Ist Raisin/Fair Rürup/Weltsparen noch empfehlenswert?

  • Hallo,


    glücklicherweise konnte ich mich durch finanztip und die Verbraucherzentrale rechtzeitig gegen einen Provisions Rürup entscheiden.


    Hier:

    https://www.finanztip.de/rueru…uerup-rentenversicherung/


    Und beim Verbraucherschutz wurde Weltsparen bzw Fairrürup von raisin empfohlen.


    Allerdings machen die Erlebnisberichte zu dem Riester Dilemma in der Corona Krise sehr skeptisch:


    https://www.finanztip.de/blog/…er-wieder-am-aktienmarkt/


    Die Kommentare dort lesen sich auch nicht schön.



    Nun meine Frage:


    Welche ETF Rürup Netto Veträge können überhaupt noch empfohlen werden? Wo kann ich sicher gehen, dass kein day trading betrieben wird? Wo liegen meine Investments passiv „sicher“ und werden nicht 100x im Monat hin und her geschichtet?


    Mit oder ohne Rentenfaktor? Mit Cockpit oder ohne? Usw..



    Gibt es neue Testverichte von finanztip? Ich habe nur den aus 2019 gefunden.


    Viele Grüße :thumbup:

  • Rürup und Riester sind nicht das gleiche Produkt, nicht verwechseln! Das Problem am fairriester und corona Crash war und ist die vom Gesetzgeber vorgeschriebene beitragsgarantie.


    Rürup hat solch eine Garantie nicht, dementsprechend kann voll der Aktienmarkt bespart werden ohne das Risiko von zwangsumschichtung während Krisenzeiten.


    Aber merke: ohne Risiko keine Rendite!

  • Rürup und Riester sind nicht das gleiche Produkt, nicht verwechseln! Das Problem am fairriester und corona Crash war und ist die vom Gesetzgeber vorgeschriebene beitragsgarantie.


    Rürup hat solch eine Garantie nicht, dementsprechend kann voll der Aktienmarkt bespart werden ohne das Risiko von zwangsumschichtung während Krisenzeiten.


    Aber merke: ohne Risiko keine Rendite!

    Also dass das zwei verschiedene Produkte sind ist mir klar. Aber habe ich dann den garantierten Rentenfaktor bei der Rürup damit verwechselt? Denn dort gibt es so gesehen ja durch diese Faktoren auch Garantien.


    Der Anbieter bleibt auch der Gleiche.


    Alternativ lägen mir noch Honorarverträge von Condor, Alte Leipziger und myLife vor. Condor wirkte da kostentechnisch am besten mit dem Condor Congenial Basis.


    Oder gibt es statt Honorar Verträgen noch bessere Optionen?

  • Der garantierte rentenfaktor bestimmt, wie viel Verrentung du pro 10.000 eur angespartem Kapital bekommst. Das ist gut im Vorfeld zu wissen, ist aber keine kapitalgarantie!


    Die hast du nur bei den klassischen Rürups, die lag aber dank historischer niedrigzinsen bei 0.9% als z. B. Das letzte mal bei der huk24 geschaut habe.


    Wenn du Rendite willst, musst du fondsgebunden sparen. Da gibt es naturgemäß keine Garantien auf das angesparte Kapital.


    Fühle mich leider nicht in der Lage eine Empfehlung auszusprechen. Wenn ich es wüsste, würde ich ernsthaft selbst drüber nachdenkenden selbst einen Rürup abzuschließen.

  • Beim Rürup-Vertrag von Fairr sollten keine von dir nicht veranlassten Umschichtungen stattfinden. Hier trägst du ja das gesamte Risiko und bekommst einfach den Endstand deines Depots verrentet.


    Ich weise in diesem Zusammenhang aber auf die beiden recht aktuellen Blogartikel von Hartmut Walz hin: https://hartmutwalz.de/nichts-…versicherungs-vertraegen/ und https://hartmutwalz.de/unsiche…nsversicherer-ein-update/. Wenn du nicht wirklich unbedingt dein Langlebigkeitsrisiko absichern möchtest, solltest du dir dreimal überlegen einen Rürup-Vertrag zu starten.

  • Beim Rürup-Vertrag von Fairr sollten keine von dir nicht veranlassten Umschichtungen stattfinden. Hier trägst du ja das gesamte Risiko und bekommst einfach den Endstand deines Depots verrentet.


