Mischfonds zu ETF umwandeln

  • Guten Tag,


    aus Unwissenheit habe ich mir von der Sparkasse 2019 folgende Mischfonds andrehen lassen:


    DJE-ZINS+DIVIDENDE PA EUR

    LU0553164731


    FLOSSB.V.STORCH-MUL.OPP.R

    LU0323578657


    Wie ich nun erfahren habe sind das die Standardfonds der Sparkassen, die zwar eine sichere Rendite bringen, aber auch enorme Gebühren haben. Seit nun ein paar Monaten bespare ich auf einem separaten Depot bei Scalable Capitel den A2PKXG. Nun würde ich gerne die Mischfonds verkaufen und das gewonnene Geld auf Scalable Capital ebenfalls in den A2PKXG investieren.


    Nur wie gehe ich am besten vor bzw. macht das Vorhaben überhaupt Sinn?

    Die erste Frage die sich stellt ist natürlich ob man nun einen größeren Betrag auf einmal investieren soll oder gestückelt über einen längeren Zeitraum.

    Falls man sich entscheidet, gleich den gesamten Betrag zu investieren, sollte man warten bis der Kurs etwas gefallen ist oder zu einem beliebigen Zeitpunkt investieren?


    Und letzte Frage dazu: Wie soll ich beim Verkauf mit dem Freibetrag umgehen? Soll ich nur so viel verkaufen dass ich meinen Freibetrag ausschöpfe und dann nächstes Jahr erneut einen Teil verkaufen, oder gleich alles jetzt in den FTSE All World stecken und zu einen womöglich geringeren Kurs investiert zu sein?


    Ich weiß dass man die Zukunft nicht vorhersagen kann, aber wie würdet ihr in meiner Situation vorgehen?

    Vielen Dank für eure Antworten!

  • Nicht zögern zu verkaufen und lieber Steuern zahlen, als auf profitablere ETfs oder auch sehr gute aktive Fonds zu verzichten. Mit der Rendite guter Fonds solltest du die Steuern bezahlen können.

    Auch würde ich derzeit schnell alles investieren und nicht in Teilen, denn zumindest die nächsten Monate läßt sich gut mit Aktionsfonds an der Börse verdienen und als bloßer Zuschauer wirst du dich bald nur über dich selbst ärgern!

  • Den

    FLOSSB.V.STORCH-MUL.OPP.R

    LU0323578657


    will ich auch loswerden. Der Chart liegt wie eine Stein am Boden. Ich werde erstmal einen Teildepotübetrag zur ING beantragen und dort verkaufen. Ist um Welten günstiger als bei der Sparkasse und bei Scalable sicher auch.

    Auf einmal investieren bringt im Schnitt historisch die besseren Renditen, da du länger im Markt bist. Solltest du aber davon ausgehen, daß der Markt eher nach unten geht is in Tranchen besser, da du der Gefahr aus dem Weg gehst mit der Einmalanlage eine 'Ausreißer-Nach-Unten' bzgl. Rendite zu produzieren. Einmalanalge ist nur im Durchschnitt besser.

    Im Moment mach ich lieber Einmalanlage. Ansonsten keine Markttiming vornehmen.

    Das ist pure Zockerei. Es ist allgemein besser im Markt drin zu sein als draußen.

    Statistisch gesehen wird aus 1 Euro, den du am 1. Januar in den Markt investiert am 31.12 dann 1.08 Euro. Das ist nicht jedesmal so, mal ist es mehr, mal weniger, mal sogar negativ. Aber im Erwartungswert stimmt es so. Dein FTSE All-World bildet ziemlich gut den Markt ab.

    Also investieren und dann 10-15 Jahre meditieren und auf den Erwartungswert vertrauen.

  • Nur wie gehe ich am besten vor bzw. macht das Vorhaben überhaupt Sinn?

    Zunächst solltest Du Dir darüber klar werden, dass grundsätzlich von Finanztip eine Mischung aus sicheren und risikoreichen Anlagen und ggf. Gold. empfohlen wird., konkret aus Aktien-ETF, Fest-/Tagesgeld und physischen Gold.


