Kapitalbildende Lebensversicherung - Kündigen oder Alternativen?

  • Hallo G. B. ,

    ich bin mit dem Rechner von Finanztip auch nicht klar gekommen.

    Das Problem mit der Dynamik ist, dass Du keine Zahl von der Versicherung bekommst, wie hoch der Garantiewert unter Berücksichtigung jeder der zukünftigen dynamischen Beitragsanpassungen wäre.

    Du kannst quasi nur jedes Jahre berechnen, wie hoch die aktuelle Rendite ist und das jedes Jahr aufs neue vergleichen.


    Ich die Dynamik meiner KLV vor einigen Jahren gekündigt, als ich feststellte, dass meine Garantiesumme quasi jährlich nur nur noch um die Höhe meiner Beitragsdynamik anstieg. Sprich, ich habe über das Jahr 100€ mehr eingezahlt und die Garantiesumme sollte in den verbleibenden 12 Jahren meiner Vertragslaufzeit noch um knapp 1200€ steigen, so dass sich für die Beitragserhöhungen quasi eine 0-Rendite ergab.

    Als nächstes habe ich dann meine KLV auf jährliche Zahlungsweise umgestellt. Das ergab einen Rabatt von 5% auf den Jahresbeitrag. Einfacher kann man kein Geld sparen!


    Generell würde ich mir an Deiner Stelle überlegen, ob ich die KLV überhaupt weiterführen würde! Bei > 20 Jahren Restlaufzeit, wäre eine Geldanlage in einen weltweiten ETF deutlich rentabler! Rechne Dir mal durch, welche Rendite Du in einem weltweitem ETF p.a. benötigen würdest um die KLV zu schlagen (nach steuern!).

    Das Risiko würde ich eingehen!


    Ich habe meine KLV behalten, da Sie nur noch 9 Jahre läuft. Ich sehe meine Police inzwischen als 9-jähriges Festgelt mit einem Zinssatz von ca. 2,8% p.a.

  • Guten Morgen monstermania,


    gerne können wir telefonieren, ich denke dass ich Ihnen helfen kann.

    Hallo,

    war wohl ein Mißverständnis auf Grund der Zitatfunktion.

    Ich habe keinen Bedarf bezüglich meiner KLV. Alle möglichen Optionen (Widerruf, Kündigung, Stilllegung, Verkauf) habe ich bereits durchgespielt und habe mich schlussendlich für die Fortführung meiner KLV entschieden.

  • Hallo,

    war wohl ein Mißverständnis auf Grund der Zitatfunktion.

    Ich habe keinen Bedarf bezüglich meiner KLV. Alle möglichen Optionen (Widerruf, Kündigung, Stilllegung, Verkauf) habe ich bereits durchgespielt und habe mich schlussendlich für die Fortführung meiner KLV entschieden.

    Ist in Ordnung, danke für die nette Kommunikation

  • Der § 314 VAG berechtigt Versicherer, ihre Auszahlung an Versicherte einzustellen, wenn der Versicherer in finanzielle Schräglage gerät.


    Dies bedeutet für Sie: Kein Geld mehr aus Ihrer Lebensversicherung oder privaten Rentenversicherung.


    Der Hammer ist aber, dass Sie dazu verpflichtet werden können, Ihre Beiträge weiter zahlen zu müssen.


    Bitte an Ihre Verwandten und Bekannten weiterleiten. Es geht um IHR Geld.


    Mit freundlichem Gruß


    G. Bauer

  • Hallo G. B. ,

    Generell würde ich mir an Deiner Stelle überlegen, ob ich die KLV überhaupt weiterführen würde! Bei > 20 Jahren Restlaufzeit, wäre eine Geldanlage in einen weltweiten ETF deutlich rentabler! Rechne Dir mal durch, welche Rendite Du in einem weltweitem ETF p.a. benötigen würdest um die KLV zu schlagen (nach steuern!).

    Das Risiko würde ich eingehen!

    Ich sehe es genauso wie Du, zumindest habe ich es so intensiv von mehren Quellen immer wieder die letzten 5 Jahre gelesen, gesehen, gehört usw. und auch die historische Statistik belegt das. Einzige Ausnahme wird immer das Beispiel Japan genannt für all die Zweifler.

    Die Frage, die ich mir aber stelle. Sind die "weltweiten ETFs" nicht die „neue Mode“ der Direktbanken, Influencern usw. so wie früher hat die Lebensversicherungen es waren?
    Langjährige historische Renditen sind keine Garantie für die ferne Zukunft. Ist wie Welt nicht ständig im Wandel, kann sie unendlich wachsen?


    Die damalige Lebensversicherung wurde meiner Mutter vom Vertreter verkauft und meine Mutter hatte mir damals als Kind eingeredet, dass ich sie ja nicht verkaufen soll, sonst mache ich Verlust und dass die total sicher wären. Damals war das Marketing halt ein anderes, als das heute ETF Marketing. Das hat der Verkäufer gut eingeredet. Es viel mehr emotional sehr schwer, gegen die LV etwas Negatives zu denken. Der Rat kam doch von der toten Mutter, die sich eigentlich doch mit Finanzen ganz gut ausgekannt hatte, wie ich immer dachte.

