"Stoppt die Riesterrente" – Petition

  • Guten Tag!

    Als verärgerter Riester-Sparer möchte ich Sie, Euch, uns auf diese spannende und wichtige Petition aufmerksam machen:


    https://www.finanzwende.de/kam…ettet-die-altersvorsorge/


    Worum geht es?

    Mit dieser Petition appelliert der Verein „Bürgerbewegung Finanzwende“ an die Politik eine nachhaltige und fundierten Neustart der kapitalgedeckten, privaten Altersvorsorge zu starten. Unter den Forderungen sind etwa:


    • Schlussstrich: Die Riester-Rente muss beendet werden. Dafür braucht es ein klares und unmissverständliches Bekenntnis der Kanzlerkandidaten für die Bundestagswahl.
    • Qualitätsversprechen: Für eine funktionierende Altersvorsorge – ergänzend zur gesetzlichen Rente – müssen sich die Parteien für eine günstige und einfache Zusatzvorsorge stark machen. Die Organisationen der Verbraucherallianz treten für die Einführung eines öffentlich organisierten Vorsorgeangebots ein.
    • Vertrauensschutz: Laufende Riester-Verträge müssen Vertrauensschutz genießen und weiter wie bisher gefördert werden. Verbraucher müssen auf eigenen Wunsch und kostenfrei aus ihren Riester-Verträgen in ein neues System wechseln können.


    Wer steckt dahinter?

    Der Verein ist Teil der Initiative transparente Zivilgesellschaft. An der Kampagne sind der Bund der Versicherten sowie die Verbraucherzentrale Deutschland beteiligt. (Siehe: https://www.finanzwende.de/ueber-uns/ueber-uns/ )

    Freundliche Grüße

  • Hallo JohnDoe,


    dass sich bei der Riester-Rente irgendwas tun muss, ist wenig umstritten. Allerdings gibt es viele Leute, die irgendwelche Verträge haben und teilweise auch inzwischen relevante Beträge angespart haben. Die brauchen auch eine Lösung und die schlechteste wäre "Riester-Rente beenden", vermutlich noch unter Rückzahlung von Zulagen und Steuererstattungen.

    Ich glaube halt auch nicht, dass die Finanzwende sich mal anschaut, warum man einen ETF-Sparplan praktisch gebührenfrei über Jahrzehnte betreiben kann, während Versicherer relevante Teile der Rendite für alle möglichen Kosten - Vertrieb, Abschluss, Verwaltung... - abknabbern.

    Was auch immer man sich an dieser Stelle ausdenkt - so lange diese Kosten in der gegebenen und wenig reglementierten Höhe bestehen, wird diese Form der Altersvorsorge nicht attraktiv.

    Selbst wenn der Gesetzgeber Möglichkeiten schafft, Altersvorsorge per Aktien-/ETF-Sparplan zu machen und den Versicherern die Möglichkeit gibt, mögliche Verluste über die Summe aller Kunden und die Laufzeit zu kompensieren, wird ein ETF-Sparplan beim Neobroker für 0 Euro immer deutlich mehr bringen als irgendeine Lösung über einen Großkonzern, der sich intern totverwaltet.

  • Ich bin eher für eine Petition: "Befreit die Gummibärchen von den Plastiktüten!"


    Warum? Das bringt mehr als eine Petition einer Minderheit (1 Promill der Riester Vertragskunden) ;)

  • Hallo andiii_98 ,

    bin in allen Punkten bei Dir:


    Es braucht eine kostengünstige Alternative in die bestehende Verträge kostenlos überführt werden können …

    Die bisherige AV über private Anbieter ist pure Geldverbrennung. Da hilft kein Flickschustern über eine abgesenkte Kapitalgarantie oder andere Ideen der großen Fondsgesellschaften und Versicherer. Punkt.


    und genau das fordert (unter anderem) der Verein…

    etwa über kostenlose Überführung bestehender Verträge und AV-Vermögen in eine 1. öffentlich organisierte, 2. kostengünstig wirtschaftende Alternative, die 3. breit und langfristig in Aktien investiert.

    Quellen:
    Kostenloser Wechsel in Alternativen, siehe: https://www.finanzwende.de/kam…stoppt-die-riester-rente/

    Öffentlich Organisiert, breite, aktienbasierte Anlage, siehe:
    https://www.finanzwende.de/kam…d-antworten-zur-kampagne/


    … mit dieser Petition.

    Eine Reform der Riester-Rente stand ja eigentlich schon in dieser Legislaturperiode an. Da ich mich über meinen Riester-Vertrag schwarz ärgere, ist es mir wichtig, dass der Verein samt Verbraucherschutz und Bund der Versicherten hier Rückenwind über Unterschriften erhält und die in den Wahlprogrammen angekündigten Neustart dann auch wirklich umsetzt.



