Fragwürdiges Kriterium "Girocart kostenlos" in FT-Empfehlung Girokonten Direktbanken

  • Hallo,


    insgesamt freue ich mich, dass es FT gibt und mir leuchten viele Hinweise auch ein.


    Was ich aber sehr irritierend finde, ist die FT-Darstellung der Direktbanken, was Girokonten betrifft:

    Von den vier "größten" Anbieter/innen werden von FT nur drei (ING, DKB, ComDi) empfohlen, die Consorsbank NICHT (unter „So findest Du das günstigste Girokonto“).

    Ich finde das sehr fragwürdig, die meisten Verbraucher/innen werden von da an nicht weitersuchen und sich bei einer der ersten drei anmelden.


    Ich vertrete nicht die Interessen der CB, sehe das aber als eine ärgerliche Wettbewerbsbeschränkung zu unserem Schaden als Verbraucher/innen.Sucht man bei FT zu diesem Thema weiter, findet man (eher versteckt) die Angabe, die Consorsbank werde deshalb nicht empfohlen, da sie keine kostenlose Girokarte anbiete.


    Ich finde das ein nicht nachvollziehbares Kriterium, zumal die Girokarte bei der CB im Jahr gerade 12 € kostet und angesichts der ohne Zusatzkosten ausgegebenen Visa-Debitkarte so gut wie nicht benötigt wird. Diese Girokarte kann so gut wie nichts, was die Visa nicht auch kann (siehe Dokument „Kartenvergleich.pdf“ der CB).

    Insofern ist das Merkmal "nicht kostenlose Girokarte" in Fall der CB vollkommen belanglos.


    Unter „Mit unserem Rechner das günstigste Girokonto finden“ geht es bei FT weiter, Girokarte ja/nein und Kreditkarte ja/nein tauchen als Kriterium nicht auf, das macht stutzig, gerade wenn zuvor so sehr die Girokarte abgestellt wurde.

    FT sollte m. E. diese gesamte Darstellung überarbeiten und nicht abwegige Kriterin setzen.


    Sinnvoll wäre es, in dem Zusammenhang mal Anbieter wie Visa usw. und deren Beziehung zu Banken zu erläutern und die Unterschiede zwischen „Kreditkarte“ und „Debit-Karte“ (Pseudo-Kreditkarte, die in den gleichen Systemen funktionieren) das verstehen viele nicht und beurteilen daher die Giro versus Visa-Frage verzerrt.


    Bekommt FT von den ersten drei des Marktes eine besondere Provision? Fast kommt der Verdacht auf!

    Zugleich listet FT unter „weitere Banken“ Firmen auf, die für die Kund/innen nun wirklich nicht sehr vorteilhaft sind...


    Wenigstens in den FT-Besprechungen zu Wertpapiergeschäften, Depots und Geldanlage ist der Tenor dann ein ganz anderer, da heißt es sinngemäß, wie ich finde zutreffend, die CB gehöre zu den vorteilhaftesten Vollbank-Direktbanken usw.


    Gruß


    Stefan

  • Manche Geschäfte erlauben leider nur die Zahlung mit girocard (die Deutsche Post ist wohl das größte Unternehmen mit dieser Einschränkung) - weshalb man diese als Backup schon noch dabei haben sollte - selbst wenn man bei 99% aller anderen Geschäfte mit VISA/Mastercard genauso gut durchkommt.

    Dafür 12 Euro zahlen zu müssen, fände ich persönlich nicht so klasse.

  • Der Vorteil der Girocard besteht darin, dass man überall dort zahlen kann, wo keine Kreditkarten akzeptiert werden und das sind erstaunlich viele (kleinere) Geschäfte in Deutschland.

    Vielleicht ist die Zahlung per Girocard für die Geschäfte günstiger. Dann ist es umso ablehnenswerter, dass die Banken die Umstellung auf die Kreditkarte erzwingen, indem sie keine Girokarten anbieten oder dafür Gebühren erheben.

  • Vielleicht ist Finanztip einfach bei den Kriterien sehr streng. Ich erinnere mich, dass die Sparda Bank Baden-Württemberg einmal mit einem kostenlosen Girokonto warb. Sie wurde deshalb von der Verbraucherzentrale gerügt. Denn tatsächlich war die Girocard nur im ersten Jahr kostenlos. Danach war sie nur noch kostenlos, wenn man einen bestimmten Betrag erreichte, der mit der Girocard bezahlt wurde.