    Der Flossbach stellt ein vergleichbares Konstrukt dar. Mit 30% Wertzuwachs in drei Jahren macht er das ganz gut, ein vergleichbares ETF Portfolio (JustETF Musterportfolio 70% Aktien, Renten, Gold) liegt allerdings besser.


    Der DJE ist sehr konservativ und hat lt. KIID mindestens 50% in Anleihen, damit ist im Moment nichts zu holen und wird bei Zinssteigerungen eher verlieren.


    Erster Schritt wäre aus meiner Sicht, dass Du Dir klar wirst, wie Deine Portfoliostruktur hinsichtlich des Sicherheitsanteils aussieht.

    Als zweiten Schritt würde ich mich vom DJE aufgrund des Zinsrisikos trennen.

    Als dritten Schritt würde ich mich vom Flossbach trennen sofern Deine Portfoliostruktur stimmt (Schritt 1). Ich verkaufe meinen Flossbach nicht sondern nehme ihn als Quasi-Sicherheitsanteil. Ich bin allerdings schon älter und mag Schwankungen im Portfolio nicht so sehr. Dazu mal die Kurven anschauen bei der Corona-Krise https://www.fondsweb.com/de/ve…LU0553164731,IE00BK5BQT80

  • Danke für die fundierten Antworten! Das mit dem Sicherheitsanteil ist gut zu wissen und ich denke, dass ich nun erst einmal den DJE verkaufen werde.


    Muss etwas beim Verkauf beachtet werden? Ich kann verschiedene Börsen wie außerbörslich, Berlin usw. auswählen. Was wäre da die beste Option?

    Vielen Dank!

  • Bitte informieren wie bei der Sparkasse die Kosten sind. Üblicherweise kann man gemanagte Fonds kostenlos zum Inventarwert an die Fondsgesellschaft zurückgeben. Beim Verkauf an der Börse kommen hingegen Kosten auf und ggf. ist der Geldkurs geringer als der Inventarwert.

    Das soll Dir der Berater mal erläutern, dafür bekommt er die Provision der Fondsgesellschaft ....


    Es fallen beim Verkauf wahrscheinlich Steuern an, sofern der Fondskurs gestiegen ist. Falls Du im Freistellungsauftrag noch Luft hast und dies nicht bei der Sparkasse ist solltest Du über eine Änderung der Höhe bei den einzelnen Depotbanken nachdenken.

  • Über Flossbach Fond hat Gerd Kommer gerade einen schönen Blog Artikel veröffentlicht:

    https://www.gerd-kommer-invest.de/flaggschiff-fonds-elend/

    (Unter Punkt 4)


    Wenn du langfristig Vermögen aufbauen willst, ist ein Allin Einstig statistisch besser (zu ca. 75%), wie schon erwähnt. Aber da kommt die Psyche dazwischen.

    Wenn du sehr bald aus deinem Aktienportfolio entnehmen möchtest, du dich also bald in der Entnahmephase befindest, ist ein Einstieg auf Raten besser, wegen des Sequence of Return Risk. Ca. 30-40% Direkteinstieg, Rest in kleinen Raten über mehrere Monate oder wenige Jahre.


    Was den Freibetrag angeht, vom Bauchgefühl her, dieses Jahr noch einen Teil, und den anderen Teil im nächsten Jahr. Aber das ist nur so ein Gefühl, ob das was bringt, weiß ich nicht.

  • Guten Tag,

    ich hab nun erst mal mein Depot auf Scalable übertragen, bis auf den Flossbach da dieser dort nicht angeboten wird. Den werd ich erst mal auf dem Sparkassen Depot behalten und dann mit dem Berater verkaufen.

    Bei dem DJE werd ich so viel verkaufen, dass ich noch im Steuerfreibetrag landen. Oder wäre es besser gewesen diesen auch bei der Sparkasse zu verkaufen?