Riester beitragsfrei nach Wechsel, um vom besseren Vertrag zu profitieren?

  • Hallo zusammen,


    ich habe viel im Internet recherchiert, und leider keine passende Antwort gefunden. Daher hier der Versuch.


    Ich bin 33 Jahre alt und habe Ende 2012 (mit 24) einen fondgebundenen Riester Vertrag bei der Aachen Münchner abgeschlossen. Als Gutverdiener zahle ich seit Beginn die maximale Beiträge, sodass jedes Jahr 2.100€ reinfließt. Die Zulage von 154€ bzw. jetzt 175€ spielt bei mir keine Rolle, weil die Steuerrückerstattung die Zulage deutlich übersteigt: 2.100€ * Grenzsteuersatz 42% = 882€.

    Ebenso bewirken eventuelle Kinderzulage gar nichts (2 Kindern: 2*300 + 175 = 775€ < 882€)


    Der Riestervertrag kostet mich also 2.100 - 882 = 1.218€ im Jahr

    Die letzte Bescheinigung, die ich wiederfinde ist von Ende 2019.


    Bis Ende 2019 habe ich:

    - 7 * 1.218 = 8.526€ tatsächlich eingezahlt

    - Vertragsstand liegt bei 11.780€

    - die Summe der gezahlte Beiträge inkl. Zulage (jährlich + 200€ Sonderzulage): 14.900€.


    Mir ist leider erst jetzt aufgefallen, dass neben hohe (standard) Abschlusskosten i.H.v. 4% über die ersten 5 Jahre abbezahlt auch sehr hohe Verwaltungskosten von 300€ jährlich abgezogen werden. Das sind 15% von den Beiträgen!

    Zusätzlich performen die 2 Fonds (DWS Invest Zukunftsstrategie und DWS Invest Sachwertstrategie) nicht besonders gut, wahrscheinlich aufgrund von hohen TER von ca. 2,0% bzw. 1,7%. (Performance über 5 Jahre: +32% bzw. +15%)


    Da mein Vertrag von 2012 stammt, habe ich den Vorteil eines Garantieszinses von 1,75%.

    Weiter laufen lassen ist keine Option, mittlerweile bespare ich mir ETF, die Rendite ist besser und die Kosten niedriger. Jetzt stellt sich die Frage: Option1: beitragsfrei stellen, oder Option 2: wechseln?


    Nachteile eines Wechsels:

    - Garantiewert sinkt von 14.900€ auf 11.780€ runter.

    - Kündigungsgebühren bis zu 150€

    - neue Abschlusskosten i.H.v. 2,5%*2.100*33=1730€

    - neuer Ganrantiezins derzeit 0,9% bis Ende des Jahres statt 1,75% --> ein noch geringerer Anteil wird in Fonds investiert


    Vorteile eines Wechsels:

    - Chance auf niedrigere Verwaltungskosten (ich bespare noch 33 Jahre lang!)

    - Chance auf bessere Fonds wie ETFs mit besserer Performance und niedrigere TER


    Was würdet ihr an meiner Stelle machen? Wohlwissend, dass die Politik eventuell die Regeln ändert, z.B. indem nicht mehr 100% garantiert ist, sondern 70-80%. Was für mich besser wäre, in 33 Jahre hat das Geld auf Fonds Zeit, sich weiterzuentwickeln!


    Option 3: Übernacht ist mir noch eine verrückte Idee eingefallen: wie wäre es mit einem Wechsel in einem besseren Vertrag (geringere Verwaltungskosten) und im Anschluss den Vertrag beitragsfrei zu stellen?

    Ich hätte zwar die Nachteile eines Wechsel, würde dann aber keine große Abschlusskosten zahlen (1.730€/5/12*6 = 173€ wenn ich 6 Monate nach Wechsel den Vertrag pausiere) und das Geld hätte 33 Jahre Zeit, sich auf kostengünstige ETFs zu verzinsen. Wenn die Politik mitspielt (Garantie 70-80%) sind doch in günstige Verträge mit ETF gute Rendite zu erwarten, oder?


    Ist Option 3 in Euren Augen sinnvoll?

    Danke für die Rückmeldungen. Ich hoffe, ich konnte meinen Fall ausreichend gut beschreiben.

    Viele Grüße

    Rabistor

    • Nichts überstürzen.
    • Hoffen wir auf eine Überarbeitung der Riesterprobleme durch die Reformregierung.
    • Kurzfristig die Fonds innerhalb des Vertrages optimieren:
      https://www.test.de/Riester-Fo…hr-herausholen-5020719-0/
      Beste Wahl
      Fonds: DWS Global Growth LD (DE0005152441)
      Fonds: DWS Akkumula LC (DE0007474024)
      Fonds: DWS Ver­mögens­bildungs­fonds I LD (DE0008476524)
    • Die DVAG hat Dir sicher nicht nur den Riester angedreht?
  • Hi tom70794,

    danke für die Rückmeldung! Leider ist mein Vertrag so aufgebaut, dass ich die Fonds nicht auswählen darf bzw. es gibt nur diese 2 Fonds im Angebot! (Stichwort 3 Topf Riester und wenig Flexibilität im Vertrag).


    Deswegen überlege ich für die 34 restliche Jahre einen Wechsel und eine Anlage in kostengünstigere und performantere Fonds.


    Ich habe damals weitere Versicherungsverträge der DVAG gehabt (BU, PKV), zum Glück sind sie alle bereits längst gekündigt.