Verlusttopf bei Aktien verrechen

  • Hallo, ein ernstgemeinte Frage eines Hobbyaktionärs


    Nehmen wir den Fall an:

    1) Ich verkaufe Aktien und habe dabei einen Gewinn von € 10.000 , dann zahle ich davon 25% Steuern, also € 2.500.-

    Freibetrag von € 800 kann ich abziehen also zahle ich € 1.700 Steuern?


    2) Nun habe ich einen Verlustopf von Wirecrad Aktien mit einem von Gesamtverlust zb € 2.000.-


    Werden nun aus diesem Verlusttopf € 1.700 hergenommen und ich zahle somit in diesem Fall keinerlei Steuer?

    Im Verlusttopf bleiben dann noch € 300 für die nächsten Jahre über?


    Oder ist es so das bei dem Gewinn € 10.000 der Verlusttopf mit € 2.000 abgezogen wird und dann die Steuer von € 8000 berechnet wird? Bedeutet ich zahle dann € 2000 -800 = € 1200 Steuer


    gruß & danke im voraus

  • Es ist folgendermaßen:

    Die 2000€ Verlust werden mit den 10000€ Gewinn verrechnet.

    Bleiben 8000€ Gewinn. Von diesen 8000€ Gewinn wird der Freibetrag abgezogen, so dass 7200€ zu versteuern bleiben. Steuer hierauf ~25% also 1800€

  • Fall 1) Freibetrag von 800 wird mit dem Gewinn von 10000 verrechnet, d.h. du zahlst auf 9200 Euro Steuer, also 2300 Euro Kapitalertragsteuer + Soli (ggf. + Kirchensteuer)


    Fall 2) Verlusttopf und Freibetrag werden vom Gewinn abgezogen, versteuert dann 10000 - 800 - 2000 = 7200.

    Steuer damit: 1800 Kapitalertragsteuer + Soli (ggf. + Kirchensteuer)

  • Ist der Verlusttopf denn bei der gleichen Bank oder im Steuerbescheid festgestellt bzw. hast Du eine Verlustbescheinigung?

    M.W. bleibt der Verlusttopf bei der depotführenden Bank, es sei denn man beantragt eine Verlustbescheinigung. Kann relevant sein, wenn man mehrere Depots hat.

  • Der Verlusttopf wird erstmal bei der Depotbank weitergeführt, wenn du keine Verlustbescheinigung ausdrücklich anforderst.


    Es gibt übrigens vier Verlustverrechnungstöpfe, für Aktien, Fonds, Totalverluste und Termingeschäfte. Die letzteren beiden werden nicht bei der Bank geführt, sondern beim Finanzamt.