Sparplan mit flexibler Sparrate möglich/gesucht?

  • Liebes Forum.


    Erst einmal: Ich bin neu hier, lesen aber schon länger im Newsletter mit.


    Ich wende mich jetzt an euch, weil ich mit einer Frage nicht mehr weiterkomme.

    Ich möchte gerne einen ETF-Sparplan mit einer flexiblen Sparrate realisieren, bzw. bin auf der Suche danach.

    Hintergrund ist, dass meine monatliche Sparrate nicht konstant ist, abhängig eben von den gerade angefallenen (Sonder-)Ausgaben, oder zusätzlichem Geldeingang (Geschenke).

    Bspw. würde ich pro Monat 300 Euro in den Sparplan einzahlen wollen.

    Jetzt klappt das auch die ersten paar Monate, dann gibt es aber mal einen Monat, in dem das Auto kaputt geht und ich nur 100 Euro sparen kann. Dann ist erst mal wieder alles normal bei 300 Euro, bevor der Geburtstag plötzlich 200 Euro zusätzlich in die Kasse spült und ich 500 Euro sparen könnte.


    Meine Idee ist, dass der Sparplan einfach immer mit dem Betrag ausgeführt werden soll, der sich auf dem Verrechnungskonto befindet.

    So etwas scheint es aber nicht zu geben, oder ich bin zu blöd, es zu finden.


    Eine nächste Überlegung war, den Sparplan einfach auf 1000 Euro festzulegen. Zumindest bei der Comdirect habe ich es aber so verstanden, dass die nur dann den Sparplan ausführen, wenn das Verrechnungskonto auch entsprechend gedeckt ist. Das würde dann also auch nicht funktionieren.


    Meine Frage an euch:

    1) Gibt es so etwas überhaupt? Wenn ja, wo?

    2) Seht ihr einen Work-Around, der nicht auf ständige einzelne Nachkäufe hinausläuft?


    Vielen Dank im Voraus.

    Schöne Grüße


    Moses

  • Soviel ich weiß gibt es das so nicht. Du kannst aber den Sparplan natürlich jederzeit manuell ändern oder auch ganz aussetzen.


    Im Grunde ist Deine Situation ja nicht ungewöhnlich, bei niemandem ist jeder Monat finanziell genau gleich. Die meisten haben einen Puffer-Bestand auf dem Konto, der solche Schwankungen abfängt. Ich sag jetzt einfach mal als Beispiel, Du hast so 1000 EUR Reserve auf dem Girokonto, und wenn das Auto repariert werden muss, dann sinkt die Reserve, und wenn Du Geld geschenkt bekommst, dann steigt sie wieder…


    Wenn Du das hast, dann würde ich mit einem Sparplan anfangen, mit einem Betrag den Du im Schnitt voraussichtlich immer gut leisten kannst. Wenn Du dann den Eindruck hast, es sammelt sich noch zu viel Cash an, dann kannst Du zeitweise oder dauerhaft den Betrag erhöhen.

  • Hallo.


    In der Situation würde ich für einen moderaten Sparplan argumentieren, um parallel einen Puffer aufzubauen, sobald der Puffer "fertig" ist, kann man den Sparplan anpassen.


    Den Sparplan sollte man so wählen, dass einem immer noch etwas Spielraum bleibt. Sich selbst die Luft abzudrücken, hilft niemandem.

  • Soweit ich weiß gibt es das nicht. Ein wichtiges Merkmal des Sparplans ist ja dass er konstant durchläuft, egal ob gerade Börsencrash ist und wie der Investor sich gerade fühlt.


    Wichtig an deiner Stelle ist deine gesamten Finanzen im Blick zu haben und nicht nur den Sparplan. Autoreparatur, Weihnachtsgeschenke, etc sollten aus einem laufenden Puffer bestritten werden, idealerweise auf dem Girokonto. Ein zusätzlicher Puffer für größere Anschaffungen (neues Auto, etc) sollte auf einem separaten Tagesgeldkonto liegen und per Dauerauftrag am Monatsanfang gefüllt werden. Gegen Ende des Monats (so 20.-25.) räume ich zusätzlich gerne alles über 1000€ vom Girokonto aufs Tagesgeld. Die Sparrate stellst du dann so ein dass der Puffer in der gewünschten Größe ist.

  • Erst einmal vielen Dank für die schnellen Antworten.


    Die Zahlen, die ich genannt habe, waren einfach nur beispielhaft und frei erfunden, sie sollten nur das Prinzip beschreiben.


    Das mit dem Puffer ist eine ganz gute Idee. Dummerweise ist das Verrechnungskonto bei meiner Bank aber eine Sichteinlage und wird dann zum Thema Verwahrentgelt mit betrachtet. Zu groß darf der Puffer dann also nicht sein, wenn man bei der gleichen Bank noch andere Konten hat...


    Danke Referat Janders für den Hinweis auf das Abräumsparen. Die Idee ist gut, aber bei 0,6% Gebühren (zumindest bei einem Anbieter) muss man gucken, mit welcher Geldanlage man das kombiniert.


    Es sieht mir aber so aus, als ob es ohne regelmäßige Nacharbeit nicht wirklich gehen wird.

  • Ich würde das Problem nicht dramatischer machen als es ist. Verwahrentgelt ist ja bei den meisten Banken erst ab 50.000 ein Thema, und dann auch nur für den darüber hinausgehenden Betrag. Wenn man da mal kurzfristig etwas reinrutscht, ist das auch keine große Sache. Wenn man dauerhaft mehr Liquidität halten will, dann sollte man sowieso schauen, dass man noch ein Konto bei einem anderen Institut eröffnet.


    Wichtig ist mit dem Sparplan erst mal anzufangen, wenn Du dann 1-2 mal im Jahr etwas nachsteuerst, falls überhaupt nötig, dann ist das im allgemeinen schon ausreichend.


    Das Abräumsparen o.ä. kommt mir persönlich nicht sonderlich sinnvoll vor. Ich finde es besser, die Sparrate erst mal zu setzen, als dass die der Rest nach allem anderen ist.

  • Wenn man da mal kurzfristig etwas reinrutscht, ist das auch keine große Sache.

    Das stimmt.

    Wenn man dauerhaft mehr Liquidität halten will, dann sollte man sowieso schauen, dass man noch ein Konto bei einem anderen Institut eröffnet.

    Das wird wohl meine "Lösung" werden. Naja, ein Hoch auf die Finanzsoftware...


    Dieses Abräumsparen ist wohl auch eher "zusätzlich" gedacht, nicht für allgemeine Sparraten. Nach etwas tieferem Einlesen in das Thema denke ich aber, dass ich das auch eher mit einem Dauerauftrag oder Einmal-Überweisungen lösen würde.

  • Das mit dem Puffer ist eine ganz gute Idee. Dummerweise ist das Verrechnungskonto bei meiner Bank aber eine Sichteinlage und wird dann zum Thema Verwahrentgelt mit betrachtet. Zu groß darf der Puffer dann also nicht sein, wenn man bei der gleichen Bank noch andere Konten hat...

    Einfach mehrere Tagesgeldkonten machen. Ich persönlich habe das so dass ich den normalen Puffer bei der gleichen Bank habe wie das Girokonto. Der sollte aber nicht über 10-20 000€ gehen. Alles was drüber ist, landet bei einer anderen Bank auf dem Tagesgeld. So ist Puffer und Sparen klar getrennt