ETF mit geringer (!) Rendite und Vola gesucht

  • Hallo Community!


    Ich bin auf der Suche nach einer Lösung für das weit verbreitete Problem, dass ich liquide Mittel von meinem (Firmen-)Konto schaffen möchte, um dem Verwahrentgelt zu entgehen.


    Daher suche ich nach einem ETF mit geringer Volatilität und geringem Risiko, also auch geringer Rendite. Ich will also keine Performance machen, die Kohle muss nur aus dem Weg 8).


    Normalerweise würde ich es ja auf ein Tagesgeldkonto packen, allerdings ist das eine, welches ich schon habe, bis zur Einlagensicherungsgrenze ausgereizt. Und ich möchte jetzt ehrlich gesagt nicht noch eine weitere Bankverbindung aufmachen müssen. Das macht keinen Spaß in der Buchhaltung.


    Daher der Gedanke, statt Tagesgeld das Geld in einem ETF zu parken. Da es sich aber um Firmengelder handelt, kann ich keine Risiken eingehen, die ein MSCI World mitbringt. Dieser kann durchaus nach einem Crash mehrere Jahre brauchen, bis der alte Kurs erreicht ist - und ich kann nicht garantieren, dass ich so eine Zeit aussitzen könnte.


    Kann mir jemand einen Tipp geben, welcher ETF das Ziel hat, einfach nur keine/geringe Volatililtät zu haben? Oder ganz gelöst von ETF: welchen Tipp würdet ihr mir geben wollen?


    Danke!

  • Hallo Peter B , tut mit leid aber nach deiner Beschreibung fällt ein ETF für dich aus. Das Risiko endet nach 10 besser nach 15 Jahren. Keiner kann vorher sagen wie ein ETF morgen läuft. Da Renten ETFs momentan auch keinen Sinn machen (bei Zinserhöhung drohen Verluste), wüsste ich nicht in was du da investieren solltest.

  • Ich würde nach einen ETF für Euro Anleihen mit sehr kurzer Laufzeit schauen. Bei 2-3 Monaten Restlaufzeit ist das Zinsänderungsrisiko praktisch nicht vorhanden. TER für sowas dürfte 0,1-0,2% sein. Je nach Rendite der unterliegenden Anleihen dürfte das etwas billiger als Negativzins sein aber auch nicht so viel.

  • Referat Janders : Wo habe ich mich missverständlich ausgedrückt?

    ichbins : Nun, es gibt ETFs, wie z.B. LYX0B6 (den ich nicht einmal ansatzweise verstehe, aber das ist hier nicht das Thema), welcher mit wunderbarer Präzision linear im Wert sinkt.


    Genau sowas suche ich - nur ohne den Wertverlust, sondern der einfach am Jahresende den (nahezu) selben Kurs hat wie am Jahresanfang.


    Ist doch auch ein interessantes Geschäftsmodell: einen ETF für Leute mit kurzem Anlagehorizont auflegen, der Null Rendite hat, wenn man selbst mit den Einlagen und langem Anlagehorizont investiert ...

  • Ist doch auch ein interessantes Geschäftsmodell: einen ETF für Leute mit kurzem Anlagehorizont auflegen, der Null Rendite hat, wenn man selbst mit den Einlagen und langem Anlagehorizont investiert ...

    Das ist die klassische Laufzeit-Arbitrage. Das Problem ist, dass dieses Arbitrage-Geschäft unter bestimmten Bedingungen zusammenbrechen kann, z.B. wenn die kurzfristigen Anlagen sinken und man dafür im ungünstigen Moment langfristige Anlagen liquidieren muss.

  • Nun, es gibt ETFs, wie z.B. LYX0B6 (den ich nicht einmal ansatzweise verstehe, aber das ist hier nicht das Thema), welcher mit wunderbarer Präzision linear im Wert sinkt.


    Genau sowas suche ich - nur ohne den Wertverlust, sondern der einfach am Jahresende den (nahezu) selben Kurs hat wie am Jahresanfang.


