Rürüp Angebotsbewertung ... oder doch liefer in ETF ohne Steuerersparnis?

  • Hallo zusammen,


    ich bin nun auch an dem Punkt gekommen, ja ich weiss, kurz vor der Senkung der Garantiezinsen.... Deswegen gilt es sich nun schnell zu entscheiden.


    Zu mir 32 Jahre, Spitzensteuersatz und mir wurde von meinem Versicherer angeraten nun schnell auf den Rürüp Zug aufzuspringen, wegen der sinkenden Garantiezinsen von 0,9 auf 0,25.


    Nun habe ich folgende Verträge vorliegen:

    Rentenfaktor Garantiert 26,33


    Naja mir ist es doch ein Dorn im Auge wenn ich sehe wieviel Gebühren und Verwaltungskosten und die festbindung des Kapitals dort verlangt wird....


    Ich hatte mir eine Excel gebaut ... nicht die beste, tut aber denke ich Ihren Zweck. Dort zeigt sich für mich, wenn ich nicht 500 € / Monat in den Rürüp investiere, sondern die 310€ oder was das Netto sind, wenn ich das rechne was der vertrag mich wirklich kostet, in einen Sparplan ETF z.B. packe, dass ich dann etwa bei den gleichen Werten lande.


    Sehr schwierige Entscheidung.


    Ich hoffe ihr könnt mir ein qualitatives Feedback geben. Vielen Dank

  • Hallo.


    ETF-Sparen: Barfußlaufen (tut weh, weil keine Steuervergünstigungen)


    Rürup: Laufen mit Joggingschuhen (federnde Steuervergünstigungen), allerdings weiß man, dass man im Ziel in einen Nagel tritt (nachgelagerte Versteuerung)


    Hm, da fällt die Entscheidung schwer. :/

  • Also manchmal ist ein kurzer schmerz sinnvoller (Nageltritt) als lange geringe schmerzen zu haben ... um deine Analogie aufzugreifen.


    Ich schätze du tendierst eher zu ETF?

  • Moin,


    zunächst musst du berücksichtigen, dass nicht der Beitrag mit 0,9% verzinst wird, sondern der Versicherer diese 0,9% auf den reinen Sparanteil bezieht.

    Später werden dir die Steuervorteile, die während der 'Ansparphase' gewährt werden, wieder zum Teil abgehackt; auch dies ist zu berücksichtigen.


    Und darüber hinaus machst du dir über 'Pickelkram' einen Kopf. In 30+ Jahren brauchst du ein Vermögen von 1m plus (mit einem großen Plus)... die 200k aus dem Rürup werden dann gerade mal eine Rente in der Höhe des Monatsbeitrags bringen... und dies brutto.


    Ich würde dem Versicherungsmenschen 'ne Tüte Lebkuchenherzchen schenken und darüber hinaus zwei Tüten Finanzbildung empfehlen, oder raten, sich einen vernünftigen, niveauvolleren Job zu suchen, z.B. als Pizzabäcker oder so...

  • Das Finanzamt will auch nicht arm zugrunde gehen, egal was man macht.


    Aber bei Basis/Rürup habe ich eine laufende Rente, die ich für meine Rendite erst wieder herausleben muss.


    Mit dem Depot bin ich frei. Ich kann mir ein Haus kaufen, ein Äffchen und ein Pferd...

  • Beim ETF muss ich dennoch die 25% nachher als Kapitalertragssteuer abführen

    Während der 'Ansparphase' kannst du einen Teil der Kursgewinne/des Wertzuwachses steuerfrei eintüten... und in der Entnahmephase versteuerst du lediglich maximal die jeweiligen Entnahmen; der Rest (im Depot) macht dann weiterhin quasi inkl. des Steueranteils Junge.

    Ich empfehle mal, dass du dich mit Entnahmeplänen befasst.