    Ich halte das für unterstützenswert.

    Heltanos – pardon. Da hätte ich die Suchfunktion nutzen sollen. Danke für deinen Beitrag. Stimmt: bei 18.000 Unterschriften scheint es entweder wenig zu interessieren – oder die Petition dringt einfach noch nicht an die Öffentlichkeit.

  • bei 18.000 Unterschriften scheint es entweder wenig zu interessieren – oder die Petition dringt einfach noch nicht an die Öffentlichkeit.

    Was schätzt Ihr, wieviele Riestersparer gibt es die denken "ich zahl da jedes Jahr x Euro ein, das wird ne fette Sause, wenn ich in Rente bin". Oder die sich gar keine Gedanken machen. Ich glaube MILLIONEN.

  • ...in eine 1. öffentlich organisierte, 2. kostengünstig wirtschaftende Alternative...

    Öffentlich organisisert und kostengünstig wirtschaftend... hört sich verdammt nach einem Widerspruch an ;)


    Weshalb gehen die Protestler:innen nicht her und suchen sich ein paar fähige Leute, die so 'n Ding fernab der Staatsregierung und der Volksverräter organisieren? Vieleicht ohne steuerliche Vorteile + Förderung, aber ohne steuerliche "Nachteile" am Ende? Zum Bleistift 'ne halbe Mio als "Kapitalabfindung" zum Beginn des (alten) Rentenalters steuerfrei und/oder eine steuerfreie "Leibrente" als Alternative...

    Andere Länder kriegen das auch gebacken...

  • JDS – klar die Liste an staatlichem Unvermögen (BaFin, Maut, …) ist lang, keine Frage.

    Fähige Leute "die so'n Ding fernab der Staatsregierung (…) organisieren" brauchen einen Rahmen. Fairr hat's ja versucht – und Sutor hat bei Corona dann kalte Füße bekommen. Alles in privater Hand scheitert dann doch irgendwie wieder …

    Und ja: "Andere Länder kriegen das auch gebacken …" Richtig! Schweden zum Beispiel mit dem AP7 – und (hoppla!) der ist staatlich verwaltet und liegt (vermutlich) weit unter den horrenden Verwaltungs- und Abschlussgebühren jeder Riester-Knebelei … ;)

  • Fairr hat's ja versucht – und Sutor hat bei Corona dann kalte Füße bekommen.

    Fairr hat ja nix neues gemacht, sondern ist auf der Riester-Welle gesurft...

    Alles in privater Hand scheitert dann doch irgendwie wieder …

    ...wenn die Volksverräter die Finger im Spiel haben ;)

    Schweden zum Beispiel mit dem AP7 – und (hoppla!) der ist staatlich verwaltet und liegt (vermutlich) weit unter den horrenden Verwaltungs- und Abschlussgebühren jeder Riester-Knebelei …

    An die Staatsfonds dachte ich nicht, sonder an Modelle wie ISA etc.

  • Die Ursache ist das Zinsniveau und damit Mutti, die den Euro "gerettet" hat.


    "All in" bei Standard ETFs führt auch zu (krankhaft) sehr hohen Bewertungen bei "Blue Chips".


    So kann das alles nicht funktionieren.

    Lass keinen zwischen Dich und Dein Geld.

  • Ähm, was so gerne im Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler (1. Die gendern gar nicht. 2. Dafür lobbyieren die knallhart.) landet, ist ja gerne das Bauwesen der öffentlichen Hand. Wenn Projekte künstlich schlank gerechnet werden müssen, damit sie überhaupt angeschoben oder priorisiert werden können, dann darf man sich selbst ohne planerische Fehler nicht wundern, wenn es teurer wird.


    Daher ist dies nicht das stichhaltigste Argument, dass man finden kann.


    Davon ab erscheint mir die Abschaffung und der Ersatz von Riester wie der Versuch ein Loch im Bootsrumpf zu stopfen - mit einem Stopfen, den man aus dem Bootsrumpf herausschneiden will.


    Wenn man die Zeit, den Elan und insbesondere das Geld, dass nötig war, um die Notwendigkeit für Riester zu schaffen und Riester durchzuführen, in die gesetzliche Rentenversicherung gesteckt hätte, dann würden wir uns über deutlich andere Probleme Gedanken machen.

  • Ja, über "Mutti" und den Staat kann man sich lang und breit aufregen: Statt Riester lieber die GRV auf solide Füße stellen? Absolut!


    Ich seh es so: entweder ich grummle vor mich hin und donnere meinen Zorn mit ordentlich Konjunktiven in die gängigen Foren, oder ich werde selbst aktiv. Erstens durch eine eigen Vorsorge (ETF-Sparplan, …) zweitens durch Engagement und Information. Und das beginnt vielleicht bei einer Unterschrift für eine Petition.