    Ich weise in diesem Zusammenhang aber auf die beiden recht aktuellen Blogartikel von Hartmut Walz hin: https://hartmutwalz.de/nichts-…versicherungs-vertraegen/ und https://hartmutwalz.de/unsiche…nsversicherer-ein-update/. Wenn du nicht wirklich unbedingt dein Langlebigkeitsrisiko absichern möchtest, solltest du dir dreimal überlegen einen Rürup-Vertrag zu starten.

    Genau dieses Langlebigkeitsrisiko möchte ich gerne absichern. Vor allem vor dem Hinblick, dass ich Freiberufler bin. Und über die gesetzliche RV nicht viel erreichen kann.


    Daher auch die Suche nach der „bestmöglichen“ Option. Bei den neuen Anbietern schwingt ja auch immer mal die Sorge vor zukünftiger Insolvenz mit. Dass ich sehr wahrscheinlich keinen break even erreichen kann, ist mir klar. Aber darum geht es mir auch nicht. Dass diese Absicherung der Langlebigkeit nicht kostenlos ist, ist mit bewusst.

  • Genau dieses Langlebigkeitsrisiko möchte ich gerne absichern. Vor allem vor dem Hinblick, dass ich Freiberufler bin.

    Die Kombi der beiden Sätze hört sich etwas an wie: "Nach München ist es weiter als mit dem Fahrrad!"

    Freiberufler oder nicht spielt keine Geige...


    Jeder halbwegs vernünftige "Entnahmeplan" schlägt jegliche Versicherungslösung um Welten. Denke mal an eine steigende Rente, einen höheren "Rentenfaktor", absolute Flexibilität...

    Einfach einmal damit beschäftigen!

    MMn spricht fast nix für einen Riester oder Rürup; als renditeschädlich Variante des Vermögensaufbaus zusätzlich zu einer vernünftig dimensionierten, selbst gemanagten Variante kamm man durchaus auch über solche schrottigen Vertragskonstrukte nachdenken.

  • Woher die Schärfe?


    Ich hatte den Punkt vor dem „Und“ unpassend gesetzt.


    In meinem Fall ist es so, dass ich als Freiberufler über ein Versorgubgswerkt in die GRV einzahle. Das basiert allerdings auf Schätzungen und Einkommensprognosen. Da diese auch den Beitrag zur KV ergeben und mein Einkommen immer schwankt, bin ich notorisch „hinterher“ mit meinen Beiträgen zur GRV. Das alleine wird niemals für eine ausreichende Rente reichen.


    Da ich selbstständig bin, muss ich mir außerdem um Pfändungssicherheit Gedanken machen. In der Corona Krise durfte ich erstmal schön meine Ersparnisse aufbrauchen und meine Altersvorsorge anknabbern. Das interessiert dann in gewissen Situationen niemanden, für was der ETF eigentlich gedacht ist.


    Desweiteren lohnen sich für mich sehr wahrscheinlich die Steuerersparnisse über Einmalzahlungen am Jahresende.


    Ich sehe Rürup nicht als einzigen Baustein, sondern als einen von mehreren und bin daher hier auf der Suche nach Empfehlungen für eine gute Netto Police/ einen guten Anbieter und nicht nach der Beantwortung aus der Ferne ob ein Rürup für mich sinnvoll ist.

  • Woher die Schärfe?

    Keine Schärfe! Meine Ausdrucksweise ist der Tatsache geschuldet, dass ich mich nicht altersgerecht verhalte ;) Sorry, wenn's in den falschen Hals gerutscht ist.

    Wollte nur zum Ausdruck bringen, dass das Langlebigkeitsrisiko alle, nicht nur Freiberufler*innen, betrifft... und... dass die Argumentationen der Versicherer hierzu voll für die Tonne und kräftigst "auf die Backe gemalt" sind.

    Das alleine wird niemals für eine ausreichende Rente reichen.

    Das ist eh klar und gilt auch für die abhängig Beschäftigten.


    Da ich selbstständig bin, muss ich mir außerdem um Pfändungssicherheit Gedanken machen.

    Auch klar. Riester und/oder Rürup würden aber auch im Falle einer Insolvenz bei weitem nicht ausreichen, um im Alter nicht in den Zwangsfrugalismus verfallen zu müssen.


    In der Corona Krise durfte ich erstmal schön meine Ersparnisse aufbrauchen und meine Altersvorsorge anknabbern. Das interessiert dann in gewissen Situationen niemanden, für was der ETF eigentlich gedacht ist.

    Davon waren/sind viele Menschen betroffen. Rürup statt ETF hätte dich aber auch nicht weiter gebracht.

    Wenn ich z.B. Dinosaurierjäger bin und keine Dinos mehr da sind, muss ich mich auf anderes Getier verlagern ;)

    Während Corona haben viele "umgesattelt" und mehr gescheffelt, als je zuvor.


