warum wird Bauen so teuer gemacht?...

  • Hmm,

    das mag sicherlich auf diverse Jobs zutreffen. Voranging wohl typische Tätigkeiten der 'Teppichfraktion'. ;) Ich könnte grundsätzlich auch von zu Hause aus arbeiten, da 99% meiner Arbeit am Bildschirm stattfindet (IT-ler). Nur blöd, wenn dann doch mal ein Kabel gesteckt oder ein Schalter betätigt werden muss. Und wenn dass notwendig wird, muss es zumeist auch sofort erledigt werden, weil sonst u.U. alle Leute im Home-Office nicht mehr arbeiten können. :D

    Es gibt jede Menge Tätigkeiten, die nur direkt vor Ort erledigt werden können (Medizin, Pflege, Handwerk, usw).


    BTW: Ich glaube kaum, dass sich aktuell Jemand die Standortwahl seiner Immobilie von der aktuellen Situation/Home-Office abhängig macht. Das wäre m.E. sehr kurzsichtig gedacht. Da spielen eben doch häufig weiche Faktoren wie Anbindung an den ÖPNV/Kindergarten/Schule/Sportvereine/Einkaufsmöglichkeiten eine Rolle. Die wenigsten werden mit Ihren Kindern an den AdW ziehen (wollen), selbst wenn es dort günstige Grundstücke eine super Internet-Anbindung geben sollte.

    Klar, wenn ich im Baumarkt an der Säge stehe, dann direkt daneben und vom Sofa aus. ;)

  • Bauen ist auch gerade deshalb aktuell so teuer, weil die Preise für die Rohstoffe stark angestiegen sind. Das hat auch bzw. v.a. mit den gestörten Lieferketten seit Corona zu tun.


    Könnte nächstes Jahr auch wieder anders aussehen - also bzgl. der Preise für die Rohstoffe.

    Ich denke auch, dass sich die Situation bessern wird!

  • Statt zu fragen, weshalb Bauen so teuer gemacht wird, sollte man vielleicht eher fragen, weshalb manche (viele) Leute so (zu) teuer bauen ;)


    Ich wohne seit vielen Jahren in der Peripherie der Peripherie einer Großstadt. Für mich passte und passt das, aber für die zahlreichen Berufspendler nur sehr eingeschränkt; die meisten sind 10 bis 13 Stunden pro Arbeitstag von zu hause weg und verballern - trotz Fahrgemeinschaften - leicht 300 € fürs Fahren bzw. Pendeln. Lebensqualität geht anders ;)


    Zu den Preisen der üblichen Immos (selbstgenutze Einfamilienhäuser, teils mit Einliegerwohnungen)... Trotz "günstigerer" Preise für Bauland als in den Gebieten mit deutlich besserer Infrastruktur kosten die hübschen Hütten den Neubauern, wenn Nachbarschaftshilfe nicht möglich ist, mehr als die Verkehrswerte. Kopf auf Tischplatte! Objekte von Scheidungsopfern stehen ewig leer... und hunderte von Rentnerehepaaren leben in viel zu größen Häusern, die sie in jüngeren Jahren "bedarfsgerecht" geplant und gebaut hatten.

  • Statt zu fragen, weshalb Bauen so teuer gemacht wird, sollte man vielleicht eher fragen, weshalb manche (viele) Leute so (zu) teuer bauen ;)


    Ich wohne seit vielen Jahren in der Peripherie der Peripherie einer Großstadt. Für mich passte und passt das, aber für die zahlreichen Berufspendler nur sehr eingeschränkt; die meisten sind 10 bis 13 Stunden pro Arbeitstag von zu hause weg und verballern - trotz Fahrgemeinschaften - leicht 300 € fürs Fahren bzw. Pendeln. Lebensqualität geht anders ;)


    Zu den Preisen der üblichen Immos (selbstgenutze Einfamilienhäuser, teils mit Einliegerwohnungen)... Trotz "günstigerer" Preise für Bauland als in den Gebieten mit deutlich besserer Infrastruktur kosten die hübschen Hütten den Neubauern, wenn Nachbarschaftshilfe nicht möglich ist, mehr als die Verkehrswerte. Kopf auf Tischplatte! Objekte von Scheidungsopfern stehen ewig leer... und hunderte von Rentnerehepaaren leben in viel zu größen Häusern, die sie in jüngeren Jahren "bedarfsgerecht" geplant und gebaut hatten.

