Möglicher Versicherungsbetrug durch Versicherung und Vermieter zu Lasten der Mieter

  • Hallo liebe Mitforisten



    Die diesjährige Betriebskostenabrechnung brachte eine unerfreuliche Überraschung. Die vom Vermieter (wohl rechtmäßig) auf die Mieter umgelegte Hausversicherung hat die Prämie mehr als verdoppelt was zu einer saftigen Nachzahlung führte.

    Auf Nachfrage bei Vermieter erhielt ich zwar die angeforderte Rechnung der Versicherung (Summe stimmte mit der BK-Abrechnung überein) aber nicht die ebenfalls angeforderte Erklärung welche angeblichen Schadensfälle denn die Prämie so in die Höhe getrieben hätten.

    An größere, durch die Versicherung abgedeckte, Schäden kann sich keiner der Mieter hier erinnern. Wohl aber an umfangreiche andere Arbeiten. Da der Vermieter selbst auch Bauunternehmer ist leigt die Vermutung nahe das hier betrogen wurde.

    Die "Halt die Fresse, geht Dich nix an"-Antwort (war nicht unerwartet) der angeschriebenen Versicherung lässt mich an deren Aufklärungswillen zweifeln. Sie würde sich ja auch selber schaden. Bei Versicherungsbetrug bei Hausversicherungen für vermietete Häuser liegt der Gewinn ja bei größtenteils beim Vermieter aber ebenso auch bei der Versicherung die ja an jedem Euro "Schaden" mitverdient, während die Kosten zu 100% auf die Mieter abgewälzt werden.



    Für zwei Anzeigen wegen Betrugs scheint mir die "Beweislage" leider doch etwas dünn. Jemand 'ne Idee 'was man noch versuchen könnte?

  • Der Versicherungsbeitrag richtet sich doch nicht danach, wieviele Schäden dein Vermieter der Versicherung gemeldet hat, sondern wie hoch die Schadenhöhe aller Versicherungsnehmer war.

    Wenn du eine Versicherung hast, und nie ein Schaden gemeldet hast, wird sich der Versicherungsbeitrag trotzdem erhöhen. Weil andere Versicherungsnehmer Schäden gemeldet haben. So kenne ich das zumindest von Hausrat/Haftpflichtversicherung. Bei der Hausversicherung wird das nicht anders sein.

  • Da fehlen noch Details. Hat der Vermieter noch andere Objekte, die er vermietet? Dann könnte es sein, dass mehrere Objekte in einem Rahmenvertrag versichert sind und somit Schäden an anderen Gebäuden sich trotzdem auf die Prämie für "dein" Haus niederschlagen, obwohl es an diesem keine Schäden gab.

  • Da fehlen noch Details. Hat der Vermieter noch andere Objekte, die er vermietet? Dann könnte es sein, dass mehrere Objekte in einem Rahmenvertrag versichert sind und somit Schäden an anderen Gebäuden sich trotzdem auf die Prämie für "dein" Haus niederschlagen, obwohl es an diesem keine Schäden gab.

    Ja, er vermietet wohl mehrere Häuser.
    D.h. es gibt ein legales Konstrukt in dem ich auch noch für Schäden in anderen Häusern meines Vermieters aufkommen muss? Da sträubt sich mein Rechtsstaatsverständniß etwas gegen... Aber das tut es öfters und meist vergebens. 8-/

    Ändert aber auch nichts an dem grundlegenden Problem das sich Versicherung und Vermieter da zu Ungunsten der Mieter bereichern können ohne das der Mieter da 'ne Chance hat das je herauszubekommen ob er zu Recht zahlen muss oder abgezockt wird.

    Bin da vielleicht etwas altmodisch aber wenn wer für etwas zahlen muss, dann müsste er auch erfahren dürfen wofür und warum.

    Naja, vielleicht schreibe ich ja 'mal meinem frischgebackenem MdB dazu. 8-)

  • Zitat

    D.h. es gibt ein legales Konstrukt in dem ich auch noch für Schäden in anderen Häusern meines Vermieters aufkommen muss?

    Ja. Genauso musst du auch mehr für deine Autoversicherung bezahlen, wenn die Leute aus deiner Region mehr Unfälle fabrizieren oder andere Fahrer deines Autotyps mehr Crashs verschuldet haben.


    Ich habe übrigens die Frage ganz gezielt gestellt, weil es bei meiner Eigentumswohnung genau diesen Fall gab. Der Hausverwalter hatte mehrere Objekte in einem Rahmenvertrag versichert und durch massive Schäden an einem anderen Objekt ist die Prämie stark gestiegen - der Verwalter hat daraufhin aber glücklicher Weise für unser Objekt einfach die Versicherung gewechselt.


    Zitat

    Ändert aber auch nichts an dem grundlegenden Problem das sich Versicherung und Vermieter da zu Ungunsten der Mieter bereichern können ohne das der Mieter da 'ne Chance hat das je herauszubekommen ob er zu Recht zahlen muss oder abgezockt wird.

    Was soll das denn für eine Bereicherung sein? Dafür müsste ja der Versicherer hinterrücks wieder Geld an deinen Vermieter auszahlen, quasi als Provision - das passiert ganz sicher nicht.

    Vielleicht solltest du dich mal eher an deinen örtlicher Mieterverein wenden und dir Ratschläge einholen, anstatt einen MdB mit einer Sache zu behelligen, wo er gar keinen Einfluss hat.