    Was mich an der Lebensversicherung eigentlich stört, sind die für nichts aussagenden Prognosen, die einmal jährlich kamen. Das nervt mich ehr, als dass ich es gut finde. Auch ist es nicht so einfach zu verstehen, wie viel effektiven Zins man dann wirklich bekommt.
    Es ist halt mal wieder ein „unverständliches“ Dokument mehr, das abgeheftet wird.


    Vom § 314 VAG hatte ich bisher noch nie etwas von der Versicherung bekommen. Das hätte mich aber wirklich interessiert. Das kam er von der Influenzern, der Goldfraktion, die die LV schlechtreden (zu Recht oder zu Unrecht) und einem als Lösung für das freie Kapital dann Gold verkaufen wollen.

    Bei meinem ETF Anbieter, bei einer Direktbank, bekomme ich leider auch regelmäßig Werbung und „nichts aussagende“ Dokumente zu lesen.
    Ob der weltweite ETF Anbieter bei der Direktbank in 20 Jahren besser ist, das werde ich erst dann erleben, wenn es so weit ist, oder ob es nur die „heutige Mode“ ist. Gefühlt bekomme ich für meinen persönlichen Geschmack da zu viel an Werbung oder Werbebannern, sogar in der App eingeblendet, abhängig vom Kontostand.

    Mir persönlich wäre es recht, dass ich so wenig wie möglich Informationen ohne signifikanten Informationsgehalt vom Anbieter erhalten würde.


    Ich habe das Gefühl, dass die Mehrheit der Anbieter gar nicht möchte, dass du alles exakt und einfach berechnen kannst und teilweise dann aus „Einfachheit“ eine emotionale Entscheidung triffst.


    Ich habe dann teilweise einfach zu sehr emotional die eine alte LV aufgelöst. Da ich sie nicht mehr haben wollte und es mir damals zu kompliziert war und ich hatte mich für ETFs entscheiden, da ich die „haben“ wollte. Ob das gut war, werde ich in ca. 15 Jahren wissen ;)

    Diesen Fehler würde ich heute nicht mehr machen, ich würde genauer rechnen und mir einen anderen ETF und eine andere Direktbank aussuchen.

  • natama1

    Eine 100%ige Garantie gibt es nicht. Nirgends!

    Auch die 'Garantieverzinsung' der KLV ist in der Vergangenheit schon mehrfach 'angepasst' worden. Im Falle einer Insolvenz einer Lebensversicherung fällt die Police an den 'Rettungsanker' Protektor. Und hier sind lt. den Statuten von Protektor bereits jetzt 5%ige Kürzungen der Garantiesummen möglich.

    Und wenn einer der großen Deutschen Lebensversicherer in die Insolvenz rutschen würden, wäre Protektor auch nicht dazu in der Lage den Ausfall abzudecken.

    Wenn das ein so tolle Sache mit den Lebensversicherern wäre, warum ist so ein krankes Produkt dann nur in Deutschland überhaupt verbreitet!? ;)

    Ich habe dann teilweise einfach zu sehr emotional die eine alte LV aufgelöst. Da ich sie nicht mehr haben wollte und es mir damals zu kompliziert war und ich hatte mich für ETFs entscheiden, da ich die „haben“ wollte. Ob das gut war, werde ich in ca. 15 Jahren wissen ;)

    Diesen Fehler würde ich heute nicht mehr machen, ich würde genauer rechnen und mir einen anderen ETF und eine andere Direktbank aussuchen.

    Warum weißt Du es in 15 Jahren!? :/

    Ich habe seit 2019 fast mein gesamtes Kapital in mein ETF-Depot umgeschichtet und plane das Depot bis zu meinem Tod zu behalten. Also hoffentlich noch min. 30 Jahre. Dann werde ich auch wissen, ob das mit dem ETF-Depot eine gute Idee war! ;)


    Mein größter Fehler war sich nicht rechtzeitig mal mit den eigenen Finanzen auseinander gesetzt zu haben, ich habe mein Geld einfach viel zu lange in Zinsprodukte investiert!

    Ja, ich habe auch lange darüber nachgedacht meine KLV zu kündigen oder beitragsfrei zu stellen.

    Letztlich habe ich mich für eine Fortführung der Police entschieden. Die KLV macht den größten Anteil meines 'sicheren' Anteil an meinem Portfolio aus. Mit 60 bekomme ich dann meine Police steuerfrei ausgezahlt. Dann mal schauen, was ich damit mache. Hängt auch davon ab, wie dann meine (finanzielle) Gesamtsituation so aussieht.

  • natama1

    Warum weißt Du es in 15 Jahren!? :/

    Mein größter Fehler war sich nicht rechtzeitig mal mit den eigenen Finanzen auseinander gesetzt zu haben, ich habe mein Geld einfach viel zu lange in Zinsprodukte investiert!