  • Während der 'Ansparphase' kannst du einen Teil der Kursgewinne/des Wertzuwachses steuerfrei eintüten... und in der Entnahmephase versteuerst du lediglich maximal die jeweiligen Entnahmen; der Rest (im Depot) macht dann weiterhin quasi inkl. des Steueranteils Junge.

    Ich empfehle mal, dass du dich mit Entnahmeplänen befasst.

    Ja ich weiss, ich muss mich damit beschäftigen. :) Aber danke für die schnelle Hilfe, also euch beiden. Ich brauche nunmal diese Woche die Entscheidung. Zum Glück habe ich nicht blind meinem Versicherer vertraut.


    Was haltet ihr von Growney als Robo ETF?

  • Ganz ehrlich - NIX!

    Darf ich fragen, warum?


    Nunja ich könnte um dem ETF Plan zu folgen nun mir die Top 5 ETFs derzeit mit langfristiger wachstumschance raussuchen und dort selbst jeden Monat Geld deponieren. Aber für 0,38% im Jahr einen Roboter rumtraden lassen *lacht "Das hört sich doch soo gut an.

  • Aber für 0,38% im Jahr einen Roboter rumtraden lassen *lacht "Das hört sich doch soo gut an.

    Der liebe Robo wird dir eher einen auf die Backe malen, als fröhlich für dich rumzutraden. Überhaupt denke ich, Rum Traden wird mehr bringen als Rumtraden ;)


    Der Robo fragt nach einer internen Matrix deine Anlageziele ab und investiert deine Öcken dann dem entsprechend. Ggfs. macht er dann, wenn er gut drauf ist, auch ein rebalancing... aber im großen Ganzen bleibt die Kiste passiv.


    Wenn du im DIY-Verfahren deinen Cash-Anteil und deine Investitionen in z.B. ETF (World o.ä.) 'anpasst' und im Auge behältst, kannst du dir die 3,8 Promille sparen. Solche Robo-Programme sind ideal für die Anbieter und 'faule' Investoren.

  • Darf ich fragen, warum?


    Nunja ich könnte um dem ETF Plan zu folgen nun mir die Top 5 ETFs derzeit mit langfristiger wachstumschance raussuchen und dort selbst jeden Monat Geld deponieren. Aber für 0,38% im Jahr einen Roboter rumtraden lassen *lacht "Das hört sich doch soo gut an.

    Weil ein Robo-Advisor es auch nicht besser kann als Du selbst!? Und dafür dann zusätzlich Geld ausgeben? :/

    Ein Robo-Advisor 'traded' nicht, sondern kümmert sich automatisch darum, dass Deine zuvor selbst gewählte Risikoaufteilung stimmt.

    Also, wenn Du Dein Geld zu 50% Risikobehaftet und 50% Risikoarm anlegen willst, investiert der Robo automatisch 50% in Aktien-ETF und 50% in Anleihe-ETF. Und wenn es an denn Börsen mal crasht, dann schichtet der Robo evtl. zwischen Risikobehaftet/Risikoarm um, dass Deine Allokation von 50/50 wieder stimmt.

    Es gibt wohl auch Anbieter, die versuchen mit Robos eine Value-at-Risk-Modell umzusetzen. Also, in der Form das der Robo 'erkennt', wann es Zeit ist vor einem Crash an der Börse umzuschichten.

    Hat nur beim letzten Crash (Corona) auch mal wieder nicht funktioniert. ;)

    Schließlich kannten die Robos den Virus noch nicht. :D


    OK, lieber einen Robo nehmen als gar nichts machen. Aber DIY ist auch ganz einfach!


    PS: Ach ja, man kann auch einfach in einen weltweiten Aktien ETF auf einen Index wie MSCI ACWI oder FTSE All World investieren. Dann gibt es einfach nur die breite Marktrendite von langfristig rund 7% p.a., ohne, dass Du irgendwelche ETF mit 'Wachstumschancen' raussuchen musst!