    Mich würde interessieren: Wer von Euch hält die Petition für unterstützenswert? Und wo ließe sich sonst noch darauf aufmerksam machen?

  • Bei Riester ist das Problem, dass es (entgegen der ursprünglichen Ausrichtung und Begründung) als Game-Changer verkauft wurde. Dann wurde es nach und nach um diverse Facetten erweitert und sollte plötzlich alle Probleme lösen.

    Wenn wir diesen Unfug aus den Köpfen des politischen Berlins und der Verbrauchenden bekommen, dann wäre viel erreicht.


    Auf diesem Weg wird diese Petition wahrscheinlich nicht hilfreich, sondern sogar kontraproduktiv sein, so fürchte ich. Daher werde ich von einer Unterschrift absehen.

  • Hast Du dazu Links/Quellen für mich? Vielen Dank!

    Falls du zu der Abkürzung ISA noch nichts gescheites gefunden hast, dann suche mal nach "individual savings account (UK)"...


    Ob dir die Infos dazu etwas bringen, kann ich nicht beurteilen.

    Mich würde interessieren: Wer von Euch hält die Petition für unterstützenswert? Und wo ließe sich sonst noch darauf aufmerksam machen?

    Wenn man mal recherchiert, wozu das Riestern überhaupt erschaffen wurde und wie dieses Vorhaben dann auch umgesetzt wurde, fängt das Köpfchen unweigerlich an sich zu schütteln. Schon in den Anfangszeiten war dieses Ding für die Masse der Verbraucher "unwirtschaftlich" und für alle Verbraucher bei weitem nicht ausreichend dimensioniert.


    MMn bringt die Petition niemanden weiter, denn jedwede Regierung hat (mangels entprechender Lobbyistenarbeit = Druck) keinerlei Interesse an einer Reform oder einer "Neuentwicklung" eines vernünftigen Modells.

    Anstelle einer "Protestnote" sollten die "Macher" der Petition doch besser zusammen mit der "Weiße-Kragen-Industrie" einen konkreten Vorschlag erarbeiten, der die derzeitigen Rahmenbedingungen berücksichtigt.

  • Ich verstehe die Petition zur Abschaffung der Riester-Rente - wenn man da nun neu einsteigt ist das besch.....weil die Anbieter viel zu hohe Kosten haben....

    Ich persönlich bin aber happy mit meinem Riester-Vertrag - da 0 Euro Gebühren und 3,25 Prozent garantierte Verzinsung - glaube ein Staatsfonds wird das nicht besser hinbekommen...

    dazu noch die Steuererstattung - ich bin glücklicher Riester-Sparer seit der ersten Stunde 2002... und werde es die nächsten mehr als 20 Jahre auch noch bleiben.....

  • Ich persönlich bin aber happy mit meinem Riester-Vertrag - da 0 Euro Gebühren und 3,25 Prozent garantierte Verzinsung - glaube ein Staatsfonds wird das nicht besser hinbekommen...

    Zu einem guten Vertrag gehören aber noch mehr Faktoren als eine gute Verzinsung und geringe Gebühren.

    Der Rentenfaktor ist auch eine riesige Stellschraube mit der die Versicherer gerne hantieren.

    Ich habe in der Familie schon einen Vertrag gesehen der von den Kosten okay war, aber dieser selbst mit über 4 % Rendite später keinen Mehrwert gebracht hätte mit seiner monatlichen Auszahlung.


    Ich hatte einen vertrag mit 0,6 % Kosten und einem sehr guten Rentenfaktor. Ausgehend von meinen Beiträgen + Zulagen + Steuerstundung (das ist ja kein Geschenk, die holt sich der Staat im Alter zum Teil wieder) hatte ich eine Garantierte "Rendite" von 3,97 %.
    Hört sich super an.

    Wenn dann im Alter auf die Auszahlung noch die Steuerabgaben kommen, auch wenn die zu 99 % geringer sein werden als sie aktuell im Erwerbsleben, werden selbst vermeintlich gute Verträge zum Verlustgeschäft.

    Bei mir lag sie netto bei unter 0,5 %, deckt also nicht einmal die Inflation.


    Außer für die Gruppe die viele Zulagen mitnehmen können, und ich meine nur die Zulagen bei sehr geringen eigen Beiträgen, lohnt sich Riester für fast niemandem.

    Denn auch Besserverdiener können mit ihrem Geld flexibler und besser vorsorgen. Und wer seine Langlebigkeit über eine Versicherung absichern will kann dies auch später noch tun in dem er mit seinem gut angelegtem Kapital eine Versicherung per einmal Zahlung abschließt.