutz wäre von Vorteil, jedoch solltest du die schon vor dem Fall abgeschlossen haben.


    Was die "üble Nachrede" angeht - das ist ein Grund für eine fristlose Kündigung.


    Ohne Betriebsrat wäre es vermutlich sinnvoll, im Falle einer Kündigung einen Fachanwalt für Arbeitsrecht aufzusuchen. Wobei so ein Anwalt ohne Rechtsschutzversicherung schon relativ viel Geld kostet.

  • Servus!


    Dazu will ich auch gerne noch was sagen.

    Mobbing kann wirklich zu schlimmen Folgen führen. Aus dem Grund am besten an einen Chef wenden, wenn der dann nichts macht, dann weitere Wege einleiten. Ich kann dir gerne einen Anwalt empfehlen.

    Ich habe das auch so gemacht, als ich mal Probleme auf der Arbeit hatte. Da sucht man sich dann einen Anwalt, der auch das Arbeitsrecht behandelt.


    Beispielsweise habe ich den Rechtsanwalt Hannover [externer Link wurde von der Moderation entfernt] in Anspruch genommen und muss wirklich sagen, dass er eine riesengroße Unterstützung für mich war.

    Bin da also wirklich sehr zufrieden und habe auch dann am Ende mein Recht bekommen :)


    Lass dir das Mobbing nicht gefallen, zeig Zähne und gehe das auf jeden Fall mal an. Soll man sich nicht gefallen lassen.

  • Erfahrungsgemäß gibt es bei Mobbing immer zwei Seiten: Irgendeinen Grund muss es haben, dass sich einer rausschießt. Das kann ein objektiver und subjektiver Fehler sein. Beides hatte ich schon: Zuviel Kritik an den Kollegen (die das nicht vertragen konnten) und Kritik am Vorgesetzten ( der das eingefordert hatte, aber schon mal gar nicht vertragen konnte). Man darf den anderen nicht zeigen, dass man es besser kann.

    Umgekehrt habe ich mehrfach gesehen, wie es läuft und warum sich Leute gegen einen verbündgen und wie mies sich eigentlich nette Typen verhalten können. Das sind soziologisch hochkomplexe Vorgänge, die da laufen. Da kommen die Affen in uns durch :)

    Ich kann nur raten, sich bei Zeiten was anderes zu suchen und aus der Firma rauszugehen, so dass man selber gut bei weg und dann woanders weiter kommt. Wenn man erst mal einen Prozess gegen die Firma geführt hat, ist man in der Branche verbrannt. Lohnt nur für lokal tätige Arbeitnehme mit Allerwelts-Job. Dann bleibt nur, so lange wie möglich Pause zu machen, sich kündigen zu lassen, auf Wiedereinstellung zu klagen, um so eine richtig satte Abfindung rauszuhauen.

    Wenn der Abteilungsleiter / Teamleiter nicht mitspielt und gegen einen ist, dann kann man ihm mit einem sehr sachlichen und fundierten Brief an die Konzernleitung, die Besitzer der Firma oder die Investoren richtig einen reinwürgen:


    Man schreibt frühzeitig eine Sammlung an Verbesserungsvorschlägen, Produktvorschlägen und Produktkritiken, weist auf Sicherheitsmängel hin und vor allem stellt man heraus, dass der jeweilige Vorgesetzte sich uneinsichtig zeigt, die innovativen in der Abteilung verschreckt und bremst, einen mundtot machen will und verlangt, Misstände hinzunehmen und totzuschweigen. (In meinem Fall, IT-Sicherheitslücken und Arbeitsschutzverletzungen). Dann bittet man artig um Untersützung und stellt in den Raum, es sich überlegen zu müssen, in der Firma zu bleiben, wenn man mit diesem Vorgesetzten weiterarbeiten muss. Zudem bittet man in der Konzernzentrale um Vermittlung eines alternativen Jobs.


    Sehr gut kann man austeilen , wenn man sich konzernintern bei einem anderen Standort bewirbt, ohne den aktuellen AG anzugeben und das erst im Vorstellungsgespräch offenbart. Hat man dort erst einmal technisch überzeugt, schiebt man die Diskussion so langsam auf Ziele und mögliche Probleme und antwortet auf Rückfragen so, dass man durchblicken lässt, was der Chef so alles verbockt. Dabei zurückhaltend reden, nur indirekt Personen nennen aber inhaltlich richtig fett auftragen. Damit gibt man keine Geheimnisse preis, sondern antwortet auf berechtigte Fragen - zudem ist es intern. Natürlich kriegt man den Job dort nicht, aber der Vorgesetzte ist bis auf die Knochen blamiert und wird so einfach im Konzern nix mehr!

  • steuermann70

    Ich weiß ehrlich nicht, was ich von Deinem Beitrag halten soll!:/

    Erst kommst Du mit "Das sind soziologisch hochkomplexe Vorgänge, die da laufen. Da kommen die Affen in uns durch :)"

    Um dann aber lang und breit zu erklären, wie Du einem Vorgesetzten der Dir offenbar fachlich nicht passt, einem 'reinwürgen' kannst.

    Mobbing != Inkompetenz

    I.d.R. hat jeder Vorgesetzte auch wieder Vorgesetzte. Wenn es fachliche Probleme mit dem direkten Vorgesetzten gibt, sollte man das auch offen in einem 6 Augen-Gespräch angehen!

    Ich bin damit auch schon auf die Schnauze gefallen. Dann bleibt einem AN immer noch der Weg sich einen neuen Arbeitgeber zu suchen. Gerade in der IT absolut kein Problem. :)


    BTW: Ein Vorgesetzen würde ich nie rein nur nach fachlicher Kompetenz beurteilen. Es gibt Vorgesetzte, die fachlich nicht die Hellsten sein mögen, dafür aber ungleich mehr durch soziale Kompetenz glänzen. Und das ist mir bei einem Vorgesetzten ehrlicherweise wichtiger. Für das Fachliche bin ich dann ja da. ;)


    Mobbing fällt da i.d.R. eine ganz andere Kategorie. Hier ging es z.B. um üble Nachrede bzw. schlichtweg Lügen im persönlichen Umfeld. So etwas ist mir in 30 Jahren Arbeitsleben zum Glück noch nicht passiert!

  • Mein Vorgesetzter von damals war weder fachlich noch menschlich kompetent und das war nicht nur meine Meinung. Schon 2 Personen auf meiner Stelle hatten unter ihm gekündigt, was ich natürlich nicht wusste. Der Typ war einfach aus einer anderen Abteilung mit anderen Inhalten rübergeschoben worden, weil die zugemacht hat. Seinen Vorgesetzten anzusprechen, brachte kein Ergebnis.