DWS Riester-Rente als Altersvorsorge kündigen und in ETFs umschichten

  • Guten Tag,


    zunächst möchte ich mal meine momentane Situation schildern:

    ich bin seit wenigen Monaten berufstätig (war vorher Student ohne Nebenjob oder Bafög), gehe erst in ~40 Jahren in Rente, bin ledig ohne Kinder und möchte langfristig vorsorgen.


    Meine Mutter hat mir ein DWS Vermögenssparplan Premium abgeschlossen, der momentan ein Gesamtkapital von 14.500€ hat. Ich habe mich damit ein wenig befasst und mir den DWS-Rentenfond angeschaut, in dem nahezu das komplette Kapital investiert ist. Dieser hat dieses Jahr -6% erzielt. Die Anlagenstruktur mit 45% Staatsanleihen und 26% Staatsnahe Emittenten versprechen mir für die Zukunft auch keinen Höhenflug.

    Gerade wenn ich dies mit den +23% Kursgewinn von All-World-ETFs vergleiche, frage ich mich, ob es nicht besser wäre den Riester-Vertrag zu kündigen und das Geld in ETFs zu investieren. Natürlich weiß ich, dass dieser Unterschied nicht immer so groß sein wird, aber die Anlagestruktur erscheint mir bei diesem Anlagehorizont schlicht falsch.


    Wenn man einen Riester-Vertrag kündigt, müssen Zulagen und Steuerersparnisse zurückgezahlt werden. Nur habe ich bisher überhaupt stark davon profitiert, oder wird die Rückzahlung in meinem Fall womöglich vergleichsweise gering ausfallen?

    Unabhängig davon wie hoch die Rückzahlung sein wird: Ist es bei diesem langen Anlagehorizont nicht sowieso besser die Rückzahlungen in Kauf zu nehmen, um mit ETFs auf lange Sicht bessere Renditen zu erzielen?


    Grüße

  • Hallo.


    Aus den jährlichen Standmitteilungen sollte sich ergeben, was bisher an Zulagen geflossen ist. Die Steuerbescheide der letzten Jahre sollte Aufschluss darüber geben, was an Steuervergünstigungen zu berücksichtigen wäre.


    Davon ab, dass eine Riester-Rente ohnehin nur einen kleinen Teil zur Altersvorsorge beisteuern kann. Also macht die "freie" ETF-Anlage mit den Jahrzehnten als Risikopuffer schon viel Sinn.

  • Hallo,

    du könntest auch erst Mal den Riester ruhend stellen und die freie monatliche Rate in die von dir gewünschte Anlageform stecken.

    Eine endgültige Kündigung mit Rückzahlung der Zulagen und Steuervorteile kannst du dann in Ruhe angehen....

    Gruß Tom

  • Aus den jährlichen Standmitteilungen sollte sich ergeben, was bisher an Zulagen geflossen ist. Die Steuerbescheide der letzten Jahre sollte Aufschluss darüber geben, was an Steuervergünstigungen zu berücksichtigen wäre.

    Danke für den Hinweis. Tatsächlich steht in meiner letzten Standmitteilung, dass bis zum 31.12.2020 insgesamt 0€ Zulagen gutgeschrieben wurden. Bisher wurde also nur durch die Beiträge das Kapital aufgebaut. Steuerbescheide kann ich leider nicht finden. Entweder hab ich keine bekommen, oder sie verlegt. Aber da ich bisher nur ein Jahr lang Einkünfte hatte (Bundesfreiwilligendienst mit mtl. 300€ "Taschengeld"), glaube ich nicht, dass dieser Posten sonderlich ins Gewicht fallen sollte.



    Hallo,

    du könntest auch erst Mal den Riester ruhend stellen und die freie monatliche Rate in die von dir gewünschte Anlageform stecken.

    Eine endgültige Kündigung mit Rückzahlung der Zulagen und Steuervorteile kannst du dann in Ruhe angehen....

    Gruß Tom

    Ja, das war bisher mein Plan. Ich bespare schon seit 3 Monaten einen ETF und werde die Sparrate von diesem erhöhen.


    Ich frage mich nur, ob es auf lange Sicht wirklich sinnvoll ist das Geld in dem DWS-Fond zu lassen. Besonders wenn ich mir die Rendite und Gebühren betrachte. Bei Umschichtungen von 70 Cent frage ich mich, ob die Gebühren wirklich berechtigt sind.

  • Nach deiner obigen Antwort dürfte dann maximal für das aktuelle Jahr 2021 eine Zulage fließen. Es geht also nicht um 'Riesenbeträge' (Grundzulage = 175 €). Dann steht deinem Plan - förderschädliche Kündigung m. E. nichts im Weg.

    Gruß Tom