    Eigentum hat auch was mit Lifestyle / Lebensgefühl zu tun. Ich glaube, rein rechnerisch betrachtet nehmen sich zur Miete Wohnen / Eigentum nicht viel, wenn man die Investitionen in die Immobilie mit berücksichtigt. Der Nachteil bei der Miete ist halt, immer im Hinterkopf zu haben, dass man jederzeit wegen Eigenbedarf gekündigt werden könnte. Gerade im höheren Rentenalter mit Sicherheit keine schöne Sache.


    Den Aspekt mit den zu großen Häusern / Rentner sehe ich so, dass man halt die Bude verkauft, wenn es nicht mehr passen sollte. Das würde ich bei meinem Eigentum auch genauso machen. Weniger wert ist das Haus jedenfalls nicht geworden.


    Überdies: Die Baupreise steigen, der Wert der Immobilien ggf. halt aber auch. Das ist mit zu berücksichtigen.

  • Wenn die Immobilie für eine Senioren- bzw. Mehrgenerationen-WG geeignet ist, dann ist das schon etwas wert. Aber ein Haus für derartige Umnutzungen vorzubereiten senkt die Gestehungskosten auch nicht gerade.

  • Das Bauen hat sich in den letzten Jahren aber auch verteuert, weil unrentable Energiesparmaßnahmen vorgeschrieben werden - z.B. eine teure Dämmung, die sich niemals armortisiert, die Pflicht zur Nutzung von erneuerbaren Energien für die Heizung usw...


    Das wäre ein Ansatzpunkt - ist politisch aber überhaupt nicht gewollt.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.


    Grover Norquist

  • Das Bauen hat sich in den letzten Jahren aber auch verteuert, weil unrentable Energiesparmaßnahmen vorgeschrieben werden - z.B. eine teure Dämmung, die sich niemals armortisiert, die Pflicht zur Nutzung von erneuerbaren Energien für die Heizung usw...


    Das wäre ein Ansatzpunkt - ist politisch aber überhaupt nicht gewollt.

    Stimmt. Zumindest noch!

    Evtl. wird sich das mit steigenden (Energie)Kosten (z.B. CO2-Steuer irgendwann auszahlen) :/

    Nicht Alles kann der freie Markt regeln, weil dann wird es irgendwann diese schöne Erde nicht mehr geben.

    Und genau dafür muss die Politik die Weichen stellen. Für die Zukunft!

    Und nein, ich bin wahrlich kein FFF-Kiddy oder Öko-Aktivist. Aber manchmal muss man die Menschen etwas zu Ihrem Glück zwingen.

    Ich kann mich noch gut an die Diskussion zur Einführung des geregelten Katalysators erinnern. Eigentlich dürfte es die Autoindustrie ja heute gar nicht mehr geben...;)

  • die Pflicht zur Nutzung von erneuerbaren Energien für die Heizung usw...


    Das wäre ein Ansatzpunkt - ist politisch aber überhaupt nicht gewollt.

    Also finde ich das genau richtig so, von daher ist von einem Teil der Bevölkerung der Status quo auf jeden Fall politisch gewollt!


    Erst recht, weil anscheinend immer noch genug Leute nicht kapieren, dass Ressourcen die auf abgestorbenen Algen und Dinosauriern basieren, endlich und umweltschädlich sind.

  • Ich stimme dir voll zu, v.a. mit der Aussage, dass man manchmal Leute und auch Unternehmen zu ihrem Glück zwingen muss.

