Mein Finanz Plan - Was tun mit Bausparvert. und BAV?

  • Hallo zusammen,


    mich würde Eure Meinung zu meinem Finanzplan interessieren. Verbunden mit ganz konkreten Fragen, wie etwa „was soll ich mit meinem Bausparplan machen?“


    Zu meinen Rahmenbedingungen:


    Ich bin 37 Jahre alt und ledig. Ich wohne zur Miete und kann mir grundsätzlich vorstellen, später Wohneigentum zur Selbstnutzung zu erwerben. Weiterhin habe ich für mich grundsätzlich beschlossen, auf ETFs für die Altersvorsorge zu setzen. Allerdings habe ich ein wenig Bauchschmerzen damit mich rein auf die Wirtschaft zu verlassen, am liebsten wäre mir daher Immobilie (Selbstnutzung oder Kapitalanlage) plus ETF. Allerdings möchte ich eine Immobilie frühesten in 5-10 Jahren kaufen, da ich hoffe, dass sich der Markt etwas entspannt.


    In Sachen ETF/Aktien bin ich erst seit der Corona-Krise dabei, aber sehr interessiert und ich habe auch Spaß daran, mich damit zu befassen.


    Ich würde mich als mittel-risikofreudig betrachten. Bei mir äußert sich das darin, dass ich auf eine große, sichere Basis setze (ETFs) und einen sehr kleinen Anteil (hoch-) spekulativ einsetze (Von Dt. Telekom und TUI, über Krypto, bis zu GameStop und Nokia etc.)



    Aktueller Stand:

    • Monatliches Netto ca. 3.500€
    • Ca. 10.000€ Tagesgeld à monatlich 300€ (Wenn deutlich über 10k€ drauf sind, schichte ich in ETF/Aktien/Krypto um oder Konsumiere ? )
    • Ca. 13.000€ Aktien und ETF (~1.500€ Einzelaktien, Rest ETF) à monatlich 300€ in ETF
    • Ca. 5.000€ in großen Kryptos à Sehr früh eingestiegen, keine regelmäßigen Einzahlungen
    • Ca. 17.000€ in einem Bausparvertrag von 2007 à monatlich aktuell 250€ (siehe unten)
    • Ca. 3.500€ in einem sehr alten Prämiensparvertrag à monatlich 25€ (jährlich wachsende Prämie, aktuell ca. 2% Rendite p.a., jährlich steigend)


    Große Unsicherheit habe ich mit dem Bausparvertrag. Dieser bietet:

    • 0,1% Guthabenzins
    • Bausparsumme 50.000€
    • Nominalzins 1,75%
    • Tilgung 5 pro Mille

    Angesichts ggf. steigender Zinsen, macht es Sinn, den weiter zu besparen? Auflösen und in ETF stecken? Oder vielleicht sogar warten, bis er Zuteilungsreif ist (sollte 2023 so weit sein) und das Geld in ETF stecken und hoffen, dass die Rendite die Zinsen übersteigt?


    Zudem würde ich gerne in naher Zukunft eine kleine Auszeit bzw. ein Sabbatical nehmen. Irgendwas zwischen 2-6 Monaten. Logischerweise wird sich das monatliche Netto dadurch deutlich reduzieren. Bei meinem Stand werde ich wohl kaum etwas von Kapitalerträgen kompensieren können. Hättet ihr da noch Optimierungsideen, die mir helfen würden?


    Last but not least: Ich nehme aktuell noch keine BAV in Anspruch. Mein AG bietet: 25€ plus 15% vom eigenen Anteil. Seht ihr einen Grund, der dagegenspricht, dies mit etwa 100€ vom Brutto in Anspruch zu nehmen?


    Ich bin sehr gespannt auf Eure Kommentare und freu mich auf eine rege Diskussion ?


    LG

  • in meinen Augen macht eine bAV sehr viel Sinn.

    mMn übersteigen die Vorteile die Nachteile.


    Ich würde jedoch empfehlen die höchstmögliche Summe zu besparen. Müssten rund 260 € Brutto sein, was aber eben auch nur ca. 130 € Netto sind.

  • Last but not least: Ich nehme aktuell noch keine BAV in Anspruch. Mein AG bietet: 25€ plus 15% vom eigenen Anteil. Seht ihr einen Grund, der dagegenspricht, dies mit etwa 100€ vom Brutto in Anspruch zu nehmen?

    Vergiss die betriebliche Altersversorgung! Sie rechnet sich nie und nimmer... im Vergleich mit einer privat gemanagten Geldanlage (ETF z.B.).


