Riester: Nachteile Investmentgesellschaft gegenüber Versicherung?

  • Hallo zusammen,


    ich habe eine Thematik, welche ich versuche möglichst verständlich zu formulieren, da mir das Wissen an der Stelle fehlt. Ich habe im August 2008 bei der Union Investment einen Riester Vertrag abgeschlossen. Jetzt habe ich gehört, dass zum Auszahlungsdatum (liegt noch 20 Jahre in der Zukunft) aufgrund der Tatsache, dass es sich bei dem Anbieter um keine Versicherung handelt, dieser dann eine "Versicherung" abschließen muss, wodurch sich dann der Auszahlungsbetrag dramatisch reduzieren würde. Dies sei eine verpflichtende Thematik.


    Aus diesem Grund gab es die Empfehlung diesen Vertrag zu einem Versicherer zu übertragen.


    Für mich stellt sich natürlich die Frage, ob das so ist und dann ein Wechsel sinnvoll wäre?


    Ich hoffe, dass jemand dieses Thema kennt und aufgrund meiner Ausführungen dazu auch eine Idee hat.


    Danke vorab!

  • Aus diesem Grund gab es die Empfehlung diesen Vertrag zu einem Versicherer zu übertragen.

    Wer hat denn diese Empfehlung gegeben?


    Die Problematik ist immer die gleiche, egal wo man ist, da das sog. Langlebigkeitsrisiko, d.h. dass man älter als 85 wird, durch eine Rentenversicherung abgedeckt wird. Beim meinem (inzwischen zu Rentenbeginn gekündigten Riester) wurde Zug um Zug in risikoarme Fonds umgeschichtet, die z.T. negativ rentieren. Da auch die Versicherungen in die gleichen Produkte investieren dürfte sich das nichts nehmen; ich würde bei der Versicherung höhere Kosten vermuten.

  • Hallo.


    Der Kater hat es schon richtig beschrieben, um die Versicherung kommt man nicht herum. (Es sei denn: Wohnriester)


    Der Unterschied ist eigentlich:

    Eine Investmentgesellschaft/Bank schließt die Versicherung später ab, deswegen ist das Erschrecken bei Beginn der Auszahlung schon einmal groß. Beim Riestern über eine Versicherung ist das von Anfang mit einkalkuliert, daher gibt keine große Überraschung.

  • An einem fondsgebundenen Riestervertrag verdienen die Leute, die diese Verträge kaufen einfach mehr. Der Garantiefaktor ist fest, das ist ein Vorteil. Die Kosten sind aber höher. Gab mal Nettotarife die ganz okay waren.


    Bei einem Riester-Fondssparplan mit 100% Rabatt verdienen diese Leute nichts. Viel kostengünstiger, es wird mehr investiert. Dafür kein fester Rentengarantiefaktor.


    Wenn einem die Rentenfaktoren in 30 Jahren nicht gefallen, dann kündigt man den Riester einfach förderschädlich. Dürfte vermutlich sowieso die beste Option sein.

  • Ozymandias ; Referat Janders ; Kater.Ka ganz herzlichen Dank schon mal für Eure Antworten. Die Frage, die sich mir stellt ist, ob ich den Vertrag jetzt einfach weiterlaufen lasse wie bisher. Vielleicht habt ihr da nochmal eine Meinung dazu auf Basis einiger Parameter:


    • Aktuelle Zahlung auf den Riester: 175 € / Monat
    • Aktuelles Alter: 44
    • Produkt: UniProfiRente mit dem Unterdepot UniGlobal Vorsorge mit einem derzeitigen Anteil von 100%
    • Aktueller Wert laut Depot: 70.707 €


    Ich kann die Auswirkungen einer Kündigung aktuell nicht beurteilen. Das muss ich einfach mal bei der Union Investment erfragen, auch in Hinblick auf die Rentenfaktoren. Dann vielleicht die Überlegung tätigen das anders zu investieren.


    Danke Euch auf jeden Fall für die Antworten.

  • Ich hätte im Sommer Rentenbeginn gehabt und habe gekündigt und inzwischen die Auszahlung. U.a. deswegen, dass die Langlebigkeitsrente einen bedeutenden Anteil weggefressen hätte. Wenn ich die Zeitmaschine hätte, hätte ich mehrere Verträge gemacht, die jeweils unter der Grenze der Abfindung geblieben wären.

  • Frank1976 meiner Meinung nach ist der Vertrag einer der besten. Sieht man auch am Guthaben. Es gibt Leute die haben in fondsgebundene Verträge 10.000 Euro eingezahlt, aber nur 3.000 Euro Guthaben. Die Kosten haben den Rest aufgegessen, da bringt auch der garantierte Rentenfaktor überhaupt nichts.


    Ich kenne aber die genaue Allokation und Rendite von deinem Vertrag nicht. Wenn die Rendite nicht gefällt, könnte man schon über eine Kündigung nachdenken.


    Ein Wechsel nach einer möglichen Riester-Reform wäre auch eine Überlegung.


    Ansonsten wie gesagt spätestens vor Rentenbeginn über die Kündigung nachdenken, zu diesem Zeitpunkt sind die ungefähren Rentenfaktoren dann auch bekannt.


    Falls ungefördertes Kapital in dem Vertrag ist, dann kann man auch eine Teilkündigung aussprechen. 13x2100 Euro zu 70.000 Euro zu machen ist ansonsten aber kein sehr schlechtes Geschäft.