riester monatliche auszahlung "berechnen"

  • Hi,


    ich versuche grad zu beurteilen ob mein vor 1 jahr geschlossener riestervertrag was taugt.


    dazu würde ich gerne meine einzahlung minus gebühren bei garrantieverzinsung mit der monatlichen rentenauszahlung vergleichen.

    auf dem jährlichen infoblatt zu meinem vertrag steht ja auch ein ungefährer wert, ich frage mich wie der berechnet wird.


    es muss ja irgendwie von meiner garrantie summe auf die monatliche rente geschlossen werden können.

    gibts da eine daumenregel oder irgendeinen einen richtwert an dem man sich orientieren kann?


    cheers f

  • richtig, aber das sind ja berechenbare faktoren und meinen steuervorteil kann ich auch abschätzen und einrechnen.


    aber ich brauch einen wert der "hinten dabei rauskommt", irgendwas an dem ich eine potentielle rendite abschätzen kann.

  • Die Rendite vor Inflation, oder!? ;)

    Riester lohnt sich inzwischen nicht mal mehr für viele Versicherungen, die den Vertrieb der Produkte inzwischen eingestellt haben, bzw. ab 2022 einstellen werden (nur noch 0,25% Garantiezins).

    Ich gehe mal davon aus, dass Du einen Vertrag mit 0,9% Garantiezins hast. Welche reale 'Rendite' soll denn dabei herumkommen bei der aktuellen Inflationsrate? :/

    Du kannst gern Ross & Reiter nennen. Evtl. kann Dir dann einer der Spezis genau sagen, welche phantastischen Renditen aus Deinem Riester zu erwarten sind.

  • Richtig 0,9% und Inflation kann man abschätzen wird ja hoffentlich nicht immer so hoch sein wie jetzt. bei 0,9% garrantiezins wird die inflation aber wahrscheinlich immer höher sein, aber das macht, das produkt mit seinen staatlichen zulagen die sofort kaputt.


    ich hab neulich mal eine berechnung für eine betriebsrente gemacht. einfach mit den faktoren die mir bekannt waren (siehe anhang) und da konnte ich zumindest sehen, das die inflation die rendite proportional schmälert. also wenn ich bis 62 spare hab ich mehr rendite p.a. als bis 67 und auch wenn bei der rendite, klar wird das ein etf sparplan besser sein wird, ists doch intressant zu sehen wieviel besser.


    das gleiche versuche ich halt grade mit reister, nur das man bei riester keine 100% ausschüttung bei renten eintritt kriegt.

    es ist ja auch öfter die rede davon, das man sehr alt werden muss, damit sich riester verträge lohnen. irgendwie muss man ja in der lage sein dieses "break even alter" auszurechnen. und das hängt ja sicherlich auch irgendwie mit der garrantiesumme zusammen.

  • aber ich brauch einen wert der "hinten dabei rauskommt", irgendwas an dem ich eine potentielle rendite abschätzen kann.

    Da keiner die Zukunft vorhersehen kann, also auch keine Rendite oder Überschüsse der Versicherung oder der Anlage (je nach Vertrag) wird das vorher niemand ausrechnen können.


    Du kannst nur mit den bekannten Zahlen rechnen. Also Kosten, Sparleistung, Rentenfaktor, Zulagen, und dazu die Prognostizierte Performance bzw. die möglichen Überschüsse.

    Da aber selbst die Überschüsse von Jahr zu Jahr schrumpfen kann man hier in Zukunft auch nicht mehr viel erwarten. Im letzten Jahr lagen viele Versicherer bereits unter 2 % + eventuelle Bewertungsreserven und Schlussüberschüsse die aber nicht garantiert sind und auch ausfallen können.

  • genau, die bekannte faktoren einrechen und für die unbekannten ausklammern oder abschätzen. ich würde zb ohne Überschuss beteiligungen rechnen. wenns die jemals wieder gibt sind die ein netter bonus, aber der garrantiezins ist ja ein bekannte größe und die kann ich auf meine einzahlungen anwenden.


    und das macht die versicherung ja intern auch. die wird sich ja sie angesparte summe anschauen, ihre kosten abziehen und dann sagen: "herrn mustermann hat nach gebühren 50000€ eingezahlt, das müssen wir ihm mit 0,9% verzinsen, also bekommt er von uns xy rente bis an sein lebensende"

    und die berechnung muss man doch irgendwie näherungsweise anstellen können.

  • Könnte es sein, dass du schlicht den Rentenfaktor suchst, also den Faktor, mit dem du aus dem zur Verrentung zur Verfügung stehenden Kapital die Rente berechnen kannst? Der sollte in deinen Vertragsunterlagen zu finden sein und gibt an, wie viel Euro monatlicher Rente du pro 10.000 € angespartes Kapital bekommst. Je nach Vertrag kann dieser Faktor garantiert sein oder nicht.

  • und das macht die versicherung ja intern auch. die wird sich ja sie angesparte summe anschauen, ihre kosten abziehen und dann sagen: "herrn mustermann hat nach gebühren 50000€ eingezahlt, das müssen wir ihm mit 0,9% verzinsen, also bekommt er von uns xy rente bis an sein lebensende"

    Nö,

    die Versicherung muss bei Riester-Verträgen nur sicherstellen, dass Du am Vertragsende Deine eingezahlten Beiträge + staatl. Zulagen erhältst (Beitragsgarantie)!

