ETF-Sparplan vs. ETF-Rürup

  • Hallo zusammen,


    mich würde mal interessieren, ob es sich lohnt, zusätzlich zu einem ETF-Sparplan (passives Weltportfolio nach Gerd Kommer) aufgrund von Steuervorteilen auch zusätzlich noch etwas in eine ETF-Rürup Rente ( z.B. Raisin Pension / Fairrürup) zu investieren?


    Bin Jahrgang 83, angestellt und zahle den höchsten Steuersatz.


    Bin gespannt auf eure Einschätzung :)

  • Sebas23

    Hat den Titel des Themas von „ETF Sparplan vs. Rürup auf ETF Basis“ zu „ETF-Sparplan vs. ETF-Rürup“ geändert.
  • Hallo.


    Spitzensteuersatz klingt immer gewaltig, aber nur weil mindestens ein Euro mit 42% besteuert wird, heißt das nicht, dass der Steuersatz für das gesamte Einkommen so gewaltig hoch ist.


    Will heißen: Steuereffekte werde gerne überschätzt. Somit mag es unter steuerlichen Aspekten erstrebenswert sein, eine Basisrente zu besparen, gegenüber der "freien" ETF-Anlage muss sie trotzdem noch lange nicht konkurrenzfähig sein.

  • Du gibts mit dem Rürup Vertrag die Kontrolle über diesen Teil deines Vermögens auf. Du kannst du eine Rentenzahlung bekommen. Wenn du keine Rentengarantie vereinbarst (und die ist teuer) und frühzeitig stirbst, ist das Geld weg.


    Und wie Referat Janders sagt, Steuersätze werden meist überschätzt. Wir zahlen bei 100k+ Gehalt ca. 30%.

  • Hallo zusammen,

    wie schätzen Sie nachfolgendes ein.

    Bei einem Vertrag der noch 8 Jahre läuft Ggf. bei

    hohem bzw. niedrigen Steuersatz.

    Ist da nicht trotz der höheren Kosten ein einstellen der Zahlungen zugunsten eines ETF effektiver?

    Bei Rürup ist Durch­halte­vermögen gefragt

    Wichtig ist zudem, dass Spare­rinnen und Sparer ihre vereinbarten Raten durch­halten können. Die anfallenden Kosten beziehen sich auf die geplanten Raten bis zum Renten­beginn. Müssen diese herunter­gesetzt werden, wird der Vertrag schnell ein schlechter Deal. Daher sollten interes­sierte Selbst­ständige schon einigermaßen etabliert im Geschäft sein, damit sie absehen können, welche Raten sie dauer­haft stemmen können.


    Vielen Dank.


    LG

  • Auf den letzten Metern ist nicht besonders viel an Zins und Zinseszins zu erwarten. Da wäre die freie ETF-Anlage aufgrund der geringeren Kosten besser dran und zudem deutlich flexibler. Man macht das Depot zum Eintritt in den Ruhestand ja auch nicht sofort komplett platt.

  • Hallo.


    Spitzensteuersatz klingt immer gewaltig, aber nur weil mindestens ein Euro mit 42% besteuert wird, heißt das nicht, dass der Steuersatz für das gesamte Einkommen so gewaltig hoch ist.


    Will heißen: Steuereffekte werde gerne überschätzt. Somit mag es unter steuerlichen Aspekten erstrebenswert sein, eine Basisrente zu besparen, gegenüber der "freien" ETF-Anlage muss sie trotzdem noch lange nicht konkurrenzfähig sein.

    Bin ledig, ohne Kinder. Gehalt 150k+

    - Gibt es irgendwo einen Rechner, um ETF Sparplan vs. ETF-Rürup zu rechnen?

    - Gibt es noch andere Möglichkeiten, um die Steuerlast zu reduzieren? Immobilien habe ich mir schon angeschaut, aber die Preise sind momentan total überhitzt

  • Bin ledig, ohne Kinder. Gehalt 150k+

    Auch dann erkaufst du dir maximale Unflexibilität durch eine nette Steuererstattung. Der Deutsche an sich wird blind vor Geilheit auf Steuererstattung. Ich hatte auch mal einen Rürup unter diesem Gesichtspunkt abgeschlossen. Am Ende ist es ein Trade-off, der für mich nicht gepasst hat.

  • Ich habe für solche Vergleichsrechnungen eine Tabelle, die alle Parameter berücksichtigt:

    Geburtsdatum

    nutzbarer Steuerfreibetrag

    persönlicher Grenzsteuersatz heute

    persönlicher Grenzsteuersatz im Ruhestand

    Anlageziel (Einmalbetrag oder Rente)

    Vertragsbeginn

    Rückkaufwert*

    Abzug bei Kündigung*

    Bewertungsdatum

    mtl. Brutto-Beitrag

    Steuergutschrift darauf

    mtl. Förderzuschüsse

    Zieldatum (Renteneintritt)

    erwartete Anlagerendite

    Effektivkosten des Vertrags

    Zielwert für Einmalzahlung oder Monatsrente

    ggf. Rentenfaktor


    *entfällt bei Rürup :)


    Am Ende sieht man in EUR und ct, was bei Rürup oder freien ETF-Sparplänen im Vergleich rauskommt.


    Wahrscheinlich haben 20% der Forenteilnehmer hier etwas ähnliches gebastelt. Meine Tabelle stelle ich nichts ins Internet, weil niemand seine Altersvorsorge davon abhängig machen sollte, eine Tabelle korrekt zu befüllen. Die Werte wollen auch richtig interpretiert werden. Und die persönliche Ausgangssituation mit Risikoneigung und -tragfähigkeit spielt ja auch mit rein. Und für viele Parameter muss man Annahmen treffen bzw. mehrere Szenarien durchspielen. Außerdem sind die weichen Faktoren wie Flexibilität wichtig, die ich nicht in Zahlen bewerten möchte, die aber meist den Ausschlag für eine Entscheidung geben.

