Jobrad oder lieber Kaufen?

  • Hallo Arash,
    am Ende muss es jeder selbst wissen.
    Bei den Jobrad-Angeboten sind jährliche Inspektionen und Versicherungen in der Kalkulation enthalten, die im Falle der privaten Finanzierung mit Mondpreisen und bei Leasing mit superniedrigen Preisen enthalten sind. Das verzerrt das Ergebnis erheblich.
    Dazu kommt, dass man über alles, was vom Brutto weggeht, seine Beiträge in Renten- und Arbeitslosenversicherung mindert und entsprechend weniger Leistungen bekommt. Das macht für ein Fahrrad sicher nicht viel aus, aber in der Summe mit anderem (bAV) ist es sichtbar.

  • Es kommt auf das konkrete Angebot an.

    Wir hatten bei uns auch mal so ein Jobrad Angebot. Ich habe ausgerechnet dass ich über 3 Jahre (netto) 90% des Kaufpreises zahle, das Fahrrad dann aber nicht einmal übernehmen konnte. So ein Fahrrad hält aber deutlich länger als 3 Jahre. Der Anbieter hatte natürlich eine ganz andere Rechnung, mit jährlichen Inspektionen und Ersatzteilen für unglaublich viel Geld.


    Ich würde so ein Jobrad Angebot nur eingehen wenn du

    1. tatsächlich ein neues Fahrrad brauchst

    2. am Ende Eigentümer wird (zur Not auch für einen symbolischen Euro)

    3. die Gesamtkosten maximal einem ordentlichen Preis bei Direktkauf entsprechen.


    Versicherungen braucht man für normale Fahrräder nicht (bei sehr teuren mag das anders aussehen), Inspektionen auch nicht. Ob die Reifen abgefahren oder die Bremsen runter sind merkt man selbst und kann man in der Regel in 10 Minuten zu Hause reparieren

  • Ob die Reifen abgefahren oder die Bremsen runter sind merkt man selbst und kann man in der Regel in 10 Minuten zu Hause reparieren

    Das mag für mich als 'Boomer' noch zutreffen. Auf viele jüngere Menschen scheinbar nicht. Bei uns in der Straße ist ein Fahrradladen und wenn ich sehe, wie viele Leute schon wegen einem platten Reifen Ihr Fahrrad in die Werkstatt bringen... :/

    In unserem Viertel stehen verhältnismäßig viele Räder von Swapfiets vor den Häusern. 19,90€ pro Monat! 8|

    Das was da manche Leute im Jahr für Ihr Rad ausgeben, habe ich in den letzten 10 Jahren bei weitem nicht für den Unterhalt von meinem Drahtesel investiert. Das Rad wurde mir seinerzeit sogar geschenkt, weil es nicht mehr 'modern' war!

    Stimmt, modern ist es nicht. Dafür aber solider als der Kram, der heute verkauft wird. ^^

  • Wenn Du in einer Großstadt wohnst, wo Fahrräder häufig geklaut oder demoliert werden, ist es vielleicht gar nicht unangenehm, wenn das Rad nicht Dir gehört und Du es im Schadensfall einfach reparieren lassen kannst oder ein neues bekommst… Frage ist, ob auch Privatnutzung erlaubt und versichert ist (abends in die Kneipe, Fahrradtour am Wochenende)? Trotzdem muss man natürlich überlegen, ob es nicht doch viel billiger und sinnvoller ist, sich ein eher günstiges Gebrauchsrad einfach so zu kaufen.

  • Das mag für mich als 'Boomer' noch zutreffen. Auf viele jüngere Menschen scheinbar nicht. Bei uns in der Straße ist ein Fahrradladen und wenn ich sehe, wie viele Leute schon wegen einem platten Reifen Ihr Fahrrad in die Werkstatt bringen...

    Bin doch erst 34...und jetzt schon alt...

    Das Alter ändert aber nichts daran dass man mit Werkzeug für ein paar Euro die meisten Reparaturen am Fahrrad selbst machen kann. Unter finanzieller Betrachtung also günstiger und unter dem Zeit-Aspekt auch. Bis man in der Werkstatt ist,hat man alles selbst gemacht

  • Frage ist, ob auch Privatnutzung erlaubt und versichert ist (abends in die Kneipe, Fahrradtour am Wochenende)? Trotzdem muss man natürlich überlegen, ob es nicht doch viel billiger und sinnvoller ist, sich ein eher günstiges Gebrauchsrad einfach so zu kaufen.

    Ich kenne einen Vertrag, in dem Privatnutzung erlaubt ist, es ist aber vorgeschrieben, das Fahrrad mit einem Schloss mit einem Mindestpreis von x (ich glaube 50 €) abzuschließen.

  • Es kommt sicherlich auch auf das Rad bzw. den Wert des Rades an.

    In der Firma in der meine Frau arbeitet werden auch Leasing-Fahrräder angeboten. Je nach Rad ist man da ganz schnell bei 5000€ (eBike oder Lastenrad)!

    Das wird dort auch von einigen Ihrer Kollegen genutzt. Die Kollegen kommen aber nie mit dem Rad zur Arbeit! ;) Dort wird das Rad rein in der Freizeit genutzt.

    Das wäre ein Preis, den wir niemals direkt für ein Rad bezahlen würden. Für unseren Alltag, wären solche Räder aber auch nicht wirklich praktisch nutzbar, da man Sie kaum in der Stadt an einem öffentlichen Ort abstellen könnte.