    Ist doch auch ein interessantes Geschäftsmodell: einen ETF für Leute mit kurzem Anlagehorizont auflegen, der Null Rendite hat, wenn man selbst mit den Einlagen und langem Anlagehorizont investiert ...

    Ok, wenn Du so ein Produkt gefunden hast, dann gib mal Bescheid. So etwas suchen hier sicherlich Einige! :D

    Ja, so etwas gab es mal. Nannte sich Tages bzw. Festgeld bei einer Bank. Da konnte man mal sehr risikoarm sein Geld parken.8o

    Inzwischen gibt es das aber nicht mehr, so dass man für das sichere Parken von Cash Geld bezahlen muss.

    Nur so als Tip: Mit der Geldanlage unterm Kopfkissen spart man sich auch die Negativzinsen. ;) Kann ja auch ein Safe sein.


    Ansonsten hilft nur Risikoabwägung und das Geld so anlegen, dass z.B. 10% in einen Aktien ETF gehen und 90% auf dem Tages-Festgeldkonto liegen bleiben (Alternativ auch kurzfristige Euro Staatsanleihen).

    Langfristig kannst du so genug Rendite erwirtschaften um die Negativzinsen herauszuholen.

    BTW: Was ist eigentlich mit der Inflation? :/

  • Hm ... ich weiß nicht. Dein Vorschlag, monstermania , addiert das zeitweise Verlustrisiko des Aktienanteils (den ich über Jahre aussitzen müsste) mit den garantierten Verlusten eines Staatsanleihe-ETFs. Das ist nicht die Idee.


    Und cash in den Safe ginge natürlich, aber das ist ja nicht das gewünschte.


    Bei den tausenden von ETFs muss es doch auch total langweilige geben ...

  • Ich würde nach einen ETF für Euro Anleihen mit sehr kurzer Laufzeit schauen. Bei 2-3 Monaten Restlaufzeit ist das Zinsänderungsrisiko praktisch nicht vorhanden. TER für sowas dürfte 0,1-0,2% sein. Je nach Rendite der unterliegenden Anleihen dürfte das etwas billiger als Negativzins sein aber auch nicht so viel.

    Danke, das ist tatsächlich einen Gedanken wert.

  • Peter B

    Schon mal daran gedacht, dass es das von Dir gewünschte Produkt aktuell einfach nicht (mehr) gibt!? :/

    Es gab früher mal kostenloses (und risikoloses) Tages- und Festgeld bei allen Banken. Aktuell gibt es so ein Produkt offenbar nicht mehr auf dem Markt!

    Und Vorsicht: Anleihe ETF unterliegen Kursschwankungen die Teilweise ganz schön heftig ausfallen können (siehe Corona Crash im März 21). Selbst Kurzlaufende Staatsanleihen, sind da teilweise ganz schön abgestürzt!

    Aktuell haben kurzlaufende Staatsanleinen (max. 3 Jahre) eine negative Rendite (0,5% - 0,7% p.a.) Dazu dann noch eine TER von 0,1%.

    Dagegen ist der Negativzins ja gar kein Problem. Und da hast Du hast Schwankungsrisiko!

    Also. Aktuell entweder sehr gute Sicherheit und Negativzinsen, oder zunehmendes Risiko und positive Zinsen.

  • Muss mal schauen, was das für ein ETF ist. Grundsätzlich sieht der gar nicht so schlecht aus, weil der Wertverlust im Crash gering genug war, als dass man sogar einen Verkauf nach dem Crash vertreten kann.

    Darf ich an der Stelle ehrlich sein? Du hast dich in die Idee verrannt keine Negativzinsen zu zahlen und verlierst jetzt aus den Augen dass du mit deinen Lösungen vom Regen in die Traufe kommen kannst. Der Fonds ist nämlich sicher keine Lösung. Nicht nur weil er mit guten 0,4% minus fast so viel verloren hat wie dich der Negativzins kostet, sondern auch weil es ein Fonds mit Unternehmensanleihen ist.

