Lohnt sich eine Fondsgebundene Rentenversicherung überhaupt noch?

  • Hallo zusammen,


    meine Frau und ich fragen uns gerade, ob eine Fondsgebundene Rentenversicherung der Continentale (Rente Invest) die wir vor vier Jahren abgeschlossen haben, sich überhaupt lohnt. Wenn ich mal überlege, dass die Versicherung noch 24 Jahre läuft und mir die bisherigen Erträge anschaue, dann halte ich nicht wirklich viel davon. Macht es nicht mehr Sinn, dass monatliche Kapital in ein ETF zu investieren? Was meint Ihr..?


    Danke

  • Hallo MrSpeedy nebst Frau,


    bei solchen Angelegenheiten gilt es zu rechnen. Bis dato hat das "Ding" wohl "Nasse gemacht". Künftig gehen von den eingezahlten Beiträgen Kosten ab, und wenn der sog. Sparanteil in Fonds investiert wird, sieht's nicht besser aus. Die Rendite wird, wenn man das "Ding" durchrechnet, in Richtung "unter aller Sau" tendieren. Und bei der Verrentung in 24 Jahren wird es eher darauf hinauslaufen, dass du/ihr gegen 100 Jahre alt werden müsstet, bis das "magere" Kapital vollständig ausgezahlt sein wird.

    Sollte der Vermittler/Betreuer der Conti ankommen und etwas vom Langlebigkeitsrisiko erzählen wollen, dann sagt ihm/ihr, dass er/sie mit dem Langlebigkeitsrisiko kein Problem haben wird... früher oder später wird er/sie nämlich von einem aufgeklärten Kunden erschlagen. Spaß!!!!

    Im Ernst, wenn dieses Argument kommen sollte, dann kontert mit einem intelligenten Entnahmeplan...

    Als "sicheren Anteil" an der AV würde ich solche Schrott-Verträge auch nicht betrachten; wer weiß, ob sich die Conti nicht irgendwann demnächst auflösen wird? Die Garantie, von der in diesem Zusammenhang oft geredet wird, ist vom Gesetztgeber richtig abgemagert worden... und nicht viel wert.


    MMn. solltet ihr euch von diesem Element der privaten Altersversorgung trennen und das Zepter selbst in die Hand nehmen. Ob eventuell ein Widerruf möglich und sinnvoll ist, oder "nur" aufgelöst wird, gilt es zu prüfen.


    Viel Erfolg mit eurer DIY Altersversorgung via ETF...

  • Schau mal unter dem Suchbegriff "Widerspruch"...

    Ich selbst habe mich um so etwas nie gekümmert und kann dir dazu keine weiteren Auskünfte erteilen. Meine "alten" Kapitallebensversicherungen und Leibrentenverträge habe ich vor über 30 Jahren in die Tonne getreten und das ausgezahlte Geld in Aktien gesteckt. Seither habe ich mich nicht mehr näher mit diesen Angelegenheiten befasst, abgesehen vom Berechnen von Renditen für andere Leute...


    Falls kein Widerspruch möglich/sinnvoll ist, dann lasst euch einfach das Deckungskapital auszahlen und verbucht den Verlust (gegenüber den Beitragszahlungen) als Lehrgeld und "Spende" an "notleidende Vermittler/Versicherer" ;-)... und seht einfach der Zukunft als DIY-Investoren entgegen.

  • Hast du irgendwelche Infos zur Versicherung, weil du zu dieser Einschätzung kommst?

  • Hallo MrSpeedy und Herzlich Willkommen im FT-Forum,

    zu dem Thema hat Finanztip schon mal ein entsprechendes Video gemacht.

    Rentenversicherung durchgerechnet: Warum sie sich (nicht) lohnt - YouTube


    Im großen und Ganzen stimme ich JDS zu.

    Es gibt aber auch Möglichkeiten die RV zu optimieren.

    Die Abschlusskosten der Versicherung werden i.d.R. auf die ersten 5 Jahre verteilt (gezilmert), so dass man in den ersten Jahren eigentlich mit fast jedem Vertrag im Minus steht!

    Welche Fonds werden in Eurer RV denn bespart? Häufig werden gerade die Fonds bespart, die der Versicherung hohe Gebühreneinnahmen versprechen! Gibt es auch die Möglichkeit im Rahmen Euerer Versicherung auf kostengünstige ETF (Indexfonds) zu wechseln?

    Eine Versicherung hat den (kleinen) Vorteil, dass es bei einem evtl. Bezug von Sozialleistungen im Gegensatz zu einem ETF-Depot nicht gepfändet/angerechnet wird.


    Ein Widerspruch dürfte bei Euch wohl kaum in Betracht kommen (Vertrag nach 2015). Bliebe dann nur die Kündigung. Da verliert Ihr dann natürlich die Abschlusskosten. Aber das Geld ist eh weg! Das kann man dann nur unter Lehrgeld abbuchen.


    Ach ja, das Thema 'Langlebigkeitsrisiko' ist das neue KO-Wort der Versicherungen. Ihre werdet doch wohl auch in die GRV einzahlen. Da habt Ihr ja schon eine 'Grundsicherung'.

  • Guten Morgen zusammen,


    ich habe gestern mit meinem Versicherungsvertreter telefoniert und aktuell wird der monatliche Beitrag der Rentenversicherung zu 100% in ein Dachfonds (F48 Patriarch Classic B And W Global Freestyle B) investiert. Es ist aber möglich, bis zu 12 Mal im Jahr zu switchen oder zu wechseln. ETFS sind wohl auch möglich...

    Da die ersten fünf Jahre im Mai 2022 vorbei sind, wird ab Juni zu 100% investiert und es fallen keine Gebühren mehr an. Der zweite Grund war die Versteuerung, da es eine Versicherung ist, werden bei Auszahlung im Jahr 2045 nur 50% des Gewinns versteuert.

    Jetzt bin ich ehrlich gesagt, etwas verwirrt und unsicher. Was meint Ihr...?

  • Tja,

    der Fonds ist sehr kursstabil, kostet Dich aber allein schon mal 2,92% Gebühren p.a.! <X

    So als Absicherung als Rentner, mag das Ok sein, aber für eine Altersvorsorge ist das denkbar ungeeignet!

    Hier mal im Vergleich der Patriarch Classic B And W Global Freestyle B, der ARERO als günstiger Mischfonds und ein ETF auf den MSCI World

    Vergleichen - fondsweb


    Und das mit den '100% der Beiträge ab Mai 22 investiert', mag ich nicht so recht glauben! Da wird schon noch das eine oder andere Prozent an Gebühren abgehen! Ist ja schließlich eine Versicherung, die will auch noch leben. ;)

    Versuch mal die echte Sparquote in Erfahrung zu bringen. Sprich was geht vor der Investition in das Depot noch so an Gebühren ab!


    Was meint Ihr...?

    Ich würde kündigen und das Geld in ein eigenes Depot investieren. Die Frage ist doch, was Du machen willst!