10xDNA – Disruptive Technologies - Fonds bei comdirect

  • Da es noch keine Historie gibt, lässt sich die Vergangenheit nicht bewerten. Es ist eine Spekulation darauf, dass durch aktive Auswahl echte Perlen gefunden werden. Und dass deren Rendite die Fondskosten übersteigt. Wenn ein Haupttreffer dabei ist, macht er viele Nieten wett. Aber auch nur, wenn die Fondsmanager ihn nicht zu früh verkaufen. Mich persönlich reizt es derzeit nicht.

  • Hallo pemax310 , willkommen im Finanztip-Forum.


    Der Fonds ist ein gemanagter Fonds mit einer Kostenquote von 1,86% p.a. (Quelle Comdirect). Der Erfolg hängt davon ab, dass dieser Herr Thelen jetzt genau diese Aktien findet, die sich besser als der Markt entwickeln. Ich kenne ihn nicht persönlich, als Fondsmanager ist er mir nicht bekannt, hat also insoweit aus meiner Sicht keine Expertise vorzuweisen.


    Eine einfache Suche im Bundesanzeiger weist u.a. zwei Abschlüsse von GmbHs, bei denen er Geschäftsführer ist, auf. Die sollte man sich mal hinsichtlich der Bilanzqualität anschauen. Ich lese da jeweils was von "nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag". Das mag alles in der StartUp-Szene üblich sein, mich stört es.


    Generell frage ich mich, warum er jetzt auf die Jagd nach Privatanlegern gehen muss, nachdem er lt. Wikipedia schon seit 2009 im Risikokapitalbereich tätig ist.

  • https://10xdna.com/de/portfolio/


    Da sind schon ein paar nette Sachen dabei die hoffentlich langfristig gut laufen werden, viele davon habe ich ebenfalls

    Man muss sich aber dem Risiko bewusst sein und bei fast 2% Gebühren jährlich ist es nicht mehr so attraktiv. Man kann z.B. bei Scalable Capital auf fast alle dort genannten Firmen kostenlose Sparpläne abschließen. Dann hat man zwar eine andere Gewichtung, kann aber weitaus günstiger partizipieren.

  • Venture Capital != Börse

    Bei VC geht es darum Unternehmen im frühesten Stadium zu finden und mit vielen kleinen Investitionen (von denen die meisten an die Wand fahren) einen Jackpock zu erwischen. Charakteristisch für VC ist dass die Unternehmen fast nicht bekannt sind und - da in Privatbesitz - auch die Finanzen der Unternehmen nur wenigen potentiellen Investoren zugänglich sind. Sobald ein Unternehmen an die Börse geht ändert sich das alles. Unternehmen sind bekannter, müssen Bilanzen veröffentlichen die von zig Analysten bewertet werden, und so weiter. In dieser Situation eine Überrendite zu erzielen ist sehr schwer.

    Und Fachwissen, Erfahrung oder Talent aus der VC Welt wird sich nur begrenzt in den Fonds übertragen lassen

  • Auch die 17% in Amazon, Tencent und Alibaba sind jetzt nicht unbedingt Geheimtipps mit fast unendlichem Wachstumspotential sondern eher sehr hoch bewertete Marktführer.


    Breite Streuung ist bei einem aktiven Fonds eher nicht zwingen notwendig. Je breiter gestreut wird, desto mehr nähert sich der Fonds der Marktperformance an...vor Kosten. Insofern ist vollkommen valide konzentriert zu investieren, aber besonders kreativ ist das nicht

  • 33% in Tesla, Palantir und Coinbase... Breite Streuung in unentdeckte Perlen sieht für mich anders aus.

    Palantir hat davon noch am meisten Wachstumspotenzial. Da weigern sich aber viele zu investieren, wegen der Geheimdienst/Militärkontrakte. Die Firma bekommt bald als einziges IT-Unternehmen die höchste Sicherheitsstufe. Es gibt auch schon seit Ewigkeiten das Gerücht, dass Palantir dabei geholfen hat Osama zu finden. Die Software hat da m.E. sicherlich eine Rolle gespielt.


    Coinbase wird lustigerweise als Blockchain/DeFi gelistet, dabei sind die genau das Gegenteil von DeFi.

  • Frank Thelen wurde in den Medien mittlerweilen ziemlich zerlegt für seinen Fonds. Und zwar nicht wegen der miesen Performance (...das gehört leider zur Downside sog. Guru-Fonds...), sondern, weil er es hätte besser wissen müssen! Schließlich ist er mit seiner Firma "Freigeist" auch als Investor/Risikokapitalgeber tätig und kennt die Gesetzmäßigkeiten des Marktes sehr genau.


    Im Grunde hat Thelen nur eine Deutsche-Michel-Variante von Cathie Woods ARK Innovation ETF aufgelegt - und genau wie sein Idol das Vermögen der Anleger halbiert (einfach mal die beiden Kursverläufe übereinanderlegen - die Features sind nahezu identisch). Vor Sektoren- oder Guru-Fonds kann ich nur warnen. Siehe auch die Produkte der Börsenprofis wie Dirk Müller oder Crash-Propheten wie Max Otte.


    Wenn man sich mal überlegt, für wen solche Sektoren-Fonds aufgelegt werden: sicher nicht für institutionelle Anleger und Profis. Sondern für die kleinen Leute, die bei Zukunftstechnologien mitspielen möchten - aber dann doch lieber nicht das große Risiko eingehen wollen. Oft sind ihnen Einzelaktien nicht geheuer. Die quälende Ungewissheit wird mit "ein bischen Streuung" in einem Sektorenfonds abgepuffert, und mit einem bekannten Gesicht dazu fühlt es sich gleich noch behaglicher an.


    Ich persönlich halte Sektoren-Fonds für reine Marketing-Instrumente, dazu geschaffen, Kleinanleger mit aktuellen Themen einzufangen.

  • Ich persönlich halte Sektoren-Fonds für reine Marketing-Instrumente, dazu geschaffen, Kleinanleger mit aktuellen Themen einzufangen.

    Nö, hier werden aber nur die schlechten beleuchtet. Ein Teil meiner Altersvorsorge plätschert fröhlich bei Raisin Rürup in einem IT-Sektor ETF bei 17% pro Jahr vor sich hin. Waren mal 30% pro Jahr Rendite, aber ist halt gerade allgemein kein gutes Umfeld für Aktien.

    ISIN: IE00B3WJKG14

  • Nunja, in der ersten Dekade der 2000er hast du mit dem IT Sektor eher keinen Stich gemacht. Die zweite Dekade war super. Und was die dritte Dekade bringen wird, steht in den Sternen. Vermutlich wird es etwas vollkommen anderes sein. In den immer noch hohen Bewertungen von Big Tech ist ein Wachstum eingepreist das sich kaum erfüllen und noch schwerer weiter steigern lässt.