    Desweiteren lohnen sich für mich sehr wahrscheinlich die Steuerersparnisse über Einmalzahlungen am Jahresende.

    Auch klar. Da muss der spitze Rechenstif ran, aber auch in der Frage der nachgelagerten Versteuerung.


    Ich sehe Rürup nicht als einzigen Baustein, sondern als einen von mehreren und bin daher hier auf der Suche nach Empfehlungen für eine gute Netto Police/ einen guten Anbieter und nicht nach der Beantwortung aus der Ferne ob ein Rürup für mich sinnvoll ist.

    Comprende

  • bei dem Argument, ein ETF Entnahmeplan schlägt jede ETF Basisrente, fehlen mir immer zwei Punkte. Ja viele hier und auch ich trauen sich so einen Entnahmeplan zu.


    Aber es gibt auch Personen, wie meine Frau, die das nicht können und auch niemals in das Thema einlesen wollen bzw. nicht möchten. Das kann man jetzt kritisieren, aber es ist die Wirklichkeit. Ich könnte jetzt meine Frau als Freiberuflerin sagen, dass Sie keine ETF Basis sondern nur ETF ansparen soll. Wenn ich aber mal nicht mehr da bin - wieso auch immer - bröckelt der Entnahmeplan ganz schnell. Für solche Personen ist eine Rentenzahlung einfach besser. Natürlich das Geld vorab investiert in ETF und die Basis als Nettotarif


    Ein weiterer Fall ist, wenn man es für sich macht, aber im Alter nicht mehr in der Lage ist, seine Finanzen selbst zu regeln. Ob dann ein gesetzlicher Betreuer oder Familienangehörige den Entnahmeplan so fortführen? Das lasse ich mal offen. Vlt überfordert es sie auch einfach.

  • Aber es gibt auch Personen, wie meine Frau, die das nicht können und auch niemals in das Thema einlesen wollen bzw. nicht möchten. Das kann man jetzt kritisieren, aber es ist die Wirklichkeit.

    Ich persönlich finde eine solche Einstellung erschütternd, gerade wenn es sich noch um eine Person handelt, die Unternehmer ist! :/

    Aber ich muss Dir zustimmen. Meine Partnerin z.B. ist partout nicht bereit auch nur an eine Investition an der Börse/ETF/Fonds zu denken! Ich habe es mehrfach versucht, Sie zu überzeugen einen Teil Ihres Geldes langfristig anzulegen. No Way!!! Für Sie ist das ganze Thema Aktien/ETF einfach nur 'Casino'.

    Jeder Mensch tickt halt anders.

  • meine Frau ist bereit in ETF zu investieren. Aber sie versteht davon nicht so viel, dass Sie einfach mal so einen Entnahmeplan ohne Probleme macht. Zumindest traue ich ihr das nicht zu. :) Und es gibt ganz viele, die dieses Wissen nicht haben und es sich auch nicht aneignen können.


    Zur deiner Aussage, dass es erschreckend ist, sich nicht mit den Thema ETF auseinanderzusetzen, als Unternehmer. Viele Unternehmer vertrauen ausschließlich Fremden Personen ihre Altersvorsorge an. Wieso das so ist, sollte klar sein. Sie haben dieses Finanzwissen nicht. Denk doch nur mal an die ganzen Berufe im Gesundheitswesen, der Pflege des Handwerk etc. Bei viele muss man ja froh sein, wenn Sie ihr Steuerunterlagen vernünftig ordnen :D

  • Viele Unternehmer vertrauen ausschließlich Fremden Personen ihre Altersvorsorge an. Wieso das so ist, sollte klar sein. Sie haben dieses Finanzwissen nicht. Denk doch nur mal an die ganzen Berufe im Gesundheitswesen, der Pflege des Handwerk etc.

    ... daran werden wir paar Hansels und Gretels nicht viel ändern. Diese Community ist ja relativ klein und absolut nicht repräsentativ für den Finanzbildungsstand in Schland.

    Wer zu bequem ist und sich nicht um seine Finanzen kümmern will oder kann, der wendet sich halt an irgendwelche Berater und Dienstleister... die - leider - in den meisten Fällen den Verbrauchern nur marginal überlegen sind, wenn's darum geht, die Finanzen zu managen ;)


    Und wenn sich ein aufgeklärter Mensch wie Zoshy hier an die Community wendet, um mehr input und vielleicht auch andere Ideen zu bekommen, dann darf man doch durchaus Anregungen liefern, oder?