    Klar, Investment Grade und kurze Laufzeit, aber trotzdem können Unternehmen überraschend pleite gehen. Eine Anleihe die nicht bedient wird, zieht den Fonds mangels Rendite auf Jahre runter. Und es bleibt ein gewisses Risiko dass er an Wert verliert auch wenn alle Anleihen erstmal bedient werden. 1,3% sind für den Aktionär nicht besonders viel, für einen Fonds dieser Art ist das ein richtig schlimmer Verlust. Und wenn du 0,1% pro Jahr sparst (verglichen mit dem Negativzins) dann sind 1,3% 13 Jahre. Das ist absolut kein vernünftiges Verhältnis von Risiko und Ertrag.

  • Darf ich an der Stelle ehrlich sein?

    Ich bitte darum!

    Du hast dich in die Idee verrannt keine Negativzinsen zu zahlen und verlierst jetzt aus den Augen dass du mit deinen Lösungen vom Regen in die Traufe kommen kannst.

    Das möchte ich tatsächlich nicht ausschließen.


    Mir gehen die Verwahrentgelte sowas von auf den Zeiger, weshalb ich nach einer Lösung suche. Zinsen sind der Preis für geliehenes Geld, und das bedeutet, das Verwahrentgelte eine Strafe für nicht verliehenes Geld sind. Also muss das Geld verliehen werden - und wenn die Bank mein Geld nicht haben will, bekommt es der Kapitalmarkt aufgenötigt.


    Klingt blöd - und ist es vielleicht auch.


    Ich prüfe Optionen. Ich schaue, ob diese Community kluge Ideen hat. Wenn keine davon zu meinen Vorstellungen passt, muss ich entweder kreativ werden (z.B. Darlehen an Gesellschafter - soll er doch schauen, dass er es als Privatperson in Tagesgeld schiebt) oder die Sollzinsen einfach zahlen.

  • Hallo Community!


    Ich bin auf der Suche nach einer Lösung für das weit verbreitete Problem, dass ich liquide Mittel von meinem (Firmen-)Konto schaffen möchte, um dem Verwahrentgelt zu entgehen.

    Hallo Peter,


    geht es um "Dein" Firmenkonto oder

    Darlehen an Gesellschafter - soll er doch schauen, dass er es als Privatperson in Tagesgeld schiebt

    gibt es Gesellschafter und es geht um deren Firmenkonto. Im zweiten Fall wäre meine Empfehlung zuerst den Gesellschaftervertrag zu befragen, ob es diesbezüglich eine Regelung gibt.


    Generell finde ich persönlich, dass eine Firma aus Sicht des Treasury durchaus überlegen sollte nicht nur eine Hausbank zu haben und dann die Konten der Hausbanken auch auszulasten.

    Sollte kein Interesse von Seite der Gesellschaft bestehen ein Risiko mir ihrem Vermögen einzugehen, bleibt am Ende nur die Zahlung des Verwahrentgelts und eventuell der Jahresendgebühr.


    Sollte es möglich sein Risiken einzugehen, muss dann geprüft werden in welchem Umfang. Dies kann von einer Investition z.B. in Krypto, Aktien, Anleihen bis hin zu Termingelder oder dem Kauf von Immobilien reichen und deckt daher ein sehr weitläufiges Terrain ab.


    Daher wäre meine Empfehlung für die Firma, wie auch bei Privatpersonen, erstmal die Strategie zu klären und dann passende Produkte zu suchen.

  • Hallo Peter,


    im Prinzip würde ein offener Immobilienfonds deine Erwartungen erfüllen. Allerdings solltest du den dann nicht über die Fondsgesellschaft kaufen und verkaufen, sondern an der Börse.

    Anderenfalls zahlst du 5% Eintritt, und musst den ein Jahr im voraus kündigen.