Kurze Frage zur Rente: Über-den-Daumen-Faktor zur Abschätzung der Netto-Rente gesucht...?

  • Hallo,


    ausgehend von 100% zu versteuernder Rente und einem aktuellen Verhältnis von Netto/Brutto von 0.6...ist das zu optimistisch,

    dieses Verhältnis auch für den späteren Rentenbezug anzusetzen ... also Nettorente/Bruttorente = 0.6 bzw. 60% ?

  • Danke Dir für Deine Antwort :) !


    "...anhand Deiner Daten"....

    Und genau das ist der Punkt. Ich möchte nicht wegen einer simplen Abschätzung wie dieser meine persönlichen Daten überall verstreuen. Wenn ich das mal auf Heller und Pfenning genau haben will,

    frage ich die gRV...die haben ja mehr als genug Daten über mich. Hier brauchte ich aber nur einen konservativen (also besser einen zu großen als zu kleinen Abzug) Daumenwert... :)

  • Bei den üblichen Rentenrechnern brauchst Du abgesehen von Deinem Alter/Rentenpunkten/Einkommen keine weiteren Daten anzugeben. Was daran jetzt 'persönliche' Daten sein sollen erschließt sich mir nicht. :/


    Und immer daran denken, dass von den Rechnern natürlich nur die aktuelle Gesetzeslage berücksichtigt werden kann. Möglicherweise wird es bei der Rente zukünftig einige Änderungen geben.

  • Auf welche Änderung spielst Du beispielsweise an?

    Z.B. ändert sich der Grundfreibetrag jedes Jahr. Genau so ändert sich der Wert der erworbenen Rentenpunkte jedes Jahr.

    Was ist denn, wenn die nächste Regierung die Steuerprogression anpasst, oder die Beiträge zu KV/PV erhöht?

    Ich würde mich jedenfalls aktuell nicht darauf verlassen, was mir ein Rentenrechner für meine Rente in 13 Jahren ausrechnet. ;)

  • Hallo.


    Die Rentenversicherung wird seriöserweise nichts zu einer möglichen Nettorente sagen.


    Dort sind weder die Steuermerkmale bekannt, noch sitzen dort Steuerberater.


    Hinzu kommt, dass der Gesetzgeber auf das jüngste Urteil in Sachen Doppelbesteuerung reagieren muss. Ob es im Alter zusätzliche Freibeträge gibt oder ob man im Erwerbsleben mehr Beiträge steuerlich wird geltend machen können, dass wird sich zeigen.

  • Ok, sorry, hatte gerade in ein völlig verkehrte Richtung gedacht.


    Norbert Blüms Zitat ist ja sowas von überholt... :(


    Lässt sich zur Finanzplanung in irgendeiner Weise ein halbwegs "sicheres" (ich wage ja kaum das Wort in den Mund zu nehmen...) Einkommen aus der Rentenangaben der gRV, die man jedes Jahr zugeschickt bekommt, ableiten oder geht man radikal von "nichts" aus und davon, dass man ausschließlich alles aus eigener Tasche stemmen muss?

  • Gegenfrage: Wozu willst Du das so genau wissen?

    Irgendwas wird es schon geben. Wenn Du Dir mal einen heutigen Renter mit einer Dir vergleichbaren Berufsbiografie anschaust, dann geh vielleicht mal davon aus, dass Du ca. 50% dieser Kaufkraft bekommen wirst. (Ich verstehe es so, dass Du noch ein paar Jahrzehnte bis zur Rente hast, und jetzt nicht in den nächsten Jahren Rentner wirst). Das ist meine Einschätzung, kann aber auch totaler Quatsch sein.

  • Die wichtigste Information aus dem jährlichen Schreiben ("Renteninformation") ist oben rechts: Die Kontaktdaten des zuständigen Rentenversicherungsträgers. Dort kann man sich informieren, ob die zugrunde liegenden Daten auch korrekt und vollständig sind. Dann müsste man schauen, welche Rente man tatsächlich anstrebt. In der Renteninformation sind nämlich nur die Rente wegen voller Erwerbsminderung und die Regelaltersrente aufgeführt.


    Im Rahmen einer gesonderten Altersvorsorgeberatung kann noch etwas mehr ins Detail gegangen werden, aber insbesondere in Sachen Steuern ist das die ganz grobe Körnung.


    Ums Selbst-Rechnen kommt man nicht herum, es sei denn, man mag Überraschungen.

  • Ich bin 59.

    Leider lässt sich mit "irgendetwas" nicht sinnvoll planen.

    Ganz einfach:


    1. Termin bei DRV machen (ggf. Versicherungskonto klären) und mögliche Renten ausrechnen lassen

    2. ggf. 1. für Partner wiederholen

    3. Weitere Ansprüche (bAV, usw.) klären

    4. Wo nötig, KV/PV abziehen und dann das zu versteuernde Einkommen aufsummieren, kurzer Blick in die Tabellen des BMF und man hat auf wenige Euro genau ein Ergebnis.

  • Na ja,

    mit 59 sollte man auf jedem Fall schon mal eine ausführliche Rentenauskunft erhalten haben. Dort sind alle Deine Versicherungszeiten aufgeführt. Das ist auf jedem Fall genau zu prüfen!

    Ansonsten kannst Du auch die ausführliche Rentenauskunft bei der GRV anfordern und einen kostenlosen Beratungstermin machen.


    Und in dem Alter besteht schon eine gewisse Planungssicherheit. Zukünftige Änderungen an der Rente werden i.d.R. immer mit langen Vorlaufzeiten allmählich eingeführt.

  • Die ausführlichen Rentenbescheide habe ich bereits erhalten. Die dort genannten Beträge nehme ich als pures Brutto an - also vor Steuern und vor anderen Abzügen.

    Könnte Ihr mir diese ganzen Aküfis mal "übersetzen"...gRV habe ich inzwischen meinem Wortschatz zugefügt...aber ich noch nicht lange genug im Forum, um alle ABKs zu können...;)

  • Um die Steuerbelastung im Rentenalter (bei 100% Besteuerung) überschlägig zu berechnen addiert man


    entweder alle Nettorenten


    oder alle Bruttorenten und zieht 10% bei der gesetzlichen Rente und 20% bei der Zusatzrente (für die KV/PV) ab.


    Mit der Jahressumme geht man dann in die entsprechende Steuertabelle (Splitting für die Verheirateten sonst Grundtabelle).


    https://einkommensteuertabellen.finanz-tools.de/

    Lass keinen zwischen Dich und Dein Geld.