Strompreisanhebung Januar 2022

  • Hallo zusammen,


    aktuell werde ich seit dem 01.01.2022 von der Maingau Energie mit Strom beliefert, Arbeitspreis 27,02 Cent.

    Nun bekomme ich heute ein Nachricht über eine Erhöhung des AP zum 01.01.2022 auf 39,46 Cent je kWh.:!:

    Ich nehme an, andere Anbieter müssen auf Grund der Entwicklung nachziehen, vielleicht aber nicht die hier geforderten 46 % Aufschlag.


    Ab wann werden die neuen Preise in den Empfehlungen berücksichtigt sein, bzw. wann wird ein Wechselcheck sinnvoll?


    Grüße aus der Stadt der Erfidung des (geschlagenen) Drahtseils

  • Hallo zusammen,


    ich habe im Jahr 2021 einen Stromvertrag bei Maingau Energie abgeschlossen. Die folgenden Konditionen wurden mir angeboten:

    Grundpreis: 3 Euro pro Monat

    Verbrauch: 27,3 Cent pro kWh


    Jetzt habe ich Nachricht vom Versorger für das Jahr 2022 erhalten:

    Grundpreis: 3 Euro pro Monat

    Verbrauch: 23,97 Cent pro kWh


    Ich bin gespannt, ob dieses Angebot umgesetzt wird und wie lange es sich halten wird.


    Viele Grüße

  • Hallo Archetim,


    da muss ich einmal nachhaken:

    Die Grundversorger erhöhen auch gerade barbarisch… mein lokaler hier von 30 Cent auf 73 Cent.

    Kein Schreibfehler? Falls richtig: Gilt die Erhöhung nur für Neukunden oder auf für Bestandskunden? Den Namen sollten Sie uns einmal verraten. M.E. wäre so ein Vorgehen ein Fall für die Wettbewerbshüter.


    Gruß Pumphut

  • Bisher hatte ich 2 Schreiben mit Preiserhöhungen (1x Strom, 1x Gas). Ein kurzer Blick in die Vergleichsportale hat mir gereicht - es ist für mich deutlich am günstigsten, wenn ich einfach beim alten Anbieter bleibe und seine Erhöhung schlucke :/

  • Nein, kein Schreibfehler. Die Erhöhung gilt aktuell nur für Neukunden, also mithin vor allem für die, die aufgrund von Anbieter-Kündigungen und fehlenden Angeboten für Neuverträge am Markt jetzt erstmal in die Grundversorgung zurückfallen.


    Die Erhöhung wurde auch nicht kommuniziert, man sieht das nur, wenn man direkt danach schaut.


    Das Ganze ist in unserem Fall hier ab 20.12.2021 wirksam. Nach telefonischer Anfrage konnte man mir auch keine Alternative anbieten. Momentan werden keine Neuverträge angeboten, nur die GV, zu der sie verpflichtet sind. Allerdings hat man da im Gesetz wohl vergessen, Wucherpreise zu verbieten :(


    Es handelt sich hier um eins Energie Chemnitz, allerdings ist derartiges auch bei anderen lokalen Versorgern zu beobachten. Die Stadtwerke Leipzig z.B. sind sogar auf 76 Cent hochgegangen.


    mfg, Archetim

  • Hallo Archetim,


    Danke für die Präzisierung. Ich denke, die Frage sollte langsam auf die politische Ebene gehoben werden, zumal inzwischen auch Gewerbekunden vor ähnlichen Problemen stehen. Da hat unser neuer Wirtschaftsminister eine schöne Aufgabe.


    Anika: Wird Finanztip auch aktiv?


    Gruß Pumphut

  • Was ist an einer Verdreifachung des Preises fair? Erst wird jahrelang die Liberalisierung des Marktes gefeiert, und dann wälzt man die dadurch enstehenden Extremausschläge einfach auf die Kunden ab?


    Preisanpassungen sind ok, aber keine Vervielfachung innerhalb von Tagen! Zumal es im Falle der eins nahezu ausschließlich die Privatkunden trifft. Gewerbliche Abnehmer zahlen noch moderate 40 Cent.


    mfg, Archetim

  • Was kann der Anbieter für den momentan sehr hohen Marktpreis? Typisch deutsche Reaktion - der Staat muss alles regeln.


    Die gewerblichen Kunden werden langfristige Verträge haben, da kann man nun mal besser planen.

  • Ist aber nicht seit gestern und in der Region so das Gewerbestrom z.T. deutlich günstiger ist.
    Denn Gewerbestrom wird i.d.R. zu bestimmten Zeiten benötigt, eben dann wenn das Gewerbe arbeitet, und man bezieht auch Strom in einer ganz anderen Dimension als ein Privathaushalt.