    Deine Sparrate (insgesamt) ist nicht schlecht; nur die Verteilung auf die verschiedenen Töpfe ist mMn fox alpha.

    Der Bausparer gehört in die Tonne, ebenso der Raten- buw.Prämiensparvertrag.

    In deinem Alter und bei deinem Einkommen ist der sog. "sichere Anteil" mit TG ok. Der Rest der Sparraten gehört "intelligenter" investiert.

  • Hallo faby, willkommen im FT Forum,

    bei dem Bausparer in die Tonne wäre ich vorsichtig, wenn du in 5-10 Jahren eine Immobilie erwerben willst, kann heute keiner sagen, wie sich der Zinsmarkt entwickelt. Ebenso weiß keiner was in der Zeit deiner Kaufentscheidung gerade auf dem Aktienmarkt abgeht. Sicherlich ist nach momentanen Bauzinsen der Vertrag nicht unbedingt lukrativ, auch bei der Einzahlung machst du durch die Inflation Minus, aber wie oben geschrieben, keiner hier und sonst wo weiß wie es sich entwickelt. Tagesgeld musst du selber einschätzen was eventuell alles an möglichen unverhofften Ausgaben auf dich zu kommen kann. Prämiensparvertrag ist auf lange Zeit, im Vergleich zu breiten ETFs, nicht so ertagsreich. Krypto ist halt was zum spielen, ebenso Einzelaktien, da kann es mächtig in beide Richtungen ausschlagen.

  • Hallo.


    15% Zuschuss bei einer bAV sind nicht mehr als das gesetzliche Minimum. Die 25 Euro extra sind interessant.

    Bei einem Eigenanteil von 1 Euro kämen 25,15 Euro dazu. Dann kann der bAV-Vertrag auch ruhig so schlecht sein, wie es durchschnittlich zu erwarten wäre.

    Ich würde versuchen, den Eigenanteil möglichst gering zu halten, definitiv unter 50%.

    Dann darf man aber auch nicht erwarten, dass die Betriebsrente später Luxus ermöglicht. Aber Geld liegenlassen muss man auch nicht.

  • Aber Geld liegenlassen muss man auch nicht.

    Da hast du absolut recht. Aaaaber... was soll den bei einem solchen "Pickelvertrag" insgesamt herumkommen... uuuuund, wird der AN bis zum Greisenalter bei jenem AG in Lohn und Brot bleiben oder ein anderer AG die Konditionen "übernehmen"?

  • Da hast du absolut recht. Aaaaber... was soll den bei einem solchen "Pickelvertrag" insgesamt herumkommen... uuuuund, wird der AN bis zum Greisenalter bei jenem AG in Lohn und Brot bleiben oder ein anderer AG die Konditionen "übernehmen"?

    Vor dem letzten Satz steht doch auch einer. ;)


    Entgeltumwandlung ist ab dem ersten Monat unverfallbar, wenn's aufhört, ist es nicht das Ende. :huh:

  • Faby aus Baden Württemberg? Wenn ich fragen darf. Glaube dieses plus wird oft in bw gezahlt. Habe ein paar Freunde die sind mit der bav 260€ brutto drin. Sagen alle Vorteile überwiegen die Nachteile.

  • Sagen alle Vorteile überwiegen die Nachteile.

    ... cufk... die Leute vergleichen 37 Wochen lang die Reiseangebote für den nächsten Urlaub, aber bei Checken der Finanzen inklusive der AV fehlt's dann an Ausdauer/Motivation. Aus'm Bauch heraus und gestützt durch die fein ausgearbeiteten Argumentationsketten (Auf-die-Backe-mal-Geschichten) der mit mangelnder Finanzbildung gesegneten Vermittler (von gaaaanz wenigen Ausnahmen abgesehen) mögen die (Schein-)Vorteile überwiegen... de facto tun sie's dann aber doch nur in gaaaaaanz seltenen Fällen und bei idealen Kombinationen von Zuschuss und "Eigenleistung".


    In diesem Fall von faby reden wir von "Pickelkram", der im Alter vielleicht ne kurze Urlaubsreise oder die Kosten für'n Kühlschrank mit TV und ne Farbwaschmaschine mit Teppichentsafter decken könnte; mit Altersversorgung hat das aber nix zu tun.


    Das Schöne am Geld ist, dass es sich in Zahlen ausdrücken läßt... und mit Zahlen kann man rechnen. Wie man(n)/frau die Sinnhaftigkeit von betrieblichen AV ermitteln kann, ist in zig Threads beschrieben und mit zig Links auf Erklärbärvideos versehen.