    Absolut richtig, diesen Fehler hatte ich auch gemacht!
    Dafür habe ich mich dann eben innerhalb einiger Jahre sehr intensiv kundig gelesen. Ist halt leider auch viel verdeckte „Werbung“, die man da liest und keine interessenkonliktfreies Bildungsmaterial ist. Aber so ist die Welt und wir können Sie diesbezüglich nicht ändern.
    In ca. 15 Jahren deshalb, weich ich schon wusste, ich will das Kapital in der LV nicht erst, wenn ich zu alt bin, ausbezahlt bekommen. Ich will es verkonsumieren für „Spaß“ und erhoffe mir, da mit dem weltweiten ETF (der bedauerlicherweise zu USA und zu Tech lastig ist, um ihn einen weltweiten ETF nennen zu können) eine größere Rendite als mit der damals bestanden LV.
    Hätte ich gewusst, dass ich das Kapital in der LV innerhalb von 3- 5 Jahren verkonsumieren wollte, hätte ich die LV erst dann gekündigt oder widerrufen und wäre niemals zu einem ETF bei einer Direktbank gewechselt. Da hätte ich besser nichts in einen breiten ETF gesteckt und wäre bei der LV geblieben. Trotz dass ich damals nie verstanden hatte, wie viele Zinsen ich wirklich für die LV bekomme, wusste ich, dass die Alternative auf dem Tagesgeldkonto weniger war.

    Das Risiko der LV kann ich nicht wirklich beurteilen. Aber ich habe schon einiges darüber lesen, wie unsicher die LV sein soll und meine LV war auch auf der „Negativliste“. Deshalb hatte ich damals auch eher „emotional“ gekündigt. Ich hätte naiverweise immer geglaubt, dass die LV total ausfallsicher wäre und dass man auch noch Beiträge einbezahlen muss, wenn man keinen mehr rausbekommt, fand ich nicht gut. Da war es mir lieber, beim ETF besser alles Kapital zu verlieren, aber keines mehr nachschießen zu müssen. Ich glaube, dass ich den Markt nicht schlagen kann und passives Investment ist da sicherlich besser. Aber auch sehr kritisch mit dem weltweiten MS.... ETF. So wie er von vielen „gelobt“ wird, so toll finde ich ihn ganz und gar nicht bei genauer Betrachtung. Das hatte mich auch noch länger in eine Art „Lähmung“ gebracht und die LV lief noch unnötig lange weiter, bevor ich sie gekündigt habe.
    Die andere LV habe ich aktuell auch noch am Laufen, aber stillgelegt und prüfe den Widerruf. Da sie auch auf der bedrohten Liste ist.

  • Hallo zusammen, ich wollte mal ein kurzes Update auf meine Situation geben und zwar habe ich die letzten 12 Monate das über einen Anwalt versucht zu widerrufen, also meine Kapitallebensversicherung. Jetzt hat diese Woche das Landgericht leider den Widerruf abgeschmettert und ich stehe vor der Entscheidung ob ich in Berufung gehe oder nicht...


    Wo ich gerne noch mal euren Rat hätte ist aber was ich mache, wenn ich nicht in Berufung gehe, also ob ich die Versicherung dann beitragsfrei stehen lasse oder sie zum Rückkaufswert kündige und das Geld in meinen ETF investiere (mit dem Verlust den ich dabei durch den Rückkaufswert halt mache)

  • Wo ich gerne noch mal euren Rat hätte ist aber was ich mache, wenn ich nicht in Berufung gehe, also ob ich die Versicherung dann beitragsfrei stehen lasse oder sie zum Rückkaufswert kündige und das Geld in meinen ETF investiere (mit dem Verlust den ich dabei durch den Rückkaufswert halt mache)

    Moin Mark0207,


    kannst du dir selber ausrechnen.

    Wenn du es nicht schon getan hast erstmal genau nachfragen was drin ist:

    https://www.verbraucherzentral…on_files/media227054A.pdf


    Dann Rendite ausrechnen:

    https://www.zinsen-berechnen.d…tallebensversicherung.php


    Dann überlegen ob ein Verkauf vielleicht besser wäre:

    https://www.finanztip.de/leben…nsversicherung-verkaufen/


    Und zu guter Letzt noch: was sich für dich am besten anfühlt.


    Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen das es sich gut anfühlt wenn dieses komische Konstrukt Lebensversicherung weg ist. Ich habe alles in ETF´s überführt, bei mir war es aber zum Glück nur eine Versicherung die zum verkaufen zu klein war.


    Munter und investiert bleiben


    Horst

  • ..., also ob ich die Versicherung dann beitragsfrei stehen lasse oder sie zum Rückkaufswert kündige und das Geld in meinen ETF investiere...

    Es gibt auch die Möglichkeit eine KLV zu verkaufen.

    https://www.finanztip.de/leben…nsversicherung-kuendigen/


    Ich habe 2020 mal 2 entsprechende Angebote für meine KLV eingeholt und die Angebote lagen 4-6% über dem Rückkaufwert der Versicherung.