Betriebliche Altersvorsorge (Entgeltumwandlung) - abschließen oder nicht?

  • Hallo liebes Finanztip Forum


    Ich stehe vor der Frage, einen Vertrag zur Entgeltumwandlung im Rahmen der betrieblichen Altersvorsorge abzuschließen oder nicht. Das mit meiner Firma kooperierende Versicherungsbüro wirbt damit, bis zum Jahresende die Verträge abzuschließen, da ab 2022 der Garantiezins von 0,9% auf 0,25% sinkt.

    Zur Berechnung der Vertragsrendite habe ich auch schon den Finanztip Rechner zur Hilfe gezogen, bin mir hier aber nicht sicher ob ich alles richtig eingetragen habe. Vielleicht ist hier jemand, der mir eine Empfehlung geben kann?

    Der Vertrag würde bis 01.01.2063 laufen. Mein Bruttoanteil wäre 150€. Zusätzlich würden die VL 26,59€ miteinfließen. Der Arbeitgeberzuschuss liegt bei 35€ (20% von 178€). Durch Steuer- und Sozialabgabenersparnis ist mein monatlicher Nettoaufwand mit 80€ berechnet.

    Die garantierte monatliche Bruttorente ab 01.01.2063 liegt bei 265€ bzw. als Einmalauszahlung bei 104.304€.

    Nach Eingabe der Daten im Rechner liegt die Vertragsrendite bei unter 1 %. Ist der Vertrag trotz des 20% AG-Zuschusses tatsächlich so teuer? Macht es Sinn, ein weiteres Angebot mit einem günstigeren Bruttoanteil einzuholen oder sollte ich lieber ganz darauf verzichten?


    Besten Dank vorab für eure Einschätzung!


    VG Valerio

  • Dagegen musst du rechnen das deine gesetzliche Rente um ca 40 Euro weniger ist im Monat (Pi mal Daumen 1 Euro pro Jahr). Auf die Auszahlung fällt der doppelte Krankenkassenbeitrag an (Arbeitgeber und Arbeitnehmeranteil) Und bei 0,9% schlägst du nichtmal die Inflation.

    Achja nach persönlichem Steuersatz wirst du das Ding auch noch versteuern müssen.



    Ich glaube du hast dir die Frage schon selbst beantwortet. Der einzige der an dem Ding verdient ist der Vermittler.


    Was du evtl machen könntest, wenn du die VL sonst liegen lassen würdest ist ca 30 Euro einzuzahlen. Dann würde nur die VL und der AG Zuschuss einfließen.

  • Ich würde so einen 0,9% Vertrag nicht abschließen, weil der Zins unter der Inflationsrate liegt und der Abschluss den gesetzlichen Rentenanspruch mindert.


    ETF Sparplan auf einen großen internationalen Index ist die bessere Alternative.

  • Auf deine 80 Euro (netto) bezogen, liegt die Rendite bei knapp über 4%.

    Die garantierte Rente kauft dir in 41 Jahren etwa soviel bzw. so wenig, wie heute etwa 70 Euro.


    Macht es Sinn, ein weiteres Angebot mit einem günstigeren Bruttoanteil einzuholen oder sollte ich lieber ganz darauf verzichten?

    Es macht Sinn weitere Angebote einzuholen; in der Zeit, die die 'Experten' des Versicherungsbüros diese Angebote erstellen, können sie wenigstens kein weiteres Unheil anrichten ;)


    Ganz darauf verzichten? Aber sicher!

  • Hallo.


    Der Verlust in der gesetzlichen Rente wäre eher bei 60 Euro pro Monat. Andererseits wäre die die Betriebsrente wohl sv-frei, wenn wir die aktuellen Werte hochrechnen.


    Ich persönlich würde in der Situation wohl nur einfaches VL-Sparen machen.