    Mit den 0,9% Garantiezins wird der Sparanteil Deines Riestervertrags verzinst. Also der Anteil Deiner Beiträge und staatl. Zulagen der nach Abzug der Kosten des Versicherungsvertrags noch übrig bleibt. Dieser Sparanteil wird von der Versicherung angelegt und mit dem Garantiezins verzinst.

    Die Abschlussprovision Deines Riestervertrags wird dabei i.d.R. auf die ersten 5 Jahre verteilt (gezilmert). Damit ist das Riester-Guthaben in den ersten 10 Jahren des Vertrags häufig sogar negativ.

    Wenn Du vom Garantiezins ausgehst, wird Dein Riester aktuell kaum mehr als als die Beitragsgarantie bieten.

    Klar, wie die Zinsen sich in den nächsten 10, 20 oder 30 Jahren entwickeln kann niemand voraussagen. Ich würde aber auf absehbare Zeit von keinen großen Zinssprüngen ausgehen.

    Unter Berücksichtigung der Inflation bringen ja selbst steigende Zinsen zumeist eine reale Negativrendite (Hohe Zinsen = Hohe Inflation wie in den 70'er Jahren).


    BTW: Ich kann selbst nach über 30 Jahren Laufzeit meiner Kapitallebensversicherung (KLV) mit einem Garantiezins von 3,5% und nur noch 10 Jahre vor Ablauf noch keine saubere Renditeberechnung machen, da die Versicherung den Schlussüberschuss und den Anteil der Bewertungsreserven erst zum Fälligkeitstag verbindlich mitteilt (ausrechnet)! ;)

    Bei mir liegen zwischen dem Garantiebetrag und dem möglichen Auszahlungsbetrag meiner KLV satte 15%! Das ergibt aktuell ein Rendite meiner KLV zwischen 2,4 - 3,1% p.a.

    Soviel zum Thema Garantiezins! ^^

  • Du kannst deine monatliche Rate nehmen + die jährlichen Zulagen + Garantiezins minus Kosten als Rendite oder Verzinsung und dann die Laufzeit bis zu Rente.

    Das kann man auch Problemlos mit einem Rechner noch Zinsen-Berechnen erstellen


    Dann hast du einen Schätzwert für das Enddatum. Dann nimmst du deine Summe und dividierst diese durch 10.000.

    Diese Summe Multiplizierst du mit deinem Rentenfaktor und dann hats du eine Vorstellung davon was due später an monatlicher Rente bekommen kannst.

    Aber bedenke dieser wert ist:

    a) Brutto und muss noch versteuert werden als Ausgleich für das Steuergeschenk (Förderung)in der Sparphase

    b) nicht Inflationsbereinigt und das Geld was du erhältst nach Steuern hat einen deutlich geringeren Kaufwert.


    Die Förderung bei Riester mag attraktiv klingen, ist aber für sehr sehr viele am Ende nicht lukrativ.

    Warum ist das so ?

    Da das Produkt wenn es gefördert wird, es gibt auch ungeförderte Riester Verträge, am Ende versteuert werden muss handelt es für sehr viele nur um eine Aufgeschobene Versteuerung.

    Die Idee dahinter ist grundsätzlich nicht schlecht, kann man in der Sparphase doch mit mehr Geld auch mehr Rendite erzielen um dann im Alter mehr Kapital zu haben und erst dann wieder versteuren zu müssen.

    (Bei Verträgen mit hoher Kinderförderung ist das noch etwas anders zu betrachten da hier das Verhältnis Sparleistung zu Förderung deutlich günstiger sein kann)

    Nur leider ist Riester dafür inzwischen überhaupt nicht mehr geeignet, denn um von diesem Effekt zu profitieren muss das Produkt in der Sparphase auch Rendite abwerfen. Und genau da sind wir wir sehr lange an einem Punkt wo es nicht mehr funktioniert, denn der Garantiezins ist im Keller und die Versicherungen können Aufgrund der Beitragsgarantie keine Risiken mehr eingehen. Und nur mit mit mehr Riskio gibt es mehr Rendite.


    Was passiert jetzt also gerade:

    Der Staat pumpt jährlich die Förderung und die Riester-Verträge, der Kunde freut sich das er so toll gefördert wird und alle wären Glücklich. Nur leider kommt inzwischen am Ende viel weniger heraus als gedacht.

    Jetzt hält der Staat aber wieder die Hand auf, schließlich hat er den vertrag gefördert und möchte von der Auszahlung wieder ein Stück zurück haben. Leider interessiert es dem Staat aber nicht ob der Vertrag gut oder schlecht gelaufen ist, sprich das man am Ende nur den Garantie-Betrag bekommt, bzw. dieser im Zusammenhang mit dem Rentenfaktor ausgezahlt wird.

    Und so kann es kommen, und ja das passiert immer öfter, das man am Ende sogar monatlich weniger Netto Rente ausgezahlt bekommt als man selbst in der Sparphase eingezahlt hat.

    Ich habe solche Zahlen persönlich schon gesehen.


    Und bei unserer Berechnung lagen wir, trotz guter Steuerlichen Förderung von über 600,- € pro Jahr, am ende bei einer Netto-Rendite von unter 1 %. Also können wir mit der Förderung nicht einmal die Inflation ausgleichen.