  • Hallo zusammen,

    vielen Dank.


    Mir geht es nochmal um das „Durchhalten“.

    … wenn die Rüruprente nun mal abgeschlossen ist.

    ( Wäre besser wenn nicht).


    Also, ist es dann sinnvoll 8 Jahre vor dem Ende des Vertrages aufzuhören einzuzahlen da ETF‘s die bessere Wahl sind.


    Die Kosten laufen im Vertrag ja weiter und dann proportional höher als bei weiteren Einzahlungen.


    Dann dürfte der Artikel insofern falsch sein, als ein Wechsel zu ETF‘s doch besser wäre?


    Weiterlaufende kosten im Vertrag hin oder her.


    Oder?



    Hier der Artikel von Finanztest:

    Bei Rürup ist Durch­halte­vermögen gefragt

    Wichtig ist zudem, dass Spare­rinnen und Sparer ihre vereinbarten Raten durch­halten können. Die anfallenden Kosten beziehen sich auf die geplanten Raten bis zum Renten­beginn. Müssen diese herunter­gesetzt werden, wird der Vertrag schnell ein schlechter Deal. Daher sollten interes­sierte Selbst­ständige schon einigermaßen etabliert im Geschäft sein, damit sie absehen können, welche Raten sie dauer­haft stemmen können.


    Vielen Dank.


    LG.

  • Ja, die Kosten fließen mit ein. Oft sind sie in den Verträgen ja gar nicht so einfach zu finden. Dann hilft das Rückwärts-Rausrechnen anhand der Prognose zur Ablaufleistung.


    Ob sich Durchhalten lohnt? Kommt auch hier drauf an... Tendenziell lohnt es sich eher, wenn die Rente kurz bevor steht. Weil dann die Kosten nur noch wenig Zeit haben, die Rendite und "Steuervorteile" aufzufressen. Also auch, wenn in frühen Jahren die Abschlusskosten gerade mal bezahlt sind, tut es zwar weh zu kündigen. Das kann aber besser sein, als jahrelang Geld in einen schlechten Vertrag einzuzahlen.

  • Hallo zusammen,

    tobiasweiss

    vielen Dank.


    Da Kündigen nicht geht, ist die Frage, weiter einzahlen, oder Durchhalten.

    Mich verwirrt da immer noch der Bericht von Warentest:


    Bei Rürup ist Durch­halte­vermögen gefragt

    Wichtig ist zudem, dass Spare­rinnen und Sparer ihre vereinbarten Raten durch­halten können. Die anfallenden Kosten beziehen sich auf die geplanten Raten bis zum Renten­beginn. Müssen diese herunter­gesetzt werden, wird der Vertrag schnell ein schlechter Deal. Daher sollten interes­sierte Selbst­ständige schon einigermaßen etabliert im Geschäft sein, damit sie absehen können, welche Raten sie dauer­haft stemmen können.


    Hier die Daten:


    Z.B:

    Geburtsdatum 1964

    nutzbarer Steuerfreibetrag: ausgeschöpft

    persönlicher Grenzsteuersatz heute 42

    persönlicher Grenzsteuersatz

    im Ruhestand.

    Ja, eher (etwas) weniger 30 ?

    Anlageziel (Einmalbetrag oder Rente) möglichst frei verfügbar letztlich zählt nur die Rendite

    Vertragsbeginn 1.12.2007

    mtl. Brutto-Beitrag 623 Euro

    Ab 2021 775 Euro

    Zieldatum (Renteneintritt) in 8 Jahren

    UniGlobal

    R und V Versicherung


    Warentest meint „Durchhalten“ ist alles um die Kostenbilanz, durch weitere Einzahlungen, gering zu halten.


    UniGlobal läuft „dummerweise“ recht gut.

    Kein Ausgabeaufschlag ( meine ich).

    Laufende Kosten ca. 1,6 (sehr hoch)


    Mit dem heutigen Wissen würde ich so einen Vertrag nicht empfehlen.


    Nun ist er da.


    Einzahlungen stoppen oder mit den Zahlungen durchhalten?


    Vielen Dank.


    LG

  • adrianberg


    Die Frage ist, was deine Alternativen sind...

    Der ETF Sparplan wird vermutlich gegen einen Rürup mit 1,6% Kosten erstmal gewinnen. Dafür hast du weder Steuervorteile noch eine lebenslange Rente. Letztlich musst du rechnen. ETF Sparplan gegen Rürup mit Kosten mit Steuervorteil mit definiertem Rentenfaktor. Ich wäre überrascht, wenn sich der Rürup lohnt.

  • Hallo zusammen,

    danke für die Rückmeldung.


    Es lohnt sich nicht.


    Die weitere Lebenslage Rente brauche ich nicht.


    Der Vertrag ist nun da.

    Das ist nicht zu ändern.


    Frage, also auch nicht mehr einzahlen.

    Warentest betont


    DURCHHALTEN !!!


    Koste was es wollte, um es nicht NOCH schlimmer zu machen als es ist.


    So habe ich es von denen verstanden.


    Richtig besser so etwas NICHT abschließen.


    Was ist mit weiteren Einzahlungen?


    Vielen Dank.

    LG

  • Was ist mit weiteren Einzahlungen?

    Die Kosten auf die Einzahlungen nehmen vielleicht ab. Einen ETF Sparplan schlagen sie trotzdem nicht (0,2% TER).