Gewinne mitnehmen bzw umschichten?

  • Hallo,

    ich würde gerne mal die ein oder andere externe Meinung / Einschätzung hören.

    Mein langfristiges Basis-Depot besteht aus World/EM/Europe. Das soll noch 10-15 Jahre weiterlaufen und daran will ich auch nichts ändern.

    Zusätzlich habe ich mir aber auch noch Branchen/Themen-ETF zugelegt, dieser Anteil muss nicht langfristig sein, das ist eher der "Zocker" Anteil und da will ich auch mit Zu- bzw Verkäufen auf Marktveränderungen reagieren (dieser Anteil soll max. 20% des gesamten ETF-Anteils betragen). Jetzt meine Frage: ist es sinnvoll, wenn die Themen ETF gut laufen, diese ab und zu mal abzuschöpfen bzw Gewinne mitzunehmen und das Geld dann im Basis-Depot anzulegen? Macht das Sinn oder ist das "mentale Buchführung"? Beispiel: mein NASDAQ ETF steht momentan ca. 40% im Plus. Weiterlaufen lassen oder Gewinne mitnehmen, diese aber wieder im Langfrist-Depot anlegen?

  • Da gibt es keine allgemein gültige Antwort.


    Ein möglicher Ansatz wäre eine Art Rebalancing zu machen, d.h. die Gewinne so weit zu entnehmen und in das Basis-Investment umzuschichten, dass der Anteil wieder auf 20% geht bzw. entsprechend dem gewünschten Anteil des ETF am Gesamtdepot.


    Alternativ könnte man einen Relative-Stärke-Ansatz fahren, d.h solange die Outperformance anhält bleibt man dabei, wenn dies nicht mehr der Fall ist sucht man ein anderes Rennpferd. Wenn dann der NASDAQ wie in den letzten Jahren konstant outperformt kann man eben auch dabei bleiben und hebelt damit die Gesamt-Performance des Depots. Meine Kinder haben einen Fonds, der über 12 Monate rund 70% gemacht hat, den verkaufe ich derzeit eben nicht.


    Nur mal so: je nach Depotgröße, Anlagevehikel und Risikoneigung können 20% viel sein, da gut gelaufene Sektoren dazu tendieren entsprechend stark zu korrigieren.

  • Jetzt meine Frage: ist es sinnvoll, wenn die Themen ETF gut laufen, diese ab und zu mal abzuschöpfen bzw Gewinne mitzunehmen und das Geld dann im Basis-Depot anzulegen? Macht das Sinn oder ist das "mentale Buchführung"? Beispiel: mein NASDAQ ETF steht momentan ca. 40% im Plus. Weiterlaufen lassen oder Gewinne mitnehmen, diese aber wieder im Langfrist-Depot anlegen?

    Nach dem Motto "Lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf`'m Dach" kann man durchaus vorgehen...

    Dabei geht's weniger um Timing, sondern eher um die "begrenzte Gier". Im Nachhinein stellt man meist fest, dass ein längeres Halten zu besseren Ergebnissen geführt hätte. Aber egal... was man quasi auf der hohen Kante hat, das hat man. Punkt.

  • Ich würde nur so viel verkaufen, dass der Sparerfreibetrag von 801€ jedes Jahr ausgenutzt wird.

    ... es kommt auf's Volumen an! Und bei "spekulativen" und stark volatilen Titeln nehme ich lieber Gewinne mit (und zahle Steuern), als klein-klein Freibeträge über Jahre hinweg auszunutzen. Letztere nutze ich eh... so oder so.

  • Beim Sparerfreibetrag ist nicht mehr viel Luft. Der ist bald durch die Ausschütter ausgeschöpft.

    Es geht nur darum, aus den spekulativeren Titeln - wenn sie gut laufen - Gewinne mitzunehmen und in die Basis ETF umzuschichten oder eben nicht und laufen lassen. Steuern würden dann auf jeden Fall fällig.