    Beim Wohnraum hängen da dummerweise noch Kosten dran, die schon heute für viele in Ballungsgebieten kaum erschwinglich sind. Weder als Miete noch als Kaufpreis. Und das wird sich mit höherem CO2-Preis nicht verbessern.

  • CO2 einsparen wollen und die Weltbevölkerung sich weiter völlig unkontrolliert vermehren lassen, passt nicht so wirklich zusammen. Dazu wird ein Teil dort geboren, wo sie nicht bleiben möchten. Gut, dass wir sehr teuer bauen, um dem entgegenzuwirken.

    Lass keinen zwischen Dich und Dein Geld.

  • Solange ich zurückdenken kann, war Bauen - aus unterschiedlichen Gründen - sehr teuer. Alle Beteiligten (auch bzgl. Erwerbskosten) erhalten von dem Bauherrn ein Sahnestück.

    In der Zeit um 1980 war ich Teilhaberin bei einem Bauträger. Während dieser Tätigkeit hatte ich einen sehr guten Überblick zu allen Einnahmen und Ausgaben. Nie wieder hatte und habe ich so viel Geld "verdient". Der Bauträger ging 1981 in Konkurs, weil damals die Zinsen extrem hoch waren.

  • CO2 einsparen wollen und die Weltbevölkerung sich weiter völlig unkontrolliert vermehren lassen, passt nicht so wirklich zusammen.

    Volle Zustimmung.

    Aber dann muss man auch akzeptieren, dass es für jeden Bewohner unsere Welt nur ein festes CO2-Kontigent pro Jahr geben dürfte.

    Mit welchem 'Recht' nehmen sich bestimmte Länder per se heraus Pro-Kopf viel mehr Ressourcen verbrauchen zu dürfen als andere Länder!? Da kann man doch auch von Ländern mit großem Pro-Kopf-Verbrauch besondere Anstrengungen erwarten, Ihren Pro-Kopf-Ressourcenverbrauch zu senken, oder etwa nicht!?

    So verbrauchen China oder Indien Pro-Kopf deutlich weniger Ressourcen als Deutschland oder gar die USA. :/

    Die Frage des globalen Ressourcenverbrauchs mag man sich bei uns nur nicht allzu gern stellen. Lieber sollen die 'Anderen' erstmal anfangen. Aber warum dürfen nicht Länder wie China und Indien erstmal Ihren Ressourcenverbrauch erstmal auf unser Niveau hochschrauben!? Wäre doch nur Fair, oder? Sozusagen gleiches Recht für Alle. ;)

    Nun gut, wir haben halt nur eine Erde auf der wir alle Leben.


    PS: In Deutschland haben wir seit Jahren eine zurückgehende/alternde Bevölkerung. Und ob man will oder nicht, sind wir bereits heute zu großen Teilen auf Zuzug aus dem Ausland angewiesen um unseren Wohlstand zu erhalten. Schauen wir mal in 10-15 Jahren, wenn die geburtenstarken Jahrgänge aus dem Arbeitsleben scheiden...

  • Schauen wir mal in 10-15 Jahren, wenn die geburtenstarken Jahrgänge aus dem Arbeitsleben scheiden...

    1969 ist der letzte geburtenstarke Jahrgang. Also wird diese Geburtenkrise in genau 15 Jahren ihren Höhepunkt erreicht haben. Da aber das reale Renteneintrittsalter wesentlich niedriger liegt, werden die demografischen Probleme schon in wenigen Jahren deutlich werden.


    Bei der Zuwanderung vermisse ich deutlich die Qualität. Welcher schlaue Kopf geht schon nach Deutschland? Schlaue deutsche Köpfe verlassen vielfach das Land mit den höchsten Abgabenlasten.

    Lass keinen zwischen Dich und Dein Geld.

  • 1969 ist der letzte geburtenstarke Jahrgang. Also wird diese Geburtenkrise in genau 15 Jahren ihren Höhepunkt erreicht haben. Da aber das reale Renteneintrittsalter wesentlich niedriger liegt, werden die demografischen Probleme schon in wenigen Jahren deutlich werden.