    Vor unserem Nachbarhaus steht ein eBike, dass durch den Besitzer durch insgesamt 5! =O Schlösser gesichert ist! Da bräuchte ich ja fast mehr Zeit das Rad aufzuschließen als für den Weg zur Arbeit. ;)

  • Das mag für mich als 'Boomer' noch zutreffen. Auf viele jüngere Menschen scheinbar nicht. Bei uns in der Straße ist ein Fahrradladen und wenn ich sehe, wie viele Leute schon wegen einem platten Reifen Ihr Fahrrad in die Werkstatt bringen... :/

    Ich weiß jetzt nicht, was für Räder das sind, aber bei modernen bzw. "besseren" Rädern beispielsweise mit Scheibenbremsen sind manche Arbeiten nicht mehr so einfach und simpel wie bei früheren Rädern.
    Und es braucht teilweise auch anderes bzw. besseres Werkzeug, ein "Knochen" reicht da nicht mehr.

    Hat das Rad einen Riemenantrieb, wird alles nochmal komplizierter.
    Oder anders gesagt: Selbst für manche Trivialarbeiten benötigt man heutztuage schon einen Drehmomentschlüssel. Geht ab 50 Euro für einfache Qualität los. Auch Scheibenbremsen justieren ist manchmal fummelig.
    Da verstehe ich jeden, der sein Drahtesel zur Werkstatt bringt.

  • Ich habe mir Anfang des Jahres ein Rennrad für 3K gegönnt über BusinessBike.

    Privat hätte ich die Kohle nie ausgegeben! Inkl. habe ich Vollkasko und Voll Service.


    Hätte ich gewußt dass dadurch meine Rentenbeiträge sinken, hätte ich es nicht gemacht. Das sagt dir nur keiner vorher.


    Jetzt nutze ich das Ding nur privat und dann mal gucken nach den noch 2 1/2 Jahren.


    Aber wegen der Rentensache werde ich das Leasing wohl auslaufen lassen....

  • Sehe jetzt die meisten Dinge bei einem Fahrrad auch nicht so wild, zumindest bei einem klassischen Fahrrad mit Kette und Bremsklötzen. Da merkt man schon wenn man was falsch macht. S-Pedelecs die mit 45 den Berg hochfahren sind in den Hinsicht übrigens keine Fahrräder und brauchen vielleicht etwas mehr Fachwissen ;)

  • Ich habe einen ausführlichen Finanztip-Ratgeber (mit Berechnungsbeispielen) geschrieben udn auch diesem Hinweis: "Die Gehaltsumwandlung hat einen kleinen Haken: Durch das etwas niedrigere Nettogehalt sinkt die Bemessungsgrundlage für Lohnersatzleistungen wie Arbeitslosen- oder Elterngeld. Zudem zahlst Du etwas weniger in die Ren­ten­ver­si­che­rung ein, was Deinen Rentenanspruch geringfügig schmälert."


    Quelle: https://www.finanztip.de/dienstfahrrad/

  • Ich habe einen ausführlichen Finanztip-Ratgeber (mit Berechnungsbeispielen) geschrieben udn auch diesem Hinweis: "Die Gehaltsumwandlung hat einen kleinen Haken: Durch das etwas niedrigere Nettogehalt sinkt die Bemessungsgrundlage für Lohnersatzleistungen wie Arbeitslosen- oder Elterngeld. Zudem zahlst Du etwas weniger in die Ren­ten­ver­si­che­rung ein, was Deinen Rentenanspruch geringfügig schmälert."


    Quelle: https://www.finanztip.de/dienstfahrrad/

    Lieber Udo,


    den Finanztip-Ratgeber habe ich mit Interesse gelesen.

    Aber nach meiner Meinung hast Du in der Beispielrechnung einen Fehler gemacht, bzw. würden die vorhergehenden Ausführungen dem widersprechen. Denn gewährt einem der Arbeitgeber ein Dienstfahrrad als Gehaltsextra (zusätzlich zum bisherigen Gehalt), soll dies ja ausdrücklich steuerfrei sein.

    In meinen Augen muss dies auch für einen Teil des Fahrrades gelten und nicht nur bei einem Anteil von 100%.

    D.h., die 25,- € Zuschuss (als Gehaltsextra) des Arbeitgebers sollten das zu versteuernde Bruttoeinkommen nicht erhöhen sondern in einer steuer- und sozialversicherungsfreien Lohnart in der Gehaltsabrechnung ausgewiesen werden dürfen (analog steuerfreier Sachbezug).

  • ...

    Ich muss mich korrigieren und nehme alles zurück, die Berechnung war natürlich doch richtig... (allenthalben beim geldwerten Vorteil könnte man argumentieren, dass dieser bei einem Arbeitgeberzuschuss angepasst werden müsste...)

  • Gibt es Pläne, den genannten Artikel mal wieder zu überarbeiten?


    Gerade bei den Angeboten der Leasinganbieter für die Übernahme nach Leasingende scheint das immer teurer und damit unattraktiver zu werden für den Leasingnehmer, nach meiner Beobachtung.


    Konkretes Beispiel: Bei Businessbike waren es bei einem Angebot vom Januar noch 15% des UVP und aktuell sind es bereits 17%.



    Das betrifft ja auch die Ausgangs-Fragestellung von Arash, ob sich Leasing lohnt.

  • Ich habe einen ausführlichen Finanztip-Ratgeber (mit Berechnungsbeispielen) geschrieben ...

    Gibt es Pläne, den genannten Artikel mal wieder zu überarbeiten

    Ich möchte gern in die selbe Kerben hauen. Ich fand den Ratgeber schon sehr hilfreich - danke!, wobei ich eine etwas "entschlackte" und "gestraffte" Variante ohne den Bezug zu den "alten" 2019 etc. Regeln bevorzugt hätte.