    Alleine diese beiden Faktoren machen es den Anbietern deutlich leichter zu planen, besser einzukaufen und entsprechend günstiger zu verkaufen.

    Einfach mal im Netz suchen, da gibt es genügend Erklärungen zu dem Thema


    Und leider muss man schon froh sein das es sich z.T. "nur" verdoppelt hat. Die Einkaufspreise waren in schlechten Phasen schon 12 x so hoch wie zu Jahresbeginn. Nicht das ich das toll finde, aber gemessen daran muss man leider schon fast froh sein wenn es sich "nur" verdoppelt hat.

  • Hallo,

    Naja, man wird für die Bestandskunden langfristig Lieferverträge abgeschlossen haben und muss für die Neukunden nun am Markt teuer nachkaufen. Von daher ist das aus meiner Sicht nur fair.

    Nun ja, aus der Sicht der Versorger kann ich es auch nachvollziehen. Allerdings leben wir nicht mehr im Wild-West- Kapitalismus sondern in der sozialen Marktwirtschaft – wird zumindest gesagt. Heute ist vieles reguliert und dem Grundversorger wurde eine Aufgabe übertragen. Er ist nicht nur normaler Marktteilnehmer. Dafür hat er immer etwas anders kalkuliert und seine Preise waren höher als die übrigen Versorger. Die Krise am Gasmarkt zeichnet sich seit dem letzten Sommer ab. Hätte man da nicht gegensteuern müssen? Auch auf der politischen Ebene, wie es einige andere EU- Staaten gemacht haben?


    Gruß Pumphut

  • Ist aber nicht seit gestern und in der Region so das Gewerbestrom z.T. deutlich günstiger ist.
    Denn Gewerbestrom wird i.d.R. zu bestimmten Zeiten benötigt, eben dann wenn das Gewerbe arbeitet, und man bezieht auch Strom in einer ganz anderen Dimension als ein Privathaushalt.


    Alleine diese beiden Faktoren machen es den Anbietern deutlich leichter zu planen, besser einzukaufen und entsprechend günstiger zu verkaufen.

    Einfach mal im Netz suchen, da gibt es genügend Erklärungen zu dem Thema

    Diese Begründungen ziehen bei einer Ersatzversorgung eben nicht, und um die geht es hier. Die Beschaffungsprobleme wären dort aufgrund der ungeplant anfallenden noch größeren Verbrauchsmengen ja eigentlich noch schlimmer als bei Oma Müller mit 1500 kWh pro Jahr.


    Dass hier alles nur auf die Privatkunden abgewälzt wird, ist einfach unverschämt.


    Ich habe mal die BNetzA um eine Stellungnahme gebeten, mal schauen, ob da was substantielles kommt…


    mfg, Archetim

  • Doch, auch da wird es angewandt. Es ist wie so häufig eine Mischkalkulation aus Privat und Gewerblich sowie aus festen Verträgen und Zukauf auf dem Energiemarkt.


    Nur geht diese Kalkulation eben nicht mehr auf. Das flexible zukaufen ist deutlich teurer als feste Verträge für grossabnahme am Tage. Also dann wenn gerade Gewerblich einen kontinuierlichen hohen Bedarf hat. Flexibilität hat schon immer mehr gekostet, aktuell nur deutlich mehr als je zuvor. Strom lässt sich eben schlecht lagern um es günstig einzukaufen für schlechte Zeiten ;)

    Da spielt es keine Rolle ob man in der Grundversorgung ist oder einen Festpreis hat. Letzteres ist nur besser planbar für alle. Und aktuell lässt sich eben überhaupt nichts planen...


    Deshalb nochmal der Hinweis: Erklärungen wie der Markt funktioniert findet man im Netz.

  • Also nochmal: Wenn jetzt aufgrund einer Anbieterkündigung ein gewerblicher Verbraucher mit 100.000 kWh pro Jahr in die Ersatzversorgung fällt, inwieweit war oder ist das dann planbar für den Grundversorger? Er muss von jetzt auf gleich eine erhebliche Menge mehr bereitstellen, die er genauso teuer zukaufen muss, wie die Mengen der Haushaltskunden.


    Er kann auch nicht langfristig planen, weil er ja damit rechnen muss, dass dieser Großverbraucher sich zeitnah einen neuen Lieferanten sucht und wieder aus der Ersatzversorgung verschwindet.


    Also wieso kalkuliert man dort mit nur dem halben Preis?


    mfg, Archetim