    Bei der Zuwanderung vermisse ich deutlich die Qualität. Welcher schlaue Kopf geht schon nach Deutschland? Schlaue deutsche Köpfe verlassen vielfach das Land mit den höchsten Abgabenlasten.

    Nun, lt. diversen Statistiken liegt die aktuelle Geburtenrate in Deutschland immer noch unter der Rate, die für eine kontinuierliche Bevölkerungsentwicklung gebraucht würde.

    Schauen wir mal. Ich bin da auf jedem Fall raus und kann dazu nix mehr beitragen.;)


    Mit der Schulbildung vieler Zuwanderer stimme ich Dir grundsätzlich zu (Qualität?). Ich vertraue hier jedoch auf die Zeit. Die Geschichte hat bereits mehrfach gezeigt, dass die Zeit hier positiv arbeitet. Um 1880 sind extrem viele sog. 'Polaken' in das Ruhrgebiet eingewandert. Sicherlich auch nicht unbedingt die 'Hochgebildeten'. Aber die Menschen waren sehr hilfreich um das damalige Wirtschaftswachstum anzutreiben (Kohle-/Stahlindustrie).

    Die USA ist ein Land, dass extrem von Zuwanderung profitiert hat und es auch heute noch tut.

    Wir stellen z.B. fest, dass wir auf qualifizierte IT-Jobs zunehmend Bewerbungen von Menschen mit 'Migrationshintergrund' erhalten. Unsere beiden Auszubildenden (IT) haben ebenfalls Migrationshintergrund. Und nein, wir hätten genau so 'BIO'-deutsche Bewerber genommen. Es gab halt nur keine, bzw. keine mit der gleichen Qualifikation!:/

    Ist bestimmt nicht repräsentativ, aber so klein ist unser Unternehmen nicht...

  • Unsere beiden Auszubildenden (IT) haben ebenfalls Migrationshintergrund. Und nein, wir hätten genau so 'BIO'-deutsche Bewerber genommen. Es gab halt nur keine, bzw. keine mit der gleichen Qualifikation!

    Ich weiß... die Gesprächsecke ist weiter unten ;)

    Aber trotzdem hier noch etwas zu dem Bildungsniveau der "Bio-Deutschen"...


    Im November 2019 haben sich rund 100.000 Bio-Deutsche der Jahrgänge 2002 bis 2007 im größten Stadion Deutschlands versammelt, um gegen die Vorurteile hinsichtlich einer unzureichenden Schul- und Allgemeinbildung zu protestieren, die ihnen regelmäßig im Zuge von Bewerbungen auf Ausbildungsplätze entgegen kommen.

    Nachdem die erste Protstnote verlesen war, rief der Moderator einen Freiwilligen auf die Bühne, um live zu zeigen, dass es mit den Vorwürfen wegen schlechter Bildung übertrieben wurde. Die erste Aufgabe lautete: "Nenne uns die Summe von 30 und 40!" Nach einer kurzen Bedenkzeit mit angestrengtem Gesichtsausdruck gab der Freiwillige sein Ergebnis bekannt: "87"

    Auf das Kopfschütteln des Moderators reagierte die Menge mit einem Chor: "Gib ihm noch ne Chance! Gib ihm noch ne Chance!"

    Also bekam der Freiwillige noch eine Chance und eine neue Rechenaufgabe: "Sage mir, wieviel sind 15 und 15!"

    Die Antwort "40" führe wieder zu einem Kopfschütteln... und einem Chor: "Gib ihm noch ne Chance! Gib ihm noch ne Chance!"

    Auch die dritte Chance wurde gewährt: "Wieviel ist 2 plus 2?"

    Nach bloß 2 Minuten kam die Antwort "4!"... und der Moderator schaute verblüfft in die Kamera. Gleich darauf brüllte die Menge im Chor: "Gib ihm noch ne Chance! Gib